Bei Familien gibt es nicht selten spezielle Anforderungen, die an das Thema Finanzen gerichtet sind. Leider vernachlässigen allerdings zahlreiche Ehepaare mit Kindern genau diesen Aspekt, sodass es manchmal schon in jüngeren Jahren zu Problemen kommen kann. Familienfinanzen verwalten – nicht die liebste Aufgabe in vielen Familien.
Es gibt im Finanzbereich einige allgemeine, aber auch durch spezielle Themen, mit denen sich auch Familien beschäftigen sollten. Was in der Sparte Finanzen und Vermögensaufbau wichtig ist, möchten wir in unserem Beitrag näher erläutern.
Was sind wichtige Finanzthemen für Familien mit Kindern?
Einige Finanzthemen betreffen sowohl Alleinstehende als auch Familien, mit oder ohne Kindern. Wir möchten in unserem Beitrag auf möglichst viele Themen aus dem großen Bereich Finanzen eingehen, von denen Familien betroffen sind und mit denen sie sich deshalb beschäftigen sollten, nämlich:
- Haushaltsbuch: Verhältnis von Einnahmen zu Ausgaben
- Absicherung der Familie: Sinnvolle Versicherungen
- Vermögensaufbau und private Altersvorsorge: Für Kinder und Eltern
- Sinnvolle Finanzierungen (bei Bedarf)
Lassen Sie uns zunächst mit einem grundlegenden Thema beginnen, das auch für Familien von großer Relevanz ist. Gemeint ist das Verhältnis des monatlichen Einkommens zu den Fixkosten, also den regelmäßigen Ausgaben. Dies lässt sich am besten in einer sogenannten Einnahmen- und Ausgabenrechnung darstellen.
Einnahmen – Ausgaben = frei verfügbares Einkommen
Im optimalen Fall hat jede Familie Monat für Monat ein sogenanntes frei verfügbares Einkommen. Dies ergibt sich aus dem Saldo der regelmäßigen Einnahmen und der Ausgaben, die in erster Linie in Form monatlicher Fixkosten auftreten. Ein frei verfügbares Einkommen ist im Prinzip die Grundlage für alle weiteren Themen, die im Finanzbereich von Bedeutung sind.
Schuldenfalle Tatsächlich wissen viele Menschen gar nicht, wie hoch ihre durchschnittlichen Ausgaben pro Monat im Detail sind, weil sie wieder kein Haushaltsbuch führen oder noch nie eine Einnahmen- und Ausgabenrechnung aufgestellt haben. |
Diese Maßnahmen helfen Ihnen jedoch dabei, eine drohende Überschuldung schnell zu erkennen und unter Umständen noch rechtzeitig gegensteuern zu können. Dabei ist das Aufstellen einer Einnahmen- und Ausgabenrechnung sehr einfach.
Auf der einen Seite schreiben Sie Ihre regelmäßigen Einkünfte auf, die meistens bei Familien mit Kindern einerseits aus dem Gehalt der Eltern und zum anderen aus dem Kindergeld bestehen. Auf der rechten Seite der Rechnung führen Sie möglichst alle Ausgaben auf, die als Fixkosten monatlich anfallen. Das können insbesondere die folgenden Kosten sein:
- Miete
- Lebensunterhalt
- Versicherungsprämien
- Mobilitätskosten
- Sparraten
- Telekommunikations-Ausgaben
- Aufwendungen für Kinder
- Kreditraten
- Freizeitausgaben
Alle Fixkosten addieren Sie und erhalten so die Summe der Ausgaben, die im Durchschnitt pro Monat anfallen. Im Idealfall sind die Ausgaben geringer als die Einnahmen. Sollte das nicht der Fall sein, ist es dringend anzuraten, die Ausgaben an verschiedenen Stellen möglichst zu reduzieren.
Nur wenn ein frei verfügbares Einkommen vorhanden ist, können Sie an weitere Themen denken, nämlich die Absicherung, den Vermögensaufbau und eventuelle Finanzierungen.
Zielsparen, Vermögensaufbau und private Altersvorsorge: Wichtig für Eltern und Kinder
Wenn Sie über ein frei verfügbares Einkommen verfügen, ist das eine unabdingbare Grundlage dafür, dass Sie an den Vermögensaufbau und regelmäßiges Sparen denken können. In dieser Sparte gilt es lediglich zu trennen, ob es um regelmäßiges Sparen für Kinder oder die Eltern geht.
Beim Nachwuchs steht im Rahmen des regelmäßigen Sparens in erster Linie das sogenannte Zielsparen im Vordergrund. Damit ist gemeint, dass der Vermögensaufbau befristet und auf ein bestimmtes Ziel ausgerichtet ist, sehr häufig das Erreichen des 18. Lebensjahres des Kindes.
Eltern entscheiden sich in dem Zusammenhang zum Beispiel für einen ETF-Sparplan, der dann mit dem 18. Lebensjahr des Kindes fällig wird (Kinder ETF-Sparplan) und aus dem eine bestimmte Kapitalsumme resultiert. So können die dann jungen Erwachsenen später zum Beispiel ihren Führerschein oder auch das erste Auto durch das vorherige regelmäßige Sparen finanzieren.
Mindestens genauso wichtig ist der Vermögensaufbau für die Eltern, insbesondere im Hinblick auf die private Altersvorsorge. Da die gesetzliche Rente als spätere Einnahme im Rentenalter meistens nicht ausreichend ist, sollten gerade Familien mit Kindern schon möglichst frühzeitig damit beginnen, regelmäßige Einzahlungen in einen Sparvertrag vorzunehmen. Am Markt gibt es dazu eine Reihe von Alternativen, insbesondere:
- Banksparpläne
- Private Rentenversicherungen
- Kapitallebensversicherungen
- Fondssparpläne
- ETF-Sparpläne (z.B. Emerging Markets)
- Aktiensparpläne
- Edelmetallsparpläne
Schon ein regelmäßiger Vermögensaufbau von lediglich 50 oder 100 Euro im Monat kann sich lohnen, um daraus später eine zusätzliche Rente zu generieren. Auch in schwierigen – egal, ob Energiekrise, Corona oder Krieg – ist es wichtig, etwas zurückzulegen, falls möglich. Die Geldanlage in Krisenzeiten ist nicht einfach, aber wichtig.
Die Wahl des richtigen Brokers für Aktien, ETFs & Co. ist wichtig. Beim von uns getesteten GBE Broker erhalten Sie gute und faire Konditionen. Dort können Sie beispielsweise auch CFDs, Futures, Optionen & Co. traden.
Absicherung von Eltern und Kindern: Sinnvolle Versicherungen für Familien
Das Thema Vorsorge betrifft bei Familien nicht nur den Vermögensaufbau, sondern insbesondere die Absicherung gegen bestimmte Risiken. Es gibt eine Reihe unterschiedlicher Versicherungen, die für die meisten Familien mit Kindern sehr sinnvoll sind. Dazu gehören in erster Linie die folgenden Versicherungs-Varianten:
- Private Haftpflichtversicherung
- Berufsunfähigkeitsversicherung
- Unfallversicherung
- Hausratversicherung
- Rechtsschutzversicherung
- Wohngebäudeversicherung (bei Immobilieneigentum)
- Krankenzusatzversicherung
Sämtliche Experten sind sich einig darüber, dass sowohl für Alleinstehende als auch für Familien mit Kindern an erster Stelle die Privathaftpflichtversicherung eine absolut unverzichtbare Versicherung darstellt. Diese schützt nicht nur die Eltern vor finanziellen Folgen eines verursachten Schadens, sondern in der Regel sind auch die entsprechenden Kinder im Versicherungsschutz mit enthalten.
Haftpflicht deckt einige Eventualitäten ab Das ist besonders wichtig, denn schnell landet zum Beispiel beim Fußballspielen im Garten einmal der Ball in der Fensterscheibe des Nachbarn. Solche und zahlreiche weitere Alltagsrisiken werden durch die Privathaftpflichtversicherung in finanzieller Hinsicht abgedeckt. |
Für die Eltern ist zudem eine Berufsunfähigkeitsversicherung sehr empfehlenswert, aber natürlich nur dann, wenn das entsprechende Elternteil ein eigenes Einkommen generiert. Sinnvoll sind häufig ebenfalls eine private Unfallversicherung – sowohl für Eltern als auch Kinder – sowie die Hausratversicherung. Sollte Wohneigentum existieren, empfehlen Experten ferner eine Wohngebäudeversicherung und auch eine Grundbesitzerhaftpflicht-Versicherung.
Zudem sind für gesetzlich versicherte Eltern ebenfalls verschiedene Krankenzusatzversicherungen empfehlenswert, wie zum Beispiel für stationäre Aufenthalte im Krankenhaus, in Form einer Zahnzusatzversicherung oder einer Kinder-Zusatzversicherung.
Familienfinanzen verwalten: Klarer Plan bei Finanzierungen
Natürlich haben auch Familien mit Kindern häufiger Finanzierungsbedarf. Die wichtigsten Anlässe dabei sind:
- Neuen Wohnungseinrichtung (Kinderzimmer)
- Neues Auto
- Eigenheim
- Urlaubsreise
- Konsumartikel
Bei einer Finanzierung sollten Sie vor allem darauf achten, dass die Kreditrate gut mit Ihrem frei verfügbaren Einkommen harmoniert. Zudem sollten Angebote verglichen werden.
Falls es um eine Immobilienfinanzierung geht, ist eine zuvor sehr interessante Fördermöglichkeit für Eltern mit Kindern leider weggefallen, nämlich das Baukindergeld. Allerdings gibt es durchaus noch andere Förderungen im Bereich privates Wohneigentum.
Grundsätzlich gilt beim Familienfinanzen verwalten – es braucht einen klaren Plan. Wie auch beim Vermögensaufbau allgemein ist es wichtig, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen, um die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Viel Erfolg dabei!