Die Scalping Strategie ist eine besondere Art der Trading Strategien, bei der man in einem sehr kleinen Zeitrahmen versucht, minimale Gewinne abzuschöpfen. Wichtig ist hierfür, dass man über die Einstiegskosten und die Spreads kommt. Sobald ein gewisser Profit erzielt wurde, hebt ihn der Scalper quasi ab.
Teilweise wird dabei lediglich mit einem 1-Minuten-Chart gearbeitet. Selten setzen sich die Scalper aber länger als eine Stunde an die Charts. Nach dem Motto „Kleinvieh macht auch Mist“ steigt mit jedem Scalping Trade der Gewinn. Schrittweise wächst das Guthaben auf dem Trading-Konto, welches man am Ende auf das Giro abheben kann.
Für eine gute Scalping-Strategie brauchen die Trader vor allem Nervenstärke, gutes Wissen rund um die Marktbewegungen und Trading-Plattformen, die alle wichtigen Vorteile bieten. So sollte der Broker für eine schnelle Orderausführung stehen, sehr schmale Spreads haben, keine Kommission verlangen und natürlich das Scalping erlauben.
Das Wichtigste im Überblick
- Beim Scalping führt man Trades für wenige Minuten durch und spekuliert auf einen minimalen Gewinn
- Die kleinen Gewinne sollen durch die Wiederholung des Scalping-Vorgangs angehäuft werden
- Beim Scalping ist es wichtig, dass der beteiligte Broker die Spreads klein hält
- Ebenso können Transaktionskosten wie Provisionen die Profite deutlich schmälern
- Es gibt verschiedene Strategien, mit denen man Scalping durchführen kann, z. B. über Pin Candles, Unterstützung/Widerstand sowie das Orderbuch
In diesem Beitrag erfährst du mehr zu diesem Handelsstil und steigst tiefer in die verschiedenen Scalp Trading Strategien ein.
Was ist Scalping? – Definition & Erklärung
Scalping ist eine Strategie, die viel Können und Wissen erfordert, bei richtiger Ausführung aber durchaus viele Vorteile hat. Die Methode zielt darauf ab, am Markt immer nur kleine Gewinne abzuschöpfen. Das geschieht meist innerhalb von wenigen Minuten. Die Trades werden also bereits kurz nach dem Eröffnen wieder geschlossen – mit einem Profit von teilweise nur 1 Euro.
Durch die ständige Wiederholung dieser Handelsstrategie, häuft sich dann beim Scalping das Geld schrittweise an. Man kann zudem einen Hebel einsetzen, welcher die Profite bei der Scalp Trading Strategie deutlich vervielfacht. Anwendbar ist die Technik dabei auf verschiedenste Bereiche, so im Aktien Trading, beim Forex-Handel, am Krypto-Markt und beim Swing Trading.
Das A und O ist neben der richtigen Analyse der Indikatoren natürlich eine schnelle Reaktionszeit. Da die Preisbewegungen z. B. bei den so genannten Pennystocks sehr plötzlich erfolgen, muss der Ausstieg und die Gewinnmitnahme beim Scalping genauso flott geschehen. Du benötigst also in jedem Fall einen Online Broker, welcher ohne Verzögerungen reagiert.
Um diese Trading-Strategie in die Tat umzusetzen, muss der Scalper also zunächst volatile Werte heraussuchen und diese nach klaren Signalen beobachten. Sobald der Zeitpunkt für den Einstieg gekommen ist, eröffnet er den Trade und wartet auf das nächste Signal für den baldigen Rückgang. Hierfür ist ein hohes Maß an Disziplin, Geduld und Nervenstärke erforderlich.
Beispiel Scalp Trading: Kleine Gewinne bei der Coinbase Aktie abschöpfen
Nehmen wir uns nun einmal das Beispiel Coinbase Aktie vor. Die Trading Plattform startete einst als aussichtsreicher Kandidat für Wachstum an die Börse, liegt aber seit einiger Zeit mit ihrem Kurs weit unter dem IPO-Niveau. Durch die Angriffe seitens staatlicher Behörden in den USA kommt es immer wieder zu starken Preisänderungen und Kursbewegungen, die wir nun für das Scalping nutzen können.
Da stets das Potenzial für Volatilität gegeben ist, kann man die Scalping Strategie theoretisch jeden Tag und jede Stunde anwenden. Man schaut sich hier gezielt die Indikatoren an und eröffnet Trades, wenn es z. B. offensichtlicher Weise nach oben gehen wird, beim Coinbase-Beispiel zu einem Preis von etwa 54,50 Euro. Nachdem man gegen 16:25 Uhr eingestiegen ist, löst man den Handel mit dem Shooting Star Signal am Gipfel wieder auf. Hieraus ergibt sich dann eine Einnahme von etwa 1 Euro.
Die Rolle des Spreads könnte an dieser Stelle kaum relevanter sein. Stellen wir uns nun einmal vor, dass der Broker nochmals 50 Cent oder mehr als Spanne zwischen dem Ankaufs- und dem Verkaufspreis verlangt. In diesem Fall wären die Scalping-Gewinne kaum noch profitabel. Im schlimmsten Fall macht man gar nichts gut oder der Trader arbeitet sogar nur für das Einkommen des Brokers.
Beispiel Forex-Scalping
Ein sehr beliebter Bereich für solche Scalping Strategien ist der Forex-Markt. Bei sehr volatilen Währungen sucht man sich einfach einen stabileren Handelspartner wie den Euro oder den US-Dollar heraus und versucht geschickt anhand der Preisschwankungen zu traden. Als Beispiel für das Forex-Scalping kommt die türkische Lira gut in Frage. Sie hat über die Jahre hinweg starke Preisabstürze gesehen. Deshalb ist sie u. a. auch gut für eine Short und Swing Trading Strategie im Forex Scalping geeignet.
Angesichts der oft kleinen Veränderungen im Cent-Bereich, muss man beim Forex-Scalping jedoch auf die Höhe des Einsatzes achten. Eine Veränderung von 50 Cent kann natürlich viel Bewirken, wenn man z. B. 1.000 Euro auf ein bestimmtes Währungspaar setzt. Hier müssen die Forex Scalper aber die Nerven behalten und sollten sich nicht aus der Ruhe bringen lassen.
Beim Währungspaar Euro-Lira können wir mit einem Blick auf den Jahres-Chart erkennen, dass es immer wieder stark hoch und runter ging. Der Euro hat in diesem Fall profitiert und ist innerhalb von kürzester Zeit von etwa 8 Lira auf mehr als 25 Lira angewachsen. Davon ausgehend, zoomt man nun beim Währungspaar genauer in den Tageschart hinein und sucht sich die aktuellen Minuten-Daten heraus.
Besonders relevant waren in diesem Fall die türkischen Präsidentschaftswahlen im Mai 2023. Scalper und andere Forex-Trader auf der ganzen Welt haben sich am Tag der Stichwahl an die Charts gesetzt, um von der vorauszusagenden Kursveränderung nach oben oder unten zu profitieren. Abgesehen davon sind auch auf den Charts der nachfolgenden Tage teils heftige Ausschläge zu erkennen.
Am 15.06.2023 konnte man beim Forex Scalping z. B. mehrfach kleine Gewinne von etwa 50 Cent mitnehmen, wobei für solche Währungspaare Swing Strategien besonders vorteilhaft sind, um vom Wachstum und vom Kursverlust zu profitieren. Auf dem Chart lässt sich erkennen, wie die Scalper an diesem Forex-Markt mehrfach innerhalb weniger Stunden aktiv werden und Profite erzielen konnten.
Das sind die Vorteile und Nachteile der Scalping Strategie
Vorteile Scalping Strategie | Nachteile Scalping Strategie |
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Bei einer Scalping Trading Strategie sind schnelle, jedoch nur kleine Gewinne möglich | Scalper benötigen einen Broker mit geringen Transaktionskosten, da diese sonst die Gewinne schnell reduzieren |
Du nutzt beim Scalping-Handel die kurzfristige Volatilität aus und hast gute Chancen, Gewinne zu erzielen | Du musst beim Scalping sehr konzentriert arbeiten und dich während des Tradings ständig mit den Charts beschäftigen |
Das Risiko beim Scalping ist für einzelne Trades relativ gering | Die emotionale Belastung kann durch das konstante Stresslevel beim Scalping sehr hoch sein |
Scalper genießen mit dieser Strategie hohe Flexibilität an diversen Märkten von Aktien bis hin zum Forex-Handel | Scalper benötigen immer eine perfekt funktionierende Handelsplattform und stabiles Internet für schnelle Orderausführungen |
Die 5 besten Scalping Strategien:
Es existieren unterschiedliche Techniken und Strategien, mit denen die Trader ihre Positionen bewerten und für das Scalping nutzen können. Um das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage im Minutentakt genau zu verstehen, kann man z. B. Zeichen-Tools wie Unterstützungslevels und Widerstandslevels anschauen. Daneben sind Candlestick-Patterns, RSI und gleitender Durchschnitt sowie Footprint Charts wichtige Scalping Indikatoren, die am Ende des Tages für Gewinn sorgen.
Die fünf wichtigsten Scalping Strategien für Anfänger und Fortgeschrittene zugleich sind:
- Scalping mit Unterstützung und Widerstand
- Bewegungen anhand der Candlestick Patterns und Pin Candles erkennen
- Relative Stärke und gleitenden Durchschnitt für Scalping nutzen
- Scalping Strategie mit Orderbuch
- Footpring Chart Scalp Trading Stil
1. Scalping mit Unterstützung & Widerstand
Für eine 1 Minuten Scalping Strategie ist die Verwendung von Unterstützung und Widerstand nützlich. Trader können hierdurch die grundsätzlichen Schranken festsetzen, innerhalb derer der Handel im gewählten Zeitrahmens stattfindet. Die Unterstützung signalisiert dabei die Händler, welche die Kurse anheben, während sich am Widerstand im oberen Teil der Preisbewegungen eine Gegenwehr gegen die steigenden Kosten pro Aktie, Forex-Wert etc. zeigt.
Generell würde ich dem Trader immer empfehlen, beim Scalping zunächst Unterstützung und Widerstand einzuzeichnen. Das ist auch dann hilfreich, wenn man sich für einen anderen Trading-Stil entscheidet. Die beiden Linien heben letztlich die möglichen Einstiegspunkte hervor. Reicht der Kurs z. B. an eine der Linie heran und wird in Kombination mit einem auffälligen Candlestick-Signal abgewehrt, kann man in den Scalping Trade einsteigen.
Sobald es nun zu einer Bewegung kommt und nach etwa einer Minute ein höheres Level bei Long Trades und ein niedrigeres Level bei Short Trades erreicht hat, steigt man an der nächsten Begrenzungslinie aus. Nun kann der Trader den minimalen Gewinn aus dem Scalping Handel seinem Guthaben gutschreiben.
Wenn du den Scalping Handel automatisieren und somit sicherer gestalten möchtest, orientierst du dich anhand der Unterstützungs- und Widerstandslevels in Bezug auf das Stop Loss Niveau. Sobald der Preis in diesen Bereich vordringt, initiiert der Broker automatisch den Verkauf (oder Kauf im Falle von Short Selling) und limitiert somit den möglichen Verlust.
Unterstützung und Widerstand dienen des Weiteren als zusätzliches Bestätigungssignal, über welche sich die Trader bei anderen Strategien wie dem Chartmuster-Handel vor der Eröffnung des Trades absichern.
Unser Tipp: Über 5.800 Märkte nie wieder zu hohen Gebühren traden
2. Candlestick Pattern Scalping Strategie mit Pin Candles
Candlesticks sind natürlich eine wichtige Basis dafür, um beim Scalping die Signale zu erkennen. Egal, ob du hierbei Minuten-Trading mit Aktien oder Forex-Scalping betreibst: Die Idee ist immer dieselbe. Von bestimmten Chartmustern kann der Trader so z. B. auf eine Umkehr des Trends oder eine Verstärkung schließen. Auf dieser Basis wird man dann Positionen in die eine oder andere Richtung eröffnen.
Sehr auffällige Candlestick Muster für eine solche Scalping Strategie sind dabei der Hammer, Shooting Stars, Dojis und Engulfing. Hammer und Shooting Stars kann man sich dabei wie sehr lange Ausschläge mit einem kleinen Kerzenkörper vorstellen. Hier gab es vermutlich Preisanfragen über ein Unterstützungs- bzw. Widerstandslevel hinaus – sie wurden aber direkt abgewehrt. Ein solches Signal würde die Grenze am Markt bestätigen und dürfte einen Umkehrpunkt markieren.
Um mit solchen Scalping-Indikatoren richtig arbeiten zu können, solltest du dir Charts auf einem großen Bildschirm zur Hand nehmen und die Option der Zeicheninstrumente nutzen. Markiere zunächst Wachstumsgrenzen durch Unterstützung und Widerstand. In Kombination mit den Indikatoren machst du dir dann einen besseren Begriff davon, wie sich der Wert entwickeln wird.
In einem umgekehrten Fall könnte es natürlich sein, dass ein Signal bei deiner 1-Minuten-Scalping-Strategie eine Verstärkung des Trends voraussagt. Hier breiten sich die Pinbar-Kerzen z. B. in Wellen aus oder bilden eine Schulter-Kopf-Schulter Formation. Dann lohnt es sich für den Trader aber auch, eine Stop Loss Markierung unterhalb des Durchbruchs zu setzen. Somit lässt sich ein eventueller Verlust des Scalpers im Long Trade verringern.
3. Relative Stärkte Index und Gleitenden Durchschnitt als Scalping Indikatoren
Der Relative Stärke Index (RSI) und der gleitende Durchschnitt sind vergleichsweise ähnliche Indikatoren. Die Anleger können sie mit einem Klick beim Broker in den Chart einfügen lassen. Beim gleitenden Durchschnitt wirst eine Linie erkennen, die sich etwa mittig durch die Höhen und Tiefen des Kurses zieht. Hiervon lässt sich dann in Form der Bollinger Bänder eine Standardabweichung ermitteln.
Daraus ergeben sich quasi eine Art von mitwandernden Unterstützungs- und Widerstandslevels, welche der Trader beim Scalping als Grenzen nutzen kann. Innerhalb dieser Linien dürfte sich das Kapital am besten anlegen lassen. Man investiert immer bei einer Berührung in die genau entgegengesetzte Richtung, muss beim Kurs aber auch die Chart-Signale im Blick behalten.
Der RSI wird auf der anderen Seite bei Scalping Strategien meist als Bestätigungsindikator verwendet. Wenn du nun Aktien, Währungspaare oder andere Positionen vor dir hast, die sich in eine gewisse Richtung entwickeln, lässt sich hierüber die tatsächliche Stärke der Bewegung ermitteln. Du suchst dir dann die überverkauften oder überkauften Bereiche heraus und konzentrierst dich auf RSI-Signale, die klar aufwärts oder abwärts drehen.
Am besten kombinierst du als Scalping-Trader beide Indikatoren, indem du dir einen Kurs nimmst, der über dem Gleitenden Durchschnitt liegt, während der RSI eindeutig aus dem überverkauften Bereich nach oben ansteigt. Hier ergibt sich dann relativ deutlich eine Chance, dein Kapital innerhalb von wenigen Minuten zu vermehren.
4. Orderbuch Scalping Strategie
Eine weitere interessante Strategie beim Scalping ist es, über das Orderbuch an den Handel heranzugehen. Das Ziel ist es bei dieser Trading-Methode, sehr kurzfristige Optionen zu identifizieren, indem man die aktuellen Aufträge für Kauf und Verkauf von Positionen betrachtet. Das funktioniert in erster Linie bei Aktien und nur bedingt beim Forex-Scalping. Bei letzterem ist das Orderbuch für den einzelnen Trader meist nicht verfügbar.
Für Aktien und CFDs legen die Broker aber meist die Orderbücher vom Markt offen und geben dir somit einen Einblick in die derzeitigen Trades sowie Positionsgrößen. Als erstes wird man hier also schauen, wie die Aufträge im Verhältnis zum Volumen verteilt sind. Gibt es einen Überhang an Käufern oder Verkäufern? Interessant dürften vor allem Händler sein, die sehr große Trades eingeleitet haben und somit den Markt beeinflussen können.
Ebenso wichtig ist es, auf die Liquidität bei solchen Orders zu achten. In dem Bereich, wo die Liquidität deutlich höher ist, wurden mehr Aufträge platziert, was für eine gewisse Bewegung in die eine oder andere Richtung sprechen könnte.
Sobald du solche Punkte erkennst, musst du schnell reagieren und deine Position platzieren. So lohnt es sich, an Liquidiätsspitzen in einen Long-Trade einzusteigen und damit das vorausschaubare Wachstum der Preise aufgrund gestiegener Nachfrage für die Scalping Strategie zu nutzen. Sobald die angekündigten Aufträge ausgeführt werden, müsste der Kurs ansteigen. Kurz darauf veräußerst du die Positionen wieder mit minimalem Gewinn.
Wichtig ist es auch in diesem Fall, Disziplin beim Risiko-Management zu haben. So kann es sinnvoll sein, Stop Loss Aufträge zu setzen, um die möglichen Verluste bei einem unerwarteten Zurücksetzen der Kurse zu minimieren. Zudem solltest du den Markt während deines Handels ständig überwachen und auf kleinste Umkehrsignale achten.
5. Footprint Chart Scalping mit Aussicht auf Gewinn
Die Footprint-Charts sind eine besondere Art der Kurs- und Preisanzeige bei Aktien, Forex & Co. Hierüber lassen sich in einem überrsichtlichen Diagramm das Orderbuch und das Volumen auf dem Markt anzeigen. Diese Informationen sind schließlich wesentlich, um eine an der Auftragslage ausgerichtete Scalping-Strategie in die Tat umzusetzen.
Zunächst einmal zeigt dir der Footprint-Chart alles an, was du zum Verlauf des Handelsvolumens wissen musst. Das Ganze wird meist in Form von Balken visualisiert. Diese stehen für einen bestimmten Zeitraum, z. B. eine Minute, und zeigen das Volumen sowie den Preisbereich der Trades an.
Als Scalping-Trader musst du nun das Profil dieses Volumens genauer analysieren. Finde z. B. heraus, zu welchen Preisen das meiste Volumen umgesetzt wird. Hohe und niedrige Werte können dabei als Unterstützung und Widerstand dienen. Dort, wo große Orderblöcke auftreten, scheinen zudem starke Marktteilnehmer ihre Preisniveaus zu verteidigen.
Wenn du nun siehst, dass das Handelsvolumen plötzlich zunimmt, kannst du in der entsprechenden Richtung investieren. Um das Risiko von Rücksetzern zu schmälern, wendest du auch hier einen Stop Loss Schutz an und kannst relativ sicher Kapital investieren.
Wichtig zu wissen ist, dass nicht jede Handelsplattform Footprint-Charts anbietet. Bevor du dich also auf diese Strategie festlegst, solltest du recherchieren, ob du sie überhaupt beim Broker deiner Wahl anwenden kannst. Im Allgemeinen ist daher immer eine gute Recherche zu den möglichen Software- und Trading-Optionen notwendig.
Die besten Scalping Broker im Vergleich:
Nicht jeder Broker erlaubt es dir, mit dem Anhäufen von kleinen Gewinnen beim Scalp-Trading zu arbeiten. Du solltest dir also vorab genau anschauen, bei welchem Anbieter das möglich ist und bei welchem nicht. Zudem sollte die Handelsplattform extrem kleine Spreads haben, am besten ab 0,0 Pips. Andernfalls sind Scalping Strategien kaum erfolgreich umzusetzen. Du würdest dann eher für den Broker arbeiten, als für dich selbst.
Am besten suchst du dir einen Scalping Broker aus, der die folgenden Eigenschaften hat:
- Kleine Spreads ab 0,0 Pips sind eigentlich die Grundvoraussetzung, um beim Scalping gewinnbringend Kapital anlegen zu können
- Der Broker muss eine hochwertige Software haben, bei der die Trades sekundenschnell ausgeführt werden
- Kostenlos einsehbare Minutencharts, die sich ohne Verzögerungen auf dem Bildschirm updaten
- Zugang zu diversen Märkten von Aktien über Kryptowährungen bis hin zu Währungspaaren für Forex-Scalping
- Liquidität am Markt gegeben
- Kontrolle durch staatliche Institutionen und eventuell Einlagenschutz durch die EU
- Sichere Software, also umfassender Schutz vor Hackerangriffen
- Eventuell Anbindung an professionelle Programme wie MetaTrader und TradingView möglich
800+ Märkte
- ECN Spreads ab 0,0 Pips
- Niedrige Kosten
- Variable Hebel
- Direkte Marktausführung
- Unkomplizierte Kontoeröffnung & Management
500+ Märkte
- Sicher und reguliert
- Hebel bis 1:30
- Große Auswahl an Handelsinstrumenten
- Kostenloses Demokonto
- Zuverlässiger Kundensupport
- Einlagensicherung bis 100.000 EUR
- Negativsaldoschutz
5.700+ Märkte
- BaFin Lizenz und Regulierung durch KNF
- Einlagensicherungsfonds
- Mehr als 5.800 Finanzinstrumente
- Dax unter 1 Punkt Spread
- Kostenloses Demokonto
- Deutschsprachiger Support
1. Vantage Markets
Meine Trading-Erfahrung mit Vantage Markets im Bereich Scalping ist besonders gut. Der Broker stammt aus Australien und bietet vor allem eine breite Auswahl an Forex-Werten an. Daneben kannst du über CFDs Aktien, Kryptowährungen und andere Wertpapiere erwerben und diese mit einem hohen Hebel von 1:500 versehen.
Die außergewöhnlich hohen Hebel sind meines Erachtens aber nur etwas für echte Profis, die ausreichend Kapital in der Hand haben. Für Einsteiger ist die Gefahr eher groß, sich zu verschulden, wenn die Position auf einmal in die andere Richtung läuft.
Was an Vorteilen dagegen besonders relevant ist: Der Spread ist bei Vantage Markets extrem schmal und beginnt bei 0,0 Pips, wenn man sich für die Raw- oder Pro-Variante entscheidet. Dafür verlangt die Plattform allerdings Provisionen, die je nach Kontoart bei 2 bis 3 US-Dollar pro Lot liegen können. Wenn man eine entsprechende Anzahl an Einheiten pro Order einleitet, kann sich diese Investition durchaus lohnen.
Deine Scalping Strategie baust du entweder über die Browser-Version auf oder koppelst Vantage Markets an die Software von MetaTrader. Damit sind dann auch bessere Einsichten in die Orderbücher oder sogar in die Footprint Charts möglich.
Reguliert wird der Broker im Übrigen in Australien durch die ASIC. Zudem haben die Behörden der Cayman Islands und von Vanuatu einen Blick auf die Plattform. Das hat durchaus auch einige Nachteile, da somit nicht dieselbe Einlagensicherung greift wie in der EU und es im Notfall problematisch sein kann, sich mit den geografisch weit entfernten Institutionen auseinanderzusetzen.
Regulierung | ASIC (Australien), VFSC (Vanuatu), CIMA (Cayman Islands) |
Gebühren | 0 Euro Depotgebühr, 2 bis 3 USD Provision pro Lot |
Spreads | Spreads ab 0,0 Pips |
Demokonto | Kostenloses Demokonto verfügbar |
Social Trading | verfügbar |
Mindesteinlage | 50 Euro |
Verfügbare Märkte | Forex, CFDs auf Aktien-Sparpläne, Kryptowährungen |
Hebel | 1:500 |
Plattformen | MetaTrader 4 + 5, eigene Browser- und Handy App |
Analysetools | Breitgefächertes Angebot an Werkzeugen auf den Charts ebenso wie Kennzahlen |
2. GBE Brokers
Ein weiterer guter Broker für Scalping-Strategien ist GBE Brokers. Dieses Unternehmen wurde 2013 in Zypern gegründet und bietet dir mehr als 500 Märkte an. Durch den Sitz innerhalb der EU, besteht wenig Gefahr für deine Einlagen. Das Geld ist mit 20.000 Euro staatlicherseits abgesichert.
Vorteilhaft für Anfänger ist bei GBE Brokers sicherlich die Übersichtlichkeit. Du erkennst schnell, welche der Forex-Werte und CFDs auf Aktien, Kryptowährungen, Rohstoffe, Edelmetalle und ETFs für Scalping-Handel in Frage kommen. Diese kannst du zudem mit einem Hebel von 1:30 versehen, um deinen potenziellen Gewinn am Ende des Tages zu multiplizieren.
Ebenso vorteilhaft für das Scalp Trading ist bei GBE Brokers die entfallenden Depotgebühren sowie der Verzicht auf Orderkosten beim Forex-Handel. Bei Aktien musst du eventuell trotzdem mit einigen Provisionen rechnen. Hier solltest du dir vorab genau anschauen, welche Position nur mit Kommission erhältlich ist und welche nicht.
Wenn du mit Kommission handelst, verzichtet GBE Brokers immerhin komplett auf den eigenen Spread. Alternativ kannst du auch die Provision weglassen und einen Spread von vergleichsweise hohen 0,8 bis 1,0 Pips bei DAX-Positionen in Kauf nehmen. Für was du dich entscheidest, hängt vor allem vom Handelsstil und der Positionsgröße ab. Generell ist bei den häufigen Scalping-Platzierungen ein Handel ohne Provisionen zu bevorzugen.
Kostentechnisch das größte Minus bei GBE Brokers ist, dass eine sehr hohe Mindesteinlage von 1.000 Euro im Classic-Konto gefordert wird. Du musst das Geld also bereits mit dem Ziel überweisen, es auch wirklich im Markt platzieren und damit Gewinn generieren zu wollen. Gerade Anfänger werden an dieser Stelle zögerlich sein.
GBE Brokers gibt dir bereits auf der eigenen Plattform eine ganze Reihe an Analysetools zur Hand, mit denen du die Bewegungen auf den Minutencharts genau im Auge hast. Dennoch empfehle ich dir, dein Trading-Konto an MetaTrader 4 oder MetaTrader 5 zu koppeln. Hier sind viele erweiterte Funktionen verfügbar, jedoch musst du u. U. weitere Kosten einplanen.
Regulierung | CySEC, FCA, BaFin |
Gebühren | 0 Euro für Depots; Kommission von 3 bis 8 Euro pro Trade gegen 0,0 Pips Spread; keine Ordergebühren pro Aktie; variable Swap-Kosten bei CFD-Werten nach Börsenschluss |
Spreads | 0,0 Pips mit Ordergebühren; ab 0,7 bis 2,0 Pips ohne Ordergebühren |
Demokonto | Kostenlos verfügbar |
Social Trading | Nein, du kannst keine Copy Trades eröffnen |
Mindesteinlage | 1.000 Euro (Classic), 500 Euro (GBE Plus) |
Verfügbare Märkte | Forex, CFD auf Aktien, ETFs, Indizes, Kryptowährungen, Rohstoffe, Anleihen, Metalle |
Hebel | 1:30 (Privatkunden) |
Plattformen | MetaTrader 4, MetaTrader 5 |
Analysetools | Umfangreiche Charts für die technische Analyse der Wertpapiere |
3. XTB
Der Broker XTB stammt aus Polen und wurde 2002 als Forex-Spezialist mit Sitz in Warschau gegründet. Neben der Überprüfung durch die dortige KNF findet eine Kontrolle durch die britische FCA und die deutsche Bafin statt. Dadurch ist eine sehr hohe Einlagensicherheit bis zu 100.000 Euro gegeben.
Mit mehr als 5.800 Märkten aus sechs Anlageklassen wie Forex, Aktien, CFDs, ETFs und Rohstoffen ist das Angebot deutlich breiter gefächert als bei den anderen genannten Anbietern. Im einfachen Handel kannst du dabei einen Hebel von 1:5 verwenden, bei Forex sogar von 1:30.
Die Depotführungsgebühren und jede Form von Provision fällt bei XTB weg. So sparst du je Position deutlich ein und kommst schneller über die Nebenkosten, einschließlich des schmalen Spreads ab 0,1 Pips auf klassische Währungspaare.
Die Analyse und Einleitung von Trades erfolgt über die hauseigene Plattform xStation, die für Desktop und Handy angeboten wird. Mich überzeugt hier vor allem die übersichtliche Gestaltung, die parallele Nutzung verschiedener Charts und zahlreicher Indikatoren sowie der Zugriff auf Watchlist und das eigene Orderbuch. Eine Kopplung an MetaTrader oder TradingView ist derzeit nicht möglich.
Regulierung | KNF, FCA, Bafin |
Gebühren | 0 Euro Depotkosten; Aktien/ETFs/CFDs, Swap-Kosten bei CFDs |
Spreads | ab 0,1 Pips auf Forex |
Demokonto | Ja, kostenlose Nutzung der Trading Apps |
Social Trading | Copy Trading wird nicht angeboten |
Mindesteinlage | 20 Euro bei Kreditkarte |
Verfügbare Märkte | 5.8000 Märkte mit Aktien, ETFs und CFDs |
Hebel | 1:30 Forex, 1:5 Aktien und ETF CFDs |
Plattformen | xStation (von XTB), Mobile App |
Analysetools | Hochwertige Charts mit allen wichtigen Indikatoren, Zeicheninstrumenten etc. |
Worin liegt das Risiko beim Scalping?
Auf den ersten Blick scheint das Risiko beim Scalping gering zu sein, weil der Trader meist nur kleine Einsätze auf eine Position platziert. Um wirklich höhere Gewinne anhäufen zu können, wird er in der Regel aber das Volumen erhöhen und den ein oder anderen Hebel nutzen. Kommt es dann zu einer unerwarteten Bewegung der Kurse, kann der Verlust beträchtlich sein.
Ein anderes Risiko liegt in der geringen Volatilität der gewählten Märkte. Innerhalb von wenigen Minuten kann der Kurs kaum um mehr als 1 Euro steigen. Sollte es sich bei der Veränderung jedoch nur um 10 Cent handeln, so ist die Scalping Strategie de facto unprofitabel. Das ist insbesondere deswegen so, weil man mit verschiedenen Handelskosten rechnen muss. So zählen die Spreads im Regelfall bereits mindestens 10 Cent. Wenn diese komplett wegfallen, werden oft Kommissionen verlangt.
Durch die Notwendigkeit, schnell Positionen zu eröffnen, kommt es bei vielen Scalpern zu impulsivem und emotionalem Handeln. Die Aussicht auf einen schnellen Profit sorgt für Fehler und Falschinterpretationen der Signale. Hierdurch entstehen dann teils beträchtliche Verluste. Man sollte sich daher immer einen klaren Plan zurecht legen, als Anfänger im Demoaccount üben und Stop Loss Funktionen verwenden.
Eine weitere Gefahr für die kurzen, schnellen Trades können technische Probleme sein. Die Handelsplattform muss zu jeder Zeit einwandfrei funktionieren und die Orders innerhalb von Sekunden ausführen. Kommt es zu Verzögerungen u. a. auch aufgrund einer schlechten Internetverbindung kann der Trader den richtigen Ausstieg verpassen.
Bei einigen Märkten steht dem Handel die mangelnde Marktliquidität im Wege. Vor allem außerhalb der Haupthandelszeiten kann es bei der Ausführung zu Problemen kommen, da es keine Abnehmer oder Anbieter gibt. Somit entsteht eine höhere Slippage, also die Differenz zwischen Wunschpreis und tatsächlichem Preis.
Um sich gegen die Risiken beim Scalping abzusichern, solltest du die folgenden Regeln beachten:
- Suche dir Märkte mit ausreichender Marktliquidität aus
- Nutze konsequent die Möglichkeit Stop Loss Limits zu setzen
- Arbeite mit Brokern, die geringe Spreads verlangen
- Nutze Broker, die auf Provisionen verzichten
- Achte darauf, nicht zu emotional auf Signale zu reagieren
- Sichere dich durch Bestätigungssignale ab
- Setze dir ein Limit bei deiner Investition
Ist Scalping verboten?
Unter Neulingen wird häufig darüber spekuliert, ob Scalping verboten ist oder nicht. Im Allgemeinen gibt es keine solche Limitierung. Einige Broker begrenzen dennoch die Möglichkeiten, mit Scalping Geld zu verdienen. Weitere Einschränkungen können über die Finanzmärkte und Börsen selbst bestehen.
Typisch ist es z. B., dass die einzelne Position mit einer Mindesthaltedauer versehen wird. Dann kannst du erst nach einigen Stunden oder sogar Tagen aus dem Trade aussteigen. Bevor du mit dem Scalping anfängst, solltest du dich daher über die Geschäftsbedingungen des jeweiligen Anbieters informieren.
Fazit: Abschließende Anmerkungen zum Scalping
Scalping ist eine Strategie, bei der man eine Position für wenige Minuten, teilweise sogar für maximal 60 Sekunden hält, um damit einen kleinen Profit zu erzielen. Indem man diesen Vorgang mehrfach wiederholt, häufen sich diese minimalen Gewinne an und man bekommt am Ende des Tages ein stattliches Einkommen zusammen.
Scalping bedeutet allem voran: Nervenaufreibende, hochkonzentrierte Arbeit. Der Scalper muss innerhalb von wenigen Sekunden entscheiden, ob ein Signal für eine bestimmte Trend-Richtung steht oder nicht. Falls er von der Bewegung überzeugt ist, wird er sofort investieren und das Kapital nach kurzer Zeit wieder aus dem Markt herausziehen.
Scalping ist durchaus eine anstrengende und riskante Strategie. Auf der anderen Seite kann sich dieses Vorgehen bei umfangendem Wissen um die technische Analyse durchaus lohnen. Am besten probierst du dich zunächst im Demo-Account aus, bevor du damit beginnst, echtes Geld einzusetzen.
Unser Tipp: Über 5.800 Märkte nie wieder zu hohen Gebühren traden
Meist gestellte Fragen zum Scalping:
Wie geht Scalping?
Scalping ist eine Tradingstrategie, bei der die Trades sehr kurzfristig ausgeführt werden und kleine Preisbewegungen ausnutzen. Man investiert in einen gewissen Trend und nimmt bereits nach wenigen Sekunden oder Minuten den Gewinn mit.
Kann man mit Scalping Geld verdienen?
Wenn man sich hochkonzentriert an die Arbeit setzt und die technologischen Möglichkeiten von Handelsplattformen nutzt, kann man mit Scalping Geld verdienen. Du musst den Kauf-Verkaufs-Prozess jedoch mehrmals am Tag wiederholen, damit sich ausreichend Gewinn anhäuft.
Welche Märkte eignen sich am besten für Scalping?
Für das Scalping ist es wichtig, dass die Märkte möglichst liquide sind. Somit kommen in erster Linie Devisen und Aktien in Frage. Diese kann man u. a. auch im CFD-Format kaufen.
Welche Zeiträume werden beim Scalping verwendet?
Beim Scalping geht es um wenige Minuten, teilweise sogar um Sekunden. Hierfür muss man genau wissen, wann ein Trend entsteht und wann z. B. viele Orderausführungen stattfinden.
Welche Indikatoren oder Tools werden beim Scalping verwendet?
In der Regel arbeiten Scalper mit den Candlestick-Charts und versuchen über bestimmte Formationen wie Elliottwellen, Schulter Kopf Schulter, Hammer oder Shooting Stars Trends zu erkennen. Ebenso ergiebig sind Indikatoren wie der gleitende Durchschnitt und der Relative Stärke Index (RSI).