Früher haben Eltern kurz nach der Geburt ihres Kindes häufig ein Sparbuch eröffnet, um anschließend per Dauerauftrag regelmäßig Geld einzuzahlen. Zwar werden Spareinlagen heute noch relativ häufig genutzt, jedoch handelt es sich aufgrund der niedrigen Zinsen um nicht mehr attraktive Finanzprodukte.
Daher ist es durchaus vernünftig, dass auch immer mehr Eltern sich nach Alternativen umsehen. In dem Zusammenhang wird von Experten immer öfter ein sogenannter Kinder ETF-Sparplan empfohlen, wenn es darum geht, die beste Option für Kinder zum regelmäßigen Sparen zu finden.
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Welche Sparpläne gibt es für Kinder?
Die Auswahl an Sparplänen ist sowohl für Erwachsene als auch für Kinder am Markt relativ groß. Es treten insbesondere die folgenden Gruppen von Finanzdienstleistern auf, die den einen oder anderen Sparvertrag im Angebot haben:
- Kreditinstitute
- Vermögensverwalter
- Fondsgesellschaft
- Versicherungsgesellschaften
- Bausparkassen
- Edelmetallhändler
Aufgrund des Verbundgeschäftes können Sie die meisten der zuvor genannten Sparverträge bei einer Bank abschließen. Zwar treten unter anderem auch die Bausparkassen als Anbieter auf, jedoch ist es insbesondere nach der Geburt eines Kindes noch zu früh, sich für einen Bausparvertrag zu entscheiden.
Der Banksparplan, beispielsweise bei der Sparkasse, wird grundsätzlich immer seltener angeboten und ist aufgrund der niedrigen Zinsen ohnehin nicht besonders empfehlenswert.
Aktien- und Edelmetallsparplan: Sparverträge für Individualisten
Wenn wir einmal den Bausparvertrag, den Banksparplan und auch sowohl die private Rentenversicherung als die Kapitallebensversicherung aufgrund der nur noch selten durchschnittlichen Rendite weglassen, bleiben vorerst vier Sparplanarten übrig, die auch für das regelmäßige Sparen bei Kindern empfehlenswert sind.
Dazu gehören neben dem Fonds- und ETF-Sparplan die vergleichsweise individuellen Aktien- und Edelmetallsparpläne. Individuell deshalb, weil Sie bei diesen Varianten selbst die Selektion der entsprechenden Basiswerte in die Hand nehmen müssen.
Beim Edelmetallsparplan – eignet sich vor allem als Geldanlage in Krisenzeiten – ist das noch relativ einfach, denn hier müssen Sie sich lediglich für das entsprechende Edelmetall und dessen Form entscheiden, also beispielsweise:
- Silbermünzen
- Silberbarren
- Goldmünzen
- Goldbarren
Wenn Sie sich für einen Edelmetallsparplan entscheiden, erzielen Sie allerdings in aller Regel keinerlei Risikostreuung. Das bedeutet, dass Sie entweder zum Beispiel Silbermünzen oder Goldbarren erwerben. Nicht wenige Experten halten dieses Sparen – insbesondere für Kinder – für zu einseitig und es findet keine Diversifikation statt. Ähnliches gilt für Aktiensparpläne, denn auch dort entscheiden sich in der Regel die Eltern für ein bestimmtes Wertpapier.
Geringe Chancen auf hohe Rendite Wenn Sie sich gut am Markt auskennen, kann die Rendite mit etwas Glück zwar überdurchschnittlich sein. Sie haben allerdings auch ein erhöhtes Risiko, wenn Sie sich im Rahmen des Aktiensparplans nur für einen Aktienwert entscheiden. |
Wenn wir all diese Punkte zusammennehmen, bleiben in erster Linie der Fondssparplan auf der einen und der ETF-Sparplan auf der anderen Seite auch für Kinder als meistens optimale Sparvariante übrig.
Welche Punkte sprechen für und gegen den Fondssparplan?
Aufgrund unserer vorherigen Ausführungen sind jetzt noch zwei Sparplanarten im Rennen, wenn es darum geht, den besten Sparvertrag für Kinder zu finden. Auf der einen Seite handelt es sich um Fondssparpläne, auf der anderen Seite um Kinder ETF-Sparpläne.
Vorteile von Fondssparplänen
Den größten Vorteil sehen die meisten Sparer beim klassischen Fondssparplan darin, dass ein aktives Fondsmanagement stattfindet.
Das bedeutet, dass der Fondsmanager aufgrund seiner Erfahrung und seines Wissens selektiert, welche Aktien zum Beispiel ins Portfolio aufgenommen werden. Aufgrund dieser Selektion ist es möglich, dass die Rendite des entsprechenden Fonds besser als die des Marktdurchschnitts abschneidet. Bei den Fondssparplänen können Sie in aller Regel aus den folgenden Fondsarten wählen:
- Geldmarktfonds
- Rentenfonds
- Offene Immobilienfonds
- Aktienfonds
Nachteile von Fondssparplänen
Gegen Fondssparpläne – insbesondere im direkten Vergleich mit einem Kinder ETF-Sparplan – spricht unter anderem die relativ hohe Gesamtkostenquote. Diese setzt sich oft zusammen aus den Managementgebühren, den Verwaltungsgebühren und manchmal aus Vertriebsprovisionen. Hinzu kommt bei vielen Fonds ein Ausgabeaufschlag, sodass die Gesamtkosten pro Jahr nicht selten mehr als zwei Prozent betragen.
Beispielrechung Wenn der Fonds also zum Beispiel eine jährliche Performance von 6,8 Prozent erzielt, wäre die Nettorendite bei einer Gesamtkostenquote von 2,2 Prozent nur noch bei 4,6 Prozent angesiedelt. |
Zudem zeigte sich in der Praxis nicht selten, dass trotz der Selektion und den Erfahrungen der Fondsmanager alleine die Performance manchmal schlechter als die der ETF-Fonds ist.
ETF-Sparplan: die beste Option für regelmäßiges Sparen?
Nicht nur für Erwachsene, sondern ebenfalls für Kinder scheint aus Sicht von immer mehr Experten der ETF-Sparplan die beste Option zu sein.
Tatsächlich gibt es eine Reihe von Vorteilen, von denen auch beim Sparen für den Nachwuchs profitiert werden kann. Beim regelmäßigen Sparen für Kinder in Form von ETFs treffen Sie auf die folgenden Vorzüge:
- Relativ geringe Gesamtkostenquote
- Breite Diversifikation
- Überdurchschnittliche Rendite
- Moderates Risiko bei langer Laufzeit
- Hohe Flexibilität und jederzeitige Verfügbarkeit des Kapitals
Ein weiterer Pluspunkt des ETF-Sparplans besteht darin, dass es inzwischen eine sehr große Auswahl an Indexfonds gibt. Nahezu jede Region (Beispiel: Emerging Markets), jede Branche und eine Reihe von Aktienpaketen lassen sich über die Indexfonds abbilden, sodass zum Beispiel Eltern für ihre Kinder gezielt investieren können.
Vor allem der Zinseszinseffekt, der sich über die in der Regel über 15 Jahre anhaltende Anlagedauer entfaltet, hat enormen Einfluss auf die Beliebtheit eines Kinder ETF-Sparplans. Nicht umsonst hat bereits Albert Einstein diesen Effekt einmal als achtes Weltwunder bezeichnet und gesagt: „Wer ihn versteht, verdient daran, alle anderen bezahlen ihn.“
Kinder ETF-Sparplan: Modernes und interessantes Investment für Kinder
Insbesondere im direkten Vergleich mit dem „guten alten“ Sparbuch ist der Kinder ETF-Sparplan eine sehr moderne Form des Vermögensaufbaus, die auch Sie für Kinder nutzen können. Während Eltern und Großeltern noch vor 20 Jahren einfach jeden Monat Geld in einen Sparvertrag der Bank oder auf ein Sparbuch eingezahlt haben, ist es heutzutage beim ETF-Sparen möglich, zum Beispiel in die Biotechnologie Branche, in Schwellenländer oder auch die IT-Technologie Geld anzulegen.
Daher stellt der ETF-Sparplan auch für den Nachwuchs eine moderne und rentable Möglichkeit dar, um zum Beispiel beim Erreichen des 18. Geburtstages schon bei kleineren, monatlichen Einzahlungen einen mittleren bis höheren vierstelligen Kapitalbetrag ansparen zu können.
Wer nicht nur für seine Kinder sparen will, sondern die Vorsorge der ganzen Familie selbst in die Hand nehmen möchte, sollte sich mit dem Thema Investieren auseinandersetzen. Beim GBE Broker erhalten Sie gute Konditionen – wir haben den Broker bereits auf Herz und Nieren getestet. Sie können dort – das eignet sich allerdings natürlich nicht als Altersvorsorge – ETFs, CFDs, Optionen, Futures & Co. traden.