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Das Wichtigste zur Ölpreis Prognose im Überblick:

  • Ölpreis Prognose 2024: Im ersten Halbjahr 2024 bewegte sich Brent-Rohöl in einer Spanne zwischen 76 US-Dollar und 92 US-Dollar. Produktionskürzungen durch die OPEC-Gruppe sowie eine Ausweitung des Nahostkonflikts könnten den Preis des Rohstoffs im zweiten Halbjahr antreiben. 
  • Mit einer Ölpreis Prognose von 93 US-Dollar für 2024 positionieren sich die Experten von Barclays bullisch. Während sich der Durchschnitt der Analysten in einem Rahmen zwischen 80 US-Dollar und 88 US-Dollar bewegt, warnt die Weltbank vor dem Durchbruch der Kursmarke von 100 US-Dollar, sofern die globale Ölversorgung massiv durch den Konflikt im Nahen Osten gestört wird. 
  • Ölpreis Prognose 2025: Goldman Sachs gibt ein Brent-Kursziel zwischen 80 US-Dollar und 81 US-Dollar aus. Die Analysten von JP Morgan rechnen ebenfalls mit einem neutralen Markttrend und einem Brent-Preis von 75 US-Dollar. 
  • Ölpreis Prognose 2050: Diese ist aufgrund der erhöhten Volatilität des Rohstoffs kaum möglich. Wie sich der Brent-Preis in den kommenden 25 Jahren entwickeln wird, hängt unter anderem von Veränderungen des ökonomischen Umfelds rund um den Globus sowie der Akzeptanz und Etablierung nachhaltiger Energiequellen ab. 

Wie ist die Entwicklung der kurz-, mittel- und langfristigen Ölpreis Prognose?

Wie wird sich der Ölpreis in den kommenden Jahren entwickeln? Während Trader mit einem kurzfristigen Handlungshorizont sich insbesondere für den Ausblick für 2024 interessieren dürften, gehen wir einen Schritt weiter und analysieren in unserer Ölpreis Prognose das Kursveränderungspotenzial von Rohöl bis ins Jahr 2050. Dabei bewerten wir nicht nur fundierte Analystenmeinungen, sondern auch ökonomische Daten, Einflüsse der technischen Analyse sowie eine Einschätzung der künstlichen Intelligenz.

Ölpreis Prognose 2024:

Während Brent-Rohöl zu Beginn des Jahres noch zu einem Preis von 76 US-Dollar je Barrel gehandelt wurde, notiert der Rohstoff aktuell zu einem Kurs von 80 US-Dollar. Damit profitieren bullische Händler von einem Kursplus von 5 %, wobei die zwischenzeitliche Entwicklung – ganz im Gegensatz zu den Expertenprognosen – keinesfalls weniger volatil ausgefallen ist. In den vergangenen sechs Monaten lag der Ölpreis in einer Spanne zwischen 76 US-Dollar und 92 US-Dollar. 

Im Rahmen der kurzfristigen Energiepreisaussichten erwartet das US-amerikanische Energieministerium einen steigenden Kurs des Rohstoffs. Die Ölpreis Prognose der EIA liegt für das zweite Halbjahr im Durchschnitt bei 89 US-Dollar je Barrel. Für bullische Signale könnten vor allem die anhaltenden Entnahmen aus den globalen Ölbeständen sorgen, die teilweise auf Produktionskürzungen der OPEC zurückzuführen sind. Allerdings lag die Ölpreis Prognose der EIA für das erste Halbjahr 2024 bei 84 US-Dollar – diese Vorhersage wurde deutlich verfehlt.

AnalystenBrent Kursziel 2024
Goldman Sachs82 – 86 US-Dollar 
Citi 74 US-Dollar
Bank of America 86 US-Dollar 
ING88 US-Dollar
Fitch80 US-Dollar 
Barclays 93 US-Dollar 
JP Morgan83 US-Dollar 
World Bank84 US-Dollar 

So hat unter anderem die Bank of America ihre Ölpreis Prognose für die verbleibenden Monate bis zum Jahresende von bislang 81 US-Dollar auf 86 US-Dollar angehoben. Die US-amerikanische Bank schätzt vor allem die fortschreitende Eskalation auf geopolitischer Ebene sowie die Begrenzungen durch die OPEC-Gruppe als Preistreiber ein. Obwohl sich die Weltbank mit einer Ölpreis Prognose von 84 US-Dollar im Mittelfeld der Analystenmeinungen bewegt, warnen die Experten vor den Folgen des Konflikts im Nahen Osten: Brent könnte die Preismarke von 100 US-Dollar durchbrechen, falls es zu schweren Störungen und einer damit verbundenen globalen Versorgungsunterbrechung kommt. 

Unser Blick auf die charttechnische Analyse verrät, dass sich Brent auf kurzfristiger Basis weiterhin in einem Seitwärtstrend bewegt. Im Rahmen der mittel- und langfristigen Entwicklung können bullische Signale entstehen, solange die Unterstützung im Bereich von 75 US-Dollar hält. Weiteres Upside-Potenzial ergibt sich beim langfristigen Durchbruch der Widerstände bei 88 US-Dollar und 94 US-Dollar. 

Die KI-Prognose der Economic Forecast Agency für Brent-Rohöl liegt bei 76,42 US-Dollar bis Dezember 2024. Den niedrigsten Stand des Rohstoffs sehen die automatisierten Algorithmen im Oktober 2024 bei einem Kurs von 72,73 US-Dollar. Damit positioniert sich die künstliche Intelligenz deutlich pessimistischer als der Durchschnitt der Analysten. 

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Ölpreis Prognose 2025:

Auch für das kommende Jahr 2025 sagen die Experten von Goldman Sachs eine deutlich entspanntere Lage an den Rohstoffmärkten voraus. Sie erwarten derzeit, dass sich der Preis von Brent-Rohöl in 2025 in einer Spanne zwischen 80 US-Dollar und 81 US-Dollar einpendeln wird. Zwar könnte ein anziehendes Wirtschaftswachstum in China eine steigende Nachfrage verursachen, jedoch steht dem ein Angebotsüberhang in den Vereinigten Staaten gegenüber – bereits im vierten Quartal des laufenden Jahres könnte die tägliche Produktion auf ein Volumen von über 11,4 Millionen Barrel ansteigen, gefolgt von weiteren Erhöhungen in 2025.

Die Analysten von JP Morgan geben ein durchschnittliches Kursziel für Brent-Rohöl von 75 US-Dollar bis Ende 2025 aus. Deutlich pessimistischer positioniert sich das unabhängige Energieberatungsunternehmen Rystad Energy, das mit einem Hauptsitz in Oslo agiert. Die Experten sagen bis 2027 einen möglichen Tiefstpreis von 60 US-Dollar je Brent-Barrel voraus. 

Die bärischen Preisvorhersagen werden zusätzlich von der künstlichen Intelligenz der Economic Forecast Agency unterstützt. Während der Preis von Brent-Rohöl zu Beginn des Jahres 2025 noch bei 73,35 US-Dollar liegen soll, wird gegen Ende des Jahres nur noch ein Kurs von 67,22 US-Dollar erwartet – das würde einem Gesamtjahresverlust von über 8 % entsprechen. 

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Ölpreis Prognose 2030:

In den kommenden Jahren wird Rohöl seine hohe Volatilität beibehalten und weiterhin starken Preisschwankungen ausgesetzt sein. So prognostiziert beispielsweise Kimberly Amadeo, die seit mehr als 20 Jahren wertvolle Wirtschaftsanalysen für World Money Watch veröffentlicht, dass der Ölpreis bis Ende 2030 zu einem Kurs von 79 US-Dollar je Brent-Barrel notieren wird. Als ausschlaggebender Faktor wird die weltweit steigende Nachfrage nach Rohöl angegeben. Der Ausblick der Expertin für 2040 fällt allerdings noch bullischer aus: Sind alle preiswerten Rohölquellen ausgeschöpft, könnte der Brent-Preis auf 84 US-Dollar steigen. 

In einem ausführlichen Ausblick haben die Analysten von McKinsey bewertet, wie sich kurzzeitige Ereignisse im Rahmen des Weltwirtschaftswachstums auf die langfristige Ölpreisentwicklung auswirken könnten. Kommt es beispielsweise in den 2020er-Jahren vermehrt zu Versorgungsunterbrechungen, ist es wahrscheinlich, dass Ölrücklagen gebildet und langfristig eingelagert werden – bis 2035 sind ein Überangebot und Brent-Preise zwischen 50 US-Dollar und 60 US-Dollar die Folge. Kommt es hingegen zu einer kurzzeitigen Stagnation, könnte Brent-Rohöl langfristig auf einen Preis von bis zu 90 US-Dollar steigen, da die OPEC nicht über ausreichende Kapazitäten verfügt, um den Markt auszugleichen. Das durchschnittliche Brent-Kursziel der McKinsey-Experten liegt bis 2035 in einer Spanne zwischen 65 US-Dollar und 75 US-Dollar je Barrel. 

Aus Sicht der technischen Chartanalyse ergibt sich aktuell ein neutraler Markttrend. Obwohl weitere Preisrückgänge aufgrund jüngster Entwicklungen nicht verwunderlich wären, könnte sich ein positiver Trend für Brent-Rohöl bestätigen, sofern die Kursmarke von 83 US-Dollar überschritten wird. Zunächst warten jedoch kräftige Widerstände in einer Zone zwischen 75 US-Dollar und 79 US-Dollar. 

Obwohl die Ergebnisse der KI der Economic Forecast Agency lediglich bis ins Jahr 2028 reichen, ist ein bullischer Trend erkennbar. Bis Februar 2028 erwarten die Algorithmen Brent-Preise von bis zu 112 US-Dollar, die einen positiven Trend maßgeblich bestätigen würden. 

Ölpreis Prognose 2050:

Um eine aussagekräftige Ölpreis Prognose ausgeben zu können, arbeiten zahlreiche Experten nach dem Wahrscheinlichkeitsprinzip: Wie wahrscheinlich ist es, dass ein Faktor, der den Preis von Rohöl verändert, tatsächlich eintritt? Weil diese Vorhersagen auf lange Sicht äußerst schwer zu treffen sind, ist es kaum verwunderlich, dass Analysten auf eine präzise Ölpreis Prognose bis 2050 verzichten – von der Volatilität des Rohstoffs ganz zu schweigen. 

Einzig und allein Kimberly Amadeo, die Expertin von World Money Watch, wagt in ihrem Ausblick eine exakte Ölprognose bis 2050: Mit einem Brent-Kursziel von knapp 90 US-Dollar positioniert sie sich bullisch. Ob ein positives Szenario tatsächlich eintritt, ist unter anderem davon abhängig, inwieweit sich nachhaltige und grüne Energiequellen in den kommenden Jahren durchsetzen werden und wie sich das ökonomische Umfeld rund um den Globus verändert. 

Im Rahmen der Öl-Kursentwicklung bis 2050 bleiben künstliche Intelligenz sowie Einflüsse der technischen Chartanalyse unberücksichtigt. 

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Was ist die historische Preisentwicklung von Rohöl?

Um die künftige Preisentwicklung von Öl besser einschätzen zu können, werfen wir zunächst einen Blick auf die vergangene Kursentwicklung des Energierohstoffs. Das historische Chartbild von Brent-Rohöl gibt Aufschluss darüber, welchen Einfluss die Konjunktur auf Preisveränderungen hat und wie Marktteilnehmer in der Vergangenheit auf politische Krisen reagiert haben: 

JahrSchlusskurs Brent in USDVeränderung
200023,88 – 1,24 %
200119,62 – 17,84 %
200227,87+ 42,05 %
200329,98+ 7,57 %
200440,83+ 36,19 %
200558,96+ 44,40 %
200661,46+ 4,24 %
200793,32+ 51,84 %
200844,50– 52,31 %
200979,76+ 79,24 %
201093,34+ 17,03
2011107,21+ 14,86 %
2012108,50+ 1,20 %
2013110,12+ 1,50 %
201458,28– 47,08 %
201538,31– 34,27 %
201657,87 + 51,06 %
201766,61+ 15,10 %
201853,14– 20,22 %
201966,32+ 24,80 %
202051,89– 21,76 %
202179,38+ 52,98 %
202282,36 + 3,75 %
202378,72– 4,42 %

In den 70er- und 80er-Jahren wurde der Ölpreis vor allem durch Saudi-Arabien, dem zweitwichtigsten Ölförderland weltweit, bestimmt: Während im Mai 1970 die Zerstörung der saudi-arabischen Ölpipeline in Syrien für neue Rekordpreise sorgte, wurde der Markt im Jahr 1981 mit billigem Öl geradezu überschwemmt – die OPEC-Mitglieder waren zu enormen Preissenkungen gezwungen. 

Im Rahmen der Finanzkrise im Jahr 2008 fiel der Brent-Preis nach vielen Jahren enormer Kurszuwächse auf knapp 42 US-Dollar. Der absolute Tiefstpreis der vergangenen Jahre wurde allerdings in 2020 erreicht, denn aufgrund der Covid-19-Pandemie und der Panik vor einer einbrechenden Wirtschaftsleistung notierte der Energierohstoff zwischenzeitlich nur noch zu einem Kurs von 16,50 US-Dollar. Wie volatil Rohöl tatsächlich ist, zeigte sich allerdings nicht einmal zwei Jahre später: Durch den Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine wurde die Angst vor Unterbrechungen in der Energieversorgung geschürt und der Ölpreis stieg auf ein Jahreshoch von 128 US-Dollar je Brent-Barrel. 

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Was sind mögliche Kursentwicklungen vom Ölpreis?

Wie sich der Ölpreis in den kommenden Jahren entwickeln wird, ist aufgrund der erhöhten Volatilität schwer vorhersehbar. Auf welchen Trend Trader allerdings setzen können und welche Szenarien durch preisbeeinflussende Faktoren möglich sind, sehen wir uns hier genauer an: 

  • ↗️ Rohöl im Aufwärtstrend: Der Ölpreis steigt, wenn die Nachfrage nach Rohöl das derzeitige Angebot übersteigt. Das ist der Fall, wenn es zu Lieferengpässen oder Einschränkungen in der Produktion kommt oder die konjunkturelle Lage einen erhöhten Bedarf an Rohöl fordert – auch der Einfluss der OPEC-Staaten sollte dabei nicht unberücksichtigt bleiben. Politische Krisenherde in relevanten Ölförderländern können weitere Preisanstiege befeuern. 
  • ➡️ Rohöl im Seitwärtstrend: Für 2024 und das kommende Jahr halten Experten dieses Trendszenario für wahrscheinlich. Zu einem neutralen Preisniveau für Rohöl kommt es, wenn das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage ausgewogen ist. So werden Versorgungs- und Produktionsengpässe durch eine sinkende Nachfrage aufgrund einer geringeren Wirtschaftsleistung kompensiert. 
  • ↘️ Rohöl im Abwärtstrend: Der Ölpreis fällt, wenn das Angebot von Rohöl die derzeitige Nachfrage übersteigt. Das ist der Fall, wenn wichtige Ölförderländer wie die Vereinigten Staaten, Saudi-Arabien oder Russland die Produktionsmengen erhöhen und gleichzeitig das Weltwirtschaftswachstum abnimmt – industrielle Abnehmer benötigen dann geringere Mengen des Energierohstoffs. Die Entspannung politischer Krisenherde kann eine Preisschwäche verstärken. 

Welche Faktoren beeinflussen den Ölpreis?

Der Rohölpreis

Im Rahmen unserer Ölpreis Prognose bewerten wir nicht nur aktuelle Analystenmeinungen und den Ausblick an den Rohstoffmärkten, sondern auch Faktoren, die den Preis des fossilen Brennstoffs maßgeblich beeinflussen. Hier gehen wir genauer auf die wichtigsten Aspekte ein: 

1. Veränderungen auf Nachfrageseite: Wirtschaftswachstum & konjunktureller Ausblick 

Da Rohöl hauptsächlich als Energiequelle in der Industrie benötigt wird, spielt die konjunkturelle Lage für die künftige Preisentwicklung eine wichtige Rolle. Befindet sich die Weltwirtschaft in einem Aufschwung (Expansion) oder einer Hochkonjunktur (Boom), steigt nicht nur die Konsumlaune von Privatpersonen, auch in der Industrie wird mehr produziert und preiswerter investiert – die Nachfrage nach Rohöl zieht an. 

Befindet sich die Weltwirtschaft hingegen in einem Abschwung (Rezession) oder einer Tiefphase (Depression), sinkt die Nachfrage nach Rohöl deutlich. In der Industrie wird weniger produziert, die Konsumlaune von Privatpersonen sinkt und die Arbeitslosenquote steigt. Als Resultat fällt der Ölpreis – zuletzt im Jahr 2020, als die Covid-19-Pandemie die Angst vor einer einbrechenden Wirtschaftsleistung verursachte. 

2. Veränderungen auf Angebotsseite: Vorgaben der OPEC & aktuelle Ölförderung

Genauso wichtig wie die Nachfrage nach Rohöl ist das aktuelle Angebot, das an den internationalen Märkten vorherrscht. Wird die Gewinnung von Erd- und Rohöl von relevanten Staaten wie den USA, Saudi-Arabien oder Russland erweitert, sorgt ein höheres Angebot für fallende Preise des Energierohstoffs. Wird die Förderung von Öl aktiv heruntergefahren oder kommt es zu Ausfällen bei Gewinnung, Raffination oder Transport, ist ein eingeschränktes Angebot für höhere Preise verantwortlich. 

Als Rohstoffkartell hat zudem die OPEC einen erheblichen Einfluss auf das aktuelle Ölangebot. Von diesem Zusammenschluss, der immerhin einen Anteil von über 80 % der weltweit vorhandenen Ölreserven kontrolliert, wird die aktuelle Ölförderung sowie das Preisniveau gesteuert. Dem gegenüber steht die US-amerikanische Fracking-Industrie, die den Einfluss der OPEC zunehmend verringert. 

Rohstoff Chart

3. Politische Unsicherheiten

Eng mit dem aktuellen Ölpreis verknüpft sind politische Entscheidungen, Unsicherheiten oder gar Krisen, die einen direkten Einfluss auf das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage nehmen. Besonders stark fallen die Preisveränderungen von Brent und WTI aus, wenn relevante Ölförderländer wie die Vereinigten Staaten, Saudi-Arabien oder Russland betroffen sind. 

Während in den 70er- und 80er-Jahren vor allem durch saudi-arabische Entscheidungen der Ölpreis beeinflusst wurde, sorgte in den 90er-Jahren der Konflikt zwischen dem Irak und Kuwait für einen explodierenden Rohstoffpreis. In der jüngsten Vergangenheit wurde der Brent-Preis vor allem durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und den erneut aufflammenden Konflikt im Nahen Osten angetrieben. 

4. Stärke des US-Dollars

Da sowohl Brent als auch WTI an den internationalen Handelsplätzen in US-Dollar gehandelt werden, hat die Stärke der Währung einen direkten Einfluss auf den Wert des Energierohstoffs – vor allem Trader, die Euro oder in einer anderen Landeswährung handeln, sind davon betroffen. Das wird auch bei einem Blick auf das Chartbild des Rohstoffs deutlich: Während Brent in US-Dollar in den letzten drei Monaten lediglich 4,5 % an Wert verloren hat, fällt der Verlust von Brent in Euro mit 6,5 % deutlich höher aus. 

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Wie kann man in Öl investieren? 

Für Privatpersonen und angehende Trader kommt der physische Handel mit Öl nur selten infrage – schließlich kann kaum jemand für Lagerung und Transport des Rohstoffs aufkommen. Wer in Öl investieren möchte, kann jedoch auf verschiedene Finanzprodukte zurückgreifen, die teilweise sogar eine Wette auf fallende Preise zulassen. Hier erklären wir detailliert, welche Handelsinstrumente für das Trading von Öl zur Verfügung stehen: 

Öl-CFDs

Öl CFDs bei XTB

Mit dem Handel von CFDs, die als Differenzkontrakte zu den Derivaten zählen, können Trader schnell und kompliziert auf Veränderungen des Ölpreises spekulieren. Bei zahlreichen Brokern sind diese Finanzprodukte schon mit geringen Beträgen handelbar und ein Demokonto ermöglicht es Anfängern, die Funktionsweise von CFDs besser verstehen zu können – noch bevor man echtes Geld einsetzt. 

Die Sicherheitsleistung, die Trader beim Broker ihrer Wahl hinterlegen, wird um den jeweiligen Hebel vervielfacht. Die Folge ist ein überdurchschnittlich hohes Gewinnpotenzial, aber auch die erhöhten Verlustrisiken sollten Händler unbedingt berücksichtigen. Mit Öl-CFDs können sich Trader long oder short positionieren und damit auf jede Preisveränderung des Energierohstoffs spekulieren. 

Warum Öl-CFDs?

  • ☑️ Spekulation auf fallende oder steigende Ölpreise möglich
  • ☑️ Bereits mit geringem Tradingkapital handelbar 
  • ☑️ Höheres Gewinnpotenzial durch Hebelwirkung 
  • ☑️ Bei zahlreichen Brokern handelbar – auch mit Demokonto 

Öl-Futures

Öl Future Trading Chart

Beim Trading von Öl-Futures gehen Trader einen vorab definierten Vertrag ein. In einem Terminkontrakt werden für Käufer und Verkäufer sowohl der Basiswert – in diesem Fall Rohöl – als auch ein festes Ablaufdatum sowie ein fester Preis vereinbart. Beide Parteien sind dazu verpflichtet, die Vorgaben aus dem Kontrakt zum vereinbarten Ablaufzeitpunkt zu erfüllen. Aufgrund größerer Handelsmengen, die ein höheres Eigenkapital erfordern, und der erhöhten Verlustrisiken aufgrund der Hebelwirkung ist der Handel nur professionellen Tradern zu empfehlen. 

Warum Öl-Futures?

  • ☑️ Spekulation auf fallende oder steigende Ölpreise möglich
  • ☑️ Klare Bedingungen durch feste Vertragsvorgaben
  • ☑️ Für professionelle Händler mit höherem Tradingkapital
  • ☑️ Höheres Gewinnpotenzial durch Hebelwirkung 

Öl-Optionen

Optionsscheine auf Ölpreis Brent

Bei Öl-Optionen handelt es sich ebenfalls um Terminkontrakte, die für Käufer und Verkäufer feste Vorgaben zu Basiswert, Preis und Ablaufdatum enthalten. Im Gegensatz zum Handel mit Futures hat der Optionskäufer jedoch die Option, aber nicht die Pflicht, den Vertrag zum vereinbarten Zeitpunkt zu erfüllen. Da auch hier Hebelwirkung sowie größere Handelsmengen ins Spiel kommen, sollten ausschließlich Trader mit Vorkenntnissen und dem nötigen Eigenkapital auf diese Finanzprodukte zurückgreifen. 

Warum Öl-Optionen?

  • ☑️ Spekulation auf fallende oder steigende Ölpreise möglich
  • ☑️ Keine Verpflichtung für Options-Käufer, die Vertragsvorgaben zu erfüllen 
  • ☑️ Für professionelle Händler mit höherem Tradingkapital
  • ☑️ Höheres Gewinnpotenzial durch Hebelwirkung 

Öl-ETCs

BNP Paribas ICE Brent Öl ETC

Beim Trading von Öl-ETCs können Händler zwar nur auf einen steigenden Preis des fossilen Brennstoffs spekulieren, jedoch relativ unkompliziert investieren. Benötigt wird lediglich ein Depot, das den Handel von börsennotierten Wertpapieren abbilden kann. Bei einigen Anbietern haben Anleger zusätzlich die Chance, nicht nur einmalig zu investieren, sondern einen monatlichen Sparplan einzurichten.

Zu den bekanntesten Öl-ETCs zählen derzeit: 

  • ▶️ WisdomTree Brent Crude Oil (WKN: A1N49M) mit einer TER von 0,49 %
  • ▶️ WisdomTree WTI Crude Oil (WKN: A0KRKU) mit einer TER von 0,49 % 
  • ▶️ BNP Paribas ICE Brent Öl ETC (WKN: PS701L) mit einer TER von 0,90 %

Öl-ETCs („Exchange Traded Commodities“) bilden die Preisentwicklung von Rohöl anhand von Futures nach. Da diese Finanzprodukte als Schuldverschreibungen eingeordnet werden, sollten Trader das Emittentenrisiko beachten. 

Warum Öl-ETCs?

  • ☑️ Gewinnpotenzial bei langfristig steigenden Ölpreisen 
  • ☑️ Einmalige oder regelmäßige Investitionen möglich 
  • ☑️ Einfaches Investment via WKN oder ISIN möglich 
  • ☑️ Bereits mit geringem Eigenkapital handelbar 

Öl-Aktien

Öl CFDs bei XTB

Wer lieber auf den klassischen Aktienhandel setzen und trotzdem von einem steigenden Ölpreis profitieren möchte, kann sein Portfolio mit Papieren von Aktienunternehmen bestücken, die direkt oder indirekt mit der Gewinnung, Raffination oder dem Transport von Rohöl verknüpft sind. Zu den Top 5 der beliebtesten Öl-Aktien zählen derzeit: 

  • ▶️ Exxon Mobil (WKN: 852549) mit einem Marketcap von 380 Mrd. EUR 
  • ▶️ Chevron (WKN: 852552) mit einem Marketcap von 258 Mrd. EUR 
  • ▶️ Shell (WKN: A3C99G) mit einem Marketcap von 185 Mrd. EUR 
  • ▶️ TotalEnergies (WKN: 850727) mit einem Marketcap von 142 Mrd. EUR 
  • ▶️ Occidental Petroleum (WKN: 851921) mit einem Marketcap von 48 Mrd. EUR 

Zuletzt hat sogar Starinvestor Warren Buffett verstärkt auf Öl-Aktien gesetzt: Im Dezember baute Berkshire Hathaway sein Engagement mit einem Kauf von 10,5 Millionen Aktien von Occidental Petroleum um fast 590 Millionen US-Dollar aus. 

Warum Öl-Aktien?

  • ☑️ Gewinnpotenzial bei langfristig steigenden Ölpreisen 
  • ☑️ Einmalige oder regelmäßige Investitionen möglich
  • ☑️ Aufbau eines Portfolios mit Dividenden-Aristokraten möglich 
  • ☑️ Bereits mit geringem Eigenkapital handelbar

Fazit: Obwohl sich eine Entspannung am Rohstoffmarkt anbahnt, ist weiterhin mit einer hohen Volatilität zu rechnen

Für dieses Jahr erwarten die Analysten zahlreicher Investmentgesellschaften und Researchhäuser eine Entspannung des Preisniveaus an den Rohstoffmärkten. Weitere Öl-Preissteigerungen dürften vorerst nicht eintreten, denn eine Kombination aus einem steigendem Angebot in den Vereinigten Staaten und einer geringeren Nachfrage aufgrund konjunktureller Einbußen – zumindest im ersten Halbjahr 2024 – gilt als wahrscheinlichstes Szenario. 

Orientiert man sich an den Brent-Kurszielen von Goldman Sachs, Citi, Barclays und JP Morgan, dürfte der fossile Brennstoff gegen Ende des Jahres in einer Kursspanne zwischen 70 US-Dollar und 90 US-Dollar notieren. Für Überraschungen sorgt die Vorhersage der Bank of America, die in einem bullischen Szenario von Ölpreisen von bis zu 150 US-Dollar ausgeht. Als ausschlaggebender Faktor wird seitens der Experten eine Verschärfung des Konflikts im Nahen Osten angeführt. 

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Häufig gestellte Fragen:

Wird der Ölpreis wieder fallen?

Ob der Ölpreis wieder fallen wird, ist von vielen verschiedenen Aspekten abhängig. An den Märkten kommt es zu einem Kursrückgang, wenn die Nachfrage nach Rohöl aufgrund einer schwächeren Wirtschaftsleistung nachlässt oder die Förderung des Rohstoffs ausgebaut wird. 

Wie entwickelt sich der Ölpreis 2024?

Wie sich der Ölpreis in 2024 entwickeln wird, ist unter Analysten umstritten. Die meisten Experten gehen von einer sich entspannenden Lage an den Rohstoffmärkten aus. Die Brent-Kursziele von Goldman Sachs, Citi, Barclays und JP Morgan liegen in einer Spanne zwischen 70 US-Dollar und 90 US-Dollar je Barrel. Lediglich die Bank of America überrascht mit einer äußerst bullischen Ölprognose von bis zu 150 US-Dollar je Brent-Barrel. 

Wie entwickelt sich der Ölpreis 2025?

Laut ersten Analysteneinschätzungen dürfte es im Jahr 2025 zu einem neutralen Markttrend und einem gleichbleibenden Ölpreis kommen. Während Goldman Sachs ein Brent-Kursziel zwischen 80 US-Dollar und 81 US-Dollar ausgibt, rechnet JP Morgan mit einem Preis von 75 US-Dollar je Barrel. 

Lohnt es sich, in Öl zu investieren? 

Ob sich ein Investment in Öl lohnt, ist von den individuellen Bedürfnissen eines Traders abhängig – sowohl Anlageziel als auch Risikobereitschaft sollten hier Beachtung finden. Händler sollten die erhöhte Volatilität des Rohstoffs berücksichtigen, sich mit der Funktionsweise der zur Verfügung stehenden Finanzprodukte auseinandersetzen und ausführlich recherchieren, ob sich eine Long- oder Short-Position anbietet. 

Andre Witzel
Andre Witzel ist selbstständiger Trader und der Gründer von Trading.de. Er teilt seine Strategien und Methoden mit seinen Lesern. Er weiß genau welche Fehler Anfänger machen und kann ihnen die besten Tipps geben. Lernen Sie von seinen Erlebnissen auf Trading.de.
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