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Amerikanische Optionen sind Put- oder Call-Optionen, die es im Gegensatz zu europäischen Optionen dem Inhaber ermöglichen, die Option jederzeit vor dem Verfall auszuüben. Dieser Artikel taucht tief in die Welt der amerikanischen Optionen ein.

Wir erklären Ihnen, was genau amerikanische Optionen sind, wie sie funktionieren, zeigen Ihnen ihre Anwendungsbereiche und strategischen Vorteile.

Alles Wissenswerte zu amerikanischen Optionen

  • Kennzeichnend für eine amerikanische Option ist, dass diese während der Laufzeit an jedem Tag ausgeübt werden kann
  • Das gilt sowohl für amerikanische Call- als auch Put-Optionen 
  • Meistens halten die Inhaber allerdings auch amerikanische Optionen bis zur Fälligkeit
  • Im Gegensatz zu europäischen Optionen sind amerikanische Optionen flexibler und geben dem Inhaber mehr Handlungsmöglichkeiten
  • In der Mehrheit beziehen sich amerikanische Optionen auf Einzelwerte, insbesondere auf Aktien

Definition: Was sind amerikanische Optionen?

Amerikanische Optionen zeichnen sich dadurch aus, dass der Inhaber zu jedem Zeitpunkt während der Laufzeit das Recht besitzt, die Option auszuüben. Damit unterscheiden sich amerikanische von europäischen Optionen. Für den Käufer einer amerikanischen Call-Option bedeutet das, dass er das Recht besitzt, den Basiswert innerhalb der Laufzeit zu jedem, von ihm gewünschten Zeitpunkt zu kaufen. Das geschieht zum innerhalb der Option festgelegten Ausübungspreis.

Demgegenüber besitzt der Käufer einer Call-Option im Rahmen von amerikanischen Optionen das Recht, die entsprechenden Basiswerte zu jedem gewünschten Zeitpunkt zu verkaufen. Aufgrund dieser Konstruktion weisen amerikanische Optionen eine große Flexibilität auf, weil eben die Ausübung nicht erst am Verfallstag möglich ist.

Bermuda Optionen
Eine spezielle Art amerikanischer Optionen sind die sogenannten Bermuda Optionen. Deren Besonderheit besteht darin, dass diese zwar ebenfalls während der Laufzeit ausgeübt werden können, jedoch ausschließlich zu mehreren, festgelegten Zeitpunkten, beispielsweise einmal pro Quartal. 

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Beispiel einer amerikanischen Option

Lassen Sie uns an einem Beispiel verdeutlichen, wie eine amerikanische Option in der Praxis funktioniert. Dazu nehmen wir an, dass Sie eine Call-Option kaufen, bei welcher der Basiswert eine bestimmte Aktie ist. Der Ausübungspreis beläuft sich in dem Fall auf 50 Euro und das Bezugsverhältnis beträgt 1:100. Das bedeutet, dass Sie mit einer Option 100 Aktien als Ihr Recht kaufen können. 

Beispiel für eine amerikanische Option
Beispiel für eine Call-Option mit einer Aktie als Basiswert

Im Beispiel beläuft sich die Optionsprämie für den gesamten Kontrakt auf 300 Euro. Da es sich um eine amerikanische Option handelt, ist das Ausübungsdatum variabel, wobei die Option in vier Monaten fällig ist. Die Zahlen und Daten aus dem Beispiel noch einmal im Überblick:

  • Optionstyp: Amerikanische Option
  • Optionsart: Call-Option
  • Basiswert: Aktie A
  • Ausübungspreis: 50 Euro
  • Bezugsverhältnis: 1:100
  • Optionsprämie insgesamt: 300 Euro

Wir gehen davon aus, dass der Kurs der Aktie auf 65 Euro innerhalb der letzten Wochen gestiegen ist. In diesem Fall wäre es für Sie als Inhaber der Option sinnvoll, diesen entweder zu verkaufen oder auszuüben. Bei der Ausübung würden Sie einen Gewinn erzielen, der sich wie folgt berechnen lässt:

(65 Euro – 50 Euro) * 100 Stück – 300 Euro = 1.200 Euro

Von diesem Gewinn müssen Sie lediglich noch die Handelsgebühren bzw. Transaktionskosten abziehen. Errechnet wird der Gewinn ganz einfach aus der Differenz zwischen dem Kurs des Basiswertes und dem Basispreis der Option. Im Beispiel beträgt dieser Unterschied 15 Euro. Das ist gleichzeitig der sogenannte innere Wert der Call-Option. 

Da Sie den Kontrakt aktuell ausüben, ist der Zeitwert unerheblich. Sie müssen nur noch den inneren Wert von 15 Euro mit der Anzahl der Aktien multiplizieren und die Optionsprämie abziehen. So berechnen Sie den Gewinn, den Sie durch das Ausüben der amerikanischen Option vor Fälligkeit erzielen. 

Vor- und Nachteile der amerikanischen Optionen

Vorteile

  • Größere Flexibilität, da Ausüben zu jeder Zeit möglich
  • Einnahmen von Dividenden durch Ausüben möglich
  • Größere Auswahl an Basiswerten
  • Liquider Handel
  • Gewinne durch das Ausüben vor Fälligkeit sichern

Nachteile

  • Teurer als europäische Optionen
  • Wenig amerikanische Optionen mit Basiswert Index
  • Höheres Risiko für den Verkäufer der Option

Lassen Sie uns an der Stelle auf die Vor- und Nachteile eingehen, die mit amerikanischen Optionen verbunden sind. Werfen wir zunächst einen Blick auf die Vorzüge, die sich wie folgt darstellen:

  • Größere Flexibilität, da Ausüben zu jeder Zeit möglich
  • Einnahmen von Dividenden durch Ausüben möglich
  • Größere Auswahl an Basiswerten
  • Liquider Handel
  • Gewinne durch das Ausüben vor Fälligkeit sichern

Es gibt also einige Vorteile, durch die sich amerikanische Optionen auszeichnen können. Dazu zahlt insbesondere die größere Flexibilität, denn Sie haben während der Laufzeit jederzeit die Möglichkeit, Ihre Option auszuüben. Ein weiterer Vorteil kann darin bestehen, dass Sie sich durch das Ausüben der amerikanischen Optionen die Dividende sichern können, falls der Basiswert eine Aktie ist. 

Ex-Tag der Dividende als Stichtag
In dem Fall üben Sie die Option vor dem Ex-Tag der Dividende aus, sodass Sie die Aktien im Depot haben und dafür die Dividende gutgeschrieben bekommen.

Ebenfalls vorteilhaft bei amerikanischen Optionen ist, dass es – im Vergleich zu europäischen Option – am Markt deutlich mehr Basiswerte zur Auswahl gibt. Im Zusammenhang damit existiert ein weiterer Vorteil darin, dass der Markt der amerikanischen Optionen sehr liquide ist. 

Neben diesen Vorteilen möchten wir ebenfalls einen Blick auf die Nachteile werfen, die mit amerikanischen Optionen verbunden sein können. Das sind im Wesentlichen: 

  • Teurer als europäische Optionen
  • Wenig amerikanische Optionen mit Basiswert Index
  • Höheres Risiko für den Verkäufer der Option

Im direkten Vergleich mit europäischen Optionen sind amerikanische Optionen in aller Regel teurer. Der Grund besteht darin, dass der Verkäufer stets das Risiko hat, dass der Inhaber der Option diese ausübt. Das ist gleichzeitig ein Nachteil für den Verkäufer, sodass die Prämie höher als europäischen Optionen ausfällt. Darüber hinaus sehen es manche Trader als Nachteil an, dass es bei amerikanischen Optionen nur eine vergleichsweise geringe Auswahl gibt, wenn ein Index der Basiswert sein soll. 

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Wo kann man amerikanische Optionen traden?

Im Hinblick auf den Handel gibt es keinen Unterschied zwischen amerikanischen und europäischen Optionen. In beiden Fällen findet dieser an den globalen Terminbörsen statt, insbesondere:

Amerikanische Optionen werden demzufolge reguliert an den Terminbörsen gehandelt, da es sich um standardisierte Finanzprodukte handelt. Das gibt Tradern die Sicherheit, dass der Handel seriös abläuft.

Amerikanische vs. europäische Optionen

Lassen Sie uns nun einen Blick auf die Unterschiede werfen, die es zwischen amerikanischen und europäischen Optionen gibt. Im Überblick sind das: 

Unterschiede zwischen amerikanischen und europäischen Optionen

  • Abweichender Zeitpunkt der möglichen Ausübung
  • Oft unterschiedliche Basiswerte
  • Möglichkeit der Einnahme einer Dividende
  • Größe der Auswahl bei den Basiswerten
  • Kosten
  • Risiko für den Verkäufer

Lassen Sie uns kurz auf diese Unterschiede näher eingehen. Die bedeutendste Differenz zwischen amerikanischen und europäischen Optionen besteht darin, dass Sie amerikanische Optionen zu jedem Zeitpunkt während der Laufzeit ausüben können. Bei europäischen Optionen hingegen ist das nicht möglich, denn diese können Sie als Inhaber ausschließlich am Fälligkeitsdatum ausüben. 

Basiswerte als Bezugspunkt

Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass sich die meisten amerikanischen Optionen auf Einzelwerte beziehen, wie zum Beispiel auf einzelne Aktienwerte. Demgegenüber sind bei europäischen Optionen in der überwiegenden Mehrheit Indizes als Basiswerte vorhanden.

Dividenden sichern

Ebenso eine Differenz zwischen amerikanischen und europäischen Option ist, dass Sie durch das Ausüben einer amerikanischen Call-Option die Möglichkeit haben, sich beim Basiswert Aktie die ausgeschütteten Dividenden zu sichern. Bei europäischen Optionen ist das nicht möglich, weil Sie diese nicht vor Fälligkeit ausüben dürfen. 

Anzahl der Basiswerte

Amerikanische und europäische Optionen unterscheiden sich nicht nur darin, welche typischen Basiswerte es gibt. Darüber hinaus finden Sie bei den amerikanischen Call- und Put-Optionen eine deutlich größere Auswahl an Basiswerten, sodass diese Optionsart den Markt im Vergleich zur europäischen Option in der Summe dominiert

Risiko des Verkäufers

Als Stillhalter bzw. Verkäufer der Option ist das Risiko bei den amerikanischen Optionen höher. Der Verkäufer muss jederzeit damit rechnen, dass der Inhaber der Option dieser ausübt. Bei europäischen Optionen hingegen weiß er, dass eine Ausübung der Option nur am Fälligkeitsdatum infrage kommt. Deswegen sind die Kosten der amerikanischen Optionen für den Käufer meistens höher als die der europäischen Optionen.

Gibt es Steuerunterschiede?

Es gibt zwar auf der einen Seite mehrere Unterschiede zwischen amerikanischen und europäischen Optionen. Steuerunterschiede allerdings gehören auf der anderen Seite nicht dazu. Sowohl amerikanische als auch europäische Optionen wählen identisch besteuert, was den Gewinn angeht, den Trader damit erzielen können. Bei beiden Optionstypen greift die Abgeltungssteuer, sollten Sie mit dem Kauf sowie Verkauf oder dem Ausüben der Option einen Gewinn generieren. 

Sparer-Pauschbetrag nutzen
Sie können allerdings Ihren Sparer-Pauschbetrag in Höhe von jährlich 1.000 Euro nutzen. Nur Gewinne, welche über diesen Betrag hinausgehen, müssen Sie versteuern. Der Steuersatz beträgt bei der Abgeltungssteuer 25 Prozent plus einer eventuellen Kirchensteuer und eines Solidaritätsvorschlages. Wenn Sie also eine amerikanische Option ausüben und dadurch einen Gewinn von 1.200 Euro erzielen, müssten Sie 200 Euro mit 25 Prozent versteuern. Das führt zu einem Gewinn nach Steuern von 1.150 Euro.

Fazit: Amerikanische Optionen sind weitverbreitet

Amerikanische Option sind die Optionstypen, die am Markt am weitesten verbreitet sind. Es gibt eine wesentlich größere Auswahl von Basiswerten als bei den europäischen Optionen, auch wenn sich amerikanische Optionen meistens auf Einzelwerte beziehen und europäische Optionen auf Indizes als Basiswerte. Hauptvorteil der amerikanischen Option ist die Tatsache, dass Sie diese zu jedem beliebigen Zeitpunkt bis zur Fälligkeit ausüben können. 

Aufgrund dessen gelten amerikanische Optionen als wesentlich flexibler wie europäische Optionen, stellen allerdings für den Stillhalter der Option ein erhöhtes Risiko dar. Deshalb sind amerikanische Optionen in der Regel teurer als die Optionstypen europäischer Art. Trotz der vorhandenen Möglichkeit üben die meisten Inhaber amerikanischer Optionen diese nicht vorzeitig aus. Stattdessen werden die Optionen oft vor Fälligkeit verkauft oder eben am Verfallsdatum ausgeübt.

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FAQ: Meistgestellte Fragen zu amerikanischen Optionen

Sind amerikanische Optionen besser als europäische Optionen?

Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten. Festzustellen ist allerdings, dass amerikanische Optionen dem Inhaber mehr Flexibilität bieten und somit in der Summe Vorteile gegenüber europäischen Optionen haben. Auf der anderen Seite allerdings sind amerikanische Option für den Stillhalter nachteiliger, weil der Inhaber jederzeit die Möglichkeit hat, die Option auszuüben. Aufgrund dieser Tatsache zahlen Käufer bei amerikanischen Optionen einen höheren Preis als bei europäischen Optionen.

Auf welche Basiswerte beziehen sich amerikanische Optionen?

Grundsätzlich können sich amerikanische Optionen auf die gleichen Basiswerte beziehen, die auch Grundlage für eine europäische Option sein können. Das sind in erster Linie Indizes, Rohstoffe, Devisen und Aktien. In der Praxis allerdings finden sich amerikanische Option hauptsächlich mit Aktien als Basiswerte, also Einzelwerte. Europäische Option hingegen haben oftmals einen Bezug zu einem Index.

Wann sollte ich eine amerikanische Option vorzeitig ausüben?

Das Ausüben einer amerikanischen Option vor Fälligkeit kann aus mehreren Gründen sinnvoll sein. Zum einen ist das der Fall, wenn der aktuelle Kurs des Basiswertes deutlich oberhalb des Strike Preises der Call-Option ist, also die Option im Geld liegt. Dann können Sie durch den Verkauf Gewinne erzielen, was natürlich ebenfalls für das Ausüben gilt. Ein anderer Grund für das vorzeitige Ausüben einer amerikanischen Option kann sein, wenn es sich beim Basiswert um eine Aktie handelt und Sie gerne die Gewinnausschüttung in Form der Dividende mitnehmen möchten.

Wie hoch ist die Liquidität amerikanischer Optionen?

Im Vergleich zur europäischen Option ist die Anzahl amerikanische Optionen am Markt deutlich größer. Das liegt vor allem daran, dass es natürlich viel mehr Aktien als Indizes gibt, die wiederum eine typische Grundlage für amerikanische Optionen sind (Aktienwerte). Das wiederum führt dazu, dass in den meisten Fällen amerikanische Optionen liquider als europäische Optionen sind. Allerdings kommt es natürlich auf jede einzelne Option an, mit welchen Umsätzen diese gehandelt wird.

Sind amerikanische Optionen für Anfänger geeignet?

Wenn Sie sich grundsätzlich für Optionen für entscheiden, dann sind sicherlich amerikanische Optionen etwas besser als europäische Optionen für Anfänger geeignet. Der Grund ist, dass Sie bei einer amerikanischen Option jederzeit die Möglichkeit haben, diese auszuüben und daher die Flexibilität größer ist. Bei einer europäischen Option hingegen gibt es das Ausübungsrecht nur am Laufzeitende, sodass Sie hoffen müssen, dass dann der Kurs des Basiswertes so notiert, wie Sie es sich wünschen.

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