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Bei der Technischen Analyse (auch Chartanalyse genannt) handelt es sich um eine Methode für Trading Charts, mit deren Hilfe man Chartmuster und verschiedene Muster von Kauf- und Umsatzverläufen genauer betrachtet. Daraus werden mögliche Kursprognose erstellt, die für Handelsentscheidungen von Tradern genutzt werden. Analysten konzentrieren sich dabei im Wesentlichen auf die aktuellen Kurse und Preislevels in der Vergangenheit

Diese Art der Analyse baut dabei auf der Dow Theorie auf. Benannt nach dem Investmentpionier Charles Dow, geht sie davon aus, dass alle Trends bereits in den Charts vorhanden sind. Sie spiegeln die Psychologie der Marktteilnehmer wider und stellen z. B. ängstliches Tradingverhalten oder Enthusiasmus in Bezug auf ein Wertpapier dar. Somit kann man über diverse Hilfsmittel Kursbewegungen vorhersagen.

Alles Wichtige zur technischen Analyse in Kürze

  • Bei der Technischen Analyse blicken die Trader ausschließlich auf die Charts
  • Durch Indikatoren, Signale und Chartmuster lässt sich eine Kursprognose erstellen
  • Mit dieser Chart Analyse setzt man vor allem auf kurzfristige Investments, z. B. beim Daytrading und Scalping
  • Kritik: Fundamentale Daten werden vernachlässig bei der Analyse
  • Alle wichtigen Tools für die Technische Analyse finden Sie bei Ihrem Online Broker

In diesem Artikel zeige ich Ihnen, wie man bei dieser Methode mit den Kursdaten umgeht und welche Vor- und Nachteile dieser Ansatz hat. Zudem stelle ich Ihnen die notwendigen Chartarten ebenso wie Indikatoren und wichtige Kursverlaufsmuster vor. Weiterhin erfahren Sie mehr über die besten Tools und Broker für die Technische Analyse. Wir werden außerdem einen kurzen Vergleich zur fundamentalen Finanzanalyse ziehen.

Vor- und Nachteile der technischen Analyse

Bevor Sie als Anfänger in die Chartanalyse einsteigen, sollten Sie sich eine grundsätzliche Einführung zu den Grundlagen durchlesen und den Vergleich mit der Fundamentalanalyse wagen. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile. Die technische Analyse ist vor allem aufgrund des großen Hilfsmittel-Angebots bei Brokern sehr praktisch. Sie sollten jedoch auch die Risiken im Hinterkopf behalten.

Hier sind Pro und Contra einer solchen Technischen Analyse:

Vorteile der technischen Analyse

  • Anleger kommen zu einer schnellen Kursprognose durch technische Indikatoren
  • Perfekt für den kurzfristigen Handel geeignet
  • Breite Auswahl an Werkzeugen und Hilfsmitteln
  • Sie können die Analyse bequem an jedem Ort der Welt vornehmen
  • Die meisten Broker bieten sehr umfangreiche Tools, um die Märkte technisch zu analysieren

Nachteile der technischen Analyse

  • Die technische Analyse setzt viele Grundlagen voraus
  • Fehlinterpretationen von Indikatoren und Signalen sind keine Seltenheit
  • Gerade im sehr kurzen Trading bestehen große Risiken, einen Verlust zu erleiden
  • Die technische Analyse ist nur bedingt für einen langfristigen Portfolio-Aufbau geeignet
  • Teilweise benötigen Sie zusätzliche Trading-Software, für welche weitere Kosten anfallen.

Die Entwicklung der Technische Chartanalyse: Um was ging es bei der Dow Theorie?

Charles Dow war einer der ersten Investoren, die Ende des 19. Jahrhunderts fast ausschließlich mit den Charts arbeiteten und daran die Kursentwicklung von Aktien voraussehen konnten. Nach seinen Aussagen sind alle Informationen zu den Kurstrends in den Charts enthalten. Dabei gibt es drei wesentliche Bewegungen, die man in der Dow Theorie betrachtet – den Aufwärtstrend, den Abwärtstrend und horizontale Verläufe.

Charles Dow, Erfinder der Dow Theorie
Charles Dow, einer der Pioniere der Chartanalyse

Nachdem man sich über die Indikatoren und Chartmuster – z. B. auffällige Umkehrpunkte und Formationen – auf dem Chart analysiert hat, lässt man sich den Trend durch das Volumen bestätigen. Ein ansteigendes Volumen bei wachsendem Kurs spricht eher für einen Aufwärtstrend.

Heute sind die Marktdynamiken natürlich wesentlich komplexer als zu Dow’s Zeiten. Waren damals vor allem wenige wohlhabende Investoren an der Börse aktiv, so öffnen die modernen Online Broker den Zugang für nahezu jeden. Das macht die Finanzmärkte jedoch deutlich volatiler und Sie müssen als Chartanalyst mit

Wie funktioniert eine Technische Analyse? – Das Grundprinzip

Die Idee hinter der technischen Analyse basiert darauf, dass die Trends und Kursentwicklungen im Prinzip schon im Chart enthalten sind und sich immer wiederholen. Gehen wir einmal davon aus, dass die Preisentwicklung nichts weiter als ein Kampf zwischen Angebot und Nachfrage, den Bullen und den Bären ist. Die einen wollen die Kurse hoch halten, die anderen günstig einkaufen.

Die 3 wichtigsten Grundprinzipien:

  • Der Marktpreis spiegelt alle Einflüsse wieder
  • Märkte bewegen sich immer in Trends
  • Vergangene Muster wiederholen sich

Für wie viel Geld die statistische Masse der Käufer und Verkäufer nun bereit ist, in einen Wert zu investieren bzw. ihn abzugeben, hängt von der Psychologie ab – wir können diese auch als Erwartung bezeichnen. Gehen Anleger so bei einer Aktie davon aus, dass das Unternehmen in naher Zukunft an Relevanz gewinnt, werden Sie mehr für die Aktie bezahlen. Ist die Einstellung kritisch, können die Market Maker nicht so viel verlangen. Daneben spielen natürlich viele andere Faktoren wie das Zinsniveau, die allgemeine Konjunktur und Nachrichten eine Rolle für die Preisentwicklung.

Das Gerangel um die Preise kann man nun über die Charts sichtbar machen. Es sind vor allem die Candlestick-Bilder, welche Ihnen aufzeigen, welche Preisanfragen es innerhalb eines bestimmten Zeitraumes gab. So erkennen Sie, wo sich Widerstände gegen zu hohe Preise und Unterstützungen gegen zu niedrige Preise bilden. Diese Rahmen können als Spielraum angesehen werden, innerhalb dessen der technische Trader agiert.

Candlesticks auf den Charts bei Freedom24
Candlesticks: Je nach Farbe der Kerzen zeigt das obere Niveau den Schlusspreis (grün) oder den Eröffnungspreis (rot) an. Die Kerzendochte oder Schatten machen die Preishochs und -tiefs im Zeitraum kenntlich (Screenshot: Freedom24)

Brechen die Märkte aus diesem Rahmen aus, wird der Trader in der Regel aktiv. Er erkennt hier, dass es aus welchen Gründen auch immer einen Push gibt und die Käufer plötzlich für höhere Preise einkaufen. Dafür muss er nicht einmal die News verfolgen (z. B. positive Quartalszahlen, technologische Durchbrüche usw.), sondern braucht theoretisch nur die Chartmuster und Signale betrachten.

Mein Tipp:
Auch wenn man natürlich allein anhand der Chartsignale Kursentwicklungen erkennen kann, sollten Sie nicht im luftleeren Raum agieren. Auf aktuelle Nachrichten zu achten, ist gerade als Anfänger immer eine gute Idee, um Fehlinvestitionen zu vermeiden!

Chartanalyse richtig lernen: So geht man vor

Um die Trends der Kurse über die technische Analyse zu ermitteln, sollten Sie sich zunächst mit den verschiedenen Hilfsmitteln beschäftigen. Diese lassen sich in erster Linie unterscheiden in:

  • Rechnerische Indikatoren wie z. B. Fibonacci Retracements und Pivot Points
  • Handelssignale wie das Abprallen an Widerstands- und Unterstützungslevels
  • Chartmuster, z. B. die Schulter Kopf Schulter Formation

Alle diese Hilfsmittel bieten Ihnen die Möglichkeit, aus unterschiedlichen Perspektiven auf den Kursverlauf zu blicken. Als Grundlage dient dabei meist das Zusammenspiel von Unterstützung und Widerstand. Diese beiden Levels können Sie sich wie eine Linie vorstellen, die oben die Hochs und unten die Tiefs verbindet.

Laufen die Kurse z. B. steil an und prallen immer wieder an einem gewissen Preis ab, bedeutet das, dass die Käufer nicht dazu bereit sind, höhere Kosten für die Aktien zu bezahlen. Es bildet sich ein so genannter Widerstand, an dem der Anstieg der Trends mit hoher Wahrscheinlichkeit endet und ein Investment in fallende Kurse über CFD-Leerverkäufe sinnvoll wäre.

Dort, wo es bei den Kursverläufen nicht mehr weiter nach unten geht, wird die Linie Unterstützung genannt. Die Verkäufer sind an diesem Punkt nicht gewillt, ihre Aktien zu einem niedrigeren Kurs zum Verkauf anzubieten. Die Entwicklung wird sich daher sehr wahrscheinlich umkehren und Trader nutzen diesen Moment, um günstig in einen Trendwechsel nach oben zu investieren.

So machen Sie die Kursverläufe sichtbar: Charttypen wählen

Um Unterstützung und Widerstand am Markt sichtbar machen zu können, müssen Sie sich zunächst für einen Charttypen entscheiden. Ich empfehle Ihnen hier die klassischen Candlesticks, die nahezu alle professionellen Trader für ihre technischen Analysen verwenden.

Candlestick Chart beim Broker Freedom24
Candlestick Design auf den Charts von Freedom24

Candlestick bedeutet auf Deutsch Kerzenhalter und genauso sehen die einzelnen Elemente der Graphen auch aus. Sie stellen meist einen Ausschnitt von wenigen Minuten dar, in dem die Spanne der Preisanfragen, Käufe und Verkäufe in einem Kerzenkörper angezeigt wird. Umso länger die Kerze, desto breiter sind die Preise hier gefächert. Ist er grün gefärbt, lagen sie am Ende des Zeitraums höher als am Anfang – rot signalisiert dagegen einen Kursrückgang.

Mit den Candlesticks lässt sich vor allen Dingen deshalb so gut arbeiten, weil die Kursformationen und Handelssignale besser hervortreten. Befinden sich die Kursdaten z. B. im Keller und bildet sich plötzlich eine Kerze mit sehr flachem Körper sowie einem langen Dochtausschlag nach unten – das so genannte Hammer-Muster –, so findet an dieser Stelle oft ein Trendwechsel nach oben statt. Der Abwärtstrend wird also gestoppt.

Neben den Candlestick-Charts gibt es natürlich noch viele andere Anzeigearten, die jede für sich Relevanz für bestimmte Arten der Analyse genießen. So arbeiten viele Trader u. a. auch mit:

  • Liniendiagramm: Hier werden die konkreten Preise eines Wertpapiers zu verschiedenen Zeitpunkten miteinander zu einer Linie verbunden – die Details der Preiskämpfe zwischen Nachfrage und Angebot treten dadurch aber nicht sichtbar hervor. Die Liniencharts nutzen Sie im Wesentlichen dafür, um langfristige Kurstrends zu visualisieren. Für die klassische technische Analyse sind sie nicht geeignet.
Linienchart beim Broker XTB
Linienchart-Anzeige beim Broker XTB
  • Balkendiagramm: Die Balken repräsentieren jeder für sich die Höhe eines gewissen Preises und können in der Finanzanalyse gewisse Entwicklungen deutlich machen. Auch hier liegt der Fokus aber auf einer langfristigen Chartentwicklung.
Balkenanzeige bei eToro
Balkenanzeige bei eToro
  • Open-High-Low-Close Chart (OHLC): Bei den OHLC-Charts werden Eröffnung, Hochs, Tiefs und Schlusspreis ähnlich wie bei den Kerzendiagrammen, jedoch in Form von Linien angezeigt. Ein konkretes Signal auf diesen Charts auszumachen, ist meines Erachtens eher schwer.
OHLC Charts beim Broker XTB
OHLC-Design auf den Charts von XTB
  • Renko-Chart: Beim Renko-Chart werden kleinere Preis-Richtungen eliminiert und zur Vereinfachung nur Bewegungen in festen Intervallen festgehalten. Der Fokus liegt hier nicht auf allen erdenklichen Schwankungen, sondern auf signifikanten Änderungen im Kursverlauf
Renko Chart Anzeige
Renko Charts
  • Kagi-Chart: Die vertikalen Linien zeigen eine Preisveränderung um einen definitiven Betrag an und lassen den Zeitfaktor komplett außer Acht. Erst bei einer neuen Bewegung wird eine neue Linie durch die horizontale Verbindung angefügt.
Kagi Chart bei TradingView
Kagi Design der Charts bei TradingView
  • Heikin Ashi: Die Heikin Ashi Charts sehen optisch fast genauso aus wie die Candlesticks, es werden jedoch keine Hoch- und Tiefwerte im Minutentakt, sondern tägliche Durchschnittskurse genommen. Damit werden die Verläufe geglättet. Manche Trader bevorzugen diese Anzeigeart, weil sie damit meinen, Trends und Indikatoren besser erkennen zu können. Heikin Ashis sind empfehlenswert für mittelfristiges Trading, z. B. mit Swings im Wochentakt.
Heikin Ashi Anzeige auf den XTB Charts
Im Aussehen ähneln die Heikin Ashi Charts stark den klassischen Candlesticks
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Trend-Analyse: So erkennen Sie die künftigen Aufwärts- und Abwärtsbewegungen

Bei der technischen Analyse von Aktien geht es im Wesentlichen darum, Trendwechsel und Trendverstärkungen auf dem Chart zu erkennen. Hierfür kann man sich die konkreten Muster auf dem Diagramm anschauen und anhand von Abprallmomenten an den Unterstützungs- oder Widerstandslevels zu einer Aussage kommen. Oder man berechnet ein gewisses Signal.

Bei den Pivot Points würde man sich bspw. die durchschnittlichen Kurse des Vortages nehmen und gewisse Werte ermitteln, an denen ein Wechsel oder eine Verstärkung wahrscheinlicher ist. Ähnlich funktionieren die Fibonacci-Ketten. Jede prozentuale Abweichung vom Ausgangskurs, steht dann für eine gewisse Handlungsanweisung – einkaufen, halten oder verkaufen.

Pivot Points mit unterschiedlichen Leveln im Chart bei XTB
Pivot Point mit prozentualen Abständen im Chart bei XTB

Möchte man eher mit visuellen Mitteln arbeiten, zieht man z. B. Durchschnittslinien wie den RSI und den gleitenden Durchschnitt oder aber die Bollinger Bänder zu Rate. Sie zeigen die Standardabweichung von der Mitte und sind somit hervorragend für Swing Trading geeignet.

Sobald der Kurs an eines der Bänder gerät, könnte es mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer Umkehr der Trends kommen. Über CFDs lässt sich dann je nach Lage in die aufsteigende Richtung oder per Leerverkauf nach unten investieren.

Chartanalyse mit Chart-Formationen

Chartformationen sind eine hervorragende Methode, um eine Reihe an Kauf- und Verkaufssignalen zu erzeugen. Aus den Erfahrungen der technischen Analyse hat sich gezeigt, dass gewisse Muster für Umkehr oder Verstärkung stehen.

Zu den Grundlagen gehört dabei das Verständnis der Elliott-Wellen. Sie dürfen sich z. B. ein Wachstum nie geradlinig vorstellen. Es kommt vielmehr zu einem Ansteigen der Kurse, dann verkaufen viele Trader, um Gewinn mitzunehmen und der Preis sinkt zu einem gewissen Grad ab. Typisch ist eine Verringerung um die Hälfte des Anstiegs.

Wellenartige Ausbreitung der Kurse auf den Charts
Wachstum eines Kurses im Wellen- oder Zickzackmuster (Screenshot: XTB)

In einem höheren Tief entstehen nun oft Trendwechselsignale, z. B. ein Hammer-Doji, bei dem der Kerzenkörper sehr schmal ist und der Docht weit nach unten ausschlägt. Daraufhin wachsen die Kursdaten über das vorherige Hoch hinaus und diese Wellenbewegung geht in den nächsten Intervallen weiter.

Diese Wellen spiegeln in gewisser Hinsicht die Stimmungen und Emotionen der Anleger wider. Zögerlichkeit aufgrund von Zweifeln am Unternehmen, Enthusiasmus, der Wunsch nach Gewinnmitnahme, aber auch der Versuch von Käufern, möglichst preiswert neue Wertpapiere über die Finanzmärkte einzukaufen, drücken sich in den Trading Mustern aus.

Typische Muster, welche die Grundlagen für die technische Analyse bilden, sind:

Schulter Kopf Schulter Formation

Bei der Schulter Kopf Schulter Formation bilden die Kurse auf dem Chart zwei kleinere Hochs, die als Schultern bezeichnet werden, eine niedrigere Halslinie und einen sich in der Mitte aus dem Gebilde heraus erhebenden Kopf. Das Muster kündigt häufig eine Trendumkehr an und kann auch invers im unteren Bereich der Kursbewegungen hervorgehoben werden.

Schulter Kopf Schulter Muster bei XTB
Schulter Kopf Schulter Formation auf den Liniencharts bei XTB

Bei einem klassischen Schulter Kopf Schulter Muster wird der technische Analyst den Schluss ziehen, dass ein Aufwärtstrend zum Ende kommt und die Kurse als nächstes nach unten gehen. Nach den beiden ersten Gipfeln wird meist der Abfall zurück zur Nackenlinie als Signal verwendet, um aus dem Aufwärtstrend auszusteigen oder short zu gehen.

Wimpel

Die Wimpel-Formation ist exemplarisch für Elliott-Wellen, die immer kleiner werden und dann explodieren. Die Abstände zwischen den Hochs und Tiefs werden dabei immer schmaler, bevor die Kurse letztlich aus dem Raster ausbrechen. Je enger die Spitzen einander kommen, desto näher ist man an der Kursdynamik.

Wimpelformation mit anschließendem Wachstum im XTB Chart
Spitz zusammenlaufender Wimpel mit anschließendem Kursdurchbruch nach oben bei XTB

Im Gegensatz zum klassischen Dreieck, zu dem wir etwas später kommen, sind die Trends hier wesentlich intensiver. Wer in ein Wachstum investieren möchte, wird hier häufig mit einem Hebel arbeiten und innerhalb kürzester Zeit versuchen, seinen Gewinn zu maximieren. Hierfür sollte man aber immer auch andere Indikatoren nutzen, um den Trend nochmals zu bestätigen.

Rechteck

Bei einem Rechteck verlaufen die Wellen fast horizontal. Hoch- und Tief-Punkte befinden sich in etwa auf einer Ebene, so dass man relativ klar die Unterstützungs- und Widerstandslevels einzeichnen kann. Diese stabile Basisbewegung entwickelt sich meist nach einem gewissen Trend. Sie sollte etwa mehr als eine Woche andauern und für ein günstiges Investment genutzt werden.

Rechteckformation auf dem Chart bei XTB
Rechteck vor dem Kursabschwung bei XTB

Geld platzieren Sie aber erst, wenn es einen Durchbruch gibt. Solange die Kurse nämlich nur die Widerstands- und Unterstützungslevels berühren, können Sie nicht zu 100 Prozent sagen, ob es einen Aufwärts- oder Abwärtstrend geben wird. Um diese Durchbrüche rechtzeitig zu erkennen, verwenden Sie Indikatoren und lassen sich von Brokern wie Freedom24 und XTB einen Preisalarm senden.

Flaggenformation

Bei der Flaggenformation geht der Trend wellenartig nach einem Trendwachstum nach unten. Die Schwankungen zwischen den Hochs und Tiefs sind dabei relativ rasant und es wird stets mit einem enormen Volumen gehandelt. Der Rückgang eröffnet dabei die Chance, günstig in den Trend einzusteigen.

Flagge im Chart bei XTB
Flaggenformation vor dem Kurswachstum bei XTB

Nur kurz nach dem schräg nach unten verlaufenden Wellenabstieg kommt es nämlich wieder zum Wachstum. Der Kurs bricht nach oben aus und sorgt für exzellente Profitchancen. Empfehlenswert ist es, bei Flaggenformationen mit einem Stop Loss zu arbeiten.

Dreiecksformation

Man kann die Spannung bei einer Dreiecksformation förmlich spüren. Die Kurse laufen hier spitz nach oben zu und die Schwankungen zwischen Widerstand und Tiefs werden immer kleiner. Es kommt zu wiederholten Preisanfragen an der oberen Schwelle. Am Ende bricht der Kurs durch und Long-Trader können sich über einen enormen Gewinn freuen.

Dreiecksformation vor einem Kursanstieg bei XTB
Im Dreieck spitz zulaufender Kurs vor dem Überwinden des Widerstands (Screenshot: XTB)

Generell stehen die Dreiecke für eine gewisse Unsicherheit der Märkte. Das führt auch dazu, dass immer mehr Teilnehmer aus dem Handel aussteigen. Deshalb sollte man bei Dreiecksmustern nie einsteigen, bevor es tatsächlich zu einem Durchbruch kommt.

Doppelter Boden/doppeltes Top

Den doppelten Boden oder das doppelte Top kann man sich auf den Charts wie ein W oder M vorstellen – je nach Trendrichtung. Beim doppelten Boden entstehen so zwei parallel verlaufende Tiefs, die von drei Hochs eingerahmt werden. Hier kann man feststellen, dass der Abwärtstrend an der Unterstützung mehrfach abprallt. Das bestätigt, dass es nach unten nicht mehr weitergeht und sich vermutlich ein neuer Aufwärtstrend entwickelt.

Doppelter Boden im Chart von XTB
Deutlich sichtbare W-Formation (doppelter Boden) im XTB-Chart

Ein klares Kauf- oder Verkaufssignal ist die Formation natürlich nicht. Es ist besser, sich bei einem solchen Muster über Indikatoren abzusichern. Kommen mehrere Signale zusammen, kann man mit höherer Gewissheit sagen, dass der Kurs in die eine oder andere Richtung weiterläuft.

Hammer

Hammer-Formationen befinden sich immer in einem Kurstal, also in der Nähe der Unterstützung. Am Boden entsteht dabei ein sehr schmaler Kerzenkörper in Kombination mit einem langen Ausschlag nach unten. Der Docht sollte mindestens doppelt so lang sein wie die Kerze und die Farbe des Körpers ist grundsätzlich irrelevant.

Hammerformation auf dem Chart von XTB
Hammer kurz vor dem Aufschwung im NVIDIA Chart bei XTB

In Kombination mit der Formierung, die sich zuvor ergeben hat, ist der Hammer ein sehr aussagekräftiges Signal für einen Trendwechsel nach oben. Somit kann man hier hervorragend in einen aufsteigenden Kurs investieren und eine Long Position anlegen.

Shooting Star

Der Shooting Star ist quasi ein umgekehrter Hammer, der sich oben am Widerstand bildet. Auch hier ist der Kerzenkörper sehr schmal und es gibt einen langen Ausschlag nach oben. Im Gegensatz zum Hammer deutet der Shooting Star in der Regel das Ende eines Aufwärtstrends an. Es gibt so Preisforderungen, die als zu hoch eingeschätzt und sofort abgewiesen werden.

Shooting Stars auf dem XTB Chart
Shooting Star Symbole kurz vor dem Abschwung bei XTB

Shooting Stars sind ausgesprochen wichtig, um richtig mit Hypes umzugehen und frühzeitig auszusteigen. Außerdem ist das Muster wichtig für alle, die über CFDs ins Shortselling einstellen möchten. Sie erkennen so, wann es nach unten geht und leiten kurz davor einen Leerverkauf ein. Auch hier müssen Sie natürlich mit viel Kontext agieren und ein ganzes System an Indikatoren verwenden.

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Indikatoren als Unterstützung für das Trading verwenden

Grundsätzlich lassen sich die meisten Trading-Indikatoren in beliebigen Zeitfenstern vom Minutenausschnitt bis hin zum Wochen- und Monatstakt verwenden. Meist dienen Sie jedoch als Basis für sehr kurzfristige Entscheidungen. Da es hier schnell gehen muss, ist eine Automatisierung über verschiedene Funktionen des Brokers empfehlenswert.

Einen besonders wichtigen Support geben Ihnen Werkzeuge wie Unterstützung und Widerstand, Bollinger Bänder, der RSI, der gleitende Durchschnitt und die Pivot Points. Hierüber ermitteln Sie gewisse Grenzwerte, an denen ein Umschlagen des Trends mehr oder weniger wahrscheinlich ist.

Relativer Stärke Index zeigt die Trendstärke im Chart von XTB an
RSI im Chart bei XTB

Nähern sich die Kurse nun diesen Schranken, so sollte man als Trader hellhörig werden und sich tiefer in das Studium der Muster begeben. Kratzt der Preis z. B. am Widerstand oben und bildet sich gleichzeitig ein Shooting Star, ist das ein sehr klares Zeichen dafür, dass der Trend an dieser Stelle endet.

Zusätzlich können Sie Ihre Ergebnisse über die Volumenanalyse absichern. Diese zeigt an, wie hoch die anstehenden Ordervolumen sind und wie liquide der Markt aktuell ist. Es kann dabei immer zu starken Überhängen in die Käufer- oder Verkäuferrichtung kommen, woraus sich dann gewisse Voraussagen extrahieren lassen.

Fibonacci Retracements

Die Fibonacci Retracements basieren auf einer natürlichen Zahlenfolge, bei welcher die beiden Vorgänger zusammengezogen und als Summe angefügt werden. In der technischen Analyse dient dieses Prinzip dazu, gewisse Levels und Abstände von einer ausgewählten Trendlinie zu ermitteln.

Prinzip der Fibonacci Retracements: Der goldene Schnitt
Der goldene Schnitt gilt als Basis des Fibonacci Tradings

In den Charts zeichnen Sie hierfür selbst eine Trendlinie ein, welche sich dann automatisch in Hinsicht auf die Fibonacci Niveaus auffächert. Angegeben werden die Ebenen 23,6%, 38,2%, 50%, 61,8% und 78,6%. Mittels dieser Retracements können Sie nun Unterstützungs- und Widerstandslevels besser erkennen. Zudem bestätigen die Abstände häufig einen gewissen Trend. Das 61,8%-Level wird so meist für einen Aufwärtsbewegung gehalten.

Im Chart eingezeichnete Fibonacci Retracements
Chart bei XTB mit Fibonacci Retracements

Generell gelten die unteren Retracements als eher moderat und sie markieren eine Unterstützungs- oder Widerstandslinie. Die 61,8% ist dagegen der goldene Schnitt und Knackpunkt, wenn es um Durchbruch oder Trendumkehr geht. Kommen die Kurse auf diesem Niveau an, sollte man sich etwas genauer mit den Chartmustern beschäftigen. Bei 78,6% ist ein Gipfel- oder Tiefpunkt mit Umkehr umso wahrscheinlicher.

Pivot Points

Bei den Pivot Points nimmt man sich die Höchst- und Tiefstdaten des Vortages und errechnet daraus einen Mittelwert. Dieser ergibt sich aus dem Tagesschlusskurs, dem Höchstkurs und dem Tiefstkurs. Dann zeichnet man diesen als Linie in den aktuellen Chart ein und hat damit einen gewissen Drehpunkt vor sich.

Pivot Points für einen Tag im Chart von XTB
Pivot Point Mittellinie in Grün und Support bzw. Resistance Levels (XTB Charts)

Von dieser Mittellinie fächert sich das Instrument nun ähnlich wie bei den Fibonacci Retracements auf. Es werden meist drei Support- und drei Widerstandslinien eingezeichnet. Diese ergeben sich z. B. aus dem zweifachen Pivot Point minus dem Hoch (erster Support).

Die Kursniveaus sind meist mit einer Handlungsanweisung oder einer Aussage zum Trend verbunden. Sobald bestimmte Supports und Widerstände für den Tag erreicht werden, sollte man genauer in den Chart hineinzoomen und Chartmuster extrahieren. Generell kann man sagen, dass ein Tageskurs über dem Pivot Point oft für einen Bullenmarkt spricht – andernfalls sind die Bären stärker.

Relativer Stärke Index/Relative Strength Index (RSI)

Beim Relative Strength Index (RSI) können Sie mehr über die Dynamik des aktuellen Trends in Erfahrung bringen. So misst dieser Indikator die Geschwindigkeit und Richtung der Bewegungen. Angegeben wird der Relative Stärke Index dann mit einem Wert zwischen 0 und 100.

RSI im unteren Bereich des Charts eingezeichnet
RSI Niveaus 70 und 30 stehen für überkauft oder überverkauft (XTB Chart)

Die Berechnung findet auf Basis der durchschnittlichen Gewinne und Verluste bei den Kursen statt. Diese Ziffer ergibt sich aus dem durchschnittlichen Gewinn in einer Periode, geteilt durch die durchschnittlichen Verluste derselben und wird als Relative Stärke bezeichnet. Um von hier zum Index zu gelangen folgt man der Formel:

RSI = 100 - \left( \frac{100}{1 + \text{Relative Stärke}} \right)

Interpretiert werden die verschiedenen Niveaus dann mit überkauft ab 70 (der Wert ist vermutlich überbewertet und eine Umkehr steht an) und überverkauft ab 30 (der Wert ist vermutlich unterbewertet und es steht eine Umkehr an). Diese RSI-Werte gelten somit als Signale für eine Handlung – Kauf oder Verkauf von Aktien.

Was sind Unterstützungslevel und Widerstandslevel?

Unterstützungslevel/Widerstandslevel sind Preisniveaus, die Abschnitte darstellen, in denen der Preis Schwierigkeiten haben könnte, den Trend fortzusetzen. Dies geschieht, weil sich die Aufträge der Käufer (Unterstützungsniveaus) oder der Verkäufer (Widerstandsniveaus) in bestimmten Bereichen häufen.

Unterstützungsniveaus liegen immer unterhalb des aktuellen Marktpreises und stoppen in der Regel (manchmal vorübergehend) Kursrückgänge, während Widerstandsniveaus oberhalb des aktuellen Marktpreises festgelegt werden und (manchmal vorübergehend) Kurssteigerungen bremsen.

Trader, die den Markt technisch analysieren, können diese horizontalen Linien nun als einen Rahmen nehmen, innerhalb dessen sich der Preiskampf abspielt. Umso näher sich die Kurse nun den Linien nähern, desto spannender wird es. Hier heißt es nun, die Lupe herauszukramen und die einzelnen Formationen genauer zu untersuchen.

Kommt es z. B. zu einem eindeutigen Abprallen (vorab z. B. durch eine Doji-Kerze im Hammer oder Shooting Star Format signalisiert), so ist eine längere Trendumkehr wahrscheinlich. Dort, wo der Kurs durchbricht, ist ein neues, wichtiges Niveau für die Fortsetzung des aktuellen Trends erreicht.

Die besten Chartanalyse-Tools (Meine Erfahrungen)

Für mich persönlich sind klassische Chartanalysetools wie Unterstützung und Widerstand sowie die Bollinger Bänder sehr relevant für das Swing Trading. Sie bilden quasi einen Rahmen, innerhalb dessen sich der Kurs bewegt. Kommt es an einem der Ränder zum Durchbruch, so ist ein Trendwechsel sehr wahrscheinlich.

Untermauern lässt sich eine solche Bewegung dann durch die Pivot Points und Fibonacci Retracements. Damit ermittelt man aus früheren Werten bestimmte Levels, an denen es mit einer höheren Wahrscheinlichkeit in eine bestimmte Richtung geht. Die Pivot Points vergleichen so die Erfahrungswerte vom Vortag mit den aktuellen Bewegungen.

Wenn Sie nur auf dem Intraday-Chart arbeiten möchten, ist der Anchor VWAP eine spannende Option. Hierbei handelt es sich quasi um eine Kombination aus Zeit und Volumen. Der Preis wird hier ein wenig vernachlässigt. Der Trader muss hierbei einen Ankerpunkt auf dem Chart setzen, von wo aus sich der VWAP dann über die Kursverläufe legt. In Kombination mit den Kerzen bietet der Volumenindikator eine hervorragende Unterstützung, mit der man seine Entscheidung absichert.

Technische Analyse bei Aktien oder Forex – Gibt es Unterschiede bei den Märkten?

Die technische Analyse können Sie nicht nur für Aktien verwenden, sondern damit auch den Forex-Markt genauer unter die Lupe nehmen. Beide Werte verhalten sich vergleichsweise ähnlich, jedoch müssen Sie grundsätzlich mit unterschiedlichen Dynamiken rechnen. So sind die Forex- bzw. Devisenmärkte rund um die Uhr geöffnet und extrem liquide. Zudem haben politische Entscheidungen einen stärkeren Einfluss auf den Wert der Währungen.

Wenn Sie hier technisch analysieren kommen Sie daher kaum darum herum, einen Blick auf makroökonomische Faktoren zu werfen. Stehen bspw. gerade Wahlen in einem Land an, kann das Ihre Strategie kurzfristig über den Haufen werfen. Ebenso sind Zinsniveaus, Arbeitslosenquoten, Inflationsraten und andere Wirtschaftsdaten wesentlich relevanter.

Die Prinzipien sind nichtsdestotrotz dieselben und Sie können beim Forex-Trading sogar noch mehr Momentum mitnehmen. Dieses mit einem Hebel zu versehen, kann kurzfristig zu hohen Gewinnen führen. Gleichzeitig sorgt die höhere Volatilität für ein gestiegenes Risiko.

AktienmarktForex-Markt
Liquidität geringer als bei ForexHöhere Liquidität
Trading nur zu den Börsenzeiten (abgesehen von OTC-Handel beim Broker)Trading rund um die Uhr
Unternehmensergebnisse haben den größten EinflussStärker durch Makro-Faktoren wie Zinsanhebung, Wahlen, Arbeitslosenquote, Inflation etc. beeinflussbar
Volatilität je nach Aktie unterschiedlichStärkere Volatilität
Momentum je nach Marktlage und Aktie unterschiedlichEventuell besseres Momentum
Risiko kann eventuell besser kontrolliert werdenMehr Risiko

Trefferquote der technischen Analyse

Die Trefferquote bei der technischen Analyse hängt in der Regel von Ihren Erfahrungen, aber auch von externen Faktoren ab. Grundsätzlich gibt es natürlich keine Garantie, dass sich aus einem Signal auch ein gewünschter Trend entwickelt. Umso mehr Sie aber üben, Wissen und ein Gefühl für die Dynamik der Märkte entwickeln, desto genauer können Sie eine Entwicklung voraussagen.

Bevor Sie anfangen, sollten Sie erst die Methode heraussuchen, die genau zu Ihnen passt. Dabei geht es auch um Reaktionsgeschwindigkeit. Manche erzielen bessere Quoten beim Minuten-Scalping, andere können beim Swing Trading im Wochentakt höhere Gewinne machen.

Qualität ist der Quantität dabei vorzuziehen. Stellen Sie sicher, dass Sie eine immer besser werdende Trefferquote haben und nehmen Sie lieber den einen sichereren Trade mit einem guten Chance-Risiko-Verhältnis mit, als 100, bei denen der Kurs nicht zu offensichtlich in die antizipierte Richtung geht.

Am Anfang haben die meisten Trader eine Trefferquote von maximal 25 bis 30 Prozent. Das bedeutet auch, dass man aus dieser Viertel- bis Drittelchance das Optimum herausholen und gleichzeitig das Kapital bei anderen Trades vor Verlusten schützen muss. Um diesen Effekt zu erreichen, sollte man bevorzugt mit einem Chance-Risiko-Verhältnis von mindestens 1:5 traden.

Mit diesem Ziel sollten Sie zunächst einmal im Demokonto üben. Wenn Sie mindestens zwei bis drei Monate geübt haben, können Sie in das Echtgeldkonto wechseln und mit mehr Selbstbewusstsein die ersten tatsächlichen Orders einleiten.

Kritik an der technischen Analyse – Wo wird es bei der Methode problematisch?

Ein Problem an der technischen Analyse ist sicherlich, dass sie die fundamentalen Entwicklungen im Unternehmen häufig komplett vernachlässigen. Das mag in den meisten Fällen gut ausgehen, bisweilen kommt es aber zu unerwarteten Ereignissen, die Ihre Strategie über den Haufen wirft.

Konzentrieren Sie sich z. B. ausschließlich auf die Charts, während hinter den Kulissen ein Finanzskandal innerhalb des Unternehmens unbemerkt von Ihnen geschieht, so hilft die beste technische Analyse nichts.

Insgesamt hat die Chartanalyse auch Nachteile für die langfristigen Investments. Über mehrere Monate und Jahre hinweg gesehen, lassen sich Trends nur schwer aus den Charts herauslesen. Makroereignisse haben hier einen teils stärkeren Einfluss. Sie müssen sich somit also stärker der Fundamentalanalyse widmen.

Ein auf Dauer angelegtes Portfolio hat häufig größere Gewinnmargen, aber auch längere Wartezeiten. Bei der technischen Analyse müssen Sie sich im Gegensatz dazu häufiger an den Rechner setzen und immer wieder kleine Gewinne anhäufen. Das kann aufgrund des psychischen Drucks sehr stressig sein.

Nachteile der technischen Analyse:

  • Die Interpretation der Charts ist immer subjektiv und die Richtigkeit hängt von der Erfahrung der Trader ab
  • Wie die Fundamentalanalyse basiert auch die technische Analyse überwiegend auf vergangenen Daten – jedoch häufig sogar vom gleichen Tag
  • Fundamentale Aspekte werden außer Acht gelassen, können aber einen enormen Einfluss auf die Kursentwicklung nehmen
  • Wer seine Strategie zu stark optimiert und zu viele Methoden mischt, kommt zu keiner klaren Aussage
  • Zu viele Indikatoren sorgen eventuell für Verwirrung und Fehlentscheidungen

Bücher zur technischen Analyse

Die frühesten Schriften zur technischen Analyse stammen vom Trading-Pionier Charles Dow und kamen zwischen 1899 und 1902 heraus. Mittlerweile hat sich der Markt natürlich stark verändert und es sind wesentlich mehr Händler aktiv.

Entsprechend empfehle ich Ihnen wesentlich jüngere Literatur zu diesem Thema. Zu den modernen Klassikern gehören Technical Analysis and Stock Market Profits von Richard W. Schabacker und Technische Analyse der Finanzmärkte von John J. Murphy.

Ein Nachteil an den Büchern ist jedoch, dass Sie die gelernten Grundlagen nicht sofort auf den echten Charts anwenden können. Video-Tutorials, Chat-Workshops und Demokonten sind daher unverzichtbar, um ein erfolgreiches Trading-Profil aufzubauen.

Passende Trading Software für die Chartanalyse finden

Ein wichtiger Schritt zu einer erfolgreichen technischen Strategie ist die Arbeit mit hochwertiger Trading-Software. Diese kann für Profis durchaus etwas kosten. Als Anfänger empfehle ich Ihnen jedoch, die Gratis-Angebote zu nutzen, welche bereits sehr umfangreich ausgestaltet sind. Die folgenden Programme helfen Ihnen dabei, Ihre Kenntnisse auszubauen.

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xStation von XTB im Browser
Browser Terminal der xStation von XTB

Dashboard und die einzelnen Bereiche sind übersichtlich gestaltet. Sie können so eine Watchlist anlegen und über den Aktienscreener nach interessanten Wertpapieren filtern. Des Weiteren haben Sie Zugriff auf einen Wirtschaftskalender für das News Trading und finden diverse Ausbildungsangebote.

Jetzt bei XTB anmelden und die xStation für technisches Trading ausprobieren!(Risikohinweis: 76% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter)

TradingView

Logo von TradingView

TradingView ist ein Programm, das grundsätzlich professioneller ist, als alle Broker. XTB, Freedom24, eToro & Co. haben zwar ein sehr gutes kostenloses Angebot – teilweise basiert deren Technik sogar auf TradingView. Insgesamt sind die Indikatoren hier jedoch deutlich weitreichender.

Indikatoren in der kostenlosen Version von TradingView
Arbeiten Sie mit maximal zwei Indikatoren gleichzeitig in der freien Version von TradingView

Vorteilhaft ist zunächst einmal, dass Sie bei TradingView sehr aktuelle Marktdaten bekommen. Diese sind die Grundlage dafür, die Aktien technisch zu analysieren. In den Pro-Versionen haben Sie dann Zugriff auf mehr als 15 Charttypen, können in einem Tab bis zu 16 Charts parallel laufen lassen und benutzerdefinierte Zeitrahmen setzen.

Indikatoren und Tools in den Pro-Versionen von TradingView
Umfangreiches Angebot an Indikatoren und Analysetools in den Bezahlversionen von TradingView

Integriert sind über 400 Indikatoren, welche durch mehr als 100.000 Tools ergänzt werden, die von Nutzern kreiert worden sind. Zudem finden Sie über 110 intelligente Zeichentools, Volumenindikatoren und Muster-Erkenner vor.

Übersicht zu Preisen bei TradingView
Preise und Angebote für verschiedene Kontoarten bei TradingView

Da die Bezahl-Accounts mit ca. 155 USD pro Jahr im Essential-Modus relativ kostenintensiv sind, sollten Sie unbedingt durchrechnen, ob Sie diese Investition mit Ihren Trades herausholen. Fakt ist, dass viele der Gratis-Tools bereits sehr effektiv sind und bei kleineren Volumen vollkommen ausreichen. In Kombination mit einem guten Broker wie XTB können Sie so eine erfolgreiche Trading-Strategie fahren.

MetaTrader 4 und MetaTrader 5

MetaTrader 5 Logo

MetaTrader 4 und MetaTrader 5 gehören zu den beliebtesten Software-Lösungen, wenn es um die Analyse von Aktien und die Verwaltung von Portfolios geht. Die Programme verfügen über sehr detaillierte Charts, haben Zugriff auf aktuelle Marktdaten und ermöglichen es Ihnen, die Kurse über zahlreiche Indikatoren zu analysieren.

Plattform von MetaTrader
Hauptseite von MetaTrader 5

Die Basisplattform ist immer kostenlos und Sie können auf ihr mit etwa 40 technischen Indikatoren, über 20 Zeitrahmen, 40+ analytischen Objekten sowie einer unbegrenzten Anzahl an Charts arbeiten. Zudem stehen extern programmierte Robo Advisor zur Verfügung und Sie können für Ihren Handel auch selbst Automatisierungen erstellen.

Unterschiedliche Chartansichten mit Indikatoren von MetaTrader 5
Indikatoren und Screens auf der MetaTrader 5 Plattform

Der größte Vorteil ist sicherlich, dass sehr viele Broker Schnittstellen bieten, über welche sich MetaTrader an das Depot koppeln lässt. Somit arbeiten Sie in MetaTrader, handeln aber mit jedem Schritt im Rahmen Ihres Broker-Kontos. Wenn Sie mehr Funktionen benötigen, laden Sie sich einfach eines der Booster-Pakete herunter.

Technische Analyse lernen in der Trading.de Ausbildung

Bei Trading.de haben wir uns dazu entschlossen, Ihnen eine sehr umfangreiche Ausbildung anzubieten, welche sich stark auf die technischen Ansätze konzentriert. Sie können die Basics zunächst auf unserem YouTube-Kanal erlernen und dann im Demokonto üben. Über Discord und Telegram erhalten Sie dann eine persönliche Betreuung zusammen mit einer Gruppe an Trading-Anfängern und Fortgeschrittenen.

Hier werten wir u. a. Charts aus und ermutigen Sie, sich aktiv bei der Suche nach Mustern bzw. Trends zu beteiligen. Wenn das nicht ausreicht, sichern Sie sich jetzt unseren Trading.de Workshop mit vielen individuellen Tipps für die Arbeit mit der technischen Analyse sowie persönlicher Betreuung.

Technische Analyse vs. Fundamentalanalyse – was sind die Unterschiede?

Im Gegensatz zur technischen Analyse, schaut die Fundamentalanalyse in erster Linie auf die Kennzahlen. Hierbei handelt es sich um gewisse Ziffern, die meist zwei oder mehr Faktoren ins Verhältnis setzen. Besonders bekannt ist dabei der Vergleich vom inneren Wert eines Unternehmens mit seinem Aktienkurs. Hier stellt man beispielsweise Gewinn, Umsatz, Cashflow und Buchwert dem Preis der Aktie gegenüber. Bekannte Kennzahlen sind das Kurs-Gewinn-Verhältnis und das Kurs-Umsatz-Verhältnis.

Kennzahlen in der App von XTB

Insgesamt geht es bei diesem Blickwinkel um einen längerfristigen Ansatz. Der Trader möchte ein diversifiziertes Portfolio aufbauen und die Aktien über mehrere Monate oder Jahre im Depot liegen lassen. Hat das Wachstum einen bestimmten Gipfel erreicht, so verkauft er die Assets und nimmt den Gewinn mit. Das kann fortwährend oder einmal am Ende der Trading-Karriere geschehen.

Durch die zeitlich längere Ausrichtung des fundamentalen Handels sind die Risiken zunächst geringer. Selbst wenn es mal mit den Kursen nach unten geht, verfällt man nicht in Panik und wartet auf den nächsten Schwung nach oben. Nichtsdestotrotz kann man sich auch hier verkalkulieren, wenn man z. B. alles auf eine Karte setzt und das Portfolio nicht ausreichend auffächert.

Technische AnalyseFundamentale Analyse
Basiert auf Charts und IndikatorenBasiert auf Kennzahlen und Finanzdaten
Ist kurzfristig angelegtFährt auf lange Sicht
Kann mehr Stress bedeutenVon Panik wird abgeraten
Wird häufig in Kombination mit CFDs verwendetEchte Aktien werden u. a. aufgrund der Dividende empfohlen
Erfolg basiert auf Chance-Risiko-Verhältnis und Analyse-KenntnissenErfolg basiert u. a. auf einer gründlichen Diversifikation

Mein Fazit: Das müssen Sie über die technische Analyse wissen

Die technische Analyse ist eine Methode, mit der Sie die Bewegungen auf den Charts im Detail analysieren und daraus eine Aussage über die künftigen Trends extrahieren. Die Theorie besagt, dass bereits alle zukünftigen Preise in den Charts enthalten sind – es kommt nur darauf an, sie zu erkennen. Verschiedene Indikatoren und Chartmuster helfen dabei, auf Trendverstärkungen und Trendwechsel aufmerksam zu werden.

Als Rahmen dienen meist die Unterstützungen und Widerstände, die den Kurs von der Verkäuferseite her heben und von der Käuferseite nach unten drücken. In diesem Zusammenspiel entstehen dann die tatsächlichen Preise und anhand der Preisanfragen sowie der Reaktion des Marktes darauf, liest man die derzeitige Stimmung in Bezug auf das Wertpapier ab.

Die technische Methode ist überwiegend für kurzfristiges Trading konzipiert. Hier versucht man innerhalb von einem Handelstag bis zu einigen Wochen Momentum mitzunehmen. Sobald Gewinn vorhanden ist, steigt man aus dem Handel aus und erzielt Profit. Dieser Ansatz bedarf eines gewissen Maßes an Training und Übung. Bevor Sie sich also bei einem Broker-Konto in die Live-Version begeben, sollten Sie zunächst eine Übungsphase einplanen.

Häufig gestellte Fragen:

Was kann man mit der technischen Analyse machen?

Die technische Analyse dient der Betrachtung der Chart- und Kursverläufe. Hierbei arbeiten die Trader anhand von Indikatoren aus, in welche Richtung sich die Trends bewegen werden und ob es eine Umkehr der Bewegungen gibt. So lässt es sich an strategisch klugen Punkten investieren und Gewinn generieren.

Sind Technische Analyse und Chartanalyse dasselbe?

Technische Analyse und Chartanalyse sind synonyme Begriffe und beziehen sich auf die analytische Betrachtung der Kursverläufe von Aktien, Forex-Werten, ETFs, Kryptowährungen und anderen Assets.

Welche Indikatoren sollte man für die technische Analyse kennen?

Zu den wichtigsten Indikatoren gehören die Widerstands- und Unterstützungslevels ebenso wie rechnerische Levels, z. B. die Pivot Points und die Fibonacci Retracements. Daneben können Sie sich die relative Stärke eines jeden Trends angeben lassen oder die Mittelwerte wie den gleitenden Durchschnitt einzeichnen. Bei Abweichungen von solchen Durchschnitten lassen sich Aussagen über eine Trendrichtung machen.

Ist die technische Methode riskant?

Wer sich nicht umfassend mit der technischen Methode auskennt, geht durchaus gewisse Risiken ein. Es kommt schnell zu Fehlinterpretationen und Missverständnissen bezüglich der Trendrichtungen. Sie sollten daher zunächst im Demokonto üben und die Signale richtig verstehen. Sobald Sie treffsicher sind, wechseln Sie allmählich mit kleineren Volumen in den Echtgeld-Account.

Wo finde ich die Werkzeuge für die technische Analyse?

Die Broker bieten Ihnen alle notwendigen Werkzeuge, die Sie für die technische Analyse brauchen. Hier können Sie mit einer Vielzahl an Indikatoren, Chartmustern und Zeicheninstrumenten arbeiten. Wenn Sie weitergehende Hilfsmittel benötigen, rate ich Ihnen zu externen Plattformen wie TradingView und MetaTrader 4/5. In den Bezahlversionen sind noch professionellere Instrumente verfügbar.

Wie unterscheidet sich die Chartanalyse von der fundamentalen Analyse?

Bei der Chartanalyse schauen die Trader einzig und allein auf die Charts. Sie zeichnen hier Muster ein, nehmen Berechnungen vor und suchen nach Signalen. Diese Arbeit dient dem Auffinden von aktuellen Trends und Umkehrpunkten. Die Fundamentalanalyse achtet dagegen auf die Kennzahlen, welche eine Aussage über Profitabilität, Effizienz und Potenzial einer Aktie machen. Häufig vergleicht man den inneren Wert (z. B. Gewinn, Umsatz, Buchwert und Cash Flow) mit dem Marktwert, um mehr über das Preis-Leistungs-Verhältnis der Wertpapiere zu erfahren. Die fundamentale Analyse ist auf ein langfristiges Investment ausgerichtet, während der technische Ansatz den Fokus auf Daytrading oder den wöchentlichen Handel legt.

Markus Müller
Markus Müller arbeitet als professioneller, selbständiger Autor in den Bereichen Trading und Reisen. Mit dem Thema Trading beschäftigt er sich seit vielen Jahren und hat selbst mit diversen Brokern Erfahrung im Wertpapierhandel gesammelt. Auf Trading.de erklärt er die Mechanismen am Markt und die Arbeit mit technischen Indikatoren sowie fundamentalen Kennzahlen.
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