Um erfolgreich zu handeln, nutzen zahlreiche Trader Indikatoren. Diese lassen sich in mehrere Gruppen einteilen, wie zum Beispiel in Trendindikatoren und Oszillatoren. Dieser Gruppe gehört unter anderem der sogenannte Relative Strength Index, kurz RSI, an.
Wir möchten in unserem Beitrag explizit auf den Indikator eingehen. Sie erfahren unter anderem, worum es sich beim Relative Strength Index handelt, was dieser aufzeigt, wie er berechnet wird und welche Einstellungen Sie vornehmen können. Darüber hinaus zeigen wir die wichtigsten Divergenzen auf und erläutern, welche Vor- sowie Nachteile bei diesem Indikator zu finden sind.
Das Wichtigste zum RSI Indikator im Überblick:
- Der RSI (Relative Strength Index) ist ein Oszillator, der die innere Stärke einer Kursbewegung misst.
- Er schwankt zwischen 0 und 100, wobei Werte unter 30 als überverkauft und Werte über 70 als überkauft gelten.
- Der RSI wurde 1978 von Welles Wilder entwickelt und ist besonders beliebt beim Daytrading.
- Vorteile des RSI: einfache Interpretation, Erkennung von Trends, hilfreich beim kurzfristigen Trading und Kombination mit anderen Indikatoren.
- Nachteile: geringe Aussagekraft bei alleiniger Betrachtung, oft Fehlsignale, weniger geeignet für Märkte mit geringer Volatilität.
- Die Berechnung des RSI berücksichtigt den Durchschnittsgewinn und den Durchschnittsverlust über einen bestimmten Zeitraum (standardmäßig 14 Tage).
- Divergenzen im RSI können Hinweise auf mögliche Trendwenden geben.
- Der RSI sollte immer in Kombination mit anderen Indikatoren und im Kontext der Marktsituation interpretiert werden.
Definition: Was ist und wie funktioniert der RSI Indikator?
Der Relative Strength Index ist ein Oszillator und misst die Stärke einer Kursbewegung, genauer gesagt die „innere Stärke“. Daran können Trader ableiten, in welchem Umfang die Kurse sich vermutlich in die eine oder andere Richtung bewegen werden. Der Relative Strenght Index ist einer der am häufigsten genutzten Indikatoren, unter anderem beim Daytrading. Der RSI wird ebenfalls häufiger als Momentum Indikator bezeichnet.
Oszillatoren wie der RSI zeichnen sich dadurch aus, dass sich der Wert faktisch kontinuierlich zwischen zwei Punkten hin und her bewegt. Die Entwicklung dieses Indikators geht auf Welles Wilder zurück und fand im Jahre 1978 statt. Man bezeichnet den Relative Strength Index häufig ebenfalls als Preisfolgeindikatoren. Er schwankt zwischen 0 und 100, wobei die jeweiligen Werte unterschiedliche Aussagen treffen.
– 14 Tage
– 38 Tage
Den Relative Strength Index gibt es mittlerweile seit über 40 Jahren, denn er wurde erstmals 1978 vorgestellt. Zusammenfassend können wir zum Relative Strength Index als Indikator folgende Eigenschaften festhalten:
- Es handelt sich um einen Oszillatoren sowie einen Momentum Indikator
- Durch den RSI sollen Trends möglichst frühzeitig erkannt werden
- Der Wert des Relative Strength Index liegt stets zwischen 0 und 100
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Welche Vor- und Nachteile hat der Relative Strength Index?
Jeder Indikator hat sowohl Stärken als auch Schwächen. Daher gibt es ebenfalls beim Relative Strength Index Vor- und Nachteile, die Sie als Trader kennen sollten.
Die wichtigsten Vorzüge des RSI als Indikator sind:
- Einfache Interpretation
- Trend lässt sich leicht erkennen
- Besonders hilfreich beim kurzfristigen Trading (vor allem beim Scalping)
- Schnelle Interpretation, ob Basiswert überkauft oder überverkauft ist
- Trends werden bereits vor ihrem Beginn erkannt
- Kombination mit anderen Indikatoren, beispielsweise MACD, leicht möglich
Im Vordergrund stehen bei den Vorteilen die leichte Interpretation des Indikators sowie die Tatsache, dass Trends einfach – oft schon vor ihrem eigentlichen Start – zu erkennen sind. Trotz der Einfachheit wird der RSI Indikator ebenso von erfahrenen Tradern genutzt. Meistens findet in dem Fall eine Kombination mit den Pivot Punkten oder anderen Indikatoren statt.
Eine Stärke ist dabei, dass sich der RSI vor allem beim sehr kurzfristigen Trading auszeichnen kann, wie zum Beispiel beim Scalping. Sie können als Trader schnell erkennen, ob ein bestimmter Basiswert aktuell überkauft oder überverkauft ist. Zudem lassen sich Trend direkt zu Beginn erkennen.
Neben den Vorteilen gibt es ebenso Nachteile, die Sie zum Relative Strength Index kennen sollten. Im Wesentlichen sind das:
- Geringe Aussagekraft bei alleiniger Betrachtung
- Vergleichsweise oft Fehlsignale
- Weniger geeignet an Märkten mit geringer Volatilität
Aus den Nachteilen lässt sich ableiten, dass Sie den RSI als Indikator möglichst nicht alleine betrachten sollten, sondern vor Ihrer Kauf- oder Verkaufsentscheidung noch weitere Indikatoren in Anspruch nehmen. Gut geeignet ist der Relative Strength Index bei volatilen Märkten, weniger jedoch in Seitwärtsbewegungen und bei Märkten mit einer eher niedrigen Schwankungsbreite. Daher ist die Spanne von 30 bis 70 auch recht groß, innerhalb derer keine konkrete Aussage gemacht werden kann.
Vorteile:
- Einfache Interpretation
- Trend lässt sich leicht erkennen
- Besonders hilfreich beim kurzfristigen Trading (vor allem beim Scalping)
- Schnelle Interpretation, ob Basiswert überkauft oder überverkauft ist
- Trends werden bereits vor ihrem Beginn erkannt
- Kombination mit anderen Indikatoren, beispielsweise MACD, leicht möglich
Nachteile:
- Geringe Aussagekraft bei alleiniger Betrachtung
- Vergleichsweise oft Fehlsignale
- Weniger geeignet an Märkten mit geringer Volatilität
Wie berechnet man den RSI? Berechnung & Formel
Für die Berechnung des RSI ist es wichtig zu wissen, dass dieser Indikator aus drei Komponenten besteht, nämlich:
- Relative Stärke (Namensgeberin)
- Durchschnittlicher Gewinn
- Durchschnittlicher Verlust
Im nächsten Schritt der Berechnung sind die zuvor ermittelten zwei Werte die Grundlage. Jetzt findet eine Art Glättung statt. Die Formeln dazu sind etwas komplizierter und lauten:
- Durchschnittsgewinn = [(vorheriger Durchschnittsgewinn) x 13 + aktueller Gewinn] / 14
- Durchschnittlicher Verlust = [(vorheriger durchschnittlicher Verlust) x 13 + aktueller Verlust] / 14
Beispiel für die Berechnung des RSI
Da die zuvor genannte Formel für die Berechnung des RSI für viele Trader sehr theoretisch klingen wird, möchten wir jetzt anhand eines Beispiels die Berechnung etwas praxisnäher durchführen. Im Beispiel nutzen wir der Einfachheit halber einen Zeitraum von sieben Tagen, innerhalb dessen es folgende Kursbewegungen gab:
+2, -1, -3, +4, +4, -3, +4
Nun müssen lediglich sämtliche positiven und negativen Werte addiert werden.
Das Ergebnis lautet:
- Positiv: 14
- Negativ: 7
Jetzt muss das jeweilige Ergebnis (positiv und negativ) durch den Zeitraum der Beobachtung dividiert werden, also durch 7. Das führt dazu, dass der positive Durchschnittswert bei 2 liegt, während sich der negative Wert auf 1 beläuft. Nun müssen diese Werte lediglich in die RSI Formel eingesetzt werden, sodass sich folgende Berechnung ergibt:
2/(2+1) * 100 = RSI
2/3 * 100 = 66,6
An dem RSI Wert von 66,6 lässt sich ablesen, dass eine eindeutige Aussage nicht möglich ist. Tendenziell geht der Basiswert allerdings in Richtung überkauft, weil das ab einem RSI von über 70 der Fall wäre. Daraus können Trader ihre Konsequenzen ziehen und eventuell an einen Verkauf bzw. eine Short-Position denken.
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Wofür wird der RSI verwendet?
Die wesentliche Aufgabe des RSI ist es, eine Aussage zu treffen, ob eine Aktie oder ein anderer Basiswert von der Tendenz her überkauft oder überverkauft ist. Zu diesem Zweck ist es die Hauptaufgabe des Relative Strength Index, kurzfristige Hoch- und Tiefpunkte zu erkennen. Dazu gehört auch, dass im Idealfall Trendwendepunkte identifiziert werden können. Wird er korrekt angewendet, dann handelt es sich beim RSI von seiner Aussagekraft her um einen sehr guten Indikator. Das bedeutet allerdings nicht, dass es keine Fehlsignale geben könnte. Zur Interpretation des RSI ist es wichtig, die Bedeutung der einzelnen Werte zu kennen.
Diese lauten wie folgt:
- RSI unter 30: Basiswert vermutlich überverkauft
- RSI zwischen 30 und 70: Keine einheitliche Aussage möglich
- RSI über 70: Basiswert vermutlich überkauft
Anhand des errechneten Wertes lässt sich somit eine Aussage treffen, ob der analysierte Basiswert vermutlich überkauft oder überverkauft ist. Allerdings gibt es Zwischenwerte von 30 bis 70, bei dem keine eindeutige Aussage getroffen werden kann. Wenn der RSI beispielsweise bei 20 liegt, wäre das ein recht eindeutiges Zeichen dafür, dass der entsprechende Basiswert überverkauft ist. Die logische Konsequenz wäre, dass Trader zu diesem Zeitpunkt einsteigen. Auf diese Weise entstehen beim RSI die entsprechenden Kauf- und Verkaufssignale.
Beträgt der Wert zum Beispiel 82, dann gilt der Basiswert als überkauft. Das wäre ein Signal, dass die Kurse fallen könnten und demnach ein Verkaufssignal. Die Handelssignale resultieren beim Relative Strength Index demzufolge daraus, ob er einen „markanten“ und eindeutigen Wert hat. Bei einem RSI zwischen 30 und 70 wäre das nicht der Fall, sodass in dieser Range keine Kauf- oder Verkaufssignale entstehen können.
Korrekte Interpretation des RSI Wert ist wichtig
Auf den ersten Blick scheint die Interpretation des Relative Strength Index relativ einfach zu sein, je nachdem, welchen Wert die Berechnung zwischen null und 100 ergibt. Dennoch ist es wichtig, das Ergebnis der Berechnung stets im Zusammenhang mit der Marktsituation zu betrachten und auch die möglichen Folgen zu analysieren. Gehen wir zur Verdeutlichung davon aus, dass der Basiswert momentan einen RSI von 25 hat. Aufgrund der vorherigen Interpretation würde das bedeuten, dass es sich um einen überverkauften Wert handelt. Wenn sich der Kurs jetzt jedoch einem Tief nähert, wäre es aus dem Grund vermutlich nicht die richtige Entscheidung, den RSI Wert als Verkaufssignal zu sehen und die Position zu schließen oder short zu gehen.
Dahinter steckt der Gedanke, dass trotz des RSI von unter 30 durch das Annähern zum Tiefpunkt eine Gegenreaktion einsetzen könnte. An diesem genannten Beispiel wird ersichtlich, dass stets weitere Faktoren berücksichtigt werden und Sie Ihre Entscheidungen nicht ausschließlich auf Basis des RSI Indikator treffen sollten.
RSI – Wann kaufen bzw. verkaufen?
RSI zwischen 30 und 70 |
Der RSI bewegt sich zwischen 30 und siebzig und steigt weiter nach oben. Dieses Szenario kann als Kaufsignal verstanden werden. |
RSI fällt von über 70 auf unter 70 |
Tritt jedoch eine Abwärtsbewegung auf, also der RSI fällt von über 70 auf unter 70, wird das als Verkaufssignal bewertet. |
RSI steigt, Aktie fällt |
Steigt der RSI, während die Aktie fällt, spricht das für eine Trendumkehr. |
Viele Trader setzen die Kaufsignale viel zu früh um und vergessen dabei nicht selten eine Stop-Loss. Das kann zu einem deutlichen Verlust innerhalb des Depots führen. Aus diesem Grund ist es ratsam, sich beim Ausstieg oder Einstieg nicht allein auf den RSI zu verlassen. Weitere Kombinationsmöglichkeiten zeigen wir in diesem Artikel.
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Trading Strategien mit dem Relative Strenght Index:
Das Trading auf Basis des RSI funktioniert so, dass Sie sich den jeweils aktuellen Wert betrachten. Dabei sollten Sie jedoch ebenfalls die Entwicklung im Blick haben. Ist der RSI zum Beispiel in der jüngeren Vergangenheit schnell und stark von beispielsweise 50 auf 80 gestiegen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es zu einer Gegenbewegung im Kurs kommt. Der ohnehin bereits als überkauft geltende Basiswerte könnte dann deutlich fallen.
Die Grundlage für den Handel auf Basis des Relative Strength Index ist dabei, dass Überkauft-Signale in einem überteuerten Markt mit höherer Wahrscheinlichkeit dazu führen, dass Verkäufe zunehmen und es eine Trendwende oder zumindest eine Kurskorrektur geben könnte. Konkret würden Trader daher so handeln, dass Sie den Basiswert veräußern. Limits sind dabei dringend zu empfehlen, da es beim RSI häufiger Fehlsignale geben kann.
In der Praxis nutzen besonders Daytrader den RSI sehr gerne. Das liegt daran, dass er ein guter Indikator ist, um im sehr kurzfristigen Bereich eine Gegenposition einzugehen, wenn eine Kurskorrektur ansteht. Für das Trading mit dem RSI bedeutet das, dass Sie bei hohen Werten eine Short-Position eröffnen, bei niedrigen hingegen eine Long-Position.
Zusammenfassend sollten Sie beim Handel mit dem RSI folgende Punkte beachten:
- Aktuellen RSI und dessen vorherige Entwicklung betrachten
- Je stärker Anstieg oder Fall des RSI, desto wahrscheinlicher ist Gegenbewegung
- Short-Position bei hohen Werten aufbauen, Long-Position bei niedrigen RSI Werten
Geeignete Märkte für den RSI alle, in denen eine etwas höhere Volatilität besteht. Dabei spielt der zu handelnde Basiswerte kaum eine Rolle. So eignet sich der Indikator zum Beispiel für den Handel mit Rohstoffen, Kryptos, Aktien oder Devisen. Allerdings gibt es natürlich innerhalb dieser Märkte einige Werte, die deutlich weniger volatil als andere sind. In Seitwärtsmärkten und auf Märkten mit geringer Volatilität produziert der RSI öfter Fehlsignale. Daher ist er – zumindest als alleiniger Indikator in der Betrachtung – dort nicht geeignet.
Nun möchte ich Ihnen einige konkrete Strategien mit dem RSI-Indikator vorstellen, die Sie in der Praxis anwenden können.
Strategie Nummer 1 – Basisstrategie in Kombination mit Support & Resistancelevels
Die erste Strategie, die wir uns anschauen wollen, ist sehr einfach und daher für Anfänger gut geeignet. Sie wird angewendet, wenn der RSI entweder über 70 (überkauft) oder unter 30 (überverkauft) liegt. Die Idee ist, Unterstützungs- und Widerstandszonen in Kombination mit dem RSI zu verwenden.
Wenn der Kurs an einer Widerstandszone abprallt und der RSI gleichzeitig über 70 liegt, ist dies bei dieser Strategie ein Verkaufssignal. Im oberen Chart ist diese Zone gut zu erkennen. Umgekehrt ist es ein Kaufsignal, wenn der Kurs an einer Unterstützungszone abprallt und der RSI unter 30 liegt.
Strategie Nummer 2 – RSI in Kombination mit gleitenden Durchschnitten
Eine weitere Strategie, die ich Ihnen vorstellen möchte, ist es, den RSI mit einem gleitenden Durchschnitt (z.B. 50-Tage) zu kombinieren. Die Grundidee dahinter ist simpel, aber effektiv. Wenn der RSI über den gleitenden Durchschnitt steigt, könnte dies als Kaufsignal interpretiert werden. Umgekehrt, wenn der RSI unter den gleitenden Durchschnitt fällt, könnte dies als Verkaufssignal dienen.
Das liegt daran, dass der gleitende Durchschnitt als eine Art „Basislinie“ oder „Mittelwert“ für den RSI dient. Wenn der RSI über diesen Mittelwert steigt, zeigt dies an, dass die jüngste Preisbewegung stärker ist als der Durchschnitt der letzten 50 Tage. Das deutet auf einen möglichen Aufwärtstrend hin, Umgekehrt, wenn der RSI unter den gleitenden Durchschnitt fällt, zeigt dies an, dass die jüngste Preisbewegung schwächer ist als der Durchschnitt der letzten 50 Tage, wodurch man als Trader auf einen Abwärtstrend schließen kann. Probieren Sie diese Strategie aus – vorzugsweise in Kombination mit dem Stochastik-Oszillator zur Absicherung.
Strategie Nummer 3 – Komplexe RSI-Strategie mit Mehrfachzeitrahmen und Kanalanalyse
Die dritte Strategie, die ich Ihnen präsentieren möchte, ist für fortgeschrittene Trader konzipiert und kombiniert den RSI-Indikator mit Mehrfachzeitrahmen und einer Kanalanalyse. Im oberen Chart ist sie dargestellt.
Die Idee hinter dieser Strategie ist, den RSI in zwei unterschiedlichen Zeitrahmen zu betrachten, z.B. im Tageschart und im 4-Stunden-Chart. Dies gibt uns eine Makro- und Mikroperspektive auf den Markt und hilft uns, stärkere Signale zu identifizieren.
Zunächst suchen wir im Tageschart nach einem überkauften oder überverkauften RSI-Signal (über 70 oder unter 30). Wenn wir ein solches Signal finden, wechseln wir zum 4-Stunden-Chart und suchen nach Bestätigungen dieses Signals. Eine Bestätigung könnte ein ähnliches RSI-Signal im 4-Stunden-Chart oder ein Durchbrechen des RSI durch einen wichtigen gleitenden Durchschnitt sein.
Parallel dazu verwenden wir eine Kanalanalyse, um Unterstützungs- und Widerstandsniveaus zu identifizieren. Wenn der Preis an der Oberseite des Kanals abprallt und der RSI im Tageschart über 70 (also überkauft) ist und im 4-Stunden-Chart eine Bestätigung zeigt, haben wir ein starkes Verkaufssignal. Umgekehrt, wenn der Preis an der Unterseite des Kanals abprallt und der RSI im Tageschart unter 30 (also überverkauft) ist und im 4-Stunden-Chart eine Bestätigung zeigt, haben wir ein starkes Kaufsignal
Diese Strategie kombiniert also die Stärke des RSI in verschiedenen Zeitrahmen mit der Präzision der Kanalanalyse, um hochwahrscheinliche Handelssignale zu identifizieren. Es ist ratsam, diese Strategie in einem Demokonto zu testen, bevor sie in einem Live-Konto angewendet wird, und sie mit einem soliden Risikomanagement zu kombinieren.
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Welchen RSI einstellen? Mögliche Einstellungen
Im Wesentlichen können Sie beim RSI die Beobachtungszeiträume abändern, also dementsprechend Einstellungen anpassen. Standardmäßig wird in der Regel eine Periode von 14 Tagen eingestellt. Sie können beispielsweise alternativ einen Beobachtungszeitraum von zehn Tagen, 20 Tagen oder noch längere Zeiträume wählen.
Zu den Einstellungen gehört auch, dass Sie die Niveaus des RSI erhöhen und reduzieren können. Das bedeutet, Sie könnten zum Beispiel die Einstellung vornehmen, dass das Signal für einen überverkauften Basiswert bei 15 liegt, während Sie es für einen überkauften Basiswert bei 60 ansetzen. Die übliche Range von unter 30, zwischen 30 und 70 sowie über 70 kann also durchaus individuell verändert werden. Das empfiehlt sich manchmal in Märkten, bei denen in der Vergangenheit am Rande der Range, zum Beispiel bei 75, recht häufig Fehlsignale kamen und der Kurs des Basiswertes (in dem Beispiel) dennoch weiter gestiegen ist, obwohl ein RSI von 75 eher zu einem Verkaufssignal führt.
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RSI in die Software einfügen
Trader haben häufig die Möglichkeit, den RSI Indikator in eine Trading Software bzw. Trading Plattform einzufügen. Das funktioniert zum Beispiel beim MetaTrader 4/5 oder auch bei Tradingview. Je nach genutzter Software klicken Sie dazu meistens auf einen Button wie „Indikator einfügen“. Im Folgenden steht Ihnen eine größere Auswahl an Indikatoren zur Verfügung, wie zum Beispiel der Relative Strength Index. Dieser findet sich oftmals in der Oberkategorie der Momentum-Indikatoren oder Oszillatoren.
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Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Indikatoren
Prinzipiell kann der RSI mit verschiedenen, weiteren Indikatoren kombiniert werden und sollte das auch. Beliebt ist zum Beispiel eine Kombination mit den Bollinger Bändern und der ADX. Der ADX dient als Trendindikator als gute Ergänzung zum RSI, während die Bollinger-Bänder genutzt werden können, um die Schwankungsbreite des Marktes (Volatilität) zu bestimmen. Wie hilfreich die Kombination dieser drei Indikatoren sein kann, zeigt zum Beispiel die folgende Situation:
- RSI von beispielsweise 75 → Basiswerte überkauft, daher eventuelle Konsolidierung
- Bollinger-Bänder zeigen Ausbruch → Trend geht nach unten
- ADX zeigt jedoch deutliche Trendstärke → Konsolidierung/Trendumkehr unwahrscheinlich
Aufgrund des Widerspruchs zwischen RSI + Bollinger-Bändern auf der einen mit dem ADX auf der anderen Seite wäre es ratsam, einen weiteren Indikator zu nutzen.
Welche Divergenzen gibt es beim RSI Indikator?
Beim RSI Indikator kann es zu verschiedenen Divergenzen kommen. So werden bestimmte Abweichungen von einem üblichen Kursverlauf bezeichnet. Professionelle und erfahrene Trader nutzen solche Divergenzen dazu, eine eventuelle Trendwende am Markt zu prognostizieren.
Beim RSI Indikator gibt es vornehmlich vier Divergenzen, nämlich:
- Bullische Divergenz
- Bärische Divergenz
- Versteckte bullische Divergenz
- Versteckte bärische Divergenz
Lassen Sie uns auf diese Divergenzen näher eingehen. Handelt es sich zum Beispiel um eine bullische RSI Divergenz, kommt diese in der Regel zum Tragen, wenn der Kurs des Basiswertes vorher ein neues Tief erreicht hat. Demgegenüber steigt jedoch der Verlauf des RSI Indikators, der auf einem vergleichsweise hohen Niveau verbleibt.
Diese Situation führt meistens dazu, dass es eine bullische RSI Divergenz gibt. Diese bildet sich auf einem recht niedrigen Stand des Marktes (Bärenmarkt) und stellt somit ein sogenanntes Umkehrmuster dar. Die Schlussfolgerung ist, dass es sich bei der bullischen RSI Divergenz um einen Alarm handelt, da sie normalerweise vor der Trendumkehr auftritt.
Das Gegenteil einer bullischen Divergenz ist die bärische Divergenz. Diese tritt dann in Erscheinung, wenn der Kurs des Basiswertes ein vergleichsweise hohes Hoch bildet, der RSI hingegen Hochs auf einem niedrigeren Niveau produziert. Nach dem Bilden einer bärischen Divergenz sinkt der Kurs des Basiswertes.
Bei der versteckten Divergenz handelt es sich um eine andere Variante der bullischen bzw. bärischen Divergenz. Das Problem besteht darin, dass solche versteckten Divergenzen nur äußerst schwer zu erkennen sind. Bei der versteckten bullischen Divergenz zeichnet sich der Kurs durch höhere Tiefs aus. Trotzdem gibt es durch den Indikator gebildete, niedrigere Tiefs. Das bedeutet: Einerseits bewegt sich der Indikator nach unten, andererseits führen die fehlenden Tiefs auf dem Kurschart dazu, dass sich die bärischen Kurstendenzen verringern müssten.
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Alternativen zum Relative Strength Index
Der RSI zählt zu den Oszillatoren, welche die Stärke einer Kursbewegung anzeigen. Neben dem Relative Strength Index gibt es in dieser Gruppe noch andere Indikatoren, die als Alternative dienen können, wie zum Beispiel:
- CCI (Commodity Channel Index)
- ROC (Rate of Change)
- MFI (Money Flow Index)
- Momentum
Der CCI zum Beispiel berücksichtigt zum einen den Preis/Kurs und zum anderen das Momentum. Sehr gut geeignet ist der Oszillator vor allem in Märkten, die sich durch einen Seitwärtstrend kennzeichnen. Durch den CCI können Trader feststellen, in welcher Entfernung sich der Kurs des Basiswertes vom Moving Average befindet. Deshalb lässt sich am CCI auch ablesen, ob momentan ein Trend vorliegt oder nicht. Eher ungeeignet ist der CCI jedoch bei relativ starke und stabile Trends. Der CCI Wert bewegt sich oft zwischen -100 und +100.
Was ist der Relative Strength Index nach Levy?
Der Relative Strength Index nach Levy (kurz: RSL) ist eine von Mark Levy in den 1980er-Jahren entwickelte Analysemethode, die Trader heute immer noch verwenden, um die relative Performance verschiedener Vermögenswerte miteinander zu vergleichen. Hierbei werden die Kursveränderungen der jeweiligen Vermögenswerte über einen bestimmten Zeitraum angesehen und verglichen.
Einfach ausgedrückt können Anleger mit dem RSL ermitteln, ob sich der Kurs des Vermögenswerts in nächster Zeit stärker verändern wird, als es in der Vergangenheit der Fall war. Diese Information macht es Tradern einfacher die Wertpapiere mit Potenzial zu identifizieren. Außerdem wird es für sie einfacher abzuschätzen, wann der optimale Zeitpunkt ist, um den betreffenden Vermögenswert zu kaufen oder zu verkaufen.
Wissenswert:
- Im Gegensatz zu anderen technischen Indikatoren basiert die relative Stärke nach Levy auf einer intuitiven Logik: Wenn sich der Preis eines Vermögenswertes im Verhältnis zum Markt in einem bestimmten Zeitraum stärker als der Marktdurchschnitt ändert, ist es möglicherweise an der Zeit, entweder auf die Aktie zu setzen oder sie zu verkaufen. Es gibt jedoch keine Garantie dafür, dass diese Entscheidung auch Erfolg haben wird.
- Levys Relative Strength (RSL) wird zwar mit dem RSI (Relative Strength Index) in einem Atemzug genannt, ist aber noch lange nicht dasselbe.
Achtung: Auch wenn die relative Stärke nach Levy hilfreich sein kann, sollten Investoren auch andere Faktoren berücksichtigen – insbesondere fundamentale Faktoren – bevor sie ihr Geld investieren. Damit sie sicherstellen, dass sie die bestmögliche Entscheidung treffen und ihr Portfolio auf lange Sicht mehr Wert hat, berechnet.
Levy war überzeugt, dass relativ starke Unternehmen in der Regel weiterhin überdurchschnittlich gut abschneiden werden – vor allem in einem Bullenmarkt. Darum war er sich sicher, dass sich diese Unternehmen auch in einem möglichen Abschwung besser behaupten können.
Wie wird die Relative Stärke nach Levy berechnet?
RSL = Wochenschlusskurs /arithmetisches Mittel der Wochenschlusskurse des Betrachtungszeitraums
Laut Levy liegt der optimale Betrachtungszeitraum bei 27 Wochen. Allerdings ist auch eine Berechnung für andere Zeiträume möglich.
RSL > 1 = Besserer Kurs als in der Vergangenheit
RSL < 1 = Schlechterer Kurs als in der Vergangenheit
RSL = 1 = Kursstärke jetzt und in der Vergangenheit identisch
RSL: die Vorteile
Zunächst einmal ist der RSL sehr benutzerfreundlich und die Berechnung einfach zu erlernen. Besondere mathematische Kenntnisse sind hierfür nicht notwendig. Darüber hinaus können Anleger den Prozess leicht an ihre eigenen Anlageziele anpassen.
Des Weiteren ist dieses Verfahren sehr schnell und effizient. Es ermöglicht Investoren, in kurzer Zeit viele Wertpapiere zu vergleichen und so eine fundierte Entscheidung über ihre Investition zu treffen. Außerdem gibt es keine Notwendigkeit für lange Recherchen oder mühsame Berechnungen, da alle notwendigen Daten bereits vorliegen.
Fazit zum Relative Strength Index – Gut zur Identifikation von Trends
Wenn Sie den RSI Indikator korrekt anwenden, sagt er Ihnen, ob ein Basiswert überkauft oder überverkauft ist. Darüber hinaus können Sie ableiten, ob es in Kürze einen Trend gibt oder sich stattdessen eine Trendumkehr andeutet. Ferner liefert der RSI ebenso Kauf- und Verkaufssignale. Daraus resultiert, dass sowohl Anfänger als auch erfahrene Trader diesen Indikator häufig nutzen, um an den Märkten Trends zu identifizieren. Allerdings ist es wichtig, nicht ausschließlich auf Basis des errechneten Wertes zu agieren, sondern noch weitere Indikatoren zurate zu ziehen.
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Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Relative Strength Index:
Was ist ein guter RSI Wert?
Gut bedeutet in dem Zusammenhang, dass der RSI Wert möglichst eindeutig ist. Das ist bei Werten von unter 30 und über 70 der Fall. Dann zeigt der RSI entweder einen überverkauften oder überkauften Basiswert an. Umso niedriger oder höher der RSI ist, desto größer ist die Aussagekraft. Das bedeutet, dass ein RSI von beispielsweise 85 eine höhere Wahrscheinlichkeit beinhaltet, dass der Markt konsolidiert, als wenn der Wert bei 72 liegt.
Was bedeutet RSI 14?
Die Standardeinstellung beim Relative Strength Index sagt normalerweise, dass die Berechnung auf der Basis der vergangenen 14 Tage stattfindet. Je nachdem, welche Marktsituation vorherrscht und welcher Basiswert betrachtet werden soll, können die entsprechenden Perioden allerdings ebenfalls kürzer oder länger ausfallen.
Wie handle ich mit einem hohen RSI?
Ist der RSI Wert relativ hoch, dann bedeutet das, dass der entsprechende Basiswert überkauft ist. Das wiederum führt zu der Annahme, dass es in Kürze eine Trendwende oder zumindest eine Kurskorrektur geben wird, die sich durch fallende Kurse charakterisiert. Daher gehen die meisten Trader davon aus, dass sie bei einem kurzfristig hohen RSI zumindest die entsprechenden Basiswerte nicht kaufen werden. Demgegenüber ist ein längerfristig hoher RSI ein relativ verlässliches Signal, dass es einen Aufwärtstrend gibt und daher auch zukünftig mit weiter steigenden Kursen gerechnet werden kann.
Welche Basiswerte kann ich mit dem RSI handeln?
Der Relative Strength Index eignet sich im Grunde für sämtliche Basiswerte. Lediglich relativ trendstarke Bewegungen sollten vorhanden sein, unabhängig davon, ob sie sich nach unten oder oben bewegen. Dementsprechend ist der RSI zum Beispiel für den Handel mit Aktien, Devisen, Rohstoffen und Kryptowährungen sehr gut geeignet.
Wie funktioniert der RSI als Indikator?
Beim RSI handelt es sich um einen technischen Indikator, der auf Grundlage einer bestimmten Formel berechnet wird. Dabei findet eine Analyse der vergangenen Perioden statt, wodurch die Berechnung des Relative Strength Index vorgenommen wird. Dabei zeigt der RSI Wert an, ob die Märkte entweder überkauft oder überverkauft sind. Diese Werte können allerdings vom Trader zumindest teilweise individuell eingestellt werden.
Welchen RSI sollte ich wählen?
Am beliebtesten ist beim RSI die Einstellung von 14 Perioden, die in der Regel 14 Handelstagen entsprechen. Darum handelt es sich dabei um die reguläre Standardeinstellung. Als Alternative können ebenfalls kürzere Zeiträume gewählt werden. Diese führen dazu, dass der RSI als Indikator sensibler reagiert. Demgegenüber erhalten Trader weniger Signale, wenn sie sich für größere Zeiträume entscheiden.
Was bedeutet RS bei Aktien?
Die RS bei Aktien zeigt die relative Stärke an. Diese wiederum kennzeichnet das Verhalten der Wertpapiere, wenn ein Vergleich zum Gesamtmarkt gezogen wird. Es findet eine Betrachtung der entsprechenden Werte für die Kursveränderung statt, und zwar innerhalb eines selektierten Zeitraums. Der RSI ist dann die Glättung dieser berechneten Zahlen, sodass er sich zwischen 0 und 100 bewegt.