Unter einem Trust werden zwei verschiedene Dinge verstanden, zum einen eine treuhandliche Institution und zum anderen ein vertraglicher Zusammenschluss von mehreren Unternehmen. In diesem Artikel wird der Begriff Trust genauer erklärt.
Trust – Was ist das?
Die treuhandähnliche Einrichtung, bei welcher ein Mensch, der sogenannte Settlor, das Vermögenswerte-Eigentum auf eine andere Person, der sogenannte Trustee, übergibt, handelt am Ende im Interesse eines beziehungsweise mehrerer Dritter. Diese werden als Beneficiaries bezeichnet. Der Trust, welcher in der Schweiz erst ab dem Jahr 2007 existierte und vollständig als „trust company“ bezeichnet wird, gilt als vertraglich zugesicherter Zusammenschluss von mehreren Betrieben. Das Ziel kann darin bestehen, einen Markt- beziehungsweise Produktionsmonopol zu schaffen, damit der Wettbewerb ausgeschaltet sowie so die Preise festgelegt werden können.
In den meisten Fällen geben die Unternehmen ihre wirtschaftliche und rechtliche Selbstständigkeit auf, welche sich anschließend bei geschäftsführenden Treuhändern der Holdinggesellschaft befindet, nicht jedoch ihr Sich-Beteiligen am Gewinn der Holdinggesellschaft. Die Differenz zwischen einem Kartell sowie einem Trust liegt darin, dass ein Trust ein Zusammenschluss von mehreren Betrieben ist, wohingegen unter einem Kartell eine enge Partnerschaft zwischen zwei beziehungsweise mehr Unternehmen darstellt. Von Trusts werden ähnliche Ziele verfolgt wie von Kapitalgesellschaften. Sie können diese jedoch effizienter nachverfolgen, weil untergeordnete Betriebe völlig abhängig wurden. Dies wird als untergetaucht bezeichnet. Das Wort Trust tauchte als Unternehmensform in den USA am Ende des 19. Jahrhunderts in Erscheinung.
Seit dem Jahr 1879 werden in Amerika Wirtschaftskartelle in der rechtlichen Form von Trusts organisiert, welche bis dahin lediglich der Vermögensverwaltung dienten. Samuel Dodd wurde hier innovativ, da er sein Ölverarbeitungskartell straffen wollte. Kartelle in Form von Trusts, allen voran der Standard Oil Trust, überwanden die rechtliche Unsicherheit der bisher vorhandenen amerikanischen Kartelle in Form von sogenannten Pools. Als Reaktion auf die Gesetzgebung des Kartells des Sherman Act aus dem Jahr 1890 kommt es vonseiten der Trust-Kartelle bald zur Annahme anderer Rechtsformen. Diese führten zu einer Tarnung, beispielsweise als scheinbar ganz unabhängige Betriebe, jedoch mit identischer Kapitalstruktur sowie identischen Mehrheits- und Beteiligungsverhältnissen. Der Standard Oil Trust z. B. löste sich auf dadurch scheinbar auf und zerfiel im Jahr 1892 in 20 extra Betriebe derselben Branche. Ab dem Jahr 1900 schlossen sich solche Unternehmensgruppen von Betrieben mit identischen Interessen zu Branchengruppen zusammen.
Typisch hierfür war eine Holdinggesellschaft, welche „Company“ auf die einzelnen Unternehmen übertrugen und eine nahezu monopolistische Markteroberung erzielten. Solche Trusts waren viele vorhanden, sie reichten von Branchen außerhalb des Erdölsektors, beispielsweise aus dem Baumwollöl-Trust, den Zucker-Trust, den Pulver-Trust, den Stahl-Trust, den Whiskey-Trust sowie den Zigaretten-Trust. In den Jahren 1911 und 1912 kam es zur Entflechtung der ersten Trusts via Gerichtsbeschluss, wie z. B. die National Lamp Company, Rockefellers Standard Oil und der Powder Trust. Der Begriff Trust war gänzlich losgelöst von der ursprünglichen Bedeutung einer speziellen Rechtsform im Bereich der Wirtschaft und wurde für große, übermächtige Betriebe beibehalten.
Trust Beispiele
Ein Trust entsteht in der Regel durch zwei verschiedene Arten:
- Es wird ein Unternehmen aufgenommen. Beispielsweise kauft ein Unternehmen A den Betrieb B.
- Indem es zu einer Neubildung von A und B kommt, wird C gegründet. Nach der Gründung von C existieren die Betriebe A und B nicht mehr.