Der Money Flow Index Indikator stellt einen Zusammenhang zwischen dem Handelsvolumen und dem Kurs des Basiswertes her. Dabei kann er unter anderem feststellen, ob sich der Kurs des Basiswertes in einem überkauften oder überverkauften Bereich befindet. Der technische Indikator ist gleichsam ein Volumenindikator sowie ein Oszillator.
Alles Wichtige zum Money Flow Index (MFI) Indikator
- Entwickelt von Gene Quong und Avrum Soudack zur Messung des Geldflusses
- Verwendet sowohl Preis als auch Handelsvolumen zur Berechnung
- Werte über 70 signalisieren überkauft, unter 30 überverkauft
- Anwendbar in verschiedenen Märkten, hilfreich zur Identifikation von Wendepunkten
In seiner Funktion kann der Money Flow Index ebenfalls verwendet werden, um den fairen Wert eines Basiswertes festzustellen. In dieser Form ist er auf nahezu allen Märkten einsetzbar, wie zum Beispiel bei:
- Aktien
- Devisen
- Rohstoffen
- Kryptowährungen
Entwickelt wurde der kurz als MFI bezeichnete Money Flow Index Indikator zum einen von Gene Quong und zum anderen von Avrum Soudack. Die wichtigste Grundlage, auch für die Interpretation des MFI, besteht darin, dass Veränderungen in extremeren Bereichen nur dann relevant sind, wenn eine Bestätigung mittels des tatsächlichen Handelsvolumens möglich ist.
Auf dieser Basis wird auch der Money Flow Index Indikator verwendet und zu einem hilfreichen Instrument, wenn entsprechende Schwankungen zum passenden Zeitpunkt stattfinden. Lediglich in Seitwärtsmärkten sollten Sie auf einen anderen Indikator zurückgreifen, weil die Signale des Money Flow Index dann nicht sehr zuverlässig sind.
Vor- und Nachteile des Money Flow Index Indikators
Wie bei allen Indikatoren, so möchten wir uns selbstverständlich auch beim Money Flow Index zum einen die Vorteile und zum anderen die Nachteile etwas näher ansehen. Ein kurzer Überblick:
Vorteile
- Überkaufte und überverkaufte Basiswerte können identifiziert werden
- Kombination von Kurs und Handelsvolumen
- Messung des Kauf- und Verkaufsdrucks
- Kombination mit anderen Indikatoren leicht möglich
- Einfache Interpretation
- Anwendbar auf den meisten Märkten
- Mögliche Vorhersage einer Trendumkehr
- Auf den meisten Handelsplattformen integriert
Nachteile
- Verzögerte Signale
- Nutzung nur mit weiteren Indikatoren empfehlenswert
- Fehlsignale bei ungewöhnlichen Bedingungen am Markt
- Weniger Präzision in Seitwärtsmärkten
Vorteile des MFI Indikators
Lassen Sie uns auf einige der Vorteile etwas näher eingehen. Zu den grundsätzlichen Eigenschaften des Money Flow Index Indikators und somit zu dessen Vorzügen gehört, dass der MFI einen überkauften oder überverkauften Bereich des Basiswertes identifizieren kann. Das steht im Zusammenhang mit dem Kauf- und Verkaufsdruck, der vom Indikator gemessen werden kann.
Auf dieser Grundlage ist es möglich, eventuelle Trendumkehrungen und daraus resultierende Handelssignale anzuzeigen. Ebenfalls von Vorteil ist, dass der Money Flow Index als Volumenindikator eine Kombination zwischen Kurs und Handelsvolumen herstellt. Dadurch wiederum kann der Geldfluss berechnet werden, so dass aufgrund der Interpretation wertvolle Erkenntnisse aus dem errechneten Ergebnis gezogen werden können.
Für Anfänger ist der Money Flow Index Indikator genauso geeignet wie für professionelle Trader, da dessen Interpretation relativ einfach ist. Es gibt mit den Werten zwischen 0 und 100 einen klar definierten Bereich. Ebenso ist eindeutig, ab welchen Werten sich der Basiswert in einer überkauften oder überverkauften Situation befindet.
Nachteile des MFI Indikators
Lassen Sie uns auch einige Nachteile etwas näher erläutern. Wie es für viele Oszillationen und Volumenindikatoren üblich ist, gibt es auch beim Money Flow Index eine Verzögerung bei der Signalerzeugung. Das liegt daran, dass der MFI auf historischen Kurs- und Volumen-Daten basiert. Somit ist eine bestimmte Verzögerung unumgänglich.
Für Trader kann das den Effekt haben, dass eine eventuelle Trendumkehr bereits im Gange ist und vorher schon von anderen Marktteilnehmern erkannt wurde. Eine weitere Schwäche des Indikators besteht darin, dass es unter anderem in Seitwärtsmärkten an Präzision mangelt. Dann passiert es häufiger, dass die Kurse sowie das Handelsvolumen keine klaren Trends erkennen lassen. Zudem gibt es falsche Signale bei ungewöhnlichen Bedingungen am Markt, wie zum Beispiel:
- Größere Gaps (Kurslücken)
- Veröffentlichung von Nachrichten
- Ungewöhnliches Verhalten der Trader
Interpretation & Trading Strategien mit dem MFI
Nach der Berechnung des Indikators geht es darum, das erhaltene Ergebnis zu interpretieren. Dabei gibt es von den Werten her die folgenden drei Möglichkeiten, in welchem Bereich das Ergebnis liegen kann:
- 0 bis 20/30 = überverkaufter Bereich
- 21 bis 79 = Bereich ohne klare Aussage
- 70/80 bis 100 = überkaufter Bereich
Aktiv werden können Sie als Trader demzufolge vor allen Dingen unter der Voraussetzung, dass der Money Flow Index Indikator entweder einen Wert von 70/80 und höher oder von 20/30 sowie niedriger anzeigt. Dann liegt entsprechend entweder ein überkaufter oder überverkaufter Markt vor, so dass Sie die entsprechenden Handelsaufträge erteilen.
Ein relativ niedriger Money Flow Index Wert von beispielsweise 15 wäre demzufolge ein Anzeichen dafür, dass der Markt überverkauft ist und sich daraus ein Kaufsignal ableiten kann. Liegt der Wert hingegen bei zum Beispiel 86, wäre das ein Hinweis auf einen überkauften Markt, was zu einem zunehmenden Verkaufsdruck führt und ein Verkaufssignal wäre.
Lassen Sie uns bei der jeweiligen Interpretation kurz die Zusammenhänge auf einen Punkt bringen, damit Sie im Detail wissen, welche Schlussfolgerungen und Aktionen auf Basis der genannten Werte des Indikators sinnvoll sind. In dem Bereich lassen wir die Werte außen vor, die sich zwischen 21 und 79 befinden.
- Wert von 70/80 und höher → überkaufter Markt → mögliche Korrektur oder Trendumkehr → Nachfrage auf Seiten der Käufer ausgeschöpft, sodass Verkäufer an Volumen gewinnen → Position schließen oder Short-Position aufbauen
- Wert von 20/30 und niedriger →Markt ist überverkauft → Aufwärtsbewegung wahrscheinlich → Verkäufer sind erschöpft und stattdessen könnte sich Nachfrage der Käufer erhöhen → Long-Position eröffnen
Neben dieser Interpretation spielen auch Divergenzen beim Money Flow Index Indikator eine große Rolle. Darauf gehen wir näher in einem weiteren Abschnitt unseres Beitrages ein.
Kauf- und Verkaufssignale lassen sich entsprechend aus dem Wert des Money Flow Index leicht ablesen. Bei Werten von 70/80 und höher handelt es sich in der Regel um ein Verkaufssignal, während Werte von 30/20 und niedriger ein Kaufsignal darstellen. Zusätzlich gibt es noch die entsprechenden Signale der Divergenzen, die eine Trendumkehr anzeigen.
Wie wird der Money Flow Index berechnet?
Kommen wir jetzt zur Berechnung des Money Flow Index Indikators, die auf den ersten Blick durchaus kompliziert wirkt. Tatsächlich muss sie in mehreren Schritten erfolgen. Dabei wird von einer Standardeinstellung von 14 Perioden ausgegangen, so dass sich die Berechnung insgesamt in die folgenden vier Schritte gegliedert.
Schritt 1: Typischen Kurs für Basiswert feststellen
Im ersten Schritt müssen Sie den typischen Kurs für den Basiswert feststellen, was allerdings relativ schnell und einfach funktioniert. Dazu ermitteln Sie das arithmetische Mittel zwischen dem Schlusskurs auf der einen Seite sowie den Höchst- und Tiefpunkten auf der anderen Seite, und zwar während der von Ihnen festgelegten Periode. Das funktioniert mittels der folgenden Berechnungsformel:
Sie addieren also einfach Schluss- sowie Hoch- und Tiefkurse, um das Ergebnis dann durch drei zu dividieren und entsprechend einen Mittelwert zu erhalten.
Schritt 2: Handelsvolumen
Im zweiten Schritt der Berechnung geht es nun um das Handelsvolumen. Hier kommen wir bereits dem letztendlich zu ermittelnden Money Flow Index etwas näher. Damit Sie feststellen können, welches Volumen ein Basiswert beim Handel aktuell hat, muss eine Multiplikation des zuvor berechneten, typischen Kurses mit dem Handelsvolumen erfolgen. Das funktioniert ganz einfach mittels der folgenden Formel:
Schritt 3: Zeiträume gegenüberstellen
Im dritten Schritt ist es notwendig, den typischen Kurs unterschiedlicher Zeiträume zu vergleichen. Dabei ist wichtig zu beachten, dass die sogenannte Money Flow Ratio sowohl positiv als auch negativ sein kann. Ein positiver Geldfluss ist dadurch geprägt, dass der typische Kurs innerhalb des Zeitraums höher als im vorangegangenen Zeitraum ist. Exakt gegenteilig verhält sich der Kurs, wenn es einen negativen Geldfluss gibt.
Die Berechnung erfolgt mittels der folgenden Formel:
Schritt 4: Berechnungen zusammenfügen
Kommen wir jetzt zum vierten Schritt der Berechnung, die dann das abschließende Ergebnis für den Money Flow Index Indikator zeigt. Im Grunde müssen wir jetzt lediglich noch die zuvor durchgeführten Berechnungen zusammenfügen. Daraus ergibt sich die nachfolgende Formel:
An dem entsprechenden Ergebnis können Sie ableiten, ob sich der Kurs des Basiswertes zum Beispiel in einem überkauften oder überverkauften Bereich befindet. Alternativ kann der Wert selbstverständlich in einer Art Mittelzone liegen, sodass keine klare Aussage zu treffen ist.
In jedem Fall wird das Ergebnis der Berechnung zwischen 0 und 100 betragen. Die Berechnung des Money Flow Index Indikators müssen Sie nicht per Hand durchführen, sondern diese funktioniert innerhalb der Trading Software bei dem Oszillator automatisch.
Anwendungsmöglichkeiten & Trading mit dem Money Flow Index Indikator
Häufiger wird der Money Flow Index Indikator angewendet, um aufgrund der Divergenzen Trendumkehrungen zu identifizieren. Dabei geht es vor allen Dingen um die Divergenz zwischen dem Kurs des Basiswertes auf der einen und dem Handelsvolumen auf der anderen Seite. Wie genau sich daraus entsprechende Signale für die Anwendung beim Trading ableiten lassen, erläutern wir in der Rubrik Divergenzen.
Grundsätzlich sollten Sie wissen, dass eine Trendumkehr umso wahrscheinlicher ist, desto weiter sich der Kurs des Basiswertes und das Handelsvolumen voneinander entfernen. Sie können den Indikator selbstverständlich sehr einfach innerhalb einer Trading Software anwenden. Meistens wird dann der überverkaufte Bereich durch eine rote und der überkaufte Bereich durch eine grüne Linie dargestellt.
Beachten Sie allerdings, dass es insbesondere beim Daytrading häufiger Fehlsignale geben kann. Das ist in erster Linie auf die bereits angesprochene, zeitliche Verzögerung zurückzuführen. Häufig wird der Money Flow Index während des Tradings nicht alleine verwendet, sondern es kommen andere Indikatoren hinzu.
Beliebt ist zum Beispiel der Exponential Moving Average als Trendfolgeindikator. Die Kombination ist deshalb sinnvoll, weil auf diese Weise gut identifiziert werden kann, in welche Richtung sich der Basiswert momentan bewegt, nämlich:
- Aufwärts
- Seitwärts
- Abwärts
Für welche Märkte ist der Money Flow Index geeignet?
Die meisten Märkte und Basiswerte sind geeignet, um den Money Flow Index Indikator anzuwenden. Lediglich in Seitwärtsmärkten sind die Aussagen deutlich weniger zuverlässig. Das bedeutet, dass Sie den Money Flow Index Indikator zum Beispiel in den folgenden Bereichen problemlos einsetzen können:
- Aktien
- CFDs
- Devisen
- Rohstoffe
- Kryptowährungen
MFI-Strategie am Beispiel erklärt
Wie bereits erwähnt, wird der Money Flow Index Indikator in der Praxis häufig verwendet. Auf Grundlage einer konkreten Strategie kommt der MFI oft bei etwas längeren Zeiteinheiten zum Einsatz, wie zum Beispiel innerhalb eines Tagescharts. Aussehen könnte das wie folgt:
Der Trader eröffnet im ersten Schritt eine Short-Position, sobald der MFI sich im überkauften Bereich befindet, also bei 80 und höher. Grundlage der Strategie ist, dass in dem Fall von einer Trendumkehr auszugehen ist. Gegenteilig können Sie selbstverständlich ebenso eine Strategie auf Grundlage einer Long-Position fahren, die Sie dann eröffnen würden, wenn der Wert 20 oder weniger beträgt.
Da an dieser Stelle allerdings häufiger Fehlsignale entstehen, kann es sinnvoll sein, die Strategie insoweit zu verfeinern, als dass sie durch einen weiteren Indikator erweitert wird. Dieser hat die Aufgabe, die Signale des Money Flow Index Indikators zu filtern und dementsprechend die Wahrscheinlichkeit von Fehlsignalen zu reduzieren. Ein beliebter Indikator ist in dem Zusammenhang der bereits genannte EMA.
Der Trendfolgeindikator wird vor allem dazu verwendet, dem Trader anzuzeigen, ob sich der Basiswert momentan in einem Aufwärts-, Seitwärts- oder Abwärtstrend befindet. Sollte sich also beispielsweise der Basiswert in einem Aufwärtstrend befinden, während der MFI einen Wert von 18 anzeigt, würde das für Trader ein relativ deutliches Signal darstellen, um einen Kauf zu tätigen.
Einstellungen & Parameter
Wenn Sie den Money Flow Index in den Chart einfügen, können Sie zuvor mehrere Einstellungen vornehmen. Das sind im Wesentlichen:
- Periode
- Überkaufter und überverkaufter Bereich
- Farben für die Zonen
Im Hinblick auf die Periode ist standardmäßig 14 eingestellt. Diese können Sie allerdings in nahezu jeder Handelssoftware Änderungen vornehmen, also beispielsweise 10 oder 20 wählen. Darüber hinaus kann auch der überkaufte und überverkaufte Bereich leicht verschoben werden, so auf 30 bis 70 für den neutralen Bereich und dementsprechend auf Werte von 30 und niedriger (überverkauft) oder 70 und höher (überkauft).
Trendbestimmung mit dem Money Flow Index Indikator
Im Hinblick auf die Trendbestimmung gibt es mehrere Aussagen, die am Ergebnis des Money Flow Index Indikators abzulesen sind:
- Trendstärke
- Trendrichtung
- Trendumkehrung
Mögliche Trendumkehrungen werden dadurch bestimmt, dass eine bullische oder bärische Divergenz auftritt. Alternativ oder zusätzlich zeigt auch ein überkaufter oder überverkaufter Basiswert eine baldige Umkehr der vorhandenen Kursbewegung an. Gleichermaßen hat der Money Flow Index Indikator die Eigenschaft, vorhandene Trends bestätigen zu können. Um sicher zu sein, sollte die Kombination mit einem weiteren Indikator erfolgen.
Money Flow Index Indikator in die Software einfügen
Beim Money Flow Index handelt es sich um einen sehr häufig genutzten Indikator. Daher ist er in den meisten Handelsplattformen bereits voreingestellt. Das gilt unter anderem für die folgenden Softwares:
- MetaTrader
- TradingView
- xStation (Broker XTB)
Schauen wir uns beispielhaft an, wie Sie den Money Flow Index Indikator in die Handelssoftware MetaTrader 4 einfügen können bzw. wie Sie den MFI auswählen. Sie gehen nach dem folgenden Muster Schritt für Schritt vor:
- Registerkarte „Einfügen“ anklicken (oberes Menü)
- Registerkarte „Indikatoren“ wählen
- Dort die Indikatorengruppe „Volumen“ selektieren
- Anschließend im Menü die Auswahl „Geldflussindex“ treffen
Anschließend wird der Money Flow Index Indikator in den MetaTrader Chart eingefügt. Standardmäßig ist hier die Einstellung von 14 gewählt, die Sie allerdings alternativ verkürzen oder verlängern können. Wenn Sie eine kürzere Periode wählen, dann findet eine Erhöhung der Volatilität des MFI statt.
Divergenzen beim Money Flow Index Indikator
Von einer Divergenz wird beim Money Flow Index Indikator immer dann gesprochen, wenn der MFI und der Kurs des Basiswertes in unterschiedliche Richtungen laufen. Dann gehen Trader in aller Regel davon aus, dass eine Trendumkehr bevorsteht oder alternativ zumindest der Kauf- oder Verkaufsdruck verändert ist. Dabei wird zwischen folgenden zwei Arten von Divergenzen differenziert:
- MFI bildet höhere Tiefs, Kurs des Basiswertes hingegen niedrigere Tiefs → Kaufdruck nimmt ab → bullische Divergenz
- MFI bildet niedrigeres Hoch, Kurs des Basiswertes hingegen ein höheres Hoch → Verkaufsdruck nimmt zu → bärische Divergenz
Kombination des Money Flow Index mit anderen Indikatoren
Auch der Money Flow Index lässt sich problemlos mit anderen Indikatoren kombinieren, um in der Summe noch zuverlässige Ergebnisse zu erhalten. Dabei gibt es einige Indikatoren, die für eine Kombination sinnvoll sein können, wie zum Beispiel:
- Exponential Moving Average
- Bollinger-Bänder
- Keltner Channel
- MACD
Besonders beliebt ist eine Kombination aus dem MFI und den so genannten Keltner Channels. Im Unterschied zu den bekannteren Bollinger Bändern ist es bei den Keltner Channels so, dass diese die Average True Range in Anspruch nehmen, durch die der Abstand der Bänder zueinander definiert wird. Dabei gilt: Umso höher die ATR ist, desto breiter werden die entsprechenden Bänder.
Wenn die Aussagen des MFI auf der einen und des Keltner Channels auf der anderen Seite identisch sind, wäre das ein Handelssignal mit größerer Zuverlässigkeit. Zum Eröffnen einer Long-Position müssen in Kombination dieser zwei Indikatoren insbesondere die folgenden Voraussetzungen erfüllt sein:
- MFI Wert unter 20
- Kurs muss das untere Band des Keltner Channels berühren und ein Kaufsignal geben, so dass dementsprechend eine Long-Position zu eröffnen ist
Weitere Alternativen zum Money Flow Index Indikator
Es gibt einige andere Trading Indikatoren bzw. Oszillatoren, die dem Money Flow Index als Volumenindikator sehr ähnlich sind. Das sind zum Beispiel:
- Relative Strength Index
- Chaikin Money Flow
- On-Balance-Volume
Zwischen dem MFI und dem OBV gibt es zum Beispiel die Gemeinsamkeit, dass in beiden Fällen der Kauf- und Verkaufsdruck angezeigt wird. Zudem wird jeweils das Handelsvolumen mit einbezogen und es lassen sich Trends bestätigen sowie Trendumkehrungen erfassen. Ähnliches gilt für den Chaikin Money Flow Indikator, bei dem ebenfalls Trendumkehrungen identifiziert werden können.
Lassen Sie uns kurz einen direkten Vergleich zwischen dem Money Flow Index einerseits und dem RSI auf der anderen Seite ziehen, um auch auf die Unterschiede einzugehen. Wie der Money Flow Index Indikator, so wird auch der Relative Strength Index sehr häufig am Markt verwendet. Im Grunde basiert der MFI sogar auf dem RSI.
Fazit: Money Flow Index Indikator hilft jedem Trader
Der MFI gehört zu den am häufigsten genutzten Indikatoren. Sein Fokus liegt in erster Linie auf dem Verhältnis zwischen dem Kurs des Basiswertes und dem gehandelten Volumen. Dabei stellt der MFI dar, ob sich der Basiswert innerhalb eines überkauften oder überverkauften Bereichs befindet. Vorteilhaft ist dabei insbesondere der Einbezug des Handelsvolumens.
Zu den Stärken des Money Flow Index gehört deshalb, dass sowohl Trends bestimmt und bestätigt als auch eventuelle Trendumkehrungen angezeigt werden können. Der Money Flow Index Indikator ist sehr einfach zu interpretieren, sodass er sich auch für Anfänger durchaus eignet. Die Berechnung in mehreren Schritten muss hier nicht abschrecken, denn diese wird in den seltensten Fällen manuell vorgenommen. Hier hilft Ihnen die Software.
Bei Werten unter 20 eröffnen Trader oft eine Long-Position, während sie bei Werten über 80 aus dem Markt gehen oder eine Short-Position in Auftrag geben. Die Schwächen des Money Flow Index Indikators bestehen insbesondere darin, dass die Messung des Kauf- und Verkaufsdrucks mit Fehlern behaftet sein kann. Daher kann es insbesondere unter ungewöhnlichen Marktbedingungen und bei Seitwärtsmärkten zu falschen Signalen kommen.
FAQs: Häufig gestellte Fragen zum Money Flow Index
Worum handelt es sich beim Money Flow Index Indikator?
Beim MFI handelt es sich um einen technischen Indikator, genauer gesagt um einen Volumenindikator und Oszillatoren. Mit ihm lassen sich insbesondere der Kauf- und Verkaufsdruck messen, so dass überkaufte und überverkaufte Bereiche identifiziert werden. Damit wiederum können Trader die Wahrscheinlichkeit von Trendumkehrungen einschätzen.
Welche Vorteile und Stärken hat der Money Flow Index Indikator?
Neben den Aussagen, die Sie dem Money Flow Index entnehmen können, ist es die besondere Stärke, Kurs und Volumen in ein Verhältnis zu setzen. Das ist in der Regel zuverlässiger, als wenn ausschließlich der Kurs betrachtet wird. Zudem kann der Money Flow Index in fast allen Märkten verwendet werden und seine Interpretation ist vergleichsweise einfach. Der MFI kann nicht nur Trends bestätigen, sondern ebenso auf eine bevorstehende Trendumkehrung hinweisen.
Welche Schwächen hat der Money Flow Index Indikator?
Die Schwäche des Money Flow Index Indikators besteht vor allem darin, dass es unter ungewöhnlichen Marktbedingungen und bei Seitwärtsmärkten häufiger Fehlsignale gibt. Zudem kommt es zu Verzögerungen bei der Signalerzeugung, da der MFI auf historischen Kursen und Volumen beruht.
Wie ist der Wert des Money Flow Index Indikators zu interpretieren?
Das Ergebnis des Money Flow Index Indikators lässt sich relativ einfach interpretieren. Handelt es sich um einen hohen Wert jenseits der 80, spricht dies für einen überkauften Markt und wäre demzufolge ein Verkaufssignal. Liegt der Wert hingegen unterhalb von 20, ist der Basiswert überverkauft und es könnte sich lohnen, eine Long-Position aufzubauen. Trendumkehrungen werden vor allen Dingen auf Grundlage eventueller Divergenzen ausfindig gemacht.
Ist eine Kombination des Money Flow Index mit anderen Indikatoren möglich?
Selbstverständlich lässt sich der Money Flow Index mit anderen Indikatoren kombinieren, um zu einem noch zuverlässigen Ergebnis zu kommen. Dazu stehen mehrere Indikatoren zur Verfügung, wie zum Beispiel der MACD oder auch die Keltner Channels.