Mit dem Risikomanagement im Trading bezeichnet man die gezielte Beeinflussung von potenziellen Verlustrisiken, die mit dem Handel von Aktien, Rohstoffen und anderen Assets verbunden sind. Trader können vorhandene Marktrisiken durch verschiedene Handlungen reduzieren und auf diesem Weg ihren Erfolg an den Finanzmärkten optimieren. Nicht nur vor der Eröffnung einer neuen Position werden Maßnahmen zur Verlustbegrenzung ergriffen, auch eine laufende Überwachung von Trades ist unerlässlich.
Ein ausgeklügeltes Risikomanagement hilft dabei, sich vor Verlusten im Trading zu schützen und nicht nur lang anhaltende Verlustserien, sondern auch größere Verluste einzelner Positionen zu begrenzen. In diesem Artikel erklären wir dir genaustens wie es funktioniert.
Wichtigste Keyfacts zum Risikomanagement im Überblick:
- Trader optimieren das Verhältnis von potenziellen Gewinnen zu Verlusten durch effektives Risikomanagement.
- Auf persönlicher Ebene bedeutet Risikomanagement, die eigenen Bedürfnisse zu verstehen, die Risikobereitschaft zu definieren und das Know-how kontinuierlich zu erweitern, um emotionale Entscheidungen zu vermeiden.
- Mikro- und Makrofaktoren werden im Rahmen eines ausgewogenen Risikomanagements diszipliniert überwacht, um profitable Trades zu maximieren.
- Vor Eröffnung neuer Positionen setzen Trader Stop-Loss- und Take-Profit-Orders sowie Positionsgröße und Hebelwirkung gezielt ein.
- Im Gegensatz zum reinen Money Management betrachtet Risikomanagement das gesamte Risikoverhältnis des Handelns und orientiert sich an einer vorher festgelegten Handelsstrategie.
Was ist die Bedeutung des Risikomanagements im Trading?
Im Trading wird ein einwandfreies Risikomanagement verfolgt, um sich vor dem Verlust des eigenen Kapitals zu schützen. Dabei gibt es verschiedene Risiken, die berücksichtigt werden müssen:
Marktrisiko
Der Preis von Aktien, Rohstoffen und anderen Assets wird im Sekundentakt durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Nicht nur aktuelle Geschäftsberichte können für steigende oder fallende Kurse sorgen, auch Veränderungen am Leitzins oder das Wechselkursrisiko spielen hier eine entscheidende Rolle. Geprägt werden die aktuellen Marktpreise auch vom konjunkturellen Wachstum einer Wirtschaftszone.
Emittentenrisiko
Wertpapiere wie Aktien oder Staats- und Unternehmensanleihen werden von verschiedenen Emittenten herausgegeben. Meldet der dazugehörige Emittent – also beispielsweise ein Aktienunternehmen, ein Broker oder eine Bank – Insolvenz an, ist das Wertpapier in nahezu allen Fällen wertlos.
Liquiditätsrisiko
Wenn ein Wertpapier nur von wenigen Handelsteilnehmern angeboten oder nachgefragt wird, müssen Trader mit einem Liquiditätsrisiko rechnen. Das ist besonders tückisch, wenn man eine offene Position schließen möchte, der Auftrag aufgrund einer geringen Liquidität jedoch nicht ausgeführt wird. Auch ungünstige Kurssprünge sind möglich.
Verlust im Trading und deren Auswirkung auf das Portfolio:
Wer sich näher mit dem passenden Risikomanagement auseinandersetzen möchte, muss allerdings zunächst verstehen, was ein Verlust im Trading bedeutet. Schlägt beispielsweise ein Trade mit einem Verlust von 50 % zu Buche, muss der Kurs des dazugehörigen Assets aus aktueller Sicht um 100 % steigen, damit die Position ohne Verlust geschlossen werden kann. Ein allgemeiner Überblick verschafft Klarheit:
Aktueller Verlust | Erforderlicher Kurszuwachs, um Position ohne Verlust zu schließen |
---|---|
10 % | 11 % |
25 % | 33 % |
30 % | 42 % |
50 % | 100 % |
75 % | 300 % |
90 % | 900 % |
Beispiel
Trader A hält in seinem Depot zehn Volkswagen-Aktien, die er im Jahr 2021 zu einem Preis von 200 Euro je Aktie gekauft hat. Aktuell liegt der Kurs der Aktie bei nur noch 100 Euro, der Verlust beläuft sich auf rund 50 %. Aus heutiger Perspektive muss der Kurs der Volkswagen-Aktie allerdings um ganze 100 % zulegen, damit Trader A seine Position ohne Verlust schließen kann. Ob und wann solch ein Kursanstieg eintritt, ist ungewiss – das Kapital des Traders ist unter Umständen für einen sehr langen Zeitraum gebunden.
Wenn Trader mit fallenden Kursen umgehen müssen, sind sie nicht selten dazu bereit, mit dem restlichen Kapital ein noch höheres Risiko einzugehen, um übermäßige Verluste zu kompensieren – eine Negativ- oder Abwärtsspirale entsteht. Ein aktives Risikomanagement trägt dazu bei, Risiken rechtzeitig zu erkennen und Verluste auf ein gewisses Niveau zu begrenzen.
Die 15 besten Tipps zum Risikomanagement im Trading:
Ein effektives Risikomanagement können Trader mit verschiedenen Maßnahmen erzielen, die nicht nur eine Analyse auf persönlicher Ebene erfordern, sondern auch an die Funktionsweise unterschiedlicher Finanzprodukte gekoppelt sind. Hier verraten wir die 15 besten Tipps, die sich insbesondere Anfänger einprägen sollten:
1. Eigene Risikobereitschaft definieren
Im Rahmen eines aktiven Risikomanagements steht es an erster Stelle, die eigene Risikobereitschaft zu definieren. Damit wird wiedergegeben, welchen Verlust Trader aus psychologischer Sicht zu ertragen bereit sind. Die Ergebnisse eines solchen Stresstests können äußerst unterschiedlich ausfallen, denn während konservative Investoren schon bei einem Verlust von wenigen Prozentpunkten nicht mehr ruhig schlafen können, können spekulative Trader auch Verluste im zweistelligen Prozentbereich problemlos verkraften.
2. Tradingkapital festlegen
Bevor Trader mit dem Handel verschiedener Assets beginnen, sollten sie festlegen, welches Startkapital sie dafür aufwenden möchten. Dabei sollte man beachten, ausschließlich Geld einzusetzen, das nicht bereits für kommende Investitionen verplant ist oder als Rücklage dient – schließlich kann ein Verlust niemals vollständig ausgeschlossen werden. Auch der zeitliche Rahmen spielt dabei eine entscheidende Rolle, denn das eigene Vermögen sollte gleichmäßig auf kurz-, mittel- und langfristige Trading- und Investitionszwecke verteilt werden.
3. Erstellen eines Handelsplans
Legen Sie einen möglichst passenden Handelsplan fest. Dieser ist anschließend die Grundlage für sämtliche Aktivitäten, die es im Handelsbereich gibt. Im ersten Schritt stecken Sie im Rahmen des Handelsplans Ihre Ziele, die Sie mit dem Trading erreichen möchten. Achten Sie darauf, dass die Ziele zum einen eindeutig, zum anderen allerdings ebenfalls realistisch und auch messbar sind.
Mögliche Ziele mit dem Handel sind eine bestimmte Mindestrendite und über welchen Zeitraum hinweg Sie diese erreichen möchten. Ebenfalls sollte der Handelsplan neben Ihren Trading Zielen Ihren Trading Stil abbilden. Dieser wiederum sollte zu Ihrer Persönlichkeit, Ihrer bevorzugten Handelsweise und darüber hinaus zu dem Zeitrahmen passen, den Sie für das Trading aufwenden können.
In Verbindung mit dem Trading Stil legen Sie innerhalb des Handelsplans unter anderem fest, welche Art von Trading Sie durchführen möchten. Dabei hilft Ihnen die Orientierung an den vier wesentlichen Trading Arten, nämlich:
- Scalping
- Daytrading
- Swing Trading
- Position Trading
Die entsprechenden Handelsstile unterscheiden sich vor allem danach, welcher Zeitraum zwischen Kauf und Verkauf, also dem Eröffnen und dem Schließen einer Position, vergeht. Beim Scalping sind das meistens nur wenige Minuten oder gar Sekunden, beim Daytrading einige Minuten bis Stunden, beim Swing Trading mehrere Tage bis Wochen und beim Position Trading bis zu mehreren Jahren.
4. Limit, Stop Loss und Take Profit Orders nutzen
Ein sehr aktiver Teil des Risikomanagements, den jeder Trader nutzen sollte, sind verschiedene Orders. Diese dienen entweder zur Risikominimierung bzw. zum Begrenzen von Verlusten oder der Gewinnsicherung. Mit die wichtigste Technik des gesamten Risikomanagements überhaupt ist das Setzen einer Stop Loss Marke. Dadurch geben Sie vor, dass Sie maximal einen Verlust von beispielsweise 10 oder 20 Prozent bei der Position tolerieren.
Erreicht der Kurs des Basiswertes eine bestimmte Schwelle, findet automatisch ein Verkauf statt. Der positive Nebeneffekt einer Stop Loss Order ist zudem, dass Sie die Märkte nicht ständig überwachen müssen, um den geeigneten Verkaufszeitpunkt zu finden. Neben der Stop Loss Order gibt es noch andere Orderarten, die ebenfalls wichtiger Teil eines Risikomanagements sein können. Das sind vor allem die Take Profit und ebenso die Limit Order.
Die Take Profit Order nutzen Sie in erster Linie, um erzielte, aber noch nicht realisierte Gewinne zu sichern. Mit der Limit Order verhindern Sie, dass die Käufe und Verkäufe zu einem aus Ihrer Sicht zu hohen (Kauf) oder zu niedrigen Kurs (Verkauf) stattfinden, sodass Sie mehr Geld einsetzen oder weniger Kapital herausbekommen würden, als Sie eigentlich geplant haben.
5. Begrenzung der Positionsgröße via Money Management
Ein wichtiger Teil des Risikomanagements, der auf keinen Fall fehlen sollte, ist das Money Management. Dort wiederum ist es vorrangig das Bestimmen der optimalen Positionsgröße, die definitiv eine wichtige Grundlage zur Risikoreduzierung beim Trading darstellt. Wenn Sie beispielsweise festlegen, dass Sie pro Trade nicht mehr als ein Prozent Ihres Gesamtkapitals für den Handel einsetzen möchten, begrenzen Sie genau damit Ihr Risiko für jeden Trade auf maximal dieses eine Prozent.
Auf dieser Grundlage nutzen vor allem professionelle Trader häufig diese sogenannte 1-Prozent-Regel. Diese besagt, dass die jeweilige Größe einer Position auf ein Prozent Ihres Gesamtkapital begrenzt ist. Sie müssten in dem Fall theoretisch 100 Trades hintereinander mit einem Totalverlust abschließen, um Ihr Gesamtkapital zu verlieren. Das ist sehr unwahrscheinlich, sodass die Positionsgrößenbegrenzung definitiv zur Reduzierung des Risikos beiträgt.
Wenn Sie zum Beispiel insgesamt 20.000 Euro im Handel einsetzen möchten und eine Positionsgröße von maximal ein Prozent festlegen, können Sie pro Trade nie mehr als 200 Euro verlieren. Durch den Hebel können Sie dennoch beim CFD oder Forex Trading damit nicht geringe Gegenwerte von zum Beispiel 4.000 Euro (bei Hebel von 1:20) handeln.
6. Kontrolle der Emotionen
Öfter etwas vernachlässigt, aber dennoch ein sehr wichtiger Teil im Risikomanagement beim Trading ist es, dass Sie Ihre Emotionen unter Kontrolle haben. Der Handel mit Emotionen ist nachweislich mit hohen und vor allem eigentlich völlig unnötigen Verlusten verbunden, als wenn Sie ausschließlich auf Grundlage einer Strategie und demnach ohne Emotionen traden.
Das Problem an den Emotionen beim Handel ist, dass diese zu impulsiven und somit unüberlegten Aktivitäten verfügen können. Typische Gefühle, die beim Trading schädlich sind, sind vor allem:
- Gier
- Angst und Panik
- Aggressionen
- Frust
- Selbstüberschätzung
Wenn Sie hingegen Ihre Emotionen kontrollieren und tatsächlich ausschließlich auf einer sachlichen Grundlage, nämlich Ihrer Handelsstrategie, am Markt aktiv sind, ist das ein wichtiger Teil eines erfolgreichen Risikomanagements.
7. Diversifizieren Sie Ihr Trading Portfolio
Ebenfalls ein nicht unwichtiger Teil beim Risikomanagement im Trading ist das Diversifizieren. Allerdings dürfen Sie die Diversifikation nicht mit der Begrenzung der Positionsgröße verwechseln, auch wenn der Charakter relativ ähnlich ist. Die Diversifikation bezieht sich nicht unbedingt auf einen festgelegten Maximalanteil Ihres Kapitals, welches Sie pro Trade aufwenden dürfen.
Stattdessen geht es vielmehr darum, dass Sie einen nicht zu großen Teil Ihres Gesamtkapitals in ähnliche oder gar gleiche Basiswerte mit dem jeweiligen Trade investieren. Diversifikation beim Trading bedeutet somit, dass Sie bei Ihren Positionen darauf achten, dass diese möglichst aus unterschiedlichen Kategorien bei den Basiswerten stammen. Wenn wir zum Beispiel bei durchschnittlich 50 Trades eine Diversifikation vornehmen, könnte diese wie folgt aussehen:
- 10 Trades im Bereich Forex
- 10 Trades in der Sparte Rohstoffe (CFDs)
- 10 Trades in Aktien
- 10 Trades in Edelmetalle (CFDs)
- 10 Trades in Kryptos
In diesem Fall hätten Sie eine gute Diversifikation vorgenommen. Laufen beispielsweise in einer Woche Aktien nicht so gut, dafür jedoch bestimmte Rohstoffe, hätten Sie damit bereits statistisch das Risiko von Verlusten durch die Verteilung Ihres Kapitals reduziert.
Diversifizieren mit Hedging Strategien
Ein weiterer bekannter Ansatz für das Diversifizieren sind Hedging Strategien. Dabei werden bestimmte Märkte zur Absicherung des Portfolios gewählt. Fallen die globalen Aktienmärkte, ist ein Anstieg des US Dollars (sicherer Hafen) wahrscheinlich. Die Aktien Positionen könnten mit einem Dollar-Long gehedget werden.
8. Hebel richtig einsetzen
Beim Hebel im Trading denken die meisten Trader vor allem daran, dass damit das Maximieren von Gewinnen möglich ist. Wenn Sie zum Beispiel eigenes Kapital in Höhe von 500 Euro einsetzen, können Sie bei einem Hebel von beispielsweise 1:20 immerhin 10.000 Euro an Gegenwert handeln. Der dann erzielbare Gewinn ist potenziert zu Ihrem Kapitaleinsatz demnach um ein Vielfaches höher.
Je höher der Hebel ausfällt, umso schneller kann es passieren, dass Ihre Margin für den Handel nicht mehr ausreichend ist. Die Folge wäre, dass der Broker die Position schließen muss und Sie mit dem Trade einen Totalverlust erleiden. Exakt aus dem Grund sollten Sie mit Hebeln vorsichtig agieren und diese gemäß Ihrer Strategie richtig wählen.
Bei einer etwas konservativen Strategie ist es sinnvoll, zum Beispiel statt eines Hebels von 20:1 einen Hebel von 5:1 zu wählen. Das hätte die Auswirkung, dass Sie bei einem Hebel von 5:1 eine Margin von 20 Prozent benötigen. Der Kurs müsste also erst einmal mindestens 20 Prozent in die „falsche“ Richtung laufen, bevor der Broker die Position schließen müsste. Bei einem Hebel von 20:1 hingegen würde das Schließen schon bei einer negativen Kursentwicklung in Höhe von nur fünf Prozent erfolgen.
9. Stetige Überwachung der Märkte
Ein gutes Risikomanagement setzt sich aus eher aktiven und mehr passiven Maßnahmen zusammen. Unter die aktiven Maßnahmen fallen zum Beispiel die bereits erwähnten Stop Loss und Limit Orders sowie das Begrenzen der maximalen Positionsgröße. Zu den passiven Maßnahmen, die allerdings ebenfalls wichtig sind, zahlt unter anderem das möglichst stetige Überwachen der Märkte.
Durch das Scannen der Märkte oder spezieller Basiswerte erhalten Sie wichtige Details sowie Informationen, beispielsweise zu Kursverläufen, aber auch zu Nachrichten und sonstigen Informationen. Diese wiederum lassen sich zu einem Gesamtbild zusammensetzen und führen letztendlich zu der Entscheidung, wann Sie eventuell welchen Basiswert kaufen oder verkaufen möchten.
Glücklicherweise gibt es mittlerweile für die durchgängige Überwachung der Märkte mehrere Tools und Hilfsmittel, die Ihnen viel Arbeit abnehmen. Das sind unter anderem:
- Nachrichtendienste der Broker
- Kurs- und Preisalarme
- Expert Advisors
- Externe Programme
- Indikatoren mit Handelssignalen
10. Realistische Gewinnerwartungen haben
Ebenfalls zu einem guten Risikomanagement gehört, dass Sie als Trader möglichst realistische Gewinnerwartungen haben. Stecken Sie sich hingegen ein kaum erreichbares Ziel, kann das die Gefahr des emotionalen Handelns deutlich erhöhen. Deshalb ist es wichtig, sich im Hinblick auf die erzielbaren Renditen an realistischen Zielen zu orientieren.
Wenn Sie sich als Trader zum Beispiel einen monatlich Gewinn von 30 Prozent als Ziel setzen, ist das ein nur selten erreichbares Ziel. Dann kommt es schnell zu Frust und gegebenenfalls weichen Sie dann von der eigenen Strategie ab. Stattdessen sind Renditeziele von beispielsweise fünf bis zehn Prozent monatlich deutlich realistischer und erreichbarer, was letztendlich die Gefahr von Verlusten dadurch reduziert, dass Sie sich an Ihre Handelsstrategie halten.
11. Risikotoleranz bestimmen
Eine weitere Maßnahme im Zuge eines guten Risikomanagements ist es, die eigene Risikotoleranz bestimmen. Darauf basierend erteilen Sie zum Beispiel an bestimmten Stellen eine Stop Loss Order, die dann Ihren maximal tolerierten Verlust darstellt. Dafür allerdings müssen Sie zunächst Ihre Risikotoleranz kennen, also wie viel Prozent Verlust Sie beispielsweise bei einem Trade bereit sind, in Kauf zu nehmen.
In der Praxis hängt Ihre Risikotoleranz dann eng mit dem Bestimmen der Positionsgröße zusammen und vor allem mit den Marken für das Stop Loss. Wenn Sie zum Beispiel pro Trade maximal einen Verlust von drei Prozent dulden wollen, können Sie nicht eine Positionsgröße von fünf Prozent wählen. Zudem muss dann die Stop Loss Marke passen, die Sie in dem Fall eben bei drei Prozent unterhalb des Kaufkurses setzen würden.
12. Grenze für Gesamtverluste einer Handelsstrategie festlegen
Innerhalb des Risikomanagements sollten Sie mit einer Handelsstrategie arbeiten. Die meisten Trader nutzen sogar nebeneinander mehrere Strategien. Dann ist es sinnvoll, sich eine Art Obergrenze für Gesamtverluste zu setzen, die sich auf eine bestimmte Strategie beziehen. Auf diese Weise können Sie schnell solche Strategien aussortieren, mit denen Sie zu hohe Verluste erzielen. Sie finden auf diese Weise nach und nach die Strategie heraus, die effizienter sind und mit denen Sie geringe Verluste erleiden.
13. Empfehlungen mit Vorsicht genießen
Nicht nur der eigene Tradingerfolg, sondern auch das dazugehörige Risikomanagement kann optimiert werden, indem man das eigene Handelsverhalten sauber dokumentiert und die richtigen Schlüsse daraus zieht. Wer beispielsweise ein Trading-Tagebuch führt und die Wertentwicklung seiner Trades im Nachgang umfassend analysiert, kann bereits begangene Fehler in der Zukunft vermeiden und neue Positionen von Beginn an besser ausrichten.
Wir von trading.de haben für Sie eine Trading-Tagebuch-Vorlage erstellt, die Sie kostenlos downloaden können. Um die Vorlage für Ihr Trading-Tagebuch herunterzuladen, klicken Sie einfach auf den untenstehenden Button.
14. Fachwissen aneignen
Wer das Risiko seiner Trades aktiv begrenzen möchte, muss dazu in der Lage sein, die Märkte zu verstehen. Deshalb ist es besonders wichtig, sich fortlaufend neues Fachwissen anzueignen und sich mit den preisverändernden Faktoren verschiedener Assets auseinanderzusetzen. Angehende Trader können sich dazu hilfreiche Lektüre in Form von Büchern beschaffen oder online an verschiedenen Kursen und Webinaren teilnehmen.
15. Druck reduzieren
Mit der Entscheidung, an den Finanzmärkten zu handeln, sollten Trader vor allem Spaß und Freunde empfinden. Wer sich zu stark unter Druck setzt und die eigenen Bedürfnisse umgeht, wird schnell an seine Grenzen stoßen und unter Umständen Entscheidungen treffen, die nicht im Sinne des eigentlichen Risikomanagements sind. Hier lohnt es sich, den Druck zu reduzieren und alle Schritte im eigenen Tempo abzuhandeln.
Risikomanagement vs. Money Management
Häufig nutzen Trader die Begriffe Risikomanagement und Money Management synonym. Tatsächlich gibt es allerdings einen Unterschied zwischen dem Risikomanagement und dem Money Management. Als Risikomanagement werden im Gründe Ihr Risikobewusstsein und sämtliche Maßnahmen bezeichnet, die dazu dienen, Risiken zu identifizieren letztendlich zu reduzieren.
Mit dem Money Management hingegen sind ausschließlich spezielle Maßnahmen gemeint, die dazu dienen, das Risiko eines größeren Verlustes zu reduzieren. Das ist insbesondere das Bestimmen der richtigen Positionsgröße, damit Sie mit einem einzelnen Trade nicht zu hohe Verluste generieren.
Wie berechne ich das Risiko vor einem Trade?
Zu einem gelungenen Risikomanagement gehört es, sich bereits vor der Eröffnung eines neuen Trades mit der eigentlichen Höhe des Risikos auseinanderzusetzen. Dabei helfen kann unter anderem das Chance-Risiko-Verhältnis (CRV), das das tatsächliche Verhältnis zwischen Chance und Risiko in Zahlen greifbar macht.
Beispiel mit Chance Risiko Verhältnis:
Trader A positioniert sich zu einem aktuellen Kurs von 100 Euro long auf die Volkswagen-Aktie. Während er seine Stop-Loss-Order zu einem Kurs von 90 Euro platziert, legt er eine Take-Profit-Order bei einem Kurs von 120 Euro fest. Das maximale Risiko liegt bei 10 Euro und damit bei der Hälfte des eigentlichen Gewinnziels von 20 Euro – das Chance-Risiko-Verhältnis liegt bei 2:1.
Wer nach einem CRV von 2:1 handelt, kann mit einem erfolgreichen Trade also zwei potenzielle Verlust-Trades abdecken. In der Praxis liegt das Chance-Risiko-Verhältnis in der Regel bei 2:1, 3:1 oder 4:1. Ein neutrales oder negatives Verhältnis ist kaum lohnenswert, da die potenziellen Verlustrisiken zu hoch ausfallen.
Risikomanagement Rechner auf Trading.de
Auf Trading.de finden Sie – natürlich kostenfrei – mehrere Trading Tools, zu denen unter anderem auch der Risikomanagement Rechner zählt. Sie müssen dort zunächst lediglich zwei Eingaben machen, nämlich:
- Guthaben auf Ihrem Handelskonto
- Risiko des Money Management in Prozent
Als Ergebnis erhalten Sie dann das Risiko, welches Sie individuell eingehen. Befindet sich auf Ihrem Handelskonto zum Beispiel ein Guthaben in Höhe von 5.000 Euro und soll das Risiko des Money Managements maximal 1 Prozent des Gesamtguthabens pro Trade betragen, würde das zu einem Risiko je Trade von maximal 50 Euro führen.
Risikomanagement in der Trading.de Ausbildung lernen
Wer als Anfänger mit einem passenden Risikomanagement durchstarten möchte, fühlt sich bei der Menge an relevanten Informationen schnell überfordert. Mit der Trading.de Ausbildung nehmen wir angehende Trader an die Hand und teilen ein praxisorientiertes Ausbildungskonzept, das alle wichtigen Schritte rund um den erfolgreichen Einstieg ins Trading beinhaltet.
Mit einer Markterfahrung von über 15 Jahren haben wir als echte Tradingexperten einen umfassenden Online-Kurs erstellt, der nicht nur die Funktionsweise der erfolgreichsten Handelsstrategien enthüllt, sondern auch weitere wichtige Themenfelder wie Trading Mindset, Software und Praxisanalysen behandelt. Im nächsten Schritt starten wir mit motivierten Teilnehmern im Rahmen einer persönlichen Betreuung durch und stellen verschiedene Aufgaben, die individuell auf den Trader abgestimmt werden – inklusive anschließender Analyse durch unsere Experten!
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- Austausch mit anderen Tradern im eigenen Discord-Channel
- Trading mit Plan erlernen & in die lokale Unabhängigkeit starten
Fazit: Risikomanagement ist im Tradingprozess unerlässlich
Obwohl ein funktionierendes Risikomanagement allein noch kein Garant für einen Erfolg im Trading ist, können Trader damit potenzielle Risiken auf ein gewisses Maß begrenzen und sich einen besseren Überblick über das Chance-Risiko-Verhältnis verschaffen. Nicht nur persönliche Präferenzen wie die eigene Risikobereitschaft oder die Höhe des Tradingkapitals fließen in die Betrachtung ein, auch verschiedene Orderarten wie Stop-Loss und Take-Profit sowie die Begrenzung der Positionsgröße gehören zum Risikomanagement dazu.
Das passende Risikomanagement ist insbesondere für Anfänger wichtig, die dazu neigen, emotionale Entscheidungen zu treffen und Verluste unkontrolliert auszusitzen. Mithilfe unserer Trading.de Ausbildung können angehende Trader von der Expertise echter Trading-Profis profitieren und nicht nur auf einen hilfreichen Starterkurs mit sieben Modulen zurückgreifen, sondern auch auf eine persönliche und individuelle Betreuung vertrauen.
Häufig gestellte Fragen zum Thema:
Welche Risiken gibt es beim Trading?
Die erste Aufgabe des Risikomanagements besteht darin, die vorhandenen Risiken zu identifizieren. Generell gibt es stets mehrere Risiken, insbesondere das Marktrisiko, das Ertragsrisiko, das Liquiditätsrisiko und das Emittentenrisiko. Oftmals schaffen Sie es mit einem guten Risikomanagement, die einzelnen Risiken zu verringern.
Was ist das Risikomanagement im Trading?
Das Risikomanagement im Trading ist ein Oberbegriff für verschiedene Strategien und Maßnahmen, die in Kombination dazu dienen, Verluste zu reduzieren und auf der anderen Seite somit Chancen auf Gewinne zu maximieren. Ein Risikomanagement sollte mehrere Bausteine beinhalten, wie zum Beispiel die Nutzung der Stop Loss Order, das Scannen der Märkte und der richtige Umgang mit Hebeln.
Warum ist Risikomanagement im Trading wichtig?
Risikomanagement im Trading ist deshalb wichtig, weil Sie so die Möglichkeit haben, die Gefahr von Verlusten zu reduzieren. Darüber hinaus hilft ein gutes Risikomanagement dabei, den Handel systematisch zu gestalten, diszipliniert zu sein und möglichst Entscheidungen zu verhindern, die ausschließlich auf emotionalem Handeln basieren.
Kann ich das Risiko im Trading vollständig ausschalten?
Auf der einen Seite ist das Risikomanagement zwar eine sehr gute Hilfe, um die Risiken beim Handel zu reduzieren. Auf der anderen Seite ist es allerdings auch mit einem noch optimalen Risikomanagement nicht möglich, das Risiko im Trading vollständig zu eliminieren. Deshalb kann es nur das Ziel eines guten Risikomanagements sein, die Risiken – statistisch betrachtet – zu reduzieren, nicht jedoch vollständig auszuschalten.
Wie beeinflusst die Hebelwirkung das Risiko im Trading?
Zu den wichtigen Bausteinen des Risikomanagements sollte auch der optimale Umgang mit Hebeln gehören. Die Hebelwirkung beeinflusst nämlich das Risiko, denn umso höher der Hebel ausfällt, desto größer ist die Gefahr von Verlusten bis hin zum Totalverlust. Das liegt daran, dass mit einem höheren Hebel die Anforderungen an die Margin sinken. So kann es schnell passieren, dass Ihre Margin nicht mehr ausreicht und der Broker die Position schließen muss.
Wie viel Risiko sollte man pro Trade eingehen?
In der Regel wird die 1-%-Regel angewendet. Das bedeutet, dass Trader nicht mehr als ein Prozent des ihnen zur Verfügung stehenden Tradingkapitals auf eine Position setzen sollten. Erfahrene Trader erweitern die Regel auf einen Wert von zwei bis drei Prozent ihres Tradingkapitals.