Mit einer Marktkapitalisierung von 181 Milliarden USD gehört Ethereum zu den weltweit wertvollsten Kryptowährungen. Der ewige Konkurrent von Bitcoin hat sich nicht nur für die Optimierung von Smart Contracts ausgesprochen, die Blockchain ist zusätzlich eine hervorragende Plattform für weitere Token nach dem ERC-20-Standard.
Mit Ethereum Mining kann man neue Coins schürfen und zur Stabilität des gesamten Ökosystems beitragen. Wie funktioniert Ethereum Mining? Und welche Auswirkungen hat das lang ersehnte Update 2.0 auf das Schürfen von Ethereum? In diesem Ratgeber beantworten wir die wichtigsten Fragen rund um die Open-Source-Blockchain.
Was versteht man unter Ethereum Mining? Definition & Erklärung
Mit dem Start der Ethereum Blockchain im Jahr 2015 erlangte auch das Ethereum Mining eine starke Popularität. Mithilfe dieses Prozesses werden neue Datenblöcke in einer Kette aneinandergereiht und von Millionen von Servern weltweit berechnet, bestätigt und verifiziert – deshalb auch der Name „Blockchain“.
Die Miner, die auch als Validatoren bezeichnet werden, sind also für die Aufrechterhaltung des Ökosystems verantwortlich. Im Gegenzug werden sie aber mit neuen Coins entlohnt, die nach geleisteter Arbeit im verknüpften Krypto Wallet gutgeschrieben werden.
Wie funktioniert Ethereum Mining?
Wer selbst am Mining-Prozess teilnehmen möchte, sollte im Vorfeld einige Faktoren beachten. Ähnlich wie bei Bitcoin Mining gibt es auch hier verschiedene Möglichkeiten, wie Krypto-Fans eigene Coins schürfen können:
Ethereum selbst schürfen
Wer ganz alleine Ethereum minen möchte, hat zwar die gesamte Kontrolle über die zu leistende Arbeit und die ihm zustehenden Belohnungen, jedoch ist dies in der Praxis kaum profitabel. Für Ethereum Mining benötigen Krypto-Enthusiasten leistungsstarke Hardware und spezielle Software, deren Anschaffung mit hohen Kosten verbunden ist. Damit hört es aber nicht auf, denn die angeschlossenen Geräte müssen stetig überprüft, gewartet und sogar gekühlt werden.
Auch der enorme Energieverbrauch belastet den eigenen Geldbeutel: Wer zu Hause 24/7 Ethereum minen möchte, kann sich auf hohe Rechnungen durch den Stromanbieter einstellen. Über sogenannte Rentabilitätsrechner können Krypto-Fans feststellen, ob sich das Schürfen von Ether und anderen Coins lohnt und mit einem Gewinn einhergeht.
Ethereum Mining Pool
Da das Ethereum Mining auf eigene Faust in den meisten Fällen nicht profitabel ist, schließen sich private Nutzer gerne einem Mining Pool an. Dieser besteht aus einer großen Gruppe von vielen Minern, die ihre Rechenleistung gebündelt einem Pool zur Verfügung stellen. Je mehr Menschen mitwirken, desto höher ist die Chance auf hohe und regelmäßige Belohnungen. Die neu geschürften Coins werden unter allen Mitgliedern des Mining Pools prozentual aufgeteilt.
Bevor man sich für einen Anbieter von Mining Pools entscheidet, sollte man vorab die Größe des Pools, anfallende Kosten und die Auszahlungsmodalitäten überprüfen. Sind die Gebühren zur Teilnahme am Mining-Prozess zu hoch, wirkt sich das negativ auf die Gesamtrendite aus.
Ethereum Cloud Mining
Eine neue, aber durchaus beliebte Möglichkeit zum Schürfen von neuen Coins bietet Ethereum Cloud Mining. Auch hier wenden sich Krypto-Fans an einen ausgeschriebenen Anbieter, der die technischen Anforderungen zur Verfügung stellt und im Gegenzug mit einem monatlichen Preis bezahlt wird.
Der Vorteil von Cloud Mining ist, dass man sich nicht um spezielle Geräte im eigenen Zuhause kümmern muss, sondern über das Internet auf die Hardware des Anbieters zugreifen kann. Meist haben diese Rechenzentren ihren Sitz im Ausland, insbesondere dort, wo Strom günstig ist und Mining somit profitabel bleibt.
Exkurs: Ethereum Mining und das Update auf ETH 2.0
Die Ethereum Blockchain arbeitete ursprünglich nach der Konsensmethode Proof-of-Work (PoW). Ähnlich wie beim Konkurrenten Bitcoin wird das Ökosystem von der Rechenleistung verschiedenster Server abgesichert.
Bereits seit längerer Zeit arbeiteten die Entwickler von Ethereum daran, die Blockchain effizienter, günstiger und auch klimaneutraler zu gestalten. Krypto Mining steht längst wegen des enormen Energieverbrauchs in der Kritik, den fortschreitenden Klimawandel noch stärker zu befeuern.
Das Update auf Ethereum 2.0, das am 15. September 2022 durchgeführt wurde, hat das Ökosystem auf Proof-of-Stake (PoS) abgeändert. Mit der Umstellung hat Ethereum Mining ein Ende. Wer aber weiterhin neue Münzen dazuverdienen möchte, kann Ethereum Staking umsteigen. Für das Staken von Kryptowährungen wird keine Rechenleistung oder Energie benötigt, denn hier verleihen Krypto-Investoren ihr Vermögen an das Netzwerk und erhalten im Gegenzug neue Coins als Belohnung.
Es bleibt spannend, inwieweit das Update von Ethereum die Märkte beeinflussen kann. Wird ETH die bislang wertvollste Kryptowährung Bitcoin dann in den Schatten stellen? Kommt es zu neuen Höchstkursen, sofern das Update erfolgreich gelingt? Neben diesen Fragen gibt es aber auch weitere Folgen, die das Ende von Ethereum Mining mit sich bringt: Grafikkarten werden dann nicht mehr in dem Ausmaß benötigt, wie es bislang der Fall war. Das könnte zu fallenden Preisen am Markt führen und zu einer Erholung der Lieferkettenproblematik beitragen.
Ist Ethereum Mining noch sinnvoll?
Jetzt, wo das Update auf Ethereum 2.0 vollzogen worden ist, fragen sich viele Krypto-Fans, ob Ethereum Mining tatsächlich noch sinnvoll ist. Klar ist, dass das lang ersehnte Update von den Entwicklern schon mehrmals verschoben wurde. Ethereum Mining findet also erst ein Ende, nachdem die Umstellung auf Proof-of-Stake erfolgreich beendet wurde. Fakt ist aber auch, dass bereits jetzt einige Miner ihre Tätigkeiten einstellen und erste Mining Pools abgestellt werden.
Aber auch aus ökologischer Sicht sollte man sich die Frage stellen, ob Ethereum Mining heute noch zeitgemäß ist. Der Klimawandel schreitet weiter voran, weshalb es umso wichtiger ist, natürliche Ressourcen zu schonen und seinen Energieverbrauch zu überdenken.
Dennoch gibt es einige Fälle, in denen Ethereum Mining durchaus sinnvoll sein kann:
- Anleger können mit einem geringen Zeitaufwand eine höhere Rendite erzielen
- Mit dem Schürfen von neuen Coins kann man unkompliziert ein passives Einkommen generieren
- Ethereum Mining gilt unter den Fans der Kryptowährung als Symbol zur Zugehörigkeit, denn mit dem Mining wird das Netzwerk gestärkt und die Stabilität gewährleistet.
Vor- und Nachteile von Ethereum Mining
Vorteile | Nachteile |
✅ Mit Ethereum Mining kann man neue Coins schürfen und von Belohnungen profitieren | ❌ Wer Ethereum selbst minen möchte, benötigt spezielle Hard- und Software, die mit hohen Anschaffungskosten verbunden ist |
✅ Der Mining-Prozess führt zu einem passiven Einkommen ohne großen Aufwand | ❌ Durch hohe Energiekosten ist es privaten Anlegern kaum möglich, eine positive Rendite zu erwirtschaften |
✅ Ethereum ist eine starke Kryptowährung, die ein enormes Zukunftspotenzial besitzt | ❌ Der Energieverbrauch durch Proof-of-Work ist aus ökologischer Sicht bedenklich |
✅ Über Cloud Mining können selbst Anfänger unkompliziert am Mining-Prozess teilnehmen | ❌ Mit dem Update auf ETH 2.0 wird das Ethereum Mining eingestellt |
Fazit – Ethereum Mining steht vor dem Aus – Ethereum Staking als Zukunft
Ethereum Mining war bislang eine beliebte Möglichkeit, um mit einem geringen Aufwand neue Coins dazuzuverdienen. Krypto-Fans können entweder selbst ETH schürfen, einem Mining Pool beitreten oder sogar per Cloud auf den Mining-Prozess spezieller Anbieter zugreifen. So konnten Miner über lange Zeit hinweg ein passives Einkommen generieren und sich über neu erschaffene Coins in ihrem Wallet freuen.
Allerdings steht Ethereum Mining nicht erst seit gestern stark in der Kritik. Der hohe Energieverbrauch führt nicht nur dazu, dass Miner durch gestiegene Kosten kaum mehr eine positive Rendite erzielen können, sondern verstärkt zusätzlich die anhaltenden Probleme im Hinblick auf den Klimawandel.
Abhilfe könnte das erwartete Update auf ETH 2.0 schaffen. Zwar ist die Ära von Ethereum Mining dann vorbei, jedoch kann das Netzwerk von einer effizienten, kostengünstigen und klimaneutralen Ausrichtung profitieren. Wer auf sein passives Einkommen nicht verzichten möchte, kann dann mit Ethereum Staking von neuen Belohnungen profitieren.
FAQs – Die meist gestellten Fragen zu Ethereum-Mining
Wie lange braucht man für das Mining eines Ethereum?
Der Mining-Prozess dauert bei einem Ethereum ungefähr 4 Stunden.
Ist Ethereum-Mining legal?
Ja, natürlich ist das Ethereum-Mining legal.
Was braucht man für Ethereum-Mining?
Genau wie für das Bitcoin Mining brauchen Sie für das Mining von Ethereum leistungsfähige Hardware plus eine Grafikkarte, die für das Mining von Kryptowährung verwendet werden kann. Zudem ist eine entsprechende Software notwendig, wie z. B. Ethminer und Geth. Natürlich ist es von Vorteil, wenn man zusätzlich noch einen günstigen Stromanbieter hat.
Was kostet Ethereum-Mining?
Was Ethereum Mining kostet, hängt davon ab, ob Sie die benötigte Hardware und Software bereits haben oder erst anschaffen müssen. Natürlich spielt auch eine Rolle, wie hoch ihr Stromtarif ist. Aus diesem Grund können wir hier keine pauschale Antwort geben, was das Ethereum Mining tatsächlich kostet.