Mit dem Thema private Altersvorsorge beschäftigen sich in Deutschland zunehmend auch junge Erwachsene. Andere Menschen wiederum schieben das Sparen weit von sich und denken vielleicht zum ersten Mal mit 30 oder 40 Jahren an den möglichen Aufbau einer privaten Vorsorge.
Wir wollen in unserem Beitrag näher erläutern, warum die private Altersvorsorge hierzulande wichtiger denn je ist und warum es von größerer Bedeutung ist, möglichst frühzeitig mit dem regelmäßigen Sparen zu beginnen.
Was bedeutet privater Vermögensaufbau fürs Alter eigentlich?
Die Bezeichnung private Altersvorsorge wird in der Praxis häufig verwendet. Manche Menschen wissen allerdings kann ich, was sich hinter dem Schlagwort im Detail verbirgt. Im Grunde ist es ganz einfach.
Mit privater Altersvorsorge ist regelmäßiges Sparen gemeint, welches darauf abzielt, aus dem angesammelten Kapital im Rentenalter Monat für Monat einen zusätzlichen Betrag entnehmen zu können. Damit soll die private Altersvorsorge später die gesetzliche und vielleicht auch eine betriebliche Rente ergänzen.
Wenn Sie sich also mit dem Thema Aufbau einer privaten Altersvorsorge beschäftigen, sollten Sie wissen, dass Sie in der Regel tatsächlich bis zum Eintritt ins Rentenalter regelmäßige Einzahlungen in einen Sparvertrag vornehmen oder gewisse Kapitalsummen in Anlageprodukte investiert haben.
Vom Anteil her, den die private Altersvorsorge später an der Gesamtvorsorge im Rentenalter einnimmt, belegt die private Vorsorge mittlerweile den 2. Platz. Die gesamte Vorsorge gliedert sich hierzulande nach wie vor in drei Säulen, nämlich:
- Gesetzliche Rente
- Betriebliche Altersvorsorge (Betriebsrente)
- Private Altersvorsorge / privater Vermögensaufbau
Anteilsmäßig entnehmen die meisten Rentner aus der gesetzlichen Rente ihr größtes Einkommen. Danach folgt bereits auf Platz 2 die private Altersvorsorge und auf dem dritten Rang befindet sich die Betriebsrente, die natürlich keineswegs generell allen Rentnern überhaupt zur Verfügung steht.
Warum ist private Altersvorsorge unabdingbar?
Es gibt nur einen relativ kleinen Teil aller Rentner, die heutzutage einzig und allein mit ihrer gesetzlichen Rentenversicherung und den entsprechenden Rentenbezügen auskommen. Meistens handelt es sich dabei entweder um Personen, die während ihres Arbeitslebens sehr gut verdient haben und dementsprechend eine hohe Rente oder Pension erhalten. Anderseits trifft dies ebenfalls auf vermögende Menschen zu, die aufgrund größerer Vermögenswerte daraus Monat für Monat Kapital ziehen können.
Falle Altersarmut Für die überwiegende Mehrheit der Rentner und Rentnerinnen gilt allerdings, dass diese schon heute alleine mit der gesetzlichen Rente nicht auskommen würden oder zumindest erhebliche Einbußen beim Lebensstandard hinnehmen müssen. |
Zwar erhalten nicht wenige Menschen zusätzlich zur gesetzlichen Rente auch eine Betriebsrente. Diese reicht in Verbindung mit den Zahlungen aus der gesetzlichen Rentenkasse jedoch häufig nicht aus, um den bis dato erworbenen Lebensstandard zu halten. Meistens ist das nur unter der Voraussetzung möglich, dass auf die dritte Säule gebaut werden kann, nämlich auf die private Altersvorsorge.
Wann sollte ich mit privaten Vermögensaufbau beginnen?
Klare Frage, einfache Antwort: So früh wie möglich! Es gibt tatsächlich keinen Zeitpunkt, zu dem man sagen könnte, dass es zu früh wäre, mit dem Aufbau einer privaten Vorsorge zu beginnen.
Theoretisch können bereits Kinder – beispielsweise mit ETF-Sparplänen für Kinder – damit beginnen, regelmäßig für die spätere Vorsorge zu sparen, auch wenn dies in der Praxis natürlich eher unüblich ist. In den meisten Fällen raten Experten dazu, nach den folgenden Ereignissen langsam damit zu beginnen, regelmäßig für die spätere Vorsorge im Rentenalter zu sparen:
- Abschluss eines Studiums
- Beginn oder Abschluss einer Berufsausbildung
- Start ins Berufsleben
- Erste Beförderung / Gehaltserhöhung
- Änderung der Lebenssituation, zum Beispiel Geburt eines Kindes
Was ist der Vorteil, frühzeitig mit der privaten Vorsorge zu beginnen?
Es gibt einen wesentlichen Vorteil, wenn Sie relativ frühzeitig mit dem Aufbau einer privaten Altersvorsorge beginnen. Dieser besteht darin, dass Sie Monat für Monat deutlich weniger in den Sparvertrag einzahlen müssen, um später die gleiche Kapitalsumme zu erhalten, als wenn Sie zum Beispiel 10 oder 20 Jahre später mit dem Sparen beginnen würden.
Welchen Unterschied dies innerhalb der monatlichen Belastung in Form der Sparrate ausmachen kann, möchten wir anhand der folgenden zwei Beispiele verdeutlichen:
Beispiel 1
Gewünschte Kapitalsumme im Rentenalter: 250.000 Euro
Jährliche Rendite des Sparvertrages: 5,5 %
Beginn mit dem Sparen: 25. Lebensjahr
Laufzeit: 42 Jahre
Monatliche Rate: 131,28 Euro
Beispiel 2
Gewünschte Kapitalsumme im Rentenalter: 250.000 Euro
Jährliche Rendite des Sparvertrages: 5,5 %
Beginn mit dem Sparen: 35. Lebensjahr
Laufzeit: 32 Jahre
Monatliche Rate: 244,29 Euro
An dieser Gegenüberstellung erkennen Sie eindeutig, wie viel geringer die monatliche Sparrate und damit auch Ihre finanzielle Belastung ausfallen kann, wenn Sie im Beispiel zehn Jahre früher mit dem Aufbau einer privaten Altersvorsorge beginnen. Dieser Unterschied wird durch den Zinseszinseffekt immer größer, je länger Sie mit dem Beginn des regelmäßigen Sparens warten.
Wie baue ich meine private Altersvorsorge auf?
Wenn Sie sich grundsätzlich zum Aufbau einer privaten Altersvorsorge entschieden haben, ist das bereits viel wert. Nicht selten stellen sich Anleger und Sparer dann jedoch die Frage, mit welchen Finanzprodukten es überhaupt möglich und sinnvoll ist, den Aufbau einer privaten Altersvorsorge und den privaten Vermögensaufbau zu betreiben.
Annahme Dabei gehen wir natürlich davon aus, dass Sie noch keine größeren Kapitalvermögen haben, die Sie dann natürlich auch einmalig investieren könnten, beispielsweise in Fonds oder Aktien. |
Mit dem Aufbau einer privaten Altersvorsorge ist vielmehr das regelmäßige Sparen gemeint, dass also Monat für Monat Geld zum Beispiel in die folgenden Sparverträge einzahlen:
- Aktiensparplan (Sparpläne im Vergleich)
- Edelmetallsparplan
- ETF-Sparplan (beispielsweise in Emerging Markets investieren)
- Fondssparplan
- Private Rentenversicherung
- Kapitallebensversicherung
- Banksparplan
Aus unserer Sicht am geeignetsten sind insbesondere Fonds- und ETF-Sparpläne. Diese beinhalten eine Diversifikation, also eine Risikostreuung, eine durchschnittlich gute Rendite und sind relativ flexibel. Aktien- und Edelmetallsparpläne beinhalten oft ebenfalls einen guten Ertrag, sind aber sehr individuell und daher sollten Sie sich entsprechend mit den Märkten beschäftigen.
Nicht mehr empfehlenswert sind mittlerweile insbesondere der Banksparplan, aber auch Versicherungsprodukte, vor allem aufgrund der in den letzten zehn Jahren deutlich gesunkenen Renditen.
Wer in Aktien investieren möchte und von Zeit zu Zeit kleinere Trades – also kurz- bis mittelfristiges Handeln mit Vermögenswerten – platzieren möchte, braucht einen seriösen Broker. Wir können den GBE Broker empfehlen. Dort handeln Sie Aktien, CFDs & Co. zu fairen Konditionen.
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Private Altersvorsorge mit Riester-Rente kombinieren
Nach wie vor kann es attraktiv sein, den Aufbau einer privaten Altersvorsorge mit den Förderungen zu kombinieren, die Sie auf Grundlage der Riester-Rente erhalten. Oftmals stehen Riesterverträge oft in der Kritik. Allerdings ist das Riester-Sparen insbesondere für Familien mit Kindern sehr interessant und auch attraktiv, nämlich aufgrund der sogenannten Zulagenrendite.
Immerhin bekommt eine vierköpfige Familie Jahr für Jahr fast 1.000 Euro vom Staat geschenkt. Das Geld können Sie einfach in den entsprechenden Riestervertrag fließen lassen und erreichen so nicht selten eine Rendite allein aufgrund der Zulagen zwischen 10 bis 20 Prozent im Jahr.
Wenn Sie allerdings die private Altersvorsorge mit dem Riester-Sparen kombinieren möchten, müssen Sie darauf achten, dass nicht alle zuvor genannten Sparformen auch riesterfähig sind, um auch von der hohen Zulagenrendite zu profitieren. Nicht gefördert werden nämlich:
- Kapitallebensversicherung
- Aktiensparpläne
- Edelmetallsparpläne
Wenn Sie dennoch einen dieser Sparverträge favorisieren, können Sie natürlich für den Aufbau Ihrer privaten Vorsorge auch zwei unterschiedliche Sparpläne wählen. Einer davon wird dann mit den Riester-Zulagen kombiniert, bei einem anderen Sparplan sind Sie dafür sehr flexibel.
Für was auch immer Sie sich entscheiden – wichtig ist, es zu tun und möglichst frühzeitig damit anzufangen. Viel Erfolg dabei!