Unter Festgeld versteht man eine Termineinlage, bei der sich der Kunde und das Finanzinstitut auf einen festen Zinssatz für die gesamte Laufzeit einigen. Die Laufzeit kann sich dabei von einem Monat bis zu mehreren Jahren bewegen.
Wissenswert:
- Da der Kunde sein Geld bis zu einem bestimmten Datum anlegen kann, wird Festgeld auch als feste Anlage bezeichnet. Der Hauptvorteil dieser Anlageform ist, dass sie hier genau wissen, wann das Geld fällig ist. Das macht es Ihnen einfach, die vertraglich vereinbarte Rendite zu berechnen.
- Im Vergleich dazu steht Tagesgeld dem Kunden im Prinzip täglich zur Verfügung, aber seine Zinssätze können sich täglich ändern und sind in der Regel niedriger als bei Festgeldanlagen.
Was ist ein Festgeldkonto?
Bei einem Festgeldkonto handelt es sich um ein Konto, auf dem für einen bestimmten Zeitraum Geld fest angelegt werden kann. Das bedeutet, vor dem Ablauf der Frist ist eine Auszahlung der angelegten Summe nicht möglich. Am Ende der Laufzeit bekommen Sie Ihr angelegtes Geld plus Zinsen wieder ausgezahlt.
Wissenswert:
- Auf einem Festgeldkonto können Sie Geld für einen bestimmten Zeitraum (1 Monat – 10 Jahre) bei einer Bank anlegen.
- Weder die Zinsen noch die Laufzeit können bis zum Ende der Laufzeit geändert werden. Das bedeutet, Sie kommen vorher auch nicht an Ihr Geld heran. Allerdings gibt es laut BGB einige Ausnahmen.
- Abhängig vom Vertrag werden die Zinsen des Festgeldkontos auch teilweise schon während der Laufzeit ausgezahlt.
- Festgeld fällt in die Kategorie „Bankeinlage“. Das bedeutet, dass bis zu einer maximalen Summe von 100.000 Euro die Einlagensicherung greift. Ihr angelegtes Geld ist also vor Verlust z. B. durch eine Insolvenz der Bank geschützt. Bezüglich der Einlagensicherung sollten Sie die Länderzugehörigkeit nicht vergessen. Egal in welchem Mitgliedstaat der europäischen Union Sie ein Festgeldkonto abschließen, die gesetzliche Einlagensicherung gilt immer. (Neben dem gesetzlichen Mindestbeitrag bieten manche Banken eine weitere Einlagensicherung an, die weit über dem gesetzlichen Mindestbeitrag von 100.000 Euro liegt.)
Einlagensicherung – Schauen Sie genau hin! Achtung – Einlagensicherung ist nicht gleich Einlagensicherung. Wir verraten Ihnen gerne warum. Vor einigen Jahren ging die Kaupthing Bank pleite. Die Sparer, die dort ihre Festgeldkonten hatten, kamen ganz plötzlich nicht mehr an ihr dort geparktes Geld heran. Der Grund war, dass die Bank zwar in einer Einlagensicherung war, aber in der isländischen und nicht in der deutschen. In letzter Instanz gibt nämlich immer der jeweilige Nationalstaat eine Garantie auf die Sicherheit der Einlage. |
Festgeldkonto: Und- vs. Oder-Konto – die Unterschiede
Ein Festgeldkonto kann als Und- oder als Oder-Konto eröffnet werden. Wird ein Festgeldkonto als Und-Konto eröffnet, sind nur alle Kontoinhaber gemeinsam verfügungsberechtigt. Bei einem Oder-Konto kann jeder alleine über das Guthaben des Kontos verfügen, ohne den anderen um Erlaubnis bitten zu müssen.
Festgeld Laufzeit und Zinsen
Beim Festgeld handelt es sich um eine mittel- bis langfristige Geldanlage. Festgeld kann über zwei Wochen bis hin zu mehreren Monaten oder gar Jahren (max. 10 Jahren) angelegt werden.
Wissenswert:
- Die Höhe der Zinsen hängt von der Laufzeit des Festgeldkonto und der Bank ab, wo der Festgeldvertrag abgeschlossen wurde.
- Schließen Sie Ihr Festgeldkonto für weniger als 12 Monate ab, werden die Zinsen zur Fälligkeit ausgezahlt. Liegt die Laufzeit des Festgelds über einem Jahr, werden die Zinsen nachschüssig zum Ende eines Geschäftsjahrs ausgezahlt.
- Es gibt Banken, die eine monatliche Zinsgutschrift anbieten. Das bedeutet, die Zinsen werden jeden Monat ausgezahlt.
Welche Optionen hat der Sparer, wenn sein Festgeldkonto ausläuft?
Läuft das Festgeld aus, hat der Sparer mehrere Möglichkeiten:
- Er lässt sich sein Geld auszahlen.
- Er legt ein neues Festgeldkonto an.
- Er verlängert das bestehende Festgeldkonto – Prolongation.
Welche Vorteile hat die Verlängerung eines bestehenden Festgeldkontovertrags?
- Ein bestehendes Festgeldkonto kann schnell und unkompliziert verlängert werden.
- Eine erneute Bonitätsprüfung fällt weg!
- Kosten für das Abschließen eines neuen Vertrags fallen weg!
… Allerdings ist eine automatische Verlängerung meist mehr für die Bank von Vorteil. Hinzu darf nicht vergessen werden, dass Bestandskunden meist schlechtere Konditionen angeboten bekommen als Neukunden.
Tipp: Ist Ihre Festgeldanlage mit einer automatischen Verlängerung gekoppelt, sollten Sie diese nach Vertragsabschluss sofort wieder kündigen.
Tagesgeld vs. Festgeldkonto: die Unterschiede
- Es gibt beim Festgeld und beim Tagesgeld Zinsen. Allerdings gibt es bei den beiden Anlageformen bezüglich der Zinshöhe, der Laufzeit und der Verfügbarkeit deutliche Unterschiede. So ist Geld auf einem Tagesgeldkonto täglich verfügbar. Bei einem Festgeldkonto ist das anders. Dort sind Sie an eine feste Laufzeit gefunden. Vor deren Ende ist eine Beantragung der Auszahlung unmöglich.
- Während das Festgeld befristet ist, ist das Tagesgeldkonto unbefristet nutzbar.
- Die Zinsen sind bei einem Festgeldkonto in der Regel höher, da die Bak länger damit arbeiten kann. Beim Tagesgeldkonto sieht das anders aus. Hier muss die Bank eine tägliche Verfügbarkeit garantieren.
Wann ist ein Festgeldkonto eine gute Wahl?
Das Festgeldkonto ist perfekt, um Ersparnisse aufzubewahren, auf die man für einen längeren Zeitraum verzichten kann. So kann das angesparte Geld wachsen, ohne, dass Sie irgendwelche Risiken eingehen müssen. Risikoarmer geht Investieren nun wirklich nicht.
Achtung: Aufgrund der Niedrigzinspolitik ist Festgeld aktuell noch ungeeignet langfristig Vermögen aufzubauen! Allerdings hat die EZB bereits angekündigt, dass sich das bald ändern soll.
Kann man ein Festgeldkonto frühzeitig auflösen?
Grundsätzlich kann ein Festgeldkonto nicht frühzeitig gekündigt werden. Allerdings gibt es laut BGB Ausnahmen, wenn z. B.
- die Gefahr einer Insolvenz besteht.
- der Kontoinhaber verstirbt oder in Hartz IV rutscht.
Wissenswert: Der Theorie nach besteht auch die4 Möglichkeit, das Recht auf vorzeitige Kündigung beim Eintreten bestimmter Bedingungen in den Vertrag aufzunehmen.