Prinzipiell zählen die sogenannten Momentum-Indikatoren zu den zuverlässigen Indikatoren, die deshalb von zahlreichen Tradern gerne genutzt werden. Voraussetzung für die Zuverlässigkeit ist allerdings, dass Sie korrekt verendet und auch interpretiert werden. Ziel der Momentum-Indikatoren ist vor allem, die Dynamik zu bestimmen und somit eine Interpretation zuzulassen, wie stabil ein aktueller Trend ist.
Grundsätzlich ist die Berechnung solcher Momentum-Indikatoren auf mehrere Arten möglich. Zur Gruppe dieser Indikatoren, die gleichzeitig Oszillatoren sind, zählen neben dem bekannten Relative Strength Index (RSI) unter anderem auf Indikatoren wie der Relative Vigor Index, kurz RVI. Exakt mit diesem Momentum-Indikator möchten wir uns gerne im folgenden Beitrag beschäftigen.
Sie erfahren, worum es sich beim Relative Vigor Index handelt und wie er aufgebaut ist. Ferner gehen wir auf die Vor- und Nachteile ein, wie die Formel zur Berechnung lautet, wie Sie die Ergebnisse des Relative Vigor Index interpretieren und welche Trading Strategien Sie in dem Zusammenhang nutzen können. Sie erfahren zudem, wie Sie den Indikator in der Praxis anwenden, in Ihrer Handelssoftware einfügen können sowie, was Sie im Hinblick auf Divergenzen und die Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Indikatoren wissen sollten.
Das Wichtigste im Überblick:
- Der RVI ist ein Momentum-Indikator, der die Trendstärke misst und überkaufte oder überverkaufte Märkte anzeigt.
- Vor- und Nachteile: Der RVI gibt frühzeitige Signale und hat wenige Fehlsignale, ist aber in mäßig volatilen Märkten weniger geeignet.
- Berechnung: RVI = (Schlusskurs – Eröffnungskurs) / (Höchstkurs – Tiefstkurs).
- Zeigt Trendstärke und -richtung an. Werte unter 30 gelten als überverkauft, über 70 als überkauft.
- RVI Indikator ist in Trendmärkten stark und kann mit anderen Indikatoren kombiniert werden.
- Divergenzen im RVI können Trendumkehrungen anzeigen und sind wichtig für Handelsentscheidungen.
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Definition & Aufbau des Relative Vigor Index
Mit dem Relative Vigor Index Index lässt sich die Trendstärke messen und eine Aussage zu überkauften sowie überverkauften Basiswerten machen. Zu diesem Zweck vergleicht der RVI die Schlusskurse des Basiswertes mit dem entsprechenden Handelsbereich. Die Grundidee, die hinter dem Relative Vigor Index steckt, besteht darin, dass innerhalb eines Aufwärtstrends bzw. Bullenmarktes der Schlusskurs normalerweise oberhalb des Eröffnungskurses innerhalb des Tages liegt. In dem Zusammenhang hat der Indikator Ähnlichkeiten mit einem stochastischen Oszillator.
Ein Unterschied besteht lediglich darin, dass beim Relative Vigor Index der Schlusskurs in Relation zum Eröffnungskurs gesehen wird, während beim stochastischen Oszillator ein Vergleich zwischen Schlusskurs und Tiefkurs gezogen wird. Entwickelt wurde der Relative Vigor Index vor exakt 30 Jahren, nämlich im Jahre 1993 von Donald Dorsey. Dabei basiert der RVI auf dem noch heute deutlich bekannteren Relative Strength Index.
Zusammengefasst zeichnet sich der RVI per Definition und vom Aufbau her durch die folgenden Merkmale und Eigenschaften aus:
- Der Relative Vigor Index ist ein Frühindikator
- Identifizierung überkaufter und überverkaufter Basiswerte
- RVI besteht aus zwei Linien
- Linien schwanken um einen Nullwert
- RVI-Signale sollten stets durch einen zusätzlichen Indikator überprüft werden
Welche Vor- und Nachteile hat der Relative Vigor Index?
Vorteile:
- Als Frühindikator werden vorzeitig Kauf- oder Verkaufssignale gegeben
- RVI kann eine Trendumkehr vorhersagen
- Vergleichsweise geringe Quote an Fehlsignalen
- Verfügbarkeit auf zahlreichen Handelsplattformen
- Trendstärke lässt sich messen
- Einsetzbar auf nahezu allen Märkten
- Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Indikatoren
Nachteile:
- Wenig geeignet in mäßig volatilen Märkten
- Aussage sollte durch anderen Handelsindikator bestätigt werden
- Relativ komplizierte Berechnung des Indikators
Kommen wir an der Stelle zur beliebten Kategorie der Vor- und Nachteile, die mit dem Relative Vigor Index verbunden sind. Zunächst möchten wir die wichtigsten Vorteile übersichtlich darstellen und im Anschluss daran einige davon etwas näher erläutern. Die wesentlichen Vorzüge der RVI sind:
- Als Frühindikator werden vorzeitig Kauf- oder Verkaufssignale gegeben
- RVI kann eine Trendumkehr vorhersagen
- Vergleichsweise geringe Quote an Fehlsignalen
- Verfügbarkeit auf zahlreichen Handelsplattformen
- Trendstärke lässt sich messen
- Einsetzbar auf nahezu allen Märkten
- Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Indikatoren
Vorteilhaft am Relative Vigor Index – auch im Vergleich zu einigen anderen Indikatoren – ist, dass dieser vergleichsweise wenig Fehlersignale liefert. Als Frühindikator werden Kauf- und Verkaufssignale vergleichsweise zeitig gegeben, was für Trader stets einen Vorteil bedeutet. Ebenfalls ein Vorzug ist, dass mit dem Relative Vigor Index sowohl vorhandene Trends bestätigt als auch Trendumkehrungen erkannt werden können.
Darüber hinaus gibt der RVI vergleichsweise zuverlässige Signale, ob ein Basiswert momentan überkauft oder überverkauft ist. Dazu lässt er sich mit seinen Ergebniswerten sehr leicht interpretieren. Fernab dieser Vorteile möchten wir jetzt noch auf einige Nachteile eingehen, die der Relative Vigor Index ebenfalls aufweist.
Das sind vor allem:
- Wenig geeignet in mäßig volatilen Märkten
- Aussage sollte durch anderen Handelsindikator bestätigt werden
- Relativ komplizierte Berechnung des Indikators
Die Berechnung des Relative Vigor Index ist zwar relativ kompliziert, was allerdings für die meisten Trader nur eine geringe Bedeutung hat. Einmal in die Handelsplattform und im Chart eingefügt, müssen Sie sich mit dem Thema Berechnung normalerweise ohnehin nicht auseinandersetzen. Wichtiger ist stattdessen eine Hauptschwäche des RVI. Diese besteht darin, dass der Indikator für Märkte mit geringer Volatilität kaum bis gar nicht geeignet ist. Lediglich unter der Voraussetzung, dass ein eindeutiger Auf- oder Abwärtstrend besteht, lassen sich zuverlässige Signale ableiten.
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Wie lautet die Formel zur Berechnung für den Relative Vigor Index?
Da es sich bei dem Relative Vigor Index um einen sehr technischen Indikator handelt, ist auch die Berechnung nicht einfach. Diese hat große Ähnlichkeiten mit der Berechnung des stochastischen Indikators. Die Berechnung selbst basiert auf der Grundlage, dass der RVI zum einen die Kursspanne zwischen Tageshoch und Tagestief bildet. Diese wird im zweiten Schritt in ein Verhältnis zur Differenz zwischen dem Eröffnungs- und dem Schlusskurs des Tages gesetzt. Daraus lässt sich anhand des Ergebnisses der Berechnung ableiten, dass je größer die Differenz zwischen diesen zwei Spannen ist, umso geringer die Stärke der Bewegung ist.
Trotz der nicht ganz einfachen Berechnung lässt sich der Weg verkürzen, denn die entscheidenden Schritte sind für etwas erfahrene Trader dann gut nachvollziehbar. Im ersten Schritt findet das Bilden eines Quotienten statt. Dieser besteht zum einen aus dem Unterschied zwischen Eröffnungs- und Schlusskurs sowie zum anderen aus dem Unterschied zwischen Tageshoch- und Tagestiefkurs. In beiden Fällen wird entsprechend ein Zeitpunkt gewählt, auf den sich die entsprechenden Differenzen der Kurse beziehen.
Auf dieser Grundlage lautet die Formel:
- RVI = (Schlusskurs – Eröffnungskurs) / (Höchstkurs – Tiefstkurs)
Normalerweise findet die Bestimmung des Relative Vigor Index über zehn Perioden statt. Im zweiten Schritt folgt das Erstellen einer zusätzlichen Signallinie für den Relative Vigor Index. Die Abbildung erfolgt durch den SMA (Simple Moving Average) des RVI über einen Zeitraum von vier Perioden.
Hier lautet die Formel wie folgt:
- Signal RVI (t) = SMA RVI (t) = Sum (RVI (t) +…(RVI(t-4)) / 4
Interpretation & Trading Strategien mit dem Relative Vigor Index Indikator
Kommen wir zur Interpretation des Ergebnisses, welches der Relative Vigor Index als Indikator liefert. Zunächst sind die folgenden drei Parameter zu beachten, wenn Sie eine zuverlässige Interpretation vornehmen möchten:
- Indikator
- Null-Linie
- Signallinie
Die Null-Linie ist für die Interpretation deshalb wichtig, weil sie darauf hinweisen soll, in welchem Trend sich der Kurs des Basiswertes momentan befindet. Findet ein Durchkreuzen der Null-Linie (Mittellinie) statt, ist das ein deutliches Anzeichen für einen Trendwechsel. Gleichzeitig ist es ein Hinweis auf eine wachsende Volatilität, sodass sich entsprechend der Trend beschleunigt. Ein beschleunigter Aufwärtstrend wäre dementsprechend nach der Interpretation vorhanden, wenn die Signallinie von unten nach oben durch den Relative Vigor Index geschnitten wird.
Zur Interpretation gehört ebenfalls, dass bestimmte Konstellationen Beachtung finden müssen. Als zuverlässig gilt beim Relative Vigor Index das Signal insbesondere unter der Voraussetzung, wenn die angesprochene Beschleunigung zu einem Zeitpunkt stattfindet, seitdem der Relative Vigor Index in einem gegensätzlichen Trendbereich liegt. Anders ausgedrückt: In dem Fall sollte das Kreuzen der Signallinie nach unten vor der Null-Linie geschehen.
Die Aussagen des Relative Vigor Index sind leicht zu interpretieren, da zum Beispiel die gleichen Messwerte wie beim Relative Strength Index gelten. Je nachdem, welcher Wert durch den Relative Vigor Index gemessen wird, gibt es die folgenden Interpretationen:
- RVI < 30 (20) → Basiswert überverkauft → Kaufsignal
- RVI 30 (20) bis 70 (80) → keine eindeutige Tendenz → kein Signal
- RVI >70 (80) → Basiswert überkauft → Verkaufssignal
Die Zahlen in Klammern sind deshalb gesetzt, weil zwar meistens mit den Werten von unter 30 und über 70 gearbeitet wird. Manchmal jedoch werden engere Grenzen gesetzt, sodass beispielsweise erst von Werten unter 20 oder über 80 von einem überverkauften bzw. überkauften Markt gesprochen wird. Sollte der Relative Vigor Index zum Beispiel über die Signallinie steigen, wäre das normalerweise ein Kaufsignal und dementsprechend ein bullisches Zeichen. Sinkt der Relative Vigor Index hingegen unter die Signallinie, wäre das ein bärisches Zeichen und würde somit einem Verkaufssignal entsprechen.
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Welche Handelssignale gibt der Relative Vigor Index?
Wie es zum Beispiel auch beim Relative Strength Index der Fall ist, so schwankt die RVI-Linie ebenso zwischen den Werten 0 und 100. Auf dieser Basis gibt es vor allem folgende drei Hauptsignale, die bei der Verwendung des Relative Vigor Index beachtet werden, nämlich:
- Linie kreuzt von unten den Wert 30 (20) → bullisches Momentum → Kaufsignal
- Linie kreuzt von oben den Wert 70 (80) → bärisches Momentum → Verkaufssignal
- Linie kreuzt über 30 (20), nachdem Sie vorher unter 70 (80) war → Bestätigung einer Trendumkehr → Ausstieg aus der Position
Statt der Werte von 30 und 70 werden häufiger auch die Werte 20 und 80 als entsprechende Signalwerte herangezogen. Grundlage für die Handelssignale ist stets die Annahme, dass der Kurs des Basiswertes innerhalb eines Aufwärtstrend tendenziell eher in der Nähe des Tageshochs schließen. Während eines Abwärtstrends ist das Gegenteil der Fall, sodass die Kurse des Basiswertes dann in vielen Fällen nahe ihres Tagestiefs schließen.
Anwendungsmöglichkeiten & Trading mit dem Relative Vigor Index
Lassen Sie uns etwas näher auf die praktische Anwendung des Relative Vigor Index Indikators eingehen und am Beispiel eine Strategie erklären. Zunächst einmal möchten wir festhalten, dass der Relative Vigor Index seine Stärken vor allem in sogenannten Trendmärkten zeigt. Demgegenüber sind „bereichsgebundene“ Märkte mit geringerer Schwankungsbreite und Trendstärke wenig geeignet, denn dann ist die Anzahl der Fehlsignale relativ groß. Grundsätzlich ist der MVG jedoch in praktisch allen Märkten und für unterschiedliche Perioden anzuwenden. Sie können den Indikator deshalb zum Beispiel nutzen, wenn Sie an den nachfolgenden Märkten handeln möchten:
- Aktien
- Devisen
- Rohstoffe
- Kryptowährungen
In all diesen Märkten misst der Relative Vigor Index Vergleichsbasis zuverlässig eine Trendstärke und zeigt zudem überkaufte oder überverkaufte Basiswerte an.
Strategie mit dem Relative Vigor Index am Beispiel erklärt
Neben der Trendstärke lässt sich durch den Relative Vigor Index ebenso eine eventuell bevorstehende Trendumkehr vorhersagen. Darauf wiederum basieren manche Strategien, die zum Teil auch Divergenzen mit einbeziehen. Es wird dementsprechend vom Indikator nach Kursabweichungen gesucht, sodass anhand dieser Ein-oder Ausstiegszeitpunkte festgemacht werden können. Eine der beliebtesten Handelsstrategien, die in der Praxis häufig verwendet wird, basiert auf den typischen RVI Divergenzen.
Diese Handelsstrategie es relativ einfach zu erläutern. Nehmen wir dazu an, dass Sie Aktien handeln möchten. Steigt nun der Kurs der Aktie einerseits, während der RVI auf der anderen Seite fällt, wäre das entsprechend eine bärische Divergenz. Das würde nämlich zu der Annahme führen, dass eine Trendumkehr bevorsteht. Im Rahmen dieser Strategie würden Sie entsprechend entweder Ihre Position schließen oder eine Short-Position eröffnen.
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Parameter & Einstellungsmöglichkeiten beim Relative Vigor Index
Grundsätzlich gibt es nicht allzu viele Einstellungsmöglichkeiten, die Sie im Zusammenhang mit dem Relative Vigor Index Indikator haben. Im Grunde haben Sie lediglich die Auswahl, die Perioden einzugeben und – eventuell – die Farben der Anzeige zu ändern. Standardmäßig ist normalerweise auf den meisten Handelsplattformen 10 als Zeitraum eingestellt. Die Standardfarben wiederum sind zum einen Rot und zum anderen Grün.
Sie können natürlich die Anzahl der Perioden abweichend von der Standardeinstellung verändern. Dabei sollten Sie beachten, dass eine Verlängerung des Zeitraums dazu führt, dass Sie in erster Linie mittelfristige Trends ausmachen können. Entscheiden Sie sich hingegen für Perioden unter zehn, werden die Aussagen deutlich weniger zuverlässig, sodass diese Einstellungen nicht zu empfehlen sind.
Trendbestimmung mit dem Relative Vigor Index Indikator
Als Momentum-Indikator und Oszillator ist es eine Stärke des Relative Vigor Index, Trends zu bestimmen. In dem Zusammenhang können Sie hinsichtlich von Trends die folgenden Signale und Aussagen ableiten:
- Trendstärke
- Trendrichtung
- Trendumkehr
Die Trendbestimmung ist die Methode, für welche der Relative Vigor Index in der Praxis am häufigsten genutzt wird. Das trifft sowohl auf die Bestätigung von Trends als auch die Identifizierung möglicher Trendumkehrungen zu.
Relative Vigor Index in die Software einfügen
Wie eingangs erwähnt, handelt es sich beim Relative Vigor Index zwar nicht um einen besonders bekannten, aber dennoch relativ beliebten Indikator. Das hat unter anderem zur Folge, dass er bei den meisten Handelsplattformen zum Standard gehört. Sie dürften dementsprechend normalerweise keine Probleme haben, den RVI einzufügen.
Möglich ist das zum Beispiel im MetaTrader, denn dort ist der Relative Vigor Index im Standard Indikatoren-Kit enthalten.
Um das Einfügen vorzunehmen, müssen Sie lediglich nach und nach die folgende Auswahl treffen:
„Einfügen“
Indikatoren
Oszillatoren
Relative Vigor Index
Nach der Auswahl wird der Indikator in einem separaten Fenster angezeigt, welches sich unter dem Chart befindet. Standardmäßig ist dort ein Wert von 10 eingestellt. Das Einfügen in anderen Handelsplattformen funktioniert sehr ähnlich. Dies können Sie beispielsweise auch im Charting-Tool TradingView vornehmen. Zahlreiche Broker stellen für ihre Handelsplattform ebenfalls den RVI zur Verfügung, beispielsweise der Broker XTB mit seiner xStation.
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Divergenzen beim Relative Vigor Index
Divergenzen sind bei Momentum-Indikatoren wie der Relative Vigor Index wichtig, denn daran lassen sich in erster Linie Trendumkehrungen erkennen. So gibt es auch beim RVI einerseits bullische und zum anderen bärische Divergenzen, die sich in der Praxis wie folgt verteilen:
- Neues Tief des Basiswert Kurses liegt unterhalb des vorherigen und das neue Tief beim RVI ist gleichzeitig höher als das vorherige → Bullische Divergenz
- Neues Hoch des Kurses des Basiswertes ist höher als das vorherige und neues Hoch des RVI ist niedriger als das letzte → bärische Divergenz
Exakt andersherum verhalten Sie sich bei einer bärischen Divergenz. Dann suchen Sie nach einem Relative Vigor Index, welcher die Signallinie nach unten schneidet. In dem Fall würden Sie Ihre Position schließen oder eine Short-Position eröffnen.
Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Indikatoren
Vorteilhaft am Relative Vigor Index ist unter anderem, dass sich dieser mit zahlreichen, anderen Indikatoren kombinieren lässt. Das ist definitiv anzuraten, damit eine Prüfung des von ihm gegebenen Signals stattfinden kann. Häufig wird der Relative Vigor Index mit den folgenden Indikatoren kombiniert:
- Relative Strength Index
- 2 Moving Averages
- Stochastischer Oszillator
- MACD
- Bollinger-Bänder
Schauen wir uns zum Beispiel an, wie die Kombination das Relative Vigor Index mit zwei Moving Averages funktionieren kann. Die gewählten MA können eine beliebige Länge haben, Sie sollten lediglich darauf achten, dass sie Ihrem Handelsstil entsprechen. Nutzen Sie beispielsweise einen 9- und 16-Perioden SMA als Moving Average, könnten Sie eine Kombination mit dem Relative Vigor Index vornehmen.
Gehen wir davon aus, dass Sie durch den RVI ein Handelssignal erhalten haben. Dann sollten Sie lediglich unter der Voraussetzung eine Position eröffnen, nachdem eine Kreuzung der beiden Moving Average in Richtung der von Ihnen gewünschten Position erfolgt. Auf der anderen Seite sollten Sie durch die Kombination des Relative Vigor Index mit zwei gleitende Durchschnitten nur dann die Position schließen, wenn Sie einen SMA-Kreuz feststellen, der sich der von Ihnen gehandelten Richtung entgegensetzt.
Alternativen zum Relative Vigor Index
Da der Relative Vigor Index als Momentum-Indikator und gleichzeitiger Oszillator in diese Gruppe fällt, findet sich auch die Alternativen vorrangig in der Indikatoren-Kategorie. Das bedeutet, dass es sich zum Beispiel bei den folgenden Plattformen um mögliche Alternativen zum Relative Vigor Index handelt:
- Relative Strength Index
- Moving Average of Oscillator
- MACD
- Chaikin Oscillator
Nutzen Sie zum Beispiel alternativ den Moving Average Convergence-Divergence Indikator, kurz MACD, ist das ebenso ein Momentum-Indikator. Sie können auch mit dem MACD die Trendstärke und Richtung bestimmen nebst der Identifizierung von überkauften und überverkauften Märkten. Der MACD nutzt dazu den Unterschied zwischen zwei Moving Averages, in der Regel zwei EMA.
Fazit zum Relative Vigor Index
Der Relative Vigor Index wird als technischer Indikator insbesondere von Tradern verwendet, um überkaufte und überverkaufte Basiswerte zu identifizieren. In dem Zusammenhang wird der RVI genutzt, um Trends zu bestätigen oder eine mögliche Trendumkehr vorherzusagen. Zu diesem Zweck sollte der Relative Vigor Index mit mindestens einem anderen Indikator kombiniert werden, bevor Sie eine Position eröffnen oder schließen.
Sehr gut geeignet ist der Indikator vor allen Dingen in Märkten mit einer höheren Volatilität und dann, wenn klare Trends zu erkennen sind. Die grundlegende Idee, die hinter dem Relative Vigor Index steckt, ist, dass bei starken Märkten gekauft und bei schwachen Märkten verkauft werden sollte. Die Werte lassen sich leicht ablesen, denn ein RVI unter 20 bzw. 30 bedeutet einen überverkauften Markt und generiert damit ein Kaufsignal, während Werte über 70 (80) für einen überkauften Markt sprechen und demzufolge ein Verkaufssignal ableiten.
Unser Tipp: Über 5.800 Märkte nie wieder zu hohen Gebühren traden
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Relative Vigor Index:
Was kann ich mit dem Relative Vigor Index messen?
In erster Linie dient der Relative Vigor Index zur Messung einer Trendstärke und ob der Basiswert momentan überverkauft oder überkauft ist. Ebenfalls gemessen werden können bevorstehende Trendumkehrungen. Dazu werden vor allem die Divergenzen betrachtet, die es beim Relative Vigor Index geben kann.
Welche Stärken hat der Relative Vigor Index?
Der Relative Vigor Index hat die Stärke, dass er relativ schnell Signale liefert, da es sich um einen sogenannten Frühindikator handelt. Zudem sind die Handelssignale vergleichsweise zuverlässig, mit Ausnahme wenig volatiler Märkte. Dort kann es durchaus zu Fehlsignalen kommen. Ferner ist es von Vorteil, dass der RVI an allen Märkten einsetzbar ist, mit zahlreichen anderen Indikatoren kombiniert werden kann und zudem Aufschlüsse gibt, oft der Basiswert über kauft oder überverkauft ist.
Was sind die Schwächen des Indikators?
Die größte Schwäche besteht beim Relative Vigor Index Indikator darin, dass in Seitwärtsmärkten fernab eindeutiger Trends und bei Basiswert mit geringer Volatilität häufiger Fehlsignale zustande kommen. Zudem ist es nahezu unabdingbar, dass das Ergebnis mit einem anderen Indikator bestätigt werden muss. Darüber hinaus hält sich der RVI häufiger relativ lange in einem überkauften oder überverkauften Bereich auf, während die Kursbewegung des Basiswertes teilweise schon anders läuft.
Wie wird der Relative Vigor Index berechnet?
Die Formeln zur Berechnung des Relative Vigor Index sind nicht ganz einfach, was auf mehrere Schritte zurückzuführen ist. Vom Grundsatz her lässt sich allerdings die Berechnung gut nachvollziehen, denn es werden insbesondere die Eröffnungs- und Schlusskurse einerseits sowie die Tief- und Hochkurse des Tages andererseits im Verhältnis zueinander betrachtet. Die Kurzformel für die Berechnung des Relative Vigor Index lautet daher: RVI = (Schlusskurs – Eröffnungskurs) / (Höchstkurs – Tiefstkurs). Zudem findet zusätzlich die Berechnung einer Signallinie statt, die eine wichtige Bedeutung für die Interpretation hat.
Was sagen die Werte des Relative Vigor Index aus?
Die Interpretation des Relative Vigor Index Indikators ist vergleichsweise einfach. Die Werte sind in innerhalb von drei Spannen relevant. Liegt der RVI unter 20 (30), bedeutet das einen überverkauften Markt und ist ein Kaufsignal. Bewegt sich der RVI-Wert zwischen 20 und 80 bzw. 30 und 70, gibt es keine eindeutigen Signale. Ist der Wert größer als 70 bzw. 80, wäre das ein überkaufter Markt und dementsprechend würde sich daraus ein Verkaufssignal ableiten.