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Welche CFD Regulierung gibt es?

Für viele Anleger und Trader ist die Regulierung im Bereich des CFD Handels ein durchaus wichtiges Thema. CFD Regulierungen bedeutet, dass der entsprechende Broker von der zuständigen Finanzaufsichtsbehörde lizenziert wurde und anschließend eine Kontrolle stattfindet.

Allgemein gelten CFD Regulierungen als Kennzeichen für die Seriosität eines Brokers, auch wenn es diesbezüglich sicherlich keinen Automatismus in der Hinsicht gibt, als dass nicht regulierten Broker stets unseriös wären.

In unserem Beitrag möchten wir zunächst die bekanntesten Regulierungsbehörden nennen und kurz skizzieren. Ferner gehen wir darauf ein, was die Regulierung des CFD Tradings eigentlich bezweckt und nennen zudem hilfreiche Regulierungsbeispiele aus der Praxis, in dem Fall seitens der ESMA.

Was sind die bekanntesten Regulierungsbehörden?

Mit den CFD Regulierungen ist gemeint, dass der entsprechende CFD Broker eine Lizenz erhalten hat, dass er seine entsprechenden Finanzdienstleistungen im jeweiligen Land oder einer Region anbieten darf. Die CFD Regulierungen haben eine Reihe von Vorteilen für Trader, denn sie dienen in erster Linie dem Anlegerschutz. Wir möchten zu Beginn unseres Beitrages zunächst die wichtigsten und bekanntesten Regulierungsbehörden nennen und skizzieren, die es rund um den Globus auch im Bereich des CFD Trading gibt.

ESMA: European Securities and Markets Authority (EU)

Die wichtigste Regulierungsbehörde im europäischen Raum ist die ESMA. Die Abkürzung steht für European Securities and Markets Authority, nämlich für die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde. Die Regulierungsbehörde ist noch relativ jung, denn Sie wurde erst zu Beginn des Jahres 2011 eingerichtet.

Der Hauptsitz der ESMA befindet sich in Paris und im Hinblick auf CFD Regulierungen sind insbesondere die Vorschriften aus dem Jahre 2018 von großer Bedeutung. Damit wurden nämlich die Pflichten der Broker und auch die Rechte sowie der Schutz der Kleinanleger deutlich erhöht, auch was den Handel mit CFDs betrifft.

FCA: Financial Conduct Authority (Großbritannien)

Ebenfalls zu den bekanntesten Regulierungsbehörden zählt die Financial Conduct Authority, kurz FCA. Es handelt sich dabei um die britische Finanzaufsichtsbehörde, die auch unter Tradern als besonders streng gilt. Wie streng die FCA tatsächlich ist, zeigte sich im Januar 2021, denn ab diesem Zeitpunkt wurden für Privatkunden unter anderem CFDs als ungeeignet bezeichnet und sind dementsprechend nicht mehr erlaubt.

Das gilt für sämtliche Anbieter, die in Großbritannien ansässig sind. Aufgrund dieser Tatsache sind viele, zuvor in Großbritannien ansässige CFD Broker, mittlerweile mit ihrem Hauptsitz nach Zypern oder in andere Staaten, größtenteils außerhalb der EU, umgezogen.

CySEC: Cyprus Securities and Exchange Commission (Zypern)

cysec logo

Die CySEC, eine Abkürzung für Cyprus Securities and Exchange Commission, ist vor allem deshalb eine sehr bekannte Aufsichtsbehörde, weil mittlerweile auch eine Reihe von CFD-Brokern ihren Hauptsitz nach Zypern verlegt haben. Die Vorschriften der CySEC gelten auf der einen Seite als relativ moderat, aber auf der anderen Seite handelt es sich natürlich aufgrund der Mitgliedschaft Zyperns in der Europäischen Union trotzdem um eine EU-Aufsichtsbehörde.

Zudem sind noch immer viele Broker seit längerer Zeit auf Zypern ansässig, weil es sich um ein (ehemaliges) Steuerparadies handelt. 

BaFin: Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Deutschland)

logo bafin

Natürlich gehört auch die deutsche Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, die BaFin, zu den bekanntesten Aufsichtsbehörden. Der Hauptsitz befindet sich einerseits in Bonn und anderseits in Frankfurt.

Die BaFin untersteht der Aufsicht des Bundesministeriums für Finanzen, hat allerdings im Bereich CFD Trading nur relativ wenig zu tun. Das liegt daran, dass es nur sehr wenige CFD Broker gibt, die in Deutschland ansässig sind oder dort eine Niederlassung haben.

SEC: Securities and Exchange Commission (USA)

Selbstverständlich gibt es auch in den Vereinigten Staaten eine Finanzaufsichtsbehörde, nämlich die Securities and Exchange Commission (SEC). Allerdings ist es auch in den USA seit geraumer Zeit so, dass der Handel mit Differenzkontrakten für US-Bürger nicht mehr erlaubt ist.

Deshalb fragen übrigens auch zahlreiche CFD Broker ihre zukünftigen Kunden vorab, ob sie die amerikanische Staatsbürgerschaft haben oder nicht. Ist das der Fall, darf in aller Regel auch bei einem europäischen CFD Broker kein Konto eröffnet werden.

ASIC: Australian Securities and Investment Commission (Australien)

asic logo

Manche Broker sind auch in Australien beheimatet, wo der CFD Handel vollkommen legal ist. Für die Überwachung der Broker und CFD Regulierungen ist dort die Australian Securities and Investment Commission, kurz ASIC, zuständig. Diese gilt als durchaus streng, auch im Hinblick auf CFD Regulierungen und einige Vorschriften. Dazu gehört zum Beispiel, dass ein Standard-Margin-Close-out existieren muss, durch das größere Verluste der Anleger begrenzt werden sollen.

FMA: Financial Markets Authority (Neuseeland)

Die neuseeländischer Finanzmarktaufsicht, die Financial Markets Authority, zählt ebenfalls zu den bekannteren Regulierungsbehörden. Interessant ist auch hier, dass es durchaus einen wachsenden Trend der CFD Broker gibt, ihren Sitz in das außereuropäische Ausland zu verlegen.

Dann ist Neuseeland ein durchaus beliebtes Ziel, da dort der CFD Handel – unter bestimmten Bedingungen – durch die Regulierungsbehörde erlaubt ist. Allerdings ist der Schutz der Trader nur relativ gering, wenn man zum Beispiel einen Vergleich zu den Vorschriften der ESMA oder der britischen FCA zieht.

Was bezweckt die Regulierung des CFD Trading?

Bei den CFD Regulierungen, die von zahlreichen Finanzaufsichtsbehörden durchgeführt werden, fragen Sie sich vielleicht, welchen Zweck die Lizenzierung und Überwachung eigentlich hat. Tatsächlich gibt es mehrere Zwecke und Ziele, die durch die Regulierung des CFD Trading damit auch der CFD Broker erreicht werden sollen. Dazu gehören in erster Linie:

  • Schutz der Kleinanleger
  • Trader sollen sich des hohen Risikos bewusst sein
  • Begrenzung der Risiken
  • Informationspflichten der CFD Broker
  • Transparenz für die Trader

Lassen Sei uns kurz auf einige dieser Zwecke der CFD Regulierungen etwas näher eingehen. Das oberste Ziel der Regulierungsbehörden und der mit dem CFD Handel zusammenhängenden Vorschriften ist der Schutz der Kleinanleger.

Deshalb wird zum Beispiel bei vielen Aufsichtsbehörden, beispielsweise bei der ESMA, zwischen privaten und institutionellen bzw. professionellen Tradern differenziert. Private Trader und damit auch Kleinanleger sollen in hohem Maße geschützt werden, insbesondere vor unnötigen Verlusten durch Unwissenheit, mangelnde Erfahrung oder fehlende Informationen.

Um dieses Ziel zu erreichen, ist es ein weiterer Zweck der CFD Regulierungen, dass sich Trader in vollem Umfang des Risikos bewusst sein müssen, welches sie mit dem CFD Handel eingehen. Deshalb schreibt zum Beispiel unter anderem die ESMA vor, dass Broker auf ihrer Webseite einen Risikohinweis anbringen lassen.

ig homepage

Ferner tragen die Regulierungsbehörden – auch in anderen Ländern – durch ihre Vorschriften dazu bei, dass die Risiken beim CFD Trading von vornherein etwas begrenzt werden. Das geschieht zum Beispiel durch die Vorgabe maximaler Hebel oder durch einen sogenannten Initial Margin Schutzbetrag.

Nützliche Regulierungsbeispiele

CFD Regulierungen beinhalten für viele Trader etwas Abstraktes, weil sie sich nicht oder nur schwer vorstellen können, wie eine Regulierung in der Praxis aussieht und welche Vorschriften die CFD Broker dann zu beachten haben. Aus dem Grund möchten wir einige nützliche Regulierungsbeispiele aus der Praxis nennen, und zwar konkret anhand der Vorgaben, welche die ESMA als europäische Finanzaufsichtsbehörde im Hinblick auf das CFD Trading macht.

Hier sind es vor allem seit 2018 die folgenden Vorschriften, die CFD Broker bei ihren Privatkunden zu beachten haben:

  • Begrenzung der Hebel Kleinanleger und private Trader
  • Differenzierung zwischen Kleinanlegern und professionellen Tradern
  • Keine Lockangebote durch CFD Broker
  • Risikohinweis seitens der CFD Broker auf der Webseite
  • Es darf keine Nachschusspflicht für Privattrader geben
  • Margin Glattstellungsschutz

Lassen Sie uns auch diese nützlichen Regulierungsbeispiele im Rahmen der CFD Regulierungen etwas näher erläutern, damit Sie wissen, wie auch Sie von diesen Vorschriften letztendlich als Kleinanleger bzw. privater Trader profitieren können.

Begrenzung der maximalen Hebel

Für Kleinanleger schreibt die ESMA seit 2018 vor, dass die CFD Broker ihre Hebel begrenzen müssen. Vorher gab es mehrere Broker, die teilweise Hebel von bis zu 400:1 oder mitunter sogar bis zu 1000:1 erlaubten. Seit den neueren Vorschriften der ESMA gelten allerdings innerhalb des Zuständigkeitsbereichs für die entsprechenden CFD Broker die folgenden Hebelbeschränkungen:

  • CFDs auf Major Währungen 1:30
  • CFDs auf andere Währungen 1:20
  • CFDs auf Gold: 1:20
  • CFDs auf Hauptindizes: 1:20
  • CFDs auf kleinere Indizes und Rohstoffe (außer Gold): 1:10
  • CFDs auf Aktien: 1:5
  • CFDs auf Kryptos: 1:2

CFD Broker dürfen keine Lockangebote unterbreiten

Ebenfalls zu den hilfreichen Regulierungsbeispielen gehört sicherlich, dass von der ESMA regulierte CFD Broker keine sogenannten Lockangebote unterbreiten dürfen. Damit sind in erster Linie Boni für Einzahlungen gemeint, die es zuvor von den weitaus meisten CFD Brokern gab.

Kleinanleger und andere Trader sollen dadurch geschützt werden, dass sie sich nicht nur aufgrund eines (scheinbar) hohen Bonus für einen Broker entscheiden, der dann vielleicht in der Praxis mit so strengen Bedingungen versehen ist, dass er letztendlich nur selten zur Auszahlung kommt.

Differenzierung zwischen professionellen und rein privaten Tradern

Seit geraumer Zeit wird nicht nur seitens der ESMA zwischen rein privaten und professionellen Tradern, den sogenannten Professional Clients, differenziert. Standardmäßig werden alle Konten zunächst einmal privaten Tradern (Retail) zugeordnet. Wer stattdessen als professioneller Trader eingestuft werden möchte, um beispielsweise höhere Hebel in Anspruch nehmen zu können, muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen.

Keine Nachschusspflicht mehr bei CFD Brokern

Ein ganz wichtiger Teil der CFD Regulierungen seitens der ESMA und anderer Aufsichtsbehörden ist, dass es bei CFD Brokern keine Nachschusspflicht mehr geben darf. Damit sind Trader vor Verlusten geschützt, die ihr eigentliches Investment übersteigen könnten. Sollte die Margin nicht mehr ausreichen, ist der Broker stattdessen verpflichtet, die Position glattzustellen. So können die Trader maximal ihren festgesetzten Kapitaleinsatz verlieren.

Margin Glattstellungsschutz

Ebenfalls zu den hilfreichen Beispielen für CFD Regulierungen zählt auf Seiten der ESMA der sogenannte Margin Glattstellungsschutz. Die ESMA gibt so klare Anweisungen an die regulierten CFD Broker, unter welchen Voraussetzungen ein Konto geschlossen werden muss.

Vorgeschrieben ist die Kontoschließung unter der Voraussetzung, dass dessen Guthaben geringer ist als 50 Prozent des zuvor eingezahlten Initial Margin Schutzbetrages, der für sämtliche, gehandelte CFD gilt. Als Bezugspunkt gelten allerdings normalerweise das gesamte Konto und die Summe aller CFDs, nicht jedoch ein einzelner Basiswert.

Fazit: Sitz des Brokers entscheidend

Als Fazit zu den CFD Regulierungen lässt sich festhalten, dass es Seitens der Finanzaufsichtsbehörden einige Vorschriften und damit auch Schutzmaßnahmen für Kleinanleger und private Trader gibt, die sich unter anderem auf den Handel mit CFDs beziehen. Dazu gehören zum Beispiel Vorschriften zu Risikohinweisen seitens der Broker, eingeschränkte Hebel und das Verbot der Nachschusspflicht.

Welche Regulierung und damit, welche Vorschrift im Detail anzuwenden ist, hängt dabei entscheidend vom Sitz des CFD Brokers ab. Unter den weltweit tätigen Finanzaufsichten gibt es im zum Teil deutliche Unterschiede, was deren Vorschriften und die Strenge der CFD Regulierungen angeht. Diese reichen vom Verbot des CFD Handels bis zu recht „lockeren“ Bestimmungen.

FAQ – CFD Regulierungen

Warum gibt es Regulierungen für den CFD Handel?

Regulierungen für den CFD-Handel dienen dazu, das Risiko für Anleger zu minimieren und unseriöse Anbieter und Praktiken zu verhindern. Sie stellen sicher, dass Broker bestimmte Standards erfüllen und dass Anleger geschützt sind, falls ein Broker insolvent wird.

Welche Institutionen regulieren den CFD Handel?

In Europa ist die ESMA (European Securities and Markets Authority) für die Regulierung des CFD-Handels zuständig. In anderen Teilen der Welt gibt es ähnliche Institutionen wie die SEC (Securities and Exchange Commission) in den USA oder die ASIC (Australian Securities and Investments Commission) in Australien.

Was sind die wichtigsten Regulierungen für den CFD Handel?

Einige der wichtigsten Regulierungen für den CFD-Handel sind:

– Beschränkungen des maximalen Hebels
– Anforderungen an die Mindesteinzahlung
– Regeln zur Risikowarnung und -aufklärung
– Anforderungen an die Finanzierung von Kundenkonten
– Regeln zur Verhinderung von Interessenkonflikten

Welche Auswirkungen haben Regulierungen auf den CFD Handel?

Regulierungen können den Handel mit CFDs erschweren und das Risiko für Anleger reduzieren. Sie können jedoch auch dazu beitragen, unseriöse Anbieter und Praktiken zu verhindern und den Markt für seriöse Broker und Anleger zu stabilisieren.

Andre Witzel Über 10 Jahren Erfahrungen an der Börse
Andre Witzel ist selbstständiger Trader und der Gründer von Trading.de. Er teilt seine Strategien und Methoden mit meinen Lesern. Er weiß genau welche Fehler Anfänger machen und kann ihnen die besten Tipps geben. Lernen Sie von seinen Erlebnissen auf Trading.de.
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