Unter einem Emittenten versteht man eine juristische oder natürliche Person, die Wertpapiere wie Aktien, Anleihen oder Zertifikate emittiert und damit Kapital auf den Finanzmärkten beschafft. Diese Wertpapiere werden vom Emittenten öffentlich zum Verkauf oder zum Handel angeboten, sodass Anleger die Möglichkeit haben, in das Unternehmen oder Projekt zu investieren.
Der Emittent verpflichtet sich, die emittierten Wertpapiere gemäß den festgelegten Bedingungen zurückzugeben oder Zinsen oder Dividenden zu zahlen. Emittenten können Unternehmen, Investmentgesellschaften, staatliche Institutionen oder in- und ausländische Regierungen sein, die durch die Ausgabe von Wertpapieren wie Aktien, Anleihen und Optionsscheinen (Warrant) Finanzierungsmöglichkeiten eröffnen und Anlegern attraktive Anlagemöglichkeiten bieten.
Beziehung zwischen Emittent und Anleger
Während das Unternehmen, das eine Anleihe oder ein anderes Wertpapier erstellt und verkauft, als Emittent bezeichnet wird, ist die Person, die das Wertpapier kauft, ein Anleger bzw. Investor. In manchen Fällen wird der Investor auch als Kreditgeber bezeichnet. Im Wesentlichen leiht der Anleger dem Emittenten Geld, das er bei Fälligkeit der Anleihen oder beim Verkauf der Aktien zurückzahlen muss. Daher gilt der Emittent auch als Kreditnehmer, und der Anleger sollte das Ausfallrisiko des Kreditnehmers sorgfältig abwägen, bevor er das Wertpapier kauft oder dem Emittenten Geld leiht.
Beispiel eines Emittenten
Um die Rolle eines Emittenten zu veranschaulichen, stell dir vor, die ABC Corporation verkauft Stammaktien in Wert von 50 Millionen Euro an die Öffentlichkeit, um Kapital zur Finanzierung ihres Geschäftsbetriebs zu beschaffen. Das bedeutet, dass die ABC Corporation ein Emittent ist und daher verpflichtet ist, bei Aufsichtsbehörden wie der Securities and Exchange Commission (SEC) einen Bericht einzureichen, in dem relevante Finanzinformationen über das Unternehmen veröffentlicht werden. Die ABC Corporation muss außerdem alle gesetzlichen Verpflichtungen oder Vorschriften in dem Land einhalten, indem es das Wertpapier ausgegeben hat.
Was ist ein Nicht-Emittenten-Geschäft?
Ein Nicht-Emittenten-Geschäft ist ein Geschäft, das nicht direkt oder indirekt zugunsten des Emittenten ausgeführt wird. Nicht-Emittenten-Transaktionen beziehen sich auf jede Veräußerung eines Wertpapiers, die dem Emittenten (Unternehmen) keinen Vorteil verschafft.
Weiterführende Links
- Securities and Exchange Commission (SEC) – Webseite (Englisch)