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In den letzten Jahren haben sich die Aktienmärkte auf der einen Seite zwar zum Teil erstaunlich resistent gegenüber Krisen gezeigt, wie zum Beispiel der Corona-Pandemie oder jetzt aufgrund des Ukraine-Krieges. Auf der anderen Seite gab es durchaus öfter Schwankungen und Experten befürchten, dass die Volatilität der Börsen weiterhin zunehmen könnte.

Der regelmäßige Blick ins Depot sollte sein – mal mehr, mal weniger

Dazu dürften nicht nur die Krisenherde beitragen, sondern insbesondere die Tatsache, dass sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in der Eurozone eine Zinswende eingetreten ist. In unserem Beitrag möchten wir näher darauf eingehen, warum gerade bei der Geldanlage in Krisenzeiten ein sogenannter Depotcheck dringend empfehlenswert und wichtiger als zuvor ist.

Wie ist die Situation am Aktienmarkt?

Zunächst möchten wir kurz darauf eingehen, aus welchem Grund Fachleute einen Depotcheck gerade jetzt für sehr empfehlenswert halten. Die Situation an den Finanzmärkten sieht zunächst so aus, dass der Deutsche Aktienindex DAX an der FSE (Frankfurt Stock Exchange) im bisherigen Jahresverlauf relativ stabil geblieben ist. Gleiches gilt auch für einige internationale Indizes, wie zum Beispiel den Dow Jones. Jetzt allerdings ist eine Situation eingetreten, die historisch bedingt oft dazu geführt hat, dass weniger in Aktien investiert wird. Gemeint ist die Zinswende, die bereits eingetreten ist.

leitzins
Der Euro-Leitzins wurde angehoben

Bisher haben die Banken zwar in erster Linie die Kreditzinsen erhöht. Allerdings rechnen Fachleute damit, dass zumindest in kleinen Schritten in naher Zukunft auch die Anlagezinsen steigen werden. Sobald das der Fall ist, werden immer mehr Anleger ihre Gelder vermutlich auch aus Aktien raus in sichere und verzinsliche Anlageformen umschichten.

Prüfung notwendig
Das wiederum führt dazu, dass es an der Börse auch zu Phasen kommen kann, in denen die Kurse über einen längeren Zeitraum fallen. Umso wichtiger ist es für Anleger, diese Entwicklung möglichst stets im Blick zu haben und vor allem in regelmäßigen Abständen die eigenen Depotwerte zu überprüfen.

Dabei ist es zweitrangig, in welchem Jahr oder welcher Marktphase wir uns befinden. Krisen kommen und gehen, Unternehmen und Anlagen jedoch bleiben. Eine regelmäßige Überprüfung, worin Ihr Geld investiert ist, ist wichtig.

Was ist ein Depotcheck?

Mit einem Depotcheck ist gemeint, dass Sie im ersten Schritt Ihr eigenes Wertpapierdepot in regelmäßigen Abständen sichten. Das bedeutet, dass Sie sich die Entwicklung derjenigen Wertpapiere anschauen, die Sie aktuell in Ihrem Depot haben. Meistens können Sie aufgrund des Service des jeweiligen Online-Brokers wie Consorsbank oder Scalable Capital sowie der Bank ohnehin auf einen Blick sehen, ob Sie mit den einzelnen Wertpapier-Positionen Verluste erlitten oder Gewinne erzielt haben und wie hoch diese ausfallen.

depotcheck 2022
Eine laufende Überprüfung Ihres Depots ist sinnvoll

Damit ist bereits ein großer Teil des Depotchecks erledigt, denn Sie können erkennen, ob es sich um eine gewinnreiche oder verlustreiche Position handelt. Der Depotcheck selbst es auch nur die erste Maßnahme, denn natürlich macht dieser lediglich Sinn, wenn Sie anschließend auch handeln. Sollte es Handlungsbedarf geben, gibt es natürlich mehrere Optionen.

Was folgt nach dem Depotcheck?

Der Depotcheck ist der erste Schritt, indem Sie analysieren, für welche Positionen Gewinne und Verluste bestehen. Im zweiten Schritt ist es dann wichtig, dass Sie etwas näher erforschen, warum es zum Beispiel bei Aktien zu einem größeren Verlust gekommen ist.

Aktien kaufen
Angenommen, ein Wert ist solide im Plus – was machen Sie?

Bei gewinnträchtigen Positionen hingegen müssen Sie entscheiden, ob Sie die Wertpapiere halten und auf weitere Kursgewinne hoffen oder durch den Verkauf schlichtweg die bereits erzielten Gewinne mitnehmen. Bei Ihrer Entscheidung nach dem Depotcheck geht es in erster Linie darum, eine der folgenden Optionen zu wählen:

  • Halten
  • Kaufen beziehungsweise Nachkaufen
  • Verkaufen

Nehmen wir zum Beispiel an, Sie haben eine Aktienposition, mit der sie momentan in der Gewinnzone liegen. Dort gibt es alle drei, zuvor angesprochenen Möglichkeiten. Gehen Sie von weiteren Kurssteigerungen aus, werden Sie die Position halten und vielleicht sogar überlegen, nachzukaufen. Möchten Sie sich nicht auf eine Richtung festlegen, also ob Sie an fallende oder steigende Kurse glauben, wäre sicherlich das Halten die beste Option.

buy or sell
Buy, Sell – or Hold: Hier fehlt eine Karte

Sind Sie hingegen der Auffassung, dass bereits ein relativ hohes Kursniveau erreicht ist, werden Sie die entsprechenden Aktien vermutlich verkaufen und so die Gewinne realisieren. Diese Maßnahmen können Sie jedoch nur ergreifen, wenn Sie aufgrund des Depotchecks vorher überhaupt festgemacht haben, ob und in welchem Umfang Gewinne oder Verluste entstanden sind.

Wichtig
Nur weil ein Depotwert gestiegen oder gefallen ist, bedeutet das nicht, dass es nicht nochmals in die gleiche Richtung weitergehen kann. Ein Beispiel: Eine Aktie ist auf Ihren persönlichen Einstandswert (10 Euro) gerechnet 60 Prozent im Minus und liegt nur noch bei 4 Euro. Es kann jetzt nur noch bergauf gehen, denken Sie? Nein: Auch von diesem Niveau aus kann sich die Aktie im Wert nochmals halbieren.

Gleiches gilt für starke Positionen, die sich prächtig entwickelt haben. Wenn das Geschäftsmodell stimmt und die Firma weiterhin steigende Erträge erwirtschaftet, spricht nichts dagegen, dass die Aktie weiterhin steigt. Analysieren Sie daher stets genau und unter Berücksichtigung aller Faktoren, bevor Sie handeln.

Wie oft sollte ein Depotcheck stattfinden?

Wie oft Sie Ihr eigenes Depot hinsichtlich eventueller Verluste und Gewinne der entsprechenden Position überprüfen sollten, ist natürlich sehr individuell. Dies hängt zum einen vom Anlegertyp ab und auch davon, welche Dauer Sie für Ihr Investment geplant haben.

Es wird in der Regel zwischen kurzfristigen Geldanlagen, mittelfristigen und langfristigen Investment in Aktien oder anderen Wertpapieren differenziert. Wenn wir einmal von einem langfristigen Anlagehorizont mit mindestens zehn Jahren ausgehen, müssen Sie einen solchen Depotcheck natürlich nicht unbedingt wöchentlich durchführen.

cfd trading
Wer Aktien tradet, also mit sehr kurzfristiger Zeitspanne handelt, sollte sehr oft ins Depot schauen

Dann würde es in aller Regel reichen, wenn Sie sich zumindest einmal pro Monat die Entwicklung betrachten. Unter Umständen reicht es sogar aus, wenn Sie den Depotcheck einmal pro Halbjahr durchführen. Hier kommt es natürlich auch darauf ein, welche Aktienwerte im Depot sind.

Bei Standardaktien kann sicherlich auch einmal eine längere Spanne zwischen zwei Depotchecks liegen. Handelt es sich hingegen um Nebenwerte, ist dementsprechend die Volatilität höher und daher sollten Sie den Depotcheck durchaus regelmäßiger durchführen. Wer sich im Trading auf trading.de versucht und Aktien und andere Produkte wie CFD oder Forex sehr kurzfristig handelt, sollte laufend sein Depot überblicken – sonst erwartet ihn eine böse Überraschung.

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Aktien ins Depot legen und Winterschlaf halten – ohne Depotcheck?

Zu den bekanntesten Börsenweisheiten des legendären Börsengurus Andrej Kostolany zählt unter anderem, dass man seine Aktien kaufen und dann einen Winterschlaf halten sollte. Damit ist gemeint, dass man eben nicht ständig nach der Entwicklung der eigenen Wertpapiere schauen und gegebenenfalls – vielleicht unnötig – zu früh Positionen verkaufen sollte.

Stattdessen lautet die Empfehlung, langfristig zu denken und die Aktien auch bei größeren, zwischenzeitlichen Kursverlusten dennoch zu halten. Diese „buy & hold“-Strategie getaufte Verhaltensweise ist an der Börse weit verbreitet, unter anderem Warren Buffett investiert nach diesem Prinzip.

Warren Buffett
Warren Buffett

Doch ist diese Strategie überhaupt noch zeitgemäß? So kommt es sicherlich drauf an, um welche Wertpapiere es sich handelt. Wenn Sie zum Beispiel Aktien der folgenden Unternehmen im Depot haben, können Sie durchaus nach diesem Prinzip des Haltens und Winterschlafs verfahren:

  • Unilever
  • Daimler
  • Allianz
  • Berkshire Hathaway

Der Grund ist, dass unter anderem bei diesen Wertpapieren die Wahrscheinlichkeit relativ gering ist, dass es – fernab der allgemeinen Entwicklung an den Börsen – erhebliche Kursverluste auf Dauer geben wird. Das ist zumindest statistisch so, kann aber im Einzelfall dennoch in der Praxis anders aussehen. Haben Sie stattdessen eher Nebenwerte mit geringer Marktkapitalisierung und wenig gefestigtem Geschäftsmodell in Ihrem Depot, ist es teilweise schon fahrlässig, den Depotcheck nicht regelmäßig durchzuführen.

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Der Schrecken jedes Anlegers: Ein Schreiben des Anwalts über eine Insolvenz

Schauen Sie sich Ihr Wertpapierdepot zum Beispiel über Jahre hinweg nicht an, kann es durchaus passieren, dass mittlerweile eine oder mehrere Aktiengesellschaften insolvent geworden sind. Hätten Sie hingegen in der Situation häufiger eine Depotüberprüfung vorgenommen, hätten Sie Ihre Verluste vielleicht begrenzen können. Es ist also stets eine sehr individuell Entscheidung, ob und in welchem Zeitrahmen Sie einen Depotcheck durchführen.

Kostenlose Angebote nutzen und Alarm einrichten

Damit Sie die Märkte nicht täglich überwachen und manuell einen Depotcheck durchführen müssen, gibt es mittlerweile sehr gute Hilfen in Form einer Software, Finanz-Apps oder der Angebote kostenloser Webseiten. Dazu gehört zum Beispiel das Einrichten sogenannte Alarme.

Preisalarm bei Scalable Capital: Mit zwei Klicks erledigt

Die Funktionsweise ist simpel: Sie erhalten zum Beispiel automatisch eine Mitteilung darüber, wenn eine Ihrer Aktienpositionen im Depot zum Beispiel einen Verlust von mindestens zehn Prozent erlitten hat.

Sie müssen dann gar keinen manuellen Depotcheck mehr vornehmen, sondern Sie können die Alarme meistens so individuell einrichten, dass Sie beim Überschreiten oder Unterschreiten bestimmter Kurse ganz automatisch informiert werden. Solche Methoden sind sehr komfortabel, denn dadurch verpassen Sie keine wichtige Kursentwicklung und müssen dennoch nicht selbst aktiv sein und ständig Ihr Depot überprüfen.

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Mit dem GBE Broker können Sie aktiv traden

Wer lieber aktiv handelt und sich im Trading, beispielsweise in unseren Kursen von trading.de, versuchen möchte, dem können wir die ersten Schritte mit CFDs, Krypto oder Forex empfehlen. Wenn Sie beispielsweise mit CFDs handeln möchten, haben wir Ihnen die 5 besten CFD Trading Plattformen im Vergleich zusammengestellt. Wie auch immer Sie mit welchen Produkten handeln – wir wünschen Ihnen viel Erfolg dabei!

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Andre Witzel Über 10 Jahren Erfahrungen an der Börse
Andre Witzel ist selbstständiger Trader und der Gründer von Trading.de. Er teilt seine Strategien und Methoden mit meinen Lesern. Er weiß genau welche Fehler Anfänger machen und kann ihnen die besten Tipps geben. Lernen Sie von seinen Erlebnissen auf Trading.de.
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