Antizyklisches Investieren an der Börse bedeutet, sich gegen die allgemeine Erwartung zu verhalten. Das heißt, während alle anderen verkaufen, weil die Kurse fallen, wird investiert und umgedreht.
Wissenswert:
- Das Gegenteil von antizyklisch ist prozyklisch.
- Für das Investieren in Wertpapiere, Anleihen und Aktien gibt es verschiedene antizyklische Strategien.
Antizyklisch investieren bei Aktien: Welche Strategien gibt es?
Bei der Einzeltitelauswahl (Stock Selection) könnte man auf die Anti-Momentum-Strategie setzen. Das heißt, die Aktien werden gekauft, deren Kurs im vergangenen Jahr am stärksten gefallen ist und die Aktien verkauft, die im selben Zeitraum am stärksten gestiegen sind.
Eine weitere Strategie antizyklisch zu investieren wäre die Value-Strategie. Das bedeutet, sehr teure Aktien werden verkauft, während in preiswerte, für andere Teilnehmer eher uninteressante Aktien investiert wird.
| Jeder kluge Börsianer weiß, dass eine Asset Allokation sinnvoll ist, also das investierte Vermögen auf mehrere Anlageklassen zu verteilen – Stichwort: Nullsummenspiel. Hier kann man zyklisch als auch antizyklisch vorgehen. Wird der Markt von einem lang anhaltenden Trend dominiert, ist ein zyklisches Vorgehen sinnvoll. |
Rebalancing ist ebenfalls eine klassische antizyklische Strategie. Hier werden Aktien dazugekauft oder verkauft, sobald es zu einem starken Kursrutsch kam. Durch diese Strategie wird verhindert, dass das Investment-Portfolio auf lange Sicht zu einseitig ausgerichtet wird.
Tipp: Um zu verhindern, dass die Transaktionskosten nicht zu stark steigen, ist es ratsam, mindestens 1x im Jahr Rebalancing durchzuführen. Für Privatanleger kann diese Strategie psychologisch belastend sein, da sie in Aktien investieren sollen, obwohl die Börsenentwicklung als pessimistisch bezeichnet wird. Dafür braucht es natürlich eine gehörige Portion Mut.
