Beim Handel mit Differenzkontrakten arbeiten die Broker mit Hebeln und der Margin. Für Trader ist es daher meistens hilfreich, einige Berechnungen durchzuführen. Mit einem CFD Rechner lässt sich zum Beispiel ermitteln, wie hoch der Gewinn bezogen auf den eigenen Kapitaleinsatz und unter Berücksichtigung des Hebels ausfallen kann.
In unserem Beitrag möchten wir zunächst darauf eingehen, wie CFD Trading funktioniert und was zum einen die Margin und zum anderen der Hebel beinhalten. Zudem erläutern wir die Funktionsweise der CFD Rechner und welche Berechnungen Sie mit welchem Zweck durchführen können.
Das Wichtigste im Überblick:
- Beim Handel mit Differenzkontrakten nutzen Broker Hebel und Margin.
- Trader müssen oft Berechnungen durchführen, um Gewinne und Risiken zu ermitteln.
- Der Hebel gibt an, wie viel Geld der Broker dem Trader für jeden eingesetzten Euro leiht.
- Typische Hebel bei EU-regulierten CFD-Brokern liegen zwischen 2:1 und 30:1.
- Die Margin ist die Sicherheitsleistung, die der Trader auf seinem Handelskonto hinterlegt.
- CFD Rechner helfen, verschiedene Werte wie Hebel, Margin, Kontraktgröße, Gewinne/Risiko, Spread, Pip-Wert und Finanzierungskosten zu ermitteln.
- Es gibt auch Rechner, die Finanzierungskosten (Overnight-Gebühren) anzeigen.
- Man sollte sämtliche Hilfsmittel nutzen, um überlegte und geplante Trades zu eröffnen.
CFD Margin und Hebel erklärt
Ein wesentliches Merkmal besteht beim CFD Trading darin, dass Sie als Trader nur einen kleinen Teil des Handelsgegenwertes aufbringen müssen. Den weitaus größeren Teil leiht Ihnen nämlich der entsprechende CFD Broker.
Sie erhalten sogar ein Vielfaches Ihres eigenen Kapitaleinsatzes vom Broker geliehen, was als Hebel bezeichnet wird. Die typischen Hebel, die es – je nach Art des Basiswertes – bei in der EU regulierten CFD-Brokern momentan gibt, bewegen sich zwischen 2:1 und 30:1.
Ein CFD Hebel von beispielsweise 20:1 würde bedeuten, dass Sie für jeden Euro, den Sie an eigenem Geld einsetzen, vom Broker 20 Euro geliehen bekommen. Setzen Sie also bei einem solchen Hebel zum Beispiel 1.000 Euro eigenes Geld ein, könnten Sie insgesamt 20.000 Euro an Gegenwert handeln. Nun gibt es eine Verbindung zwischen Hebel und Margin, der Sicherheitsleistung.
In unserem Beispiel wären die 1.000 Euro eigener Kapitaleinsatz die Margin, wenn Sie mit einem Hebel von 20:1 einen Gegenwert von 20.000 Euro handeln können. Die Margin ist demzufolge eine Sicherheitsleistung, die Sie durch Guthaben auf Ihrem Handelskonto gegenüber dem Broker stellen. Um eine Verbindung zwischen Margin und Hebel zu schaffen, ist die Antwort auf die Frage hilfreich: Wie berechnet sich der Hebel?
Um den Hebel für einen Differenzkontrakt zu ermitteln, können Sie ganz einfach die folgende Formel anwenden:
Wenn ein Broker also beispielsweise eine Sicherheitsleistung bzw. eine Margin mit einem Satz von fünf Prozent fordert, dann würde der Hebel 20:1 betragen. Die Verbindung zwischen Hebel und Marginsatz wird sicherlich spätestens deutlich, wenn Sie sich einmal die folgenden Beispiele näher betrachten:
- Margin 10 % = Hebel 10:1
- Margin 5 % = Hebel 20:1
- Margin 25 % = Hebel 4:1
Wenn wir also Margin auf der einen und Hebel auf der anderen Seite multiplizieren, dann ergibt die Summe stets die Zahl 100. Wenn Sie also entweder den Marginsatz oder den Hebel kennen, wissen Sie beim CFD Trading automatisch, wie hoch der andere Wert sein muss.
Wie hoch sollte der Hebel sein?
Im Zusammenhang mit dem CFD Trading stellen sich Trader häufig die Frage, wie hoch der Hebel am besten sein sollte. Zunächst müssen Sie wissen, dass es mittlerweile aufgrund der ESMA Regulierung Beschränkungen der maximalen Hebel gibt, die so früher nicht vorhanden waren.
Noch vor einigen Jahren durften CFD Broker zum Beispiel auch Hebel von 100:1 oder 200:1 anbieten. Dies ist – zumindest für in der EU regulierten Broker – heutzutage nicht mehr gestattet. Je nachdem, welche Basiswerte Sie handeln, stellen sich die maximalen Hebel momentan wie folgt dar:
- Rohstoff CFDs: 10:1
- Ausnahme: Gold mit bis zu 20:1
- Kryptowährungen: 2:1
- CFDs auf Aktien: 5:1
- CFDs auf Haupt-Indizes: 20:1
- Forex-Handel (Haupt-Devisenpaare): 30:1
Wenn wir zum Beispiel bei Aktien CFDs bleiben, dann muss die Margin mindestens bei 20 Prozent liegen. Dann stellt sich für die meisten Trader die Frage nicht mehr, wie hoch der Hebel sein sollte, weil er ohnehin schon deutlich eingeschränkt ist. Tatsache ist, dass natürlich das Risiko steigt, je höher der Hebel ist, allerdings auch die Chance auf überproportional hohe Gewinne.
Wenn Sie den Hebel beim CFD Trading frei wählen können, sollten Sie wissen, dass umso höher der sogenannte Leverage ist, desto schneller können Sie zwar überproportional hohe Gewinne erzielen, aber desto eher kann es auch dazu kommen, dass die Margin nicht mehr ausreicht. Das wiederum könnte dazu führen, dass die Position geschlossen wird und Sie einen Totalverlust erleiden.
CFD Rechner – eine Anleitung
Manche CFD Broker stellen einen oder mehrere CFD Rechner zur Verfügung. Meistens handelt es sich dabei mindestens um einen entsprechenden CFD Rechner, mit dem Sie ermitteln können, welches Guthaben auf Ihrem Handelskonto momentan noch als Margin für eine offene Position gebunden ist.
Darüber hinaus gibt es allerdings noch weitere CFD Rechner, mit denen Sie zum Beispiel bei Vorgabe der Margin ermitteln können, wie hoch der Hebel seitens des Brokers ist. Aber auch die passende Kontraktgröße können Sie mit einem speziellen CFD Rechner ermitteln, falls der Broker diesen zur Verfügung stellt.
Mit dem sogenannten CFD Hebel Rechner lässt sich zum Beispiel herausfinden, welchen Gegenwert Sie mit dem entsprechenden Hebel handeln können, wenn Sie zum Beispiel 500 Euro eigenes Kapital einsetzen möchten. Darüber hinaus gibt es noch weitere CFD Rechner, die deutlich komplexere Berechnungen vornehmen können. Das sind zum Beispiel CFD Rechner, mithilfe derer Sie berechnen können, wie hoch Ihr Risiko im Verhältnis zum Gesamtkapital ausfällt. In der Summe sind CFD Rechner dazu in der Lage, unter anderem die folgenden Werte zu ermitteln:
- Hebel
- Margin
- Kontraktgröße
- Gewinne / Risiko
- Spread
- Pip-Wert
- Finanzierungskosten
Die CFD Rechner als solche funktionieren alle nach dem gleichen Prinzip. Sie müssen im ersten Schritt einige Angaben machen, mittels derer dann der benötigte Wert ermittelt wird. So müssen Sie beispielsweise bei einem CFD Rechner unter anderem eingeben, welches Gesamtvolumen Sie gerne handeln möchten und wie hoch der Hebel des Brokers ist. Auf Basis dieser zwei Angaben kann der Rechner dann ermitteln, wie hoch Ihr eigener Kapitaleinsatz sein müsste.
Besonders interessant sind sicherlich auch CFD Rechner, mit denen Sie die Finanzierungskosten (Overnight-Gebühren) ermitteln können. Sie müssen dann zum Beispiel vorgeben, welchen Gegenwert inklusive Hebel Sie handeln werden, wie hoch der vom Broker veranschlagte Zinssatz ist und für welchen Zeitraum Sie die Position voraussichtlich offen halten möchten. Unserer folgenden Tabelle können Sie dazu einige Beispielrechnungen entnehmen, die exakt das Ermitteln der Finanzierungskosten veranschaulichen.
Handelsgegenwert | Tage | Zinssatz | Kosten |
10.000 Euro | 3 | 5,35 % | 4,40 Euro |
20.000 Euro | 10 | 4,80 % | 26,30 Euro |
50.000 Euro | 20 | 3,90 % | 106,85 Euro |
6.000 Euro | 15 | 4,20 % | 10,36 Euro |
15.000 Euro | 40 | 6,12 % | 100, 60 Euro |
Darüber hinaus gibt es natürlich auch CFD Rechner, mit denen Sie ihren momentanen Gewinn ermitteln können. Dazu müssen Sie in der Regel lediglich die folgenden vier Angaben machen, nämlich:
- Masse-Kaufpreis CFD
- aktueller Verkaufspreis EFD
- eigener Kapitaleinsatz
- Hebel
Mit dem Rechner ermitteln Sie dann, wie hoch ihr momentaner Gewinn bezogen auf ihren Kapitaleinsatz wäre.
Wie funktioniert CFD Trading?
Lassen Sie uns zunächst auf die Funktionsweise beim CFD Trading eingehen, denn diese basiert zu einem größeren Teil einerseits auf der Margin und zum anderen auf dem Hebel. Prinzipiell haben Sie mit Differenzkontrakten die Möglichkeit, einerseits auf fallende, andererseits aber ebenfalls auf steigende Kurse des von Ihnen gewählten Basiswertes zu spekulieren. Sämtliche sogenannte Assets (Basiswerte) lassen sich dabei einer der folgenden Gruppen zuordnen, die typisch für den CFD Handel sind:
- Indizes
- Aktien
- Devisen
- Rohstoffe
- Kryptowährungen
Im ersten Schritt entscheiden Sie sich also für einen bestimmten Basiswert, beispielsweise für das Edelmetall Gold, welches in die Rubrik der Rohstoffe fällt. Im zweiten Schritt überlegen Sie, ob Sie eher von sinkenden oder steigenden Preisen ausgehen.
Ist Letzteres der Fall, kaufen Sie die entsprechenden Differenzkontrakte für einen festgelegten Gegenwert. Sie müssen also auf jeden Fall eigenes Kapital investieren, aber erhalten auf der anderen Seite vom jeweiligen CFD Broker eine Geldleihe. Exakt das wird als Hebel bezeichnet.
Nachdem Sie die entsprechenden CFDs, in unserem Beispiel Gold-CFDs, erworben haben, gibt es auf Ihrem Konto eine offene Position. Sie haben dann jederzeit die Möglichkeit, die Differenzkontrakte wieder an den Broker zu veräußern, möglichst natürlich mit Gewinn. Dabei stellen die Differenzkontrakte die Wertentwicklung des Basiswertes 1:1 nach.
Steigt also beispielsweise der Goldpreis um drei Prozent, ist auch der entsprechende Differenzkontrakt drei Prozent mehr wert, weil sich Ihre Kursdifferenz zum Kaufkurs erhöht hat. Um allerdings die Funktionsweise beim CFD Trading vollständig zu verstehen, müssen Sie unbedingt wissen.
Fazit zum CFD Rechner
Eine Reihe von CFD Broker bietet nützliche CFD Rechner an, mit denen die verschiedensten Zahlen und Daten ermittelt werden können. So können Sie beispielsweise unter Vorgabe der mal gehen berechnen, wie hoch der Hebel des Brokers ist. Zudem haben Sie die Möglichkeit, dies zu berechnen oder auch ihren Gewinn, den Sie bereits erzielen könnten. Ebenfalls gibt es einige CFD Rechner, mittels derer Sie die Finanzierungskosten von Lohnpositionen für einen bestimmten Zeitraum berechnen können.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu CFD Rechnern:
Was ist ein CFD Rechner?
Mit einem CFD Rechner können Sie eine Reihe nützlicher Kennzahlen zu Ihrer Position berechnen, darunter den geschätzten potenziellen Gewinn oder Verlust eines Trades, die Positionsgröße, Hebel und vieles mehr. Gute CFD Broker bieten umfangreiche Rechner, die Ihnen dabei helfen, Ihre Trading-Strategie sorgfältig im Voraus zu planen.
Wie berechnet sich der Hebel beim CFD Handel?
Um den Hebel beim CFD Handel zu berechnen, müssen Sie den Handelsgegenwert und die anfänglich von Ihnen hinterlegte Sicherheitsleistung kennen. Dann können Sie den Hebel einfach mit folgender Formel berechnen:
Wie berechnet man den Profit beim CFD Handel?
Um Ihren Gewinn zu berechnen, multiplizieren Sie die Differenz zwischen dem Schlusskurs und dem Eröffnungskurs Ihrer Position mit der Anzahl an Kontrakten, die zur Position gehören. Denken Sie aber daran, dass Sie auch sämtliche Finanzierungskosten von Ihrem Gewinn abziehen müssen.
Wie können CFD-Rechner beim Handel mit Differenzkontrakten helfen?
Trader können schnell den Hebel basierend auf der Margin, die sie bereit sind zu hinterlegen, ermitteln. Basierend auf dem gewünschten Hebel und dem Handelsgegenwert können Trader die erforderliche Margin berechnen. Durch die Vorhersage von Gewinnen, Verlusten und anderen Kosten kann man anschließend besser entscheiden, wie viel man investieren möchte und welche Stop-Loss-Orders gesetzt werden sollten.