Die Trailing-Stop-Order beschreibt eine spezielle Art von Stop-Order, welche zum Schutz der Gewinne auf automatische Weise nachgezogen wird, sobald der Marktpreis ansteigt. Wenn der Marktpreis fällt, dann bleibt der Stoppkurs ohne Änderung und schließt die Position, sobald der Markt sich in die gegenteilige Lage entwickelt. Bei der Trailing-Stop-Order wird kein fester Stop-Kurs festgelegt. Vielmehr gibt es einen gewissen Abstand zum derzeitigen Marktpreis. Eröffnen Sie eine Long-Position, würden Sie den Trailing-Stop unterhalb des derzeitigen Marktpreises setzen. Bei einer Short-Position dagegen muss der Auftrag über dem derzeitigen Marktpreis liegen. Der Anleger hat die Option, den Trailing-Stop prozentual oder absolut auf den jeweiligen Marktpreis zu setzen. Der Abstand wird als „Trailing Step“ bezeichnet. Der Stop wird je nach Marktpreis angepasst, damit der festgelegte Abstand eingehalten werden kann.
Der Trailing-Stop beschreibt also einen besonderen Handelsauftrag, bei dem der Stop-Loss-Kurs nicht als absoluter Betrag, sondern als Prozentsatz, in der Regel unterhalb des Marktpreises, festgelegt werden kann. Der Prozentwert folgt automatisch der Richtung des Wertpapierkurses und muss nicht manuell zurückgesetzt werden. Ein Trailing-Stop-Limit-Auftrag ist ein nachlaufender Verkaufs-Limit-Auftrag, der eine Bewegung mit dem Marktpreis erfährt und den Stop-Trigger bei einem fixen Betrag unterhalb des Marktpreises kontinuierlich neu berechnet. Sie hat in der Regel einen benutzerdefinierten Nachlaufbetrag zur Basis.
Die Trailing-Stop-Loss-Order bezeichnet einen Auftrag zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren, sofern sie eine Bewegung in eine ungünstige Richtung ansteht. Der Wert wird auf automatische Weise an den gegebenen Marktpreis des Wertpapiers angepasst. Wie eine Stop-Loss-Order kann der Trailing-Stop eine automatische Anpassung erfahren, damit ein Auslösepreis beibehalten werden kann. Hierzu gilt es den Auslösepreis dem Marktpreis in einer günstigen Richtung nachzufolgen.
Beispiele für einen Trailing Stop
Ein Beispiel ist, dass bei einer Long-Position der Trailing-Stop unterhalb des aktuellen Marktpreises des Wertpapiers angesetzt wird. Bei einer Short-Position würde er oberhalb des derzeitigen Marktpreises angesetzt werden. Warum ist das nützlich? Er trägt dazu bei, Gewinne zu schützen, indem er es ermöglicht, dass ein Geschäft profitabel und offen bleibt. Das ist nur dann der Fall, sofern sich der Kurs in eine optimale Richtung bewegt und der abschließende Handel dazu führt, dass sich der Kurs um einen bestimmten Prozentsatz in die passende Richtung verändert.
Investoren und Händler sind fähig, Verkaufsentscheidungen leichter, rationaler und ohne viele Emotionen zu treffen. Weiter sind Sie damit auch dazu fähig, das Risiko zu reduzieren und zugleich die potenziellen Gewinne zu erhöhen. Häufig haben neue Händler zwar Einstiegsstrategien, jedoch keinen Ausstiegsplan. Das ist keine Überraschung, denn neue Händler sind dafür bekannt, dass sie sich eher auf Einstiegsstrategien als auf Ausstiegspläne konzentrieren. Damit im Handel ein Erfolg eintritt, müssen Ihre Einstiegsstrategien und Ihre Ausstiegspläne perfekt sein.
So funktioniert der Trailing-Stop
Als Händler beziehungsweise Anleger kaufen Sie eine gewisse Aktie zum aktuellen Marktpreis von 25 Dollar. Um Ihr Kapital zu schützen, beschließen Sie, unmittelbar eine Trailing-Stop-Order von 15 % zu platzieren. Diese Aktion stellt sicher, dass der Trailing-Stop eine Aktivierung erfährt, wenn der derzeitige Aktienkurs um 15 % beziehungsweise mehr fällt. Dies wird Ihre Verluste begrenzen. Sofern der Aktienkurs in den nächsten Monaten auf 30 $ steigt, profitieren Sie von den Gewinnen, welche mit diesem Anstieg einhergehen. Es gibt einige Tipps für die Festlegung eines Trailing-Stops.
So zum Beispiel ist es ratsam, einen nicht zu engen Prozentwert festzulegen. Dieser lässt idealerweise Raum für die Handelsposition. Ebenso ist es ratsam, den Trailing-Stop-Wert nicht zu weit zu setzen. Das führt sonst dazu, dass Sie zu viel Geld auf den Tisch legen. Wenn Sie Anfänger sind und zweifeln, sollten Sie einen Fachmann zurate ziehen. Die Erwartung wird angenommen, dass der DAX in die Gewinnzone eintritt und daher beschlossen wird, die Indexaktien zu einem Kurs von 18,830 mit einem Trailing-Stop bei 18,760 zu kaufen. Der DAX-Index erfährt eine Bewegung bei 50 Punkten gegen Sie, bevor der gesetzte Stopp zur Abschließung der Position führt. Da es sich in diesem Fall einen Trailing-Stop handelt, müssen Sie auch den Trailing-Schritt festlegen.
Die Trailing-Stufe bestimmt, wie stark sich ein DAX-Kurs verändern kann, wonach der Trailing-Stop eine Nachziehung erfährt. Stellen Sie den Trailing-Stop so ein, dass er bei jeder Bewegung des DAX um fünf Punkte anpasst, dann befindet er sich bei 18,765, während der DAX-Index bei 18,840 steht und wird sich weiterbewegen. Wenn der DAX-Index 18,885 erreicht, wird Ihr Trailing-Stop auf 18,810 angehoben. Fällt der Kurs hingegen darunter, dann kommt es zu einem Trailing-Stop Nachziehen. Wenn Sie die Position schließen, kommt es immer noch zu einem Gewinn, weil Sie die Position mit dem Trailing-Stop bei Break-even schließen. Die ursprüngliche Stop-Order schließt die Position bei 18,760, was zu einem Verlust führen würde.
Ein Beispiel für eine Trailing-Stop Verkaufsorder ist:
- Derzeitiger Kurs: 16 €
- Abzusichernder Kurswert 14 €
- Folgeabstand 5 %
- Die Trigger-Methode erfährt eine Setzung auf den Last-Preis
Zusätzliche Beispiele sind folgende:
Eine Aktie beziehungsweise ein CFD auf eine Aktie wird zu einem Preis von 75 Euro erworben. Dies nennt sich Call. Der Trailing-Stop wird zunächst auf 5 % gesetzt. Wenn der Aktienkurs entgegen des Erwartens unter 71,25 € fällt, kommt es zu einem automatischen Positionsverkauf zu 71,25 €, um den Verlust zu begrenzen. Der Verlust ist somit auf das 2,50-fache der gekauften Aktien begrenzt. Nach Angaben des Maklers werden Gebühren erhoben.
Wenn der Aktienkurs allerdings wie gewünscht ansteigt, zum Beispiel auf 81 €, dann wird die Verlustgrenze von 5 % automatisch an den höheren Aktienkurs angepasst. Spuren zu legen heißt zu folgen. Ein Trailing-Stop-Loss folgt also dem aktuellen Kurs. Sie ziehen also die neue Stop-Loss bei 76,95 € bei einem Kurs von 81 €. Der Vorteil liegt also auf der Hand.
Auch wenn der Kurs danach wieder nach unten fällt und ein Verkaufsauftrag bei 76,95 € ausgelöst wird, dann kann in diesem Fall mit dem TSL ein Gewinn von 1,95 € je Aktie erreicht werden. Der TSL ist daher nicht nur der Verlustbegrenzung dienlich, sondern auch der Gewinnsicherung. Damit ist er ein flexibles und starkes Instrument für die Händler zum Optimieren ihrer Geschäfte. Im Gegensatz dazu würde bei einem normalen festen Stop-Loss ein Verkaufsauftrag erst dann eine Auslösung erfahren, wenn der Kurs unter 71,25 € hinunterfällt.
Vorteile und Nachteile von einem Trailing Stop
Der Vorteil der Trailing-Stop-Order besteht in ihrer Flexibilität, weil der Stop keine manuelle Anpassung erfährt, sofern die Position eine Entwicklung zu Ihren Gunsten erfährt sowie Sie die Handelsstrategie einer entsprechenden Anpassung unterziehen müssen. Bei einer gängigen Variante der Stop-Order ist es nicht möglich, den Stop anzupassen, sofern Ihre Position Profitabilität auszeichnet. Die Position erfährt eine automatische Schließung, sobald der Kurs auf das Niveau der vorher erteilten Stop-Order fällt.
Zusätzliche Gewinnchancen, welche sich durch eine frühere Schließung der Position ergeben hätten, sind in dem Fall verloren. Mit dem Trailing-Stop ist es möglich, die Gewinne eines Handels zu sichern sowie das Verlustrisiko zu reduzieren. Vermeiden Sie es, den Trailing-Stop entweder zu weit vom Marktpreis entfernt oder zu nahe am Marktpreis zu setzen. Wenn der Auftrag zu weit entfernt ist, riskieren Sie einen unnötigen Verlust. Wenn der Trailing-Stop zu nahe am Marktpreis liegt, kommt es zu einer Schließung Ihrer Position vor der Gewinnerzielung.
Sie können Ihre Gewinne automatisch sichern, Verluste begrenzen und den Stop-Preis sowie Folgeabstand ganz einfach eintragen. Mit der Trailing-Stop-Loss-Order im Verkauf ist es also möglich, Gewinne automatisch auf einem konstanten Absicherungsniveau laufen lassen. Sie bekommen damit die Chance, im Falle eines Kursrückgangs einen besseren Ausführungskurs zu erhalten, ohne dass der Markt ständig beobachtet werden muss.
Ein Nachteil ist, dass nicht alle Handelsplattformen einen Trailing-Stop-Loss anbieten. Der Trailing-Stop-Loss beschreibt ein sehr nützliches Instrument zur Gewinnabsicherung. Bedauerlicherweise bietet nicht jede Software die Funktion an. Beispielsweise bietet XTB eine breite Palette von Funktionen, die Ihnen helfen, Ihre Geschäfte professionell abzuwickeln. XTB ist ein bekannter Online-Broker mit Zugang zu einer breiten Palette von mehr als 3.000 Märkten über das Handelsfenster. Dieser Broker kann empfohlen werden, weil dieser niedrige Handelsgebühren sowie eine fortschrittliche Handelsplattform bietet. Sie können den Trailing-Stop vor der Eröffnung des Auftrags festlegen und ihn auch im Nachhinein ändern. Die Plattform kann mit einem gratis Demokonto getestet werden.
Fazit
Der Trailing-Stop-Verkaufsauftrag ist ein modifizierter Stop-Auftrag. Hier ist der Stoppkurs an den Kurs in einem festen Intervall gekoppelt. Das Intervall nennt sich Trailing-Wert. Erhöht sich der Wert und ist damit der Abstand mehr als der Tracking-Wert, dann erfährt der Stoppkurs eine Anpassung nach oben. Fällt der Vergleichswert dagegen, bleibt der Stoppkurs ohne Änderung. Wenn der Kurs das festgelegte Stop-Preis-Limit erzielt oder unterschreitet, dann kommt es zur Übermittlung einer Market Order an den Markt und zu einer Ausführung zum nächsten handelbaren Kurs. Dieser wird Geldkurs genannt. Sie sollten beachten, dass der Auftrag im Normalfall zu einem Kurs unterhalb des Stoppkurses umgesetzt wird.
Der Trailing-Stop bezeichnet ein hervorragendes Instrument für Anleger und Händler, die keine Disziplin dazu haben, ihre Gewinne abzusichern beziehungsweise ihre Verluste einer Begrenzung zu unterziehen. Sie schaltet Emotionen beim Handel aus und bietet dem Verwalter einen guten Schutz. Damit der Erfolg gesichert werden kann, müssen Sie den prozentualen Wert mit großer Sorgfalt abwägen. Dieser sollte nicht zu eng und auch nicht zu weit gefasst sein. Weiter sollten Sie ein oft vorkommendes Handeln vermeiden, weil das zu weiteren Provisionen und Gebühren führt, welche Ihre Gewinne schmälern. Um erfolgreich zu sein, müssen Sie stets eine optimale Einstiegs- sowie Ausstiegsstrategie haben. Wenn Sie diese Tipps bedenken, dann kann bei der Trailing-Stop nichts mehr schiefgehen.