Margin Trading ist eine besondere Form des Ẃertpapierhandels, die von einer breiten Auswahl an Brokern angeboten wird. Der Broker schießt dem Trader dabei einen gewissen Anteil an Kapital hinzu und erhöht somit die ursprüngliche Investition.
Vom Anleger selbst kommt oft nur ein Bruchstück, die so genannte Margin. Bei einem Margin Trade von 1:5 mit 100 Euro Einsatz würde die Investition zum Beispiel 500 Euro betragen.
Der Margin-Handel ist in erster Linie mit CFD-Kontrakten, also Derivaten möglich, die ausschließlich mit dem Broker abgeschlossen werden. Es handelt sich somit um keine echten Aktien. Dabei sollte man nicht nur die Chancen, sondern auch die Risiken im Auge behalten. Für verschiedene Trading-Strategien bietet der Margin-Handel Vorteile oder Nachteile.
In diesem Artikel erfährst du mehr darüber, was Margin Trading ist, liest dich in die Vorteile und potenziellen Risiken ein und kannst im Anschluss einschätzen, welche Trading Gebühren und Kosten berechnet werden. Zudem stelle ich dir die besten Trading Plattformen für das Margin Trading vor.
Das Wichtigste im Überblick
- Beim Margin Trading bezahlst du lediglich einen kleinen Anteil für ein Wertpapier und der Rest wird vom Broker aufgestockt
- Durch die Aufstockung potenziert sich der mögliche Gewinn und du kannst mit wenig Kapital viel herausholen
- Meist werden solche Hebel/Leverages im CFD-Handel angeboten
- Die Margin bezeichnet lediglich den Eigenanteil des Traders, während der Hebel die Multiplizierung darstellt
- Margin Trading ist mit einem hohen Risiko verbunden, da es auch die Verluste erhöht
- Bei einem Margin Call verlangt der Broker im Falle einer negativen Wertentwicklung einen Nachschuss
- Aufgrund des Risikos sollten gerade Anfänger behutsam mit dem Margin Trading umgehen
Was ist Margin Trading? – Definition
Beim Margin Trading bezahlst du lediglich einen geringen Anteil auf einen CFD, während der Broker weiteres Geld in einem gewissen Verhältnis dazu gibt. Von deiner Initial Margin von einem Anteil aus wird die Investition auf ein Vielfaches erhöht. Typisch sind beim Margin-Handel zum Beispiel Verhältnisse von 1:5 bis 1:30. Broker, die nicht in der EU lizenziert sind, offerieren ihren Kunden sogar Investitionen mit einem 1:500 Hebel.
Wichtig zu wissen ist, dass der Trading Hebel immer auch ins Negative wirkt und somit hohe Verluste verursachen kann. Gerade Anfänger sollten daher mit ihren Margin-Positionen sehr vorsichtig umgehen und den Bezugswert vorab gründlich über die Charttechnik analysieren.
Vorteile und Nachteile von Margin Trading
Vorteile Margin Trading
- Du kannst mit einer sehr kleinen Einlage hohe Gewinne erzielen
- Wer nur wenig Kapital hat, kann dennoch Vermögen mit Hebelprodukten vermehren
- Der Margen-Handel hilft dir dabei, deine Handelsstrategie zu unterstützen
- Schnelle Reaktion auf einen sich plötzlich an den Finanzmärkten entwickelnden Trend möglich
Nachteile Margin Trading
- Hohes Risiko von Verlusten bei Hebel- und Margin-Trades
- Der Hebel wirkt ins Negative und kann deine Verluste erhöhen
- Unerfahrene Anleger leiten leichtfertig über die Trading App Margin-Trades ein
- Bei einem Margin Call musst du im Falle einer für dich negativen Wertentwicklung, die Sicherheitsleistung (Margin) erhöhen
- Manche Broker haben keinen Negativsaldenschutz, weswegen es möglich ist, sich beim Margin Trading zu verschulden
Risiken im Margin Trading beachten:
Wie bereits angedeutet, gibt es beim Margin Trading sehr hohe Risiken. Wer sich seiner Sache und eines Trends an den Finanzmärkten sicher ist, kann im Rahmen des Margin-Handels natürlich sehr hohe Gewinne erzielen. Sollten sich die Kurse aber gegenläufig entwickeln, drohen ebenso gewaltige Verluste.
Die Besonderheit ist, dass du durch den höheren Einsatz beim Margin Trading auch entsprechend viel verlieren kannst. Sollte sich die Position negativ für dich entwickeln, musst du das vom Broker bereitgestellte Geld abbezahlen. Schritt für Schritt wird der Anbieter dann einen Margin Call einleiten, bei dem du deine Sicherheitsleistung durch einen Nachschuss erhöhen musst.
Im schlimmsten Fall musst du entweder alles abbezahlen oder der Broker wird die offenen Positionen zum für dich ungünstigsten Preis verkaufen. Damit machst du Verluste und könntest dich verschulden. Entsprechend wichtig ist es, mit der Hebelwirkung bzw. der Margin vorsichtig umzugehen und sich durch die technische Analyse abzusichern.
Wie funktioniert Margin Trading im Detail?
Deinen Margin-Handel leitest du mit relativ wenigen Schritten in der Trading Software bei deinem Margin Broker ein. Hier bestimmst du in der Ordermaske, welchen Prozentsatz bzw. welche Hebelwirkung du für deinen Handel nutzen möchtest.
Meist musst du dich dabei für einen CFD Handel, also einen Differenzkontrakt entscheiden, den du mit dem Broker abschließt. Die CFDs sind Finanzinstrumente, die einen tatsächlichen Bezugswert virtuell abbilden.
Sobald du diesen Schritt durchgeführt hast, zeigt dir der Broker in der Regel an, wie hoch deine Initial Margin ist. Beispielsweise könntest du 100 Euro investieren, auf deren Basis dann das Margin Level erhöht wird. Wenn du dich zum Beispiel für eine Hebelwirkung von 1:5 entscheidest, investierst du im Margin-Handel tatsächlich 500 Euro. Bei 1:30 wären es 3.000 Euro.
Wenn sich die Märkte nun positiv für dich entwickeln, steigern sich entsprechend deine Gewinne. Bei einem Wachstum von 50 Prozent machst du also nicht nur 50 Euro, sondern 250 Euro Profit/Verlust. Mit dem richtigen Volumen kann ein solcher Margin Trade also deine Anlage und Strategie deutlich verbessern.
Gewinne und Verluste werden beim Margin-Handel im gleichen Maß verstärkt. Daher ist die Arbeit mit einer Hebelwirkung eher etwas für echte Profis, die sich mit der technischen Analyse auskennen. Margin-Trading bedarf einer gründlichen Betrachtung der Charts sowie eventuell der fundamentalen Daten.
In der Realität ist der Margen-Handel in erster Linie für kurzfristige Strategien geeignet. Hierzu gehören vor allem Daytrading, aber auch Swing Ansätze, die man über mehrere Tage hinweg durchführen kann.
Ein Grund dafür, dass sich Trades auf Margin Level nicht für langfristige Strategien wie Value Investment eignen, sind die Über-Nacht-Kosten. Solche Swap-Gebühren fallen Nacht für Nacht an, wenn die Börse geschlossen hat. Der Prozentsatz ist im Vergleich relativ niedrig, summiert sich aber über mehrere Wochen und Monate hinweg.
Unterschiede zwischen Cross Margin und Isolated Margin
Bei Cross Margin und Isolated Margin Trades handelt es sich um zwei verschiedene Ansätze, mit denen der Anleger in Bezug auf die Hebelwirkung arbeiten kann. Der Unterschied zwischen diesen beiden Systemen liegt in der Verwaltung des Margin-Kontos.
Beim Cross Margin Trading wird das gesamte Guthaben auf deinem Live-Konto als Sicherheitsleistung für deine offenen Positionen verwendet. Sollte der Kurs der Position nun fallen, hat der Broker automatisch Zugriff auf deinen Kontostand und kann damit den Nachschuss bzw. Margin Call erfüllen. In sehr extremen Fallen könnte das gesamte Konto liquidiert werden.
Deutlich sicherer für die Anleger sind die Isolated Margin Trades. Hier wird jede Position unabhängig vom Kontostand auf dem Live-Konto verwaltet. Es ist jedoch möglich, dass dich der Broker nach einer Maintenance Margin fragt, also einen Betrag, der ständig auf deinem Konto verfügbar sein muss, um eventuelle Margin Calls zu erfüllen.
Das Risiko beim Isolated Margin Trade ist wesentlich begrenzter. Sollte sich der Handel negativ entwickeln, wird in limitiertem Maß nach einem Nachschuss gefragt. Dieser wird dann individuell durch eine Zahlung vom Anleger gedeckt. Bei Cross Margin Trades wird das Geld dagegen automatisch vom Konto bzw. der Maintenance Margin genommen.
Welche weiteren Margin-Arten gibt es?
Am Finanzmarkt kommen zwei verschiedene Margin-Arten zum Einsatz. Diese stellen wir euch hier kurz vor:
- Einstiegsmargin / Eröffnungsmargin = Es handelt sich hierbei um die erforderliche Anzahlung zur Eröffnung eines Auftrags.
- Halte Margin / fortlaufende Margin = Es handelt sich hierbei um den Kapitalbetrag, auf den dauerhaft auf dem Konto zurückgegriffen werden kann, um etwaige Verluste decken zu können.
Unser Tipp: Über 26.000 Märkte nie wieder zu hohen Gebühren traden
Mögliche Finanzprodukte im Margin Trading
Prinzipiell gibt es eine breite Auswahl an Finanzprodukten, mit denen man auf Margin Level traden kann. Die beliebteste Variante ist in jedem Fall der CFD-Handel. Der Vorteil bei solchen Derivaten ist das hohe Maß an Flexibilität. Du kannst hiermit relativ kleine Bruchstücke des Bezugswerts einkaufen und in aufsteigende sowie fallende Kurse investieren.
Die CFDs können sich wiederum auf unterschiedliche Größen beziehen. Hierzu gehören Aktien, ETFs, Kryptowährungen, Edelmetalle, Rohstoffe, Forex und viele mehr. Einige Broker bieten daneben auch Hebel/Leverage-Trading mit echten Werten an. Dies ist jedoch eher die Ausnahme bei Margin-Positionen.
- CFD-Trading: Differenzkontrakte sind das klassische Finanzprodukt, welches man für den Margin-Handel verwendet. Der Vorteil ist, dass man bei der Höhe der Investition sehr flexibel ist und eine breite Auswahl an Bezugsgrößen verwenden kann.
- Aktien: Einige Broker offerieren dem Trader ebenso Aktien mit Leverage. Hierbei könnte man das Eigenkapital bis zum Gesamtpreis der Position durch den Beitrag der Handelsplattform erhöhen. Somit kaufst du eine gesamte Aktie zum Preis von möglicherweise nur einem Fünftel.
- Kryptowährungen: Sehr beliebt ist es, den Margin-Handel für Crypto-Trading zu verwenden. Grund dafür sind die starken Schwankungen, welche es in diesem Segment gibt. Die Ausbrüche in die eine oder andere Richtung lassen sich durch den Margin-Trade innerhalb von kürzester Zeit für einen ungewöhnlich hohen Gewinn/Verlust nutzen.
- Devisen: Ähnlich wie bei Kryptowährungen ist der Wert von Devisen ebenfalls spannend für das Margin Trading. Die Volatilität ist bei den Währungspaaren oft nicht so stark wie bei den Cryptos. Gleichzeitig bieten Forex-Märkte etwas mehr Sicherheit bei deinem Margin-Handel.
- Rohstoffe/Edelmetalle: Rohstoffe, Edelmetalle und andere Werte dieser Art werden vom Online Broker häufig mit einem Hebel angeboten. Wenn der Trader einen Kauf auf der Plattform einleitet, kommen Anteile der Rohstoffe natürlich nicht direkt zu ihm nach Hause. Stattdessen lagert der Broker diese Werte in einer Verwahrstelle. Dadurch ist es auch möglich, über das Hebel-Angebot das Eigenkapital auf der Position zu erhöhen.
Margin Broker Auswahl: Den richtigen Partner für den Hebel-Kauf finden
Wer eine Margin Position eröffnen möchte, sollte in jedem Fall einen seriösen Partner wählen. Du musst genau wissen, wem du dein Geld anvertraust und informierst dich über einen Margin Broker Vergleich eingehend über die Unterschiede dieser Online Plattformen.
Zunächst schaust du dir genau die Fakten und das Angebot bei dem Unternehmen an. Zu den wichtigsten Eigenschaften von Brokern im Bereich des Margin Tradings sind:
- Der Broker sollte in einem westlichen Staat lizenziert werden
- Kontrolle durch eine staatliche Behörde vorhanden
- Risiko sollte durch automatisierte Trading-Funktionen gemindert werden können
- Eingrenzung der Verluste durch Negativsaldenschutz
- Du solltest Broker bevorzugen, die keine Margin Calls oder Nachschüsse verlangen
- Broker verlangt keine hohe Maintenance Margin
- Der Broker sollte kostenlose Analysetools auf den Charts anbieten
- Breite Auswahl an Aktien, ETFs, Kryptowährungen, Rohstoffe, Edelmetalle und CFDs
- Investitionen mit CFDs zu günstigen Konditionen möglich
- Geringe Trading-Gebühren, zum Beispiel keine Depotführungskosten oder Provisionen, schmale Spreads und geringe Swaps
- Hochwertige Trading Software und Kopplung des Kontos an eine Handelsplattform möglich
- Trading Apps mit flexiblen Funktionen für Zugriff von jedem Ort der Welt möglich
Das sind die besten Margin Broker in unserem Vergleich:
- FP Markets – Testsieger mit geringsten variablen Margin Anforderungen
- Vantage Markets – Geringe Margin nötig
- Capital.com – Die beste Wahl für Margin Trades über TradingView
- XTB – Regulierter Margin Broker in Deutschland
- Mehrfach reguliert!
- Großes Angebot an handelbaren Finanzinstrumenten
- Spreads bereits ab 0.0 Pips
- Hohe Liquidität
- Kundenservice 24/7
- MT4/MT5/TradingView/cTrader Software!
- ECN Spreads ab 0,0 Pips!
- Niedrige Kosten & Variable Hebel
- DAX unter 0,5 Punkte Spread
- Direkte Marktausführung
- TradingView/MT4/MT5
- Unkomplizierte Kontoeröffnung & Management
- Sehr nutzerfreundliche Plattform
- Großes Angebot an 3.000+ CFDs auf Anlageklassen
- 24/7 Kundenservice
- Konkurrenzfähige Spreads
- 0% Provision (andere Gebühren fallen an)
- Vielfältiges Weiterbildungsangebot
- TradingView, MT4 & mehr
- Unter BaFin Aufsicht und Regulierung durch KNF/CySEC/FSC/DFSA
- Einlagensicherungsfonds
- Mehr als 6.300 Finanzinstrumente
- Dax unter 1 Punkt Spread
- Kostenloses Demokonto
- 4,2% Zinsen auf Guthaben
Margin Konto eröffnen – so einfach geht’s
Um ein Margin Trading Konto zu eröffnen, gehst du zunächst auf die Homepage des Anbieters oder lädst dir eine entsprechende App herunter. Hier öffnest du die Anmeldemaske und trägst deine E-Mail-Adresse, einen Namen sowie ein sicheres Passwort ein. Danach musst du den Mail-Link bestätigen und bist bereits Mitglied bei der Trading-Seite.
Wenn du zunächst ohne Risiko Positionen hin und her schieben möchtest, nutzt du das kostenlose Demokonto. Hier übst du verschiedenen Strategien ein und kannst simulierte Margin-Trades einleiten. Die Summe an virtuellem Geld liegt meist bei zwischen 10.000 und 100.000 Euro. Wenn du in diesem Modus Gewinn generierst, wechselst du letztlich in den Echtgeldbereich.
Um nun mit echtem Geld traden zu können, musst du dich zunächst verifizieren. Das bedeutet, dass du ein Wohnsitzdokument hochlädst, um deine Adresse zu bestätigen. Auf dieser Basis werden letztlich auch die Steuern vom Broker abgeführt. Einen Teil davon können sich die Trader im Jahr darauf über die Steuererklärung zurückholen. Mehr darüber erfährst du im Artikel Trading und Steuern.
Nach einer erfolgreichen Verifizierung transferierst du nun Geld auf die Plattform. Nutze dafür die verschiedenen Optionen, welche der Broker anbietet. Meist sind Überweisungen, Kreditkarten und PayPal verfügbar. Oft kann man auch andere MicroPayment-Methoden verwenden. Beachte dabei immer die Limits. Es gibt Broker ohne Mindesteinlage und andere mit Minima von 20 bis 500 Euro.
Wenn du einen interessanten Wert im Angebot findest, fügst du diese Position deiner Watchlist hinzu. Nun verfolgst du die Bewegungen der Kurse weiter und kannst im Falle einer günstigen Entwicklung in den Handel einsteigen. Wie das genau geht, erfährst du im nächsten Abschnitt.
Margin Trade einleiten
Nach einer gründlichen Analyse klickst du auf das Kauf-Symbol und gelangst darüber in die Trading-Maske. Hier gibst du zunächst den Betrag ein, zu dem du die Position ins Portfolio aufnehmen möchtest.
Je nachdem, welchen Hebel du nun wählst, desto höher oder niedriger ist deine Einstiegsmargin/Initial Margin. Bei der Initial Margin handelt es sich um die erste Sicherheitsleistung, welche du für die Einleitung des Margin Trades hinterlegen musst.
Bevor du nun auf die Order-Ausführung klickst, solltest du noch prüfen, wie hoch die Halte- bzw. Über-Nacht-Gebühren sind. Diese sollten sich in jedem Fall im niedrigprozentigen Bereich befinden. Umso höher diese Kosten sind, desto kürzer kann man die CFDs im eigenen Portfolio halten, ohne dass sich die Gebühren summieren.
Wenn du zu wenig Geld auf deinem Trading-Konto hast, kann es sein, dass die Order-Ausführung aufgrund der zu niedrigen Maintenance Margin auf der Plattform abgelehnt wird. Informiere dich daher vorab, welche Regeln es in Bezug auf diese Sicherheit gibt. Wenn alles in Ordnung ist, wird der Trade eingeleitet und der Broker schießt dir den Rest bis zum Gesamtpreis der Position hinzu.
Unser Tipp: Über 26.000 Märkte nie wieder zu hohen Gebühren traden
Kosten im Margin Handel beachten
Wer sein Geld in einem Margin-Handel anlegt, muss anders als bei klassischen Aktien mit zusätzlichen Kosten rechnen. Auch wenn die Broker häufig mit kostenlosen Orders werben, ist das speziell bei gehebelten CFDs nicht immer der Fall. Der wichtigste Kostenpunkt ist hier sicherlich die Über-Nacht-Gebühr.
- Über-Nacht-Gebühr/Swaps: Die meisten Broker erheben eine Über-Nacht-Gebühr bei Margin- und CFD-Trades. Dann muss der Anleger eine kleine Abgabe für jede Nacht bezahlen, in welcher die Börse nicht geöffnet hat.
- Margin-Kosten: Bei einigen Brokern werden Gebühren für die reine Nutzung dieses Services verlangt. Sie können als Pauschale oder als prozentualer Aufschlag erhoben werden.
- Provisionen: Häufiger als bei Aktien und ETFs werden bei Hebeltrades Provisionen für die Einleitung der jeweiligen Order erhoben.
- Finanzierungsgebühren: Wenn die Position über einen längeren Zeitraum hinweg gehalten wird, können eventuell Finanzierungskosten auf die Margin-Position anfallen. Diese basieren auf den entstehenden Zinsunterschieden.
- Maintenance Margin: Die Maintenance Margin ist eigentlich keine Gebühr an sich. Der Broker möchte aber sicherstellen, dass auf deinem Konto ausreichend Geld vorhanden ist, um die Margin-Position decken zu können.
Achtung Margin Call: Das musst du einplanen
Bei einem Margin Call wird der Broker von dir einen Nachschuss fordern. Du musst aufgrund der negativen Wertentwicklung deines Margin Trades mehr Geld auf die Position einzahlen und kannst dadurch in finanzielle Schwierigkeiten geraten.
Es ist sinnvoll, sich vorab mit den Regeln des jeweiligen Brokers zu beschäftigen. Innerhalb der EU gibt es so viele CFD Broker ohne Nachschusspflicht. Ohne den Margin Call genießt du in jedem Fall viele Vorteile.
Wichtiger noch ist es aber, bewusst und mit Vorsicht im Bereich des Margin Tradings zu agieren. Analysiere die Positionen gründlich mit Hilfe der Charttechnik und stelle sicher, dass der Trend sich in deinem Sinne entwickelt. Zudem solltest du keine zu riskante Margin wählen, um dich vor einer möglichen Verschuldung beim Margin Call zu schützen.
Was ist ein Margin Call?
Per Definition ist ein Margin Call eine Situation, in welcher der Broker vom Anleger zusätzliches Kapital fordert, um eine offene und sich für den Trader negativ entwickelnde Margin-Position zu decken. Sobald der Trader mit seinem gehebelten Investment also Verlust macht, muss er die Sicherheitseinlage meist um einen weiteren Anteil erhöhen.
Wird dieser Forderung nicht rechtzeitig nachgekommen, liquidiert der Broker die Position automatisch und behält den entsprechenden Betrag ein. Alternativ kann man mit einer Maintenance Margin arbeiten, bei welcher die Sicherheitsleistung automatisch vom Guthaben genommen wird.
Strategien im Margin Trading
Margin Trading gibt dir im Allgemeinen mehr Flexibilität, um das Trading am Markt durchzuführen. Du kannst deine Gewinnmarge/Verlustmarge deutlich erhöhen und somit selbst kurzfristige, kleine Trendentwicklungen für einen stattlichen Profit/Verlust nutzen.
Häufig werden die Hebel daher bei Swing Trading und Scalping eingesetzt. Hierbei handelt es sich um eher kleine Gewinnmargen, die man durch die Trendwechsel am Markt mitnimmt. Scalping basiert sogar nur auf Zuwächsen im minimalen Bereich innerhalb von wenigen Minuten. Die Gewinnchancen durch den Hebel zu potenzieren, ist bei solchen Strategien also extrem wichtig.
Ähnlich einzuschätzen ist der Hebel im Zusammenhang mit ereignisgetriebenen Investments. Hier wissen die Trader bereits vorher, dass es zu einer Wertveränderung kommen wird. Ein Blick in einen Wirtschaftskalender gehört zu den besten Trading-Tipps, um zu wissen, wann z. B. die Quartalszahlen eines Unternehmens veröffentlicht werden.
Besonders relevant beim Margin Trading ist eine gut durchdachte Risiko-Management-Strategie. Um dein Geld richtig zu schützen, musst du so bestimmte Funktionen wie Stop Loss nutzen und begrenzt damit den Verlust. Darüber hinaus ist eine angemessene Diversifikation des Gesamtportfolios notwendig.
Mein Fazit zum Thema Margin Trading
Abschließend ist zu sagen, dass Margin Trading tatsächlich eine spannende Strategie ist, um sein Geld im Handel mit Aktien, ETFs und CFDs zu vermehren. Der Broker schießt dem Anleger dabei einen hohen Anteil an Investment zu, während er selbst nur eine vergleichsweise kleine Sicherheitsleistung (Margin) hinterlegt.
Durch die Potenzierung der Gewinne lassen sich die Margin Trades für verschiedene Strategien von Swing Trading bis hin zu Scalping verwenden. Auf der anderen Seite muss man immer das hohe Risiko bei Hebel-Positionen beachten.
Genauso wie der Hebel die Gewinne steigert, kann er die Verluste vervielfachen. Der Broker kann bei einer negativen Wertentwicklung einen Nachschuss verlangen und den Margin Call auslösen. Wenn du in diesem Fall kein weiteres Geld auf die Position einzahlst, könnte diese zu deinen Ungunsten liquidiert werden.
Margin Trading ist meines Erachtens nur etwas für Fortgeschrittene und Profis. Wer noch ganz am Anfang steht, sollte sich zunächst über die Dynamiken und Funktionen der Hebel informieren. Umfassendes Wissen und eine gut durchdachte Risikostrategie sind die Basis dafür, um mit dem Margin-Handel Erfolg zu haben.
Unser Tipp: Über 26.000 Märkte nie wieder zu hohen Gebühren traden
Häufig gestellte Fragen:
Wie funktioniert Margin Trading?
Die Hebelwirkung ermöglicht es Tradern, ihre Positionen zu vergrößern. Mit einem bestimmten Hebel können Trader eine größere Menge des gehandelten Vermögenswerts kontrollieren, indem sie nur einen Bruchteil des Gesamtwerts als Margin hinterlegen.
Was ist Margin Handel?
Beim Margin-Handel können Trader größere Positionen eingehen, als sie mit ihrem eigenen Kapital erwerben könnten. Hierfür verwenden sie geliehenes Kapital. Der Broker stellt das geliehene Kapital bereit und der Trader muss eine Sicherheitsleistung, die sogenannte Margin, hinterlegen.
Was ist ein Margin Call?
Ein Margin Call tritt auf, wenn der Wert der offenen Positionen eines Traders zu stark fällt und das verfügbare Kapital im Margin-Konto nicht mehr ausreicht, um die erforderliche Margin zu decken. In solchen Fällen fordert der Broker oder die Börse den Trader auf, zusätzliches Kapital einzuzahlen oder Positionen zu schließen, um die erforderliche Margin wiederherzustellen.
Welche Risiken sind mit dem Margin-Handel verbunden?
Der Margin-Handel birgt höhere Risiken als der Handel mit eigenem Kapital. Die Hebelwirkung kann Verluste vergrößern und bei unzureichender Risikomanagement-Strategie kann ein Trader sein gesamtes Kapital verlieren. Es ist wichtig, die Risiken zu verstehen und geeignete Risikomanagement-Praktiken anzuwenden
Welche Vorteile bietet der Margin-Handel?
Der Margin-Handel ermöglicht es Tradern, größere Positionen einzugehen und potenziell höhere Gewinne zu erzielen, als dies mit dem verfügbaren Kapital allein möglich wäre. Es bietet auch die Möglichkeit, auf steigende oder fallende Märkte zu spekulieren und von Preisbewegungen zu profitieren.
Ist Margin Trading in Deutschland verboten?
Nein, Margin Trading ist in Deutschland nicht verboten. Es gibt jedoch gesetzliche Anforderungen an Margin CFD Broker in Europa (https://www.esma.europa.eu/press-news/esma-news/esma-renew-restrictions-cfds-further-three-months-1-may-2019). Der Maximale Hebel darf nur 1:30 für private Trader hoch sein, was einer Margin von 3,33% entspricht.