Im Bereich Trading gibt es zahlreiche Indikatoren, die Händler nutzen. Allerdings existieren nicht besonders viele, die allseits bekannt sind und daher überdurchschnittlich häufig verwendet werden. Zu diesen eher wenigen Indikatoren gehört auf jeden Fall der sogenannte MACD. Es handelt sich um einen Oszillator, der in der Praxis relativ zuverlässige Signale geliefert.
In unserem Beitrag erfahren Sie, was der MACD ist und worin die Vor- sowie Nachteile bestehen. Ferner gehen wir auf die Formel zur Berechnung des Indikators ein, wie er zu interpretieren ist und welche Anwendungsmöglichkeiten es im Bereich Trading gibt. Darüber hinaus erfahren Sie, wie Sie den MACD in eine Software einfügen, mit welchen anderen Indikatoren der MACD kombiniert werden kann und welche Alternativen existieren.
Das Wichtigste im Überblick:
- Der MACD ist vielseitig für Trendfolgestrategien, aber weniger geeignet für Seitwärtsmärkte und hohe Volatilität.
- Er erkennt früh Veränderungen, besonders in starken Trends.
- Vor- und Nachteile bestehen: einfache Anwendung, Trendwechselanzeige, jedoch Zeitverzögerung und Fehlsignale in Seitwärtsphasen. Geeignet für Trendstrategien, anpassbare Periodenlängen, nutzbar auf Plattformen wie MetaTrader.
- Gegenteilige Kursrichtungen von Basiswert und MACD deuten auf Trendwechsel hin. Alternativen: Bollinger Bänder, Parabolic SAR.
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Definition & Aufbau: Was sagt der MACD Indikator aus?
Beim MACD (Moving Average Convergence-Divergence) handelt es sich um einen sogenannten Momentum-Indikator und Oszillator, der sowohl die Richtung als auch die Stärke eines Trends zeigt. Zudem können Trader aus dem ermittelten Ergebnis sowohl Kauf- als auch Verkaufssignale entnehmen. Dazu nutzt der MACD Indikator die Differenz zweier EMAs. Wenn man die Bezeichnung Moving Average Convergence-Divergence übersetzen möchte, kann man dies mit „Konvergenz-Divergenz eines gleitenden Durchschnitts“ tun.
Der Aufbau des MACD Indikators gestaltet sich in erster Linie in zwei Linien. Die Anzeige des Indikators erfolgt in der Regel unterhalb des eigentlichen Charts und in Kombination mit einem Histogramm. Die Einführung des MACD geht auf das Jahr 1979 zurück und wurde von Gerald Appel vorgenommen. Die Hauptaussage des Indikators ist es dann ablesbar, wenn die zwei Linien auseinanderlaufen. Zusammenfassend besteht der MACD Indikator insgesamt aus den folgenden drei Faktoren:
- MACD SMA: Unterschied zwischen zwei Moving Averages (kurzer und langer EMA)
- Langsamer EMA: Signal-Linie als EMA
- Schneller EMA: Divergenz-Linie als Unterschied zwischen der EMA-Linie sowie der Durchschnittslinie
Darüber hinaus gibt es weitere, ebenfalls wichtige Linien, die Sie im Chart erkennen. Dabei handelt es sich zum einen um die tatsächliche Signallinie. Diese wird in der Regel mit 9 Perioden erstellt. Zum anderen ist die sogenannte Mittel-oder Null-Linie von Bedeutung. Diese trifft eine Aussage dazu, wie stark ein Trend ist.
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Was sind die Vor- und Nachteile des MACD Indikators?
Vorteile:
- Vielseitigkeit des Indikators
- Frühes Erkennen von Veränderungen
- Besondere Aussagekraft in trendstarken Phasen
- Anwendung unter unterschiedlichen Voraussetzungen
- Es werden zahlreiche Signale geliefert
- Einfache Anwendung
- Einsatz in fast allen (liquiden) Märkten
- Einfache Kombination mit anderen Indikatoren
- Einfügen in zahlreichen Handelssystemen möglich
Nachteile:
- Zeitverzögerung
- Fehlsignale in Seitwärtsbewegungen
- Fälschung der Signale, beispielsweise durch vorgetäuschte Umkehr
- Erkennen von Stop-Loss Marken nicht einfach
Kommen wir zu den Vor- und Nachteilen, durch die sich der MACD Indikator auszeichnen kann. Lassen Sie uns im ersten Schritt einen Blick auf die Vorzüge werfen, nämlich:
- Vielseitigkeit des Indikators
- Frühes Erkennen von Veränderungen
- Besondere Aussagekraft in trendstarken Phasen
- Anwendung unter unterschiedlichen Voraussetzungen
- Es werden zahlreiche Signale geliefert
- Einfache Anwendung
- Einsatz in fast allen (liquiden) Märkten
- Einfache Kombination mit anderen Indikatoren
- Einfügen in zahlreichen Handelssystemen möglich
Lassen Sie uns auf einige dieser Vorteile etwas näher eingehen. Einen wesentlichen Vorzug zehn zahlreiche Trader darin, dass der MACD als Indikator sehr vielseitig eingesetzt werden kann. Das hat auch damit zu tun, dass durch die Moving Averages in den verschiedenen Längen auch frühe Trendveränderungen an den Märkten sehr gut erkannt werden können. Insbesondere bei eindeutigen Trends und trendstarken Märkten sind die gegebenen Handelssignale überdurchschnittlich aussagekräftig. Darüber hinaus liefert der MACD eine Vielzahl von Signalen. Daher gibt es nur selten Zeiten am Markt, in denen Trader dem Indikator kein Signal entnehmen können.
Zu den weiteren Vorteilen gehört, dass der MACD unter unterschiedlichen Voraussetzungen genutzt werden kann und auf nahezu allen Märkten einsetzbar ist. Die Anwendung ist relativ einfach, auch wenn insbesondere Anfänger zunächst öfter den Eindruck haben, dass es sich um einen komplexeren Indikator handeln würde. Letztendlich ist das Erkennen von Signalen jedoch vergleichsweise leicht.
Neben diesen Vorteilen gibt es einige Nachteile, die Sie zum MACD Indikator ebenfalls kennen sollten. Das sind im Wesentlichen:
- Zeitverzögerung
- Fehlsignale in Seitwärtsbewegungen
- Fälschung der Signale, beispielsweise durch vorgetäuschte Umkehr
- Erkennen von Stop-Loss Marken nicht einfach
Die Zeitverzögerung ist als Nachteil des MACD typisch für Oszillatoren. Allerdings müssen wir dennoch festhalten, dass die zeitliche Verzögerung zwischen dem MACD Signal sowie der Kursbewegung relativ groß ist. Deshalb kann es mitunter passieren, dass Sie einen optimalen Einstiegszeitpunkt verpassen.
Eine weitere Schwäche des MACD Indikators besteht darin, dass er insbesondere innerhalb von Seitwärtsbewegungen manchmal Fehlsignale liefert. Dazu gehören auch verfälschte Signale, wenn zum Beispiel eine vorgetäuschte Umkehr anzeigt wird. Dies geschieht überdurchschnittlich häufig in schwachen Trends. Dann zeigt der MACD eine Trendumkehr an, die letztendlich jedoch nicht stattfindet.
Wie berechnet man den MACD?
Die Grundlage für die Berechnung des Indikators sind zwei Moving Averages, genauer gesagt zwei Exponential Moving Averages. Dabei wird von dem kürzeren EMA der Wert des längeren Exponential Moving Average subtrahiert. Das Ergebnis ist bereits der Wert des MACD Indikators. Für den kürzeren EMA wird normalerweise eine Zeiteinheit von 12 genutzt, für den längeren stattdessen eine von 26.
Die Formel für den MACD Indikator ist dementsprechend einfach und lautet:
- MACD = EMA(12) – EMA(26)
Noch einmal zur Verdeutlichung: Die Abkürzung EMA steht für Exponential Moving Average und die Zahlen in Klammern sollen die entsprechenden Zeiteinheiten verdeutlichen. Der Zeitraum wiederum ist die Anzahl entweder an Tagen oder Wochen, für welche die Durchschnittswerte ermittelt werden. Auf Grundlage dieser Rechnung kann anschließend die MACD Linie im entsprechenden Chart eingezeichnet werden.
Interpretation & Trading Strategien mit dem MACD Indikator
Die Hauptaufgabe des MACD als Indikator besteht darin, den wahrscheinlichen Verlauf des Kurses anzuzeigen, bevor sich ein Trend vollständig ausbildet. Ebenfalls gehört es zur möglichen Aussage, dass ein Hinweis auf einen eventuellen Trendwechsel (Richtungswechsel) gegeben wird. Diese Aussagen sind für Trader eine entscheidende Grundlage, ob sie den Basiswert kaufen bzw. verkaufen und damit eine Position eröffnen oder schließen.
Ferner trifft der MACD eine Aussage dazu, wie stark der eingeschlagene Trend ist. Das wiederum basiert auf dem Abstand, welchen die zwei Linien von der entsprechenden Null-Linie haben. Die Interpretation des häufig genutzten Handelsindikators ist am besten zu verstehen, wenn wir uns die unterschiedlichen Signale des MACD etwas näher betrachten. Die nachfolgenden Signale existieren:
- Crossover
- Überkaufte und überverkaufte Bereiche
- Konvergenz / Divergenz
- Zero-Line Crossover
Lassen Sie uns auf diese entsprechenden Signale näher eingehen, denn dadurch verstehen Sie die Interpretation des Indikators und welche Strategien in dem Zusammenhang genutzt werden können.
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Crossover
Mit dem Crossover ist das Kreuzen der zwei Linien gemeint. Dabei entstehen entweder Kauf- oder Verkaufssignale, und zwar abhängig von den zwei folgenden Ereignissen:
- MACD Linie durchbricht Signallinie nach oben: Kaufsignal
- MACD Linie kreuzt die Signallinie nach unten abfallend: Verkaufssignal
Die größte Aussagekraft besitzen die Signale innerhalb eines relativ starken Trends. Handelt es sich gegenüber um einen eher schwachen Trend, kann das zu Fehlsignalen führen, da sich der Markt in dem Fall umkehren würde.
Überkaufte und überverkaufte Bereiche
Ein zweites Signal, welches der MACD als Indikator geben kann, bezieht sich auf einen entweder überkauften oder einen überverkauften Markt. Diese Darstellung ist typisch für einen aus Oszillator, dessen Hauptaufgabe darin besteht, die entsprechenden Marktbedingungen festzulegen. Sollte der MACD dementsprechend signifikante Hoch- oder Tiefpunkte anzeigen, ist das in vielen Fällen ein Anzeichen für eine eventuell bevorstehende Korrektur.
Konvergenz / Divergenz
Erreicht die Linie einen Spitzenpunkt, wäre das ein Hinweis auf einen überkauften Markt. Zeigt sich hingegen ein Tiefpunkt, der relativ extrem ist, können Trader daraus einen überverkauften Markt ableiten. Als zusätzliche Bestätigung der Signale ist es empfehlenswert, dass Sie den MACD mit einem anderen Indikator kombinieren, beispielsweise mit dem Relativ Strenght Index.
Als Divergenz-Konvergenz wird eine Differenz bezeichnet, die zwischen der Kursrichtung des Basiswertes zum einen und der des Indikators zum anderen entsteht. Das Ergebnis bezeichnet man auch als Divergenzen. Eine bullische Divergenz ist dann gegeben, sollte der Kurs des Basiswertes niedrigere Tiefs bilden, während beim MACD höhere Tiefs zu erkennen sind. Das verbinden Trader mit einem Kaufsignal. Demgegenüber ist von einer bärischen Divergenz auszugehen, sollte der Kurs ein neues Hoch bilden, währenddessen die Hochs beim MACD geringer ausfallen. Dann würde es sich entsprechend um ein Verkaufssignal handeln.
Zero-Line Crossover
Die Bezeichnung Zero-Line Crossover meint die Null-Linien Kreuzung. Dazu sollten Sie einen Blick auf das MACD Histogramm werfen. Steigt dieses über die Null-Linie an, wäre das ein Anzeichen für einen beginnenden Aufwärtstrend. Fällt es demgegenüber unter 0, wäre das ein Anzeichen für einen Abwärtstrend. In diesem Fall sollten Trader eine Short-Position eröffnen. Beachten Sie in dem Zusammenhang allerdings, dass dieses Signal relativ zuverlässig nur innerhalb von starken Trends funktioniert. Ist hingegen die Volatilität des Basiswertes vergleichsweise hoch, stellen Trader oft ein Hin- und Herbewegen des Histogramms fest. Das wiederum führt öfter zu Fehlsignalen. Im Zusammenhang mit der Interpretation des MACD Indikators können wir folgende Punkte festhalten:
- Steigende MACD Linie: Hinweis auf Aufwärtstrend
- Sinkende MACD Linie: Hinweis auf Abwärtstrend
- 9 Zeiteinheiten Linie zieht Trend hinterher
- 12er EMA: Schnellere Reaktion auf einen Aufwärtstrend
- 26er EMA: Langsamere Reaktion auf Aufwärtstrend
- 9er EMA liegt oberhalb MACD: Verkaufssignal am Kreuzungspunkt
- 9er EMA kreuzt MACD Linie von oben nach unten: Trendwende nach oben → Position eröffnen
Anwendungsmöglichkeiten & Trading mit dem MACD Indikator
Zu den Vorteilen des MACD Indikators gehört unter anderem, dass dieser an fast allen Märkten einsetzbar ist. Damit reiht er sich in die Gruppe der meisten Oszillatoren ein, auf welche diese Eigenschaft zutrifft. Einzige Voraussetzung ist, dass es sich um vergleichsweise liquide Märkte handeln sollte. Eine überdurchschnittlich hohe Volatilität sollte es – zumindest beim entsprechenden Basiswert – möglichst nicht geben. Dann könnte es durchaus zu Fehlsignalen kommen, die natürlich kein Trader bei Indikatoren haben möchte.
Strategien mit dem MACD Indikator
Am einfachsten sind Strategien auf Grundlage des MACD Indikators, mit denen Sie eine Trendrichtung handeln. Dazu müssen sich lediglich die Linie des MACD betrachten. Steigen die Linien, ist das ein Signal für einen Aufwärtstrend. Fallen die Linien stattdessen, spricht das für einen Abwärtstrend. Ergänzt wird die Strategie im Idealfall noch durch einen weiteren Indikator zur Bestätigung, was allerdings kein Muss ist.
Zwar wäre diese Strategie auch realisierbar, wenn Sie einen einfachen Moving Average in Anspruch nehmen. Trotzdem hat der MACD an der Stelle einen Vorteil. Das ist darauf zurückzuführen, dass die eigentliche Stärke des MACD Indikator darin liegt, Kauf- und Verkaufssignale zu identifizieren. Das geschieht unter der Voraussetzung, dass die MACD Linie die Signallinie entweder von oben nach unten oder unten nach oben kreuzt.
Eine praxisnahe Strategie basiert zum Beispiel darauf, das Trader dem MACD Indikator zusätzlich noch einen SMA hinzufügen, beispielsweise mit 50 Perioden als Durchschnitt. Dann würden sich zum Beispiel die folgenden Regeln ergeben, nach denen Positionen entweder eröffnet oder geschlossen werden:
- MACD Linien befinden sich über der Signallinie: Kaufsignal
- MACD Reihe befindet sich unterhalb der Signallinie: Verkaufssignale
- Käufe und Verkäufe sollten ausschließlich in Richtung des entsprechenden Trends getätigt werden
- Überkreuzen weiterer Signallinie: Schließen der Position
- Änderung der Steigerung des 50 Perioden SMA: Ebenfalls Schließen der Position
Solche und andere Strategien können Sie auf Grundlage des MACD Indikators nutzen. In der überwiegenden Mehrheit sind die Signale zuverlässig, sodass Sie eine Chance von durchschnittlich 65 bis 75 Prozent haben, dass Sie mit Ihrem Kauf, Verkauf oder dem Eröffnen einer Short-Position richtig liegen.
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Einstellungsmöglichkeiten beim MACD Indikator
Es gibt beim MACD Indikator mehrere Einstellungsmöglichkeiten, die Sie vornehmen können. Dabei geht es in erster Linie um die Perioden, die Sie abweichend von den Standardeinstellungen (12 und 26 sowie 9) vornehmen können.
b (Langsame Periode)
c (Signalperioden)
Trendbestimmung mit dem MACD Indikator
Im Hinblick auf Trends trifft der MACD mehrere Aussagen. Es lassen sich folgende Punkte messen:
- Richtung des Trends
- Stärke eines Trends
- Mögliche Trendumkehr
Vor allem gibt der Indikator ein Zeichen, in welche Richtung sich der Trend des entsprechenden Basiswertes bewegt. Steigt die MACD Linie, ist ein Hinweis auf einen Aufwärtstrend. Fällt sie hingegen, wäre das ein Signal für einen Abwärtstrend. Daraus wiederum leiten sich Kauf- und Verkaufssignale ab. Diese entstehen, wenn die MACD Linie die Signal-Linie entweder von unten nach oben kreuzt (Kaufsignal) oder stattdessen ein Kreuzen von oben nach unten nach (Verkaufssignal) festzustellen ist.
Alternativ gibt es beim MACD Indikator ebenfalls die Option, dass die zwei Linien innerhalb des Charts ausgeblendet werden. In dem Fall betrachten sich Trader ausschließlich die Kerzen des MACD. Stellen Sie dann fest, dass der Wert einer Kerze oberhalb der Null-Linie liegt, wäre das gleichbedeutend damit, dass sich die MACD Linie oberhalb der Signalkurve bewegt. Liegen die Werte der Kerze hingegen unterhalb der Null-Linie, würde das darauf schließen lassen, dass sich die MACD Linie unterhalb der Signallinie befindet. Sowohl Kauf- als auch Verkaufssignale werden unter der Voraussetzung generiert, wenn die Kerzenwerte entweder von negativ zu positiv oder andersherum wechseln.
Der MACD Indikator zur Trendbestimmung zeigt jedoch nicht nur die Richtung eines Kursverlaufs an, sondern ebenfalls die Stärke des Trends. Je entfernter nämlich die zwei Linien voneinander sind, desto stärker ist der Trend beim Basiswert. Auch in diesem Fall lässt sich diese Aussage entnehmen, ohne die zwei Linien in Anspruch zu nehmen. Dann würde eine sehr große Kerze auf einen relativ starken Trend hindeuten.
Sie sollten den MACD Indikator unter der Voraussetzung nutzen, dass Sie in erster Linie einem Trend folgen möchten. Daher wird der MACD ebenfalls als Trendfolgeindikator bezeichnet. Handeln Sie hingegen bevorzugt gegen Trends, sollten Sie sich eher für einen anderen Indikator entscheiden.
MACD in die Software einfügen
Da es sich beim MACD um einen sehr bekannten und häufig genutzten Indikator handelt, ist es nicht verwunderlich, dass er bei den bekanntesten Softwares für den Handel eingefügt werden kann. Das bezieht sich zum Beispiel auf die folgenden Handels-Softwares:
- MetaTrader 4
- MetaTrader 5
- TradingView
- xStation (Broker XTB)
Möchten Sie den Indikator zum Beispiel im MetaTrader in den Chart einfügen, wählen Sie im ersten Schritt den gewünschten Basiswert. Dann öffnen Sie dessen Chart und klicken auf „Einfügen“. Anschließend wählen Sie in der Gruppe der Indikatoren die Oszillatoren aus und dort den Moving Average Convergence-Divergence. Bei einigen anderen Trading-Plattformen ist es sogar häufig der Fall, dass der MACD standardmäßig gesetzt ist.
Divergenzen beim MACD Indikator
Divergenzen sind beim MACD Indikator deshalb von Bedeutung, weil dieser nicht nur die Richtung eines Trends angibt, sondern ebenfalls auf eventuelle Trendwenden hindeutet. Daher können Trader mit dem Moving Average Convergence-Divergence solche Trendwechsel bestätigen lassen. Das gilt unter der Voraussetzung, dass die MACD Linie um die Kurslinie des Basiswertes entgegengesetzt zueinander laufen. Das ist ein deutliches Anzeichen für eine Divergenz, was wiederum ein Merkmal eines bevorstehenden Trendwechsels ist. Daher gibt es die folgenden zwei, möglichen Divergenzen beim MACD:
- Bullische Divergenz: Sinkender Basiswert und steigender MACD
- Bärische Divergenz: Steigender Kurs des Basiswert und sinkende MACD Linien
Bildet der MACD also beispielsweise zwei ansteigende Tiefs und gibt es gleichzeitig zwei fallende Tiefs beim Kurs des Basiswertes, wäre das eine Übereinstimmung und gleichzeitig ein bullisches Signal. Das trifft jedoch nur dann zu, wenn der langfristige Trend nach wie vor positiv ist.
Kombinationsmöglichkeiten des MACD mit anderen Indikatoren
Da es sich beim MACD um einen nachlaufenden Oszillatoren handel, ist es hilfreich, diesen mit einem zweiten Indikator zu kombinieren. Sinnvolle Ergänzungen des MACD Indikators können beispielsweise zum einen die Bollinger Bändern und zum anderen die Privot Points darstellen. Die Bollinger Bänder zum Beispiel sollen vor allem auf einen möglichen Trendwechsel (Trendumkehr) hinweisen. Bewegt sich der Kurs des Basiswertes dann relativ nahe an einem der Bändern, ist davon auszugehen, dass eine (kleine bzw. kurze) Gegenreaktion erfolgt.
Alternativen zum MACD
Da es sich beim MACD Indikator um einen Oszillator handelt, sind Alternativen bevorzugt in dieser Indikatoren Gruppe zu finden. Sehr ähnliche Indikatoren, die alternativ genutzt werden können, sind zum Beispiel die zuvor angesprochenen Bollinger Bänder oder auch der Parabolic SAR. Während beim MACD der Fokus sowohl auf der Trendrichtung als auch auf der Trendstärke liegt, kennzeichnen die Bollinger Bänder in erster Linie, ob der Markt überkauft oder überverkauft ist. Zudem gibt es eine Anzeige der Volatilität. Deshalb werden die Bollinger Bänder – im Gegensatz zum MACD – häufig zur Volatilitätsanalyse in Anspruch genommen.
Fazit zum MACD
Als Fazit lässt sich zum MACD festhalten, dass dieser häufig genutzt wird und relativ zuverlässig ist. Er ist vielseitig einsetzbar und zeigt nicht nur die Richtung von Trends an, sondern ebenfalls deren Stärke. Daraus können Trader unter anderem Kauf- und Verkaufssignale ableiten. Zudem hat sich der MACD schon seit Jahrzehnten bewährt, denn erstmals wurde er Ende der 70er-Jahre eingesetzt. Beliebt ist der MACD unter anderem aufgrund seiner einfachen Konstruktion, der leichten Verständlichkeit und seiner Anpassungsfähigkeit, da mit unterschiedlichen Periodenlängen gearbeitet werden kann.
Wie faktisch alle Indikatoren, so hat der MACD allerdings auch Nachteile. Diese sind zum Teil typisch für Oszillatoren und Trendindikatoren. Dort ist es – wie auch beim MACD – vor allem bei der Standardeinstellung häufiger so, dass Trends erst dann signalisiert werden, wenn sie bereits begonnen haben oder manchmal schon vor dem Ende stehen. Zudem kann es in Seitwärtsmärkten zu Fehlsignalen kommen. Daher ist es auch beim MACD empfehlenswert, diesen mit einem zweiten Handelsindikator zu kombinieren, beispielsweise den Bollinger Bändern.
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Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Thema MACD:
Worin unterscheiden sich MACD und RSI?
Sowohl beim MACD als auch beim Relative Strenght Index handelt es sich um sogenannte Oszillatoren. Dennoch gibt es Unterschiede, zum Beispiel darin, welche Basis der jeweilige Indikator hat. So sind die Grundlage des MACD Indikators Moving Averages. Das gilt insbesondere für die Berechnung. Beim RSI hingegen ist es so, dass dessen Berechnung auf der Geschwindigkeit zum einen und den durchschnittlichen Kursgewinnen bzw. -verlusten erfolgt. Zudem findet Verwendung des RSI in erster Linie statt, um überkaufte oder überverkaufte Märkte zu signalisieren. Beim MACD hingegen geht es vor allem um die Trendbestimmung.
An welchen Märkten kann ich den MACD einsetzen?
Grundsätzlich ist der MACD Indikator an nahezu allen Märkten einsetzbar. Optimal ist es jedoch, wenn diese möglichst liquide sind. Das gilt in erster Linie für gefragte Branche im Aktienbereich, für CFDs, aber auch der Handel mit Devisen, Rohstoffen und Edelmetallen ist ein Gebiet, bei dem der MACD genutzt werden kann.
Welche Einstellung beim MACD sollte ich favorisieren?
Die Standardeinstellung beim MACD Indikator beträgt 12, 26 und 9 Zeiteinheiten. Das heißt allerdings nicht, dass diese optimal zu jeder Handelsstrategie passen. Daher kann es sinnvoll sein, abweichende Einstellungen vorzunehmen. Das kann beispielsweise so aussehen, dass Sie die Kombination 5, 35 und 5 für kürzere Zeiträume verwenden. Der Sinn besteht darin, dass es sich um eine sensiblere Einstellung des Indikators handelt.
Ist der MACD ein zuverlässiger Indikator?
Beim MACD Indikator überwiegen eindeutig die Vorteile. Das lässt darauf schließen, dass es sich um einen vergleichsweise zuverlässigen Indikator handelt. Zum einen gibt es eine Vielzahl von Signalen, die zum anderen leicht in die Charts einzubinden und dort abzulesen sind. Darüber hinaus trägt die Multifunktionalität des MACD Indikators dazu bei, dass er Trends relativ zuverlässig „prognostiziert“ und auch deren Stärke. Aussagen zu einer möglichen Trendumkehr sind ebenfalls in der Mehrheit korrekt, sollte es sich nicht um Seitwärtsmärkte und/oder Basiswerte mit einer sehr hohen Volatilität handeln.
Worum handelt es sich bei der MACD Null-Linie?
Die Null-Linie des MACD Indikators wird auch als Mittellinie bezeichnet. Sie stellt den Mittelpunkt des Indikators dar und ist innerhalb der Charts leicht zu erkennen. Genutzt wird die Null-Linie insbesondere dazu, um Aussagen zu einer Trendumkehr treffen zu können. Durchbricht der MACD die Null-Linie, deutet das auf einen Aufwärtstrend hin. Gibt es hingegen eine Kreuzung von oben nach unten, würde das für einen Abwärtstrend sprechen.
Kann ich den MACD Indikator auch in meiner Handelssoftware nutzen?
Da der MACD recht häufig genutzt wird und ein sehr bekannter Indikator ist, lässt er sich problemlos in die meisten Handelsplattformen und Softwares einfügen. Das gilt beispielsweise für den MetaTrader in seinen Versionen 4 und 5 sowie für TradingView. Viele Broker bieten ebenfalls an, den MACD einfügen zu können. Das gilt zum Beispiel für XTB, denn dort können Sie den MACD innerhalb der xStation als Handelsplattform auswählen.