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Beim Arbitrage Trading konzentrieren sich Trader darauf, einen Vermögenswert zum selben Zeitpunkt zu kaufen und zu verkaufen, um mit der Preisdifferenz an unterschiedlichen Märkten oder Börsenplätzen einen Gewinn zu erzielen.

Dabei handelt es sich um eine marktneutrale Handelsstrategie, denn Trader konzentrieren sich ausschließlich auf den Preisunterschied – Faktoren der technischen oder fundamentalen Analyse bleiben gänzlich unbeachtet. 

Arbitrage Trading – Wichtigste Keyfacts im Überblick

  • Beim Arbitrage Trading kaufen und verkaufen Händler einen Vermögenswert im selben Moment, um durch die Preisdifferenz an unterschiedlichen Märkten Gewinn zu erzielen
  • Diese Trading Strategie ist einfach und risikoarm anwendbar
  • Für das Arbitrage Trading benötigt man einen schnellen Broker
  • Arbitrage Trading ist besonders beliebt bei Trading von Preisunterschieden von Aktien, Kryptowährungen und Devisen

Wir blicken genauer auf das Arbitrage Trading und erklären in diesem Artikel, welche Vermögenswerte man mit dieser Handelsstrategie gewinnbringend traden kann, welche Vor- und Nachteile bei der Anwendung entstehen und ob sich Arbitrage Trading für Privatpersonen heute noch auszahlt. 

Strategien & Beispiele zum Arbitrage Trading 

Arbitrage Trading kann nahezu unbegrenzt auf alle erdenklichen Vermögenswerte und Assetklassen angewendet werden. Folgende Strategien haben sich in der Praxis bereits als erfolgversprechend erwiesen: 

  • Handel mit Aktien
  • Arbitrage Handel mit Kryptowährungen
  • Trading mit Devisen

Arbitrage Trading mit Aktien

Beim Arbitrage Trading mit Aktien konzentrieren sich Händler auf Wertpapiere, die an mehreren Börsenplätzen gehandelt werden. Befinden sich die Handelsplätze beispielsweise in unterschiedlichen Ländern, können Trader mit der Differenz aus dem Wechselkurs einen Gewinn erzielen. 

Beispiel

An der NYSE wird die Coca-Cola Aktie zu einem Preis von 59,51 USD gehandelt, was umgerechnet 54,70 EUR entspricht. Zum selben Zeitpunkt notiert die Aktie an der Frankfurter Börse zu einem Kurs von 55,15 EUR. Kaufen Händler die Coca-Cola Aktie an der NYSE, um sie im selben Moment an der Frankfurter Börse zu verkaufen, entsteht durch die Preisdifferenz ein Gewinn von 0,45 EUR pro Aktie

Coca Cola Aktienkurs im Chart auf Tradingview.com
Coca Cola Aktienkurs – Quelle: TradingView

Handeln Arbitrageure eine Aktie an Börsenplätzen in zwei unterschiedlichen Ländern, sollten sie unbedingt den Spread im Blick behalten. Erteilen Trader an der Frankfurter Börse eine Order, während die NYSE aufgrund des Zeitunterschieds noch geschlossen ist, kann die Differenz zwischen Geld- und Briefkurs den potenziellen Gewinn maßgeblich beeinflussen.

Arbitrage Trading mit Kryptowährungen

Beim Arbitrage Trading mit Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum und anderen Coins können Trader von einem Preisunterschied an Kryptobörsen profitieren, indem sie eine Kryptowährung an unterschiedlichen Handelsplätzen zum selben Zeitpunkt kaufen und verkaufen. 

Beispiel

ETH wird auf der Uniswap-DEX derzeit zu einem Preis von 3.345 USD gehandelt. Zur selben Zeit wird der Preis von ETH bei PancakeSwap zu 3.352 USD angegeben. Führen Trader einen Kauf bei Uniswap durch, um ETH im gleichen Moment bei PancakeSwap zu verkaufen, erzielen sie einen Gewinn von 7 USD

Beim Arbitrage Trading mit Kryptowährungen sollte man jedoch beachten, dass durch die hohe Volatilität von Bitcoin, Ethereum & Co. ein höheres Kursänderungsrisiko entsteht. Selbst in einem kurzen Zeitfenster ändern sich die Preise von Kryptowährungen vergleichsweise schnell, sodass eine Slippage den potenziellen Gewinn schmälern oder sogar komplett zunichtemachen kann. 

Zusätzlich sollten Trader bedenken, dass der Handel von echten Coins im Arbitrage Trading nur bedingt möglich ist. Da die Verarbeitung von Transaktionen von der Effizienz der jeweiligen Blockchain abhängig ist und mehrere Minuten oder gar länger andauern kann, können Kauf und Verkauf nur selten im selben Moment durchgeführt werden. Passende Alternativen stellen Krypto-CFDs, -Futures und -Optionen dar. 

Arbitrage Trading mit Devisen 

Am Forex-Markt erfreut sich das Arbitrage Trading einer besonders großen Beliebtheit, denn durch Veränderungen im Wechselkurs können Trader unkompliziert Gewinne erzielen. In der Regel arbeiten Trader hier mit einer triangulären Arbitrage, die aus dem Handel mit drei verschiedenen Währungspaaren entsteht. 

Beispiel

In unserem Beispiel wenden wir unseren Blick auf drei relevante Währungen: Euro, US-Dollar und das britische Pfund. Die folgende Übersicht verdeutlicht, wie Arbitrageure mithilfe eines Dreieckshandels einen Profit erzielen können: 

WährungspaarWechselkursKaufVerkauf
EUR/USD1,1011.000 USD10.000 EUR
USD/GBP0,808.800 GBP11.000 USD
GBP/EUR1,1710.296 EUR 8.800 GBP 

Zunächst nehmen Trader 10.000 Euro in die Hand, um dafür 11.000 US-Dollar zu kaufen. Die erhaltenen 11.000 US-Dollar werden verkauft, um dafür 8.800 britische Pfund zu kaufen. Mithilfe der letzten Transaktion werden 8.800 britische Pfund zum aktuellen Wechselkurs zurück in Euro getauscht. Aus den anfänglichen 10.000 Euro sind durch die trianguläre Arbitrage 10.296 Euro geworden. Der Gewinn demnach beträgt 296 Euro (Verkauf von 10.000 Euro und Kauf von 10.206 Euro).

Das goldene Dreieck
Für diese Möglichkeit des Arbitrage Tradings benötigen Sie im ersten und letzten Trade ihre Heimatwährung, ansonsten könnten erneut Gebühren für die Wechselkursbereinigung anfallen.

Neben der triangulären Arbitrage können Trader auch auf den statistischen Forex-Handel setzen. Der Fokus liegt dabei auf zwei Gruppen: Überbewertete Währungen und unterbewertete Währungen. Trader positionieren sich long auf die Underperformer und short auf die Overperformer, weil sie davon ausgehen, dass sich die Währungen in naher Zukunft wieder ihrem fairen Wert annähern. 

Schwierigkeitslevel dieser Tradingstrategie 

Das Arbitrage Trading wird als marktneutrale Handelsstrategie bezeichnet und bietet insbesondere für Händler, die das Trading lernen wollen, die Möglichkeit, mit einem vergleichsweise geringen Risiko in den Handel verschiedener Assets einzusteigen. Da Faktoren aus der fundamentalen sowie technischen Analyse beim Arbitrage Trading gänzlich außer Acht gelassen werden, können selbst Anfänger ohne umfassende Vorkenntnisse die Handelsstrategie verfolgen und von den Preisdifferenzen an verschiedenen Börsen- und Handelsplätzen profitieren. 

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Was sind Vor- und Nachteile des Arbitrage Tradings?

Beim Arbitrage Trading entstehen nicht nur Chancen, sondern auch Risiken. Hier haben wir die wichtigsten Vor- und Nachteile der Handelsstrategie zusammengefasst: 

Vorteile des Arbitrage Tradings

  • Verständlichkeit ist einfach
  • Kompatibilität mit vielen Märkten
  • Marktneutralität
  • Risiko ist gering

Nachteile des Arbitrage Tradings

  • Kapitaleinsatz meist hoch
  • Geringe Profite
  • Heutzutage nur noch schwer möglich, da es kaum Unterschiede zwischen den Börsen gibt

Vorteile Arbitrage Handel

Arbitrage Trading ist leicht verständlich und ist somit auch für Einsteiger geeignet und kann auf nahezu alle Märkte und Vermögenswerte angewendet werden. Da Spekulationen auf Kursveränderungen entfallen, kann auf den Einsatz technischer Indikatoren verzichtet werden. Durch die Marktneutralität treten beim Arbitrage Trading lediglich geringe Verlustrisiken auf.

Nachteile Arbitrage Handel

Da die Margen einzelner Arbitrage Trades gering ausfallen, ist ein höherer Kapitaleinsatz notwendig. Daher ist diese Handelsstrategie nicht für kleine Tradingkonten geeignet. Wenn kein schneller Broker vorhanden ist, können verzögerte Orderausführungen oder hohe Spreads können den Profit im Arbitrage Trading erheblich schmälern.

Ist Arbitrage Trading heutzutage noch für Privatanleger möglich?

Arbitrage Trading ist ein beliebtes Modell institutioneller Investoren, um von kurzzeitig auftretenden Preisdifferenzen unterschiedlicher Handelsplätze zu profitieren. Allerdings kann die Handelsstrategie auch problemlos von Privatpersonen angewendet werden, wenn man einige wichtige Faktoren berücksichtigt. 

Da sich Preisdifferenzen meist nur in kleinen Zeitfenstern von wenigen Sekunden ergeben, ist der Einsatz der richtigen Software für Privatpersonen unerlässlich. Setzen Arbitrageure auf ein professionelles Programm, das Preisdifferenzen automatisch erkennt und meldet, entfällt die manuelle Berechnung von vorteilhaften Trades – Privatpersonen sparen sich wertvolle Zeit. Das ist besonders von Vorteil, wenn es um komplexe Modelle wie die trianguläre Arbitrage im Forex Trading geht. Mithilfe einer automatischen Trading Software können erfolgversprechende Trades sogar ohne eigenes Zutun eröffnet werden. 

Aufwand-Nutzen-Rechnung
Die einfachste Arbitrage Trading Strategie, die mit wenig Aufwand für Anfänger betrieben werden kann, ist der Handel mit Preisunterschieden auf verschiedenen Handelsplätzen mit Aktien.

Neben der schnellen Erkennung profitabler Arbitrage Trades ist es für private Händler wichtig, dass der ausgewählte Broker günstige Handelsgebühren und enge Spreads bietet. Insbesondere bei einem geringen Kapitaleinsatz, den die meisten Privatpersonen bevorzugen, entstehen lediglich geringe Margen – die Belastung hoher Gebühren führt schnell dazu, dass der Profit gänzlich dahinschmilzt. 

Kosten – Ein wichtiger Faktor beim Arbitrage-Handel

Anders als bei anderen Trading-Strategien ist es beim Arbitrage-Geschäften notwendig, auf dem Preis zu achten, um so günstig wie möglich zu handeln. Der Gewinn aus der Preisdifferenz ist schnell dahin, wenn in den Orderdetails plötzlich zu hohe Trading Kosten erscheinen. Genau das ist der Grund, warum Arbitragegeschäfte hauptsächlich von institutionellen Anlegern getätigt werden.

Diesen stehen entsprechende Hilfsmittel (z. B. Börsensoftware) zur Verfügung und sie haben in der Regel das notwendige Kapital, um entsprechend große Handelsvolumina abzuwickeln. Bei einem Privatanleger sieht das anders aus. Für Ihn ist Arbitrage-Trading deutlich schwieriger, da er kaum gute Arbitragemöglichkeiten entdecken kann und im Vergleich zu institutionellen Anlegern verhältnismäßig hohe Transaktionsgebühren bezahlen muss.

Regulierungen: Ist Arbitrage Trading untersagt? 

Aus rechtlicher Sicht können Trader beruhigt sein: Arbitrage Trading ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt legal und kann problemlos von Privatpersonen angewendet werden. Schließlich handelt es sich um Preisdifferenzen, die durch eine freie Marktwirtschaft entstehen und durch Angebot und Nachfrage definiert werden – Arbitrageure müssen keine rechtlichen Konsequenzen befürchten. 

Zu Ausnahmen kommt es bezüglich der Brokerauswahl. Einige Handelsplattformen schließen in ihren Geschäftsbedingungen den gezielten Handel von Preisdifferenzen aus. Entschließen sich Trader dazu, Arbitrage Trading anzuwenden, ist der Broker dazu berechtigt, die Gewinne einzubehalten. Deshalb sollten Trader darauf achten, dass die Anwendung der Handelsstrategie ausdrücklich erlaubt ist. 

Fazit: Arbitrage Trading bietet ein vergleichsweise geringes Risiko 

Aufgrund seiner leicht verständlichen Regeln erfreut sich das Arbitrage Trading besonders unter angehenden Tradern einer zunehmenden Beliebtheit. Da sich Marktteilnehmer ausschließlich auf Preisdifferenzen unterschiedlicher Märkte und Börsenplätze fokussieren, entsteht lediglich ein geringes Verlustrisiko – schließlich entfällt eine Spekulation auf Kursveränderungen. Zudem kann mit dem Arbitrage Trading nahezu jeder Vermögenswert gehandelt werden: Aktien, Kryptowährungen und Devisen sind dabei besonders gefragt.

Obwohl Arbitrage Trading aus rechtlicher Sicht erlaubt ist, profitieren Privatpersonen nicht immer von gewinnbringenden Trades. Da Preisdifferenzen lediglich für Sekundenbruchteile auftreten, benötigt es eine zuverlässige Software sowie einen Broker, der vergleichsweise enge Spreads und niedrige Gebühren bietet. Zusätzlich fallen Margen in der Regel kleiner aus, weshalb die Handelsstrategie von institutionellen Anlegern mit hohem Handelsvolumen bevorzugt wird. In der Tradingausbildung von trading.de werden weitere Handelsstrategie ausgiebig besprochen.

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FAQ: Meistgestellte Fragen zum Arbitrage Trading

Wie funktioniert Arbitrage Trading?

Beim Arbitrage Trading fokussieren sich Trader auf Preisdifferenzen an unterschiedlichen Börsen und Märkten. Sie kaufen und verkaufen einen Vermögenswert im selben Moment, um mit der erzielten Preisdifferenz Geld zu verdienen. Das ist unter anderem bei Aktien möglich, die an Börsenplätzen in verschiedenen Ländern in Euro und US-Dollar gelistet werden. 

Ist Arbitrage Trading verboten?

Aus rechtlicher Sicht ist Arbitrage Trading nicht verboten. Privatpersonen, die sich auf den Handel von Preisdifferenzen an unterschiedlichen Börsen konzentrieren, müssen keine rechtlichen Konsequenzen befürchten. Eine Ausnahme bilden einige Broker, die das Arbitrage Trading ausdrücklich in ihren Geschäftsbedingungen ausschließen. 

Was ist ein Arbitragegewinn? 

Der Arbitragegewinn ist die Preisdifferenz, die durch einen günstigen Kauf und einen teureren Verkauf eines Vermögenswertes an unterschiedlichen Börsenplätzen entsteht. Um die tatsächliche Rendite zu berechnen, müssen Trader Handelsgebühren, Spreads und weitere Kosten vom Arbitragegewinn abziehen. 

Wann ist ein Markt arbitragefrei? 

Um einen arbitragefreien Markt handelt es sich, wenn keinerlei Preis-, Kurs- oder Zinsdifferenzen bestehen. Da die meisten Assets jedoch an zahlreichen Börsen- und Handelsplätzen rund um den Globus angeboten werden, ist eine Arbitragefreiheit in einer freien Marktwirtschaft nur selten der Fall. 

Lohnt sich Arbitrage Trading für Privatpersonen?

Ob sich Arbitrage Trading für Privatpersonen lohnt, hängt ganz von den individuellen Voraussetzungen ab. Da oftmals nur ein höherer Kapitaleinsatz zu profitablen Trades führt, konzentrieren sich in der Regel institutionelle Anleger auf diese Handelsstrategie. Möchten Privatpersonen ins Arbitrage Trading einsteigen, sollten sie sich mit der nötigen Trading Software sowie den anfallenden Gebühren auseinandersetzen.

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