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Return on Equity Definition & Erklärung

Return on Equity (ROE) eine Kennzahl aus der Unternehmensbewertung, welche die Rentabilität im Verhältnis zum eingesetzten Eigenkapital misst. Sie wird häufig als Prozentsatz ausgedrückt und zeigt, wie effektiv ein Unternehmen das eingesetzte Eigenkapital nutzt, um damit Gewinne zu generieren. Ein hoher ROE deutet auf ein effizientes Unternehmen hin, dass ordentliche Renditen für seine Aktionäre erzielt.

Berechnung des Return on Equity (REO)

Die Berechnung des ROE erfolgt durch Division des Nettogewinns eines Unternehmens durch das durchschnittliche Eigenkapital. Für den Prozentsatz wird das Ergebnis anschließend mit 100 multipliziert.

Die Formel lautet somit:

\text{Return on Equity (ROE)} = \frac{\text{Gewinn}}{\text{Eigenkapital}} \times 100

Der Nettogewinn definiert einen Gewinn, der einem Unternehmen nach Abzug sämtlicher Kosten, Steuern und sonstigen Aufwendungen verbleibt. Das Eigenkapital ist der Teil des Unternehmens, der den Aktionären gehört und aus dem Stammkapital, den Kapitalrücklagen, Gewinnrücklagen und sonstigen Rücklagen besteht.

Berechnung anhand des mittleren Eigenkapitals

Anleger können statt des Eigenkapitals zu Beginn des Analysezeitraums auch das mittlere Eigenkapital als Grundlage für die ROE-Berechnung heranziehen. Dazu wird das anfängliche Eigenkapital und das am Jahresende vorhandene Eigenkapital zusammengezählt und durch zwei dividiert. Dieses Verfahren ermöglicht es, Veränderungen des Eigenkapitals im Laufe des Jahres in die Betrachtung einzubeziehen.

Die Formel lautet somit:

\text{Return on Equity (ROE)} = \frac{\text{Gewinn}}{\frac{\text{Anfangs-Eigenkapital} + \text{End-Eigenkapital}}{2}} \times 100

Rechenbeispiel

Angenommen, ein Unternehmen erzielt einen Nettogewinn von 500.000 Euro. Das Eigenkapital zu Beginn des Jahres beträgt 2.000.000 Euro, und am Jahresende beläuft es sich auf 2.500.000 Euro.

Die Berechnung des ROE unter Verwendung des mittleren Eigenkapitals wäre wie folgt:

\text{ROE} = \frac{500.000}{\frac{2.000.000 + 2.500.000}{2}} \times 100
\text{ROE} = \frac{500.000}{2.250.000} \times 100 \approx 22,22\%

Ein ROE von etwa 22,22% bedeutet, dass das Unternehmen einen Gewinn von 22,22 Euro pro 100 Euro Eigenkapital erzielt. Dies deutet darauf hin, dass das Unternehmen effizient arbeitet und einen soliden Gewinn in Bezug auf das investierte Eigenkapital erwirtschaftet.

Welche Faktoren beeinflussen den ROE?

ROE Einflussfaktoren
ROE Einflussfaktoren
  • Gewinnmarge: Ein höherer Gewinn pro verkauftem Produkt oder Dienst führt zu einem höheren ROE.
  • Verhältnis von Schulden zu Eigenkapital: Ein höheres Verhältnis von Schulden zu Eigenkapital kann dazu führen, dass das Unternehmen mehr Zinsen zahlen muss, was den Gewinn reduziert und somit den ROE senkt.
  • Wachstum des Unternehmens: Ein schnelles Wachstum des Unternehmens kann dazu führen, dass das Unternehmen mehr Investitionen tätigen muss, was den Gewinn reduziert und somit den ROE senkt.

Sobald ein Unternehmen eine hohe Eigenkapitalrentabilität aufweist, wird das als positiv bewertet, da das für eine hohe Wirtschaftlichkeit der Firma spricht. Doch darf man nicht vergessen, dass es branchenspezifische Unterschiede gibt, die Einfluss auf die Aussagekraft des ROE haben können.

Bedeutung des ROE für Investoren

Für Investoren ist der ROE eine bedeutende Kennzahl, da er Aufschluss darüber gibt, wie gut ein Unternehmen sein Eigenkapital einsetzt, um Gewinne zu erzielen. Ein hoher ROE kann ein Indikator dafür sein, dass ein Unternehmen effizient arbeitet und attraktive Renditen für seine Aktionäre generiert. Allerdings sollte der ROE nicht isoliert betrachtet werden, da er von verschiedenen Faktoren wie der Branche, der Finanzstruktur und der Unternehmensgröße beeinflusst wird.

Bedeutung des ROE für Unternehmen

Auch für Unternehmen ist der ROE ein wichtiger Indikator für die Rentabilität und Effizienz. Ein hoher Return on Equity zeigt, dass ein Unternehmen Ressourcen effektiv nutzt, um damit Gewinne zu erzielen. Dies kann wiederum zu einer höheren Bewertung des Unternehmens führen und das Vertrauen von Investoren und Analysten stärken. Unternehmen können den ROE nutzen, um ihre Performance im Vergleich zu Wettbewerbern oder Branchenstandards zu bewerten und gegebenenfalls Maßnahmen zur Effizienzsteigerung zu ergreifen.

Beispiel

Bei einer Firma mit einem hohen Kapitaleinsatz und einer großen Anzahl an Mitarbeiter sind die Personalkosten entsprechend hoch. Gleichzeitig wird nur eine geringe Gewinnmarge festgestellt. In diesem Fall ist auch davon auszugehen, dass die Rendite nicht sehr hoch ist. Trotz des Umstands, dass das Unternehmen eigentlich erfolgreich ist. Verfügt eine Firma nur über wenig Eigenkapital und hat weniger Kosten, dann ist die Eigenkapitalrendite deutlich besser.

Wie beeinflusst der Leverage-Effekt die Eigenkapitalrentabilität?

Das Ergebnis der Berechnung der Eigenkapitalrentabilität kann vom Leverage-Effekt beeinflusst werden. Da die Eigenkapitalrentabilität nur anhand des vorhandenen Eigenkapitals genutzt wird, kann eine Verbesserung des Werts erreicht werden, indem das Fremdkapital mit aufgenommen wird. Es ist nun mal nicht von der Hand zu weisen, dass das Eigenkapital zwar gleich bleibt, aber durch den Einsatz von Fremdkapital wird eine Gewinnsteigerung möglich (Leverage-Effekt).

Welchen Einfluss haben die stillen Reserven auf den Leverage-Effekt?

Genau wie der Leverage-Effekt kann die Aussagekraft der Eigenkapitalrentabilität durch die „stillen Reserven“ verwässert werden. Greift ein Unternehmen nämlich auf seine stillen Reserven zu, gibt es keine Steigerung des Gewinns.

Fallstricke bei der Verwendung des Return on Equity

Der ROE ist eine nützliche Kennzahl, um die Rentabilität eines Unternehmens zu bewerten, jedoch gibt es einige Fallstricke, die Trader beachten sollten, wenn sie auf die Kennzahl zurückgreifen.

  • Vergleich von Unternehmen: Der ROE kann zwischen verschiedenen Branchen und Unternehmen variieren. Daher ist es wichtig, den ROE immer im Kontext der Branche und der jeweiligen Wettbewerber zu betrachten.
  • Einfluss der Verschuldung: Ein Unternehmen mit einer hohen Verschuldung kann einen höheren ROE aufweisen, da der Nettogewinn im Verhältnis zum Eigenkapital gesteigert wird. Dies kann jedoch zu einem höheren Risiko für das Unternehmen führen, da es bei einer hohen Verschuldung anfälliger für wirtschaftliche Schwankungen ist.
  • Einmalige Ereignisse: Einmalige Ereignisse, wie der Verkauf von Vermögenswerten, können den Nettogewinn und damit den ROE beeinflussen. Es ist wichtig, diese Einflüsse bei der Interpretation des ROE zu berücksichtigen.

Eigenkapitalrentabilität richtig deuten

Eben durch die Branchenunterschiede ist es ratsam, darauf zu achten, dass die Eigenkapitalrendite einer Firma mindestens in der Höhe des allgemein am Kapitalmarkt geltenden Zinssatzes entspricht. Ist die Rendite geringer, wäre es sinnvoller, das Geld am Kapitalmarkt zu investieren, da hier die Wirtschaftlichkeit wesentlich besser ist.

Niklas Mueller
Niklas Mueller ist ein Content-Manager und Autor, der sich auf den Finanzbereich spezialisiert hat. Während seines BWL-Studiums an der Universität zu Köln entwickelte er eine Leidenschaft für Trading und verfügt nun über fundiertes Wissen über Forex, CFDs, Aktien und technische Analyse. Niklas verfasst hochwertige Beiträge, einschließlich Broker Reviews, um den Lesern die besten Angebote zu präsentieren. Sein Ziel ist es, das Trading Verständnis zu erhöhen und den Lesern zu helfen bessere Trading Entscheidungen zu fällen.
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