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Andre Kostolany Quelle: Capital.de
Andre Kostolany – Quelle: Capital.de
👼Geboren:Februar 1906 in Budapest
💼Beruf:Spekulant, Börsenjournalist, Autor
🥇Erfolge:Vervielfachung des Privatvermögens während der Great Depression und durch Investitionen in deutsche Staatsanleihen nach Ende des 2. Weltkriegs
🎯Strategie:Langfristige Investments, Value Investing
💰Geschätztes Vermögen:Unbekannt
Kritik an André Kostolany:Einige Anleger sehen in seinen Ansichten zuviel Spekulation und kritisieren seine Ansichten zum neuen Markt
✍️Bekannteste Bücher: Die Kunst, über Geld nachzudenken
Kostolanies Wunderland von Geld und Börse
Weisheit eines Spekulanten

Der Investor André Kostolany wurde am 9. Februar 1906 in der damaligen Hauptstadt von Österreich-Ungarn, Budapest, als viertes Kind einer jüdischen Familie geboren. Die Familie, in die er hineingeboren wurde galt generell als sehr wohlhabend.

Das Unternehmen des Vaters produzierte nämlich verschiedenste Spirituosen nach industriellem Stil und einige Marken, wie beispielsweise Herkules, waren auch über die Grenzen Österreich-Ungarns sehr bekannt. Das Unternehmen, das seit 1830 existierte, exportierte große Mengen in die USA.

Kostolany selbst beschrieb seine damalige Familiensituation als wohlhabend und es war zunächst seine Absicht, Kunstkritiker zu werden. Dem folgend begann er ein Studium der Philosophie und Kunstgeschichte, jedoch änderte sich seine Richtung relativ zügig. Auf Wunsch seines Vaters absolvierte er nämlich beim Börsenmakler Adrien Perquel Mitte der 1920er-Jahre eine Lehre.

Weitere erfolgreiche Trader und Investoren

André sammelte als Börsenspekulant bereits 1924 seine ersten Erfahrungen im Handelsbereich. Manche behaupten aber, dass er seine ersten spekulativen Geschäfte bereits mit 13 Jahren durchführte, indem er mit Währungen handelte.

Damals war er nach Paris gezogen und arbeitete dort als Börsenspekulant. 1940, nach Beginn des Zweiten Weltkrieges flüchtete André Kostolany aufgrund seiner jüdischen Herkunft in die USA. Dort erhielt er die amerikanische Staatsbürgerschaft. Seine Ehefrau Françoise Russell lernte er kennen, nachdem er nach dem Krieg nach Paris zurückgekehrt war. Diese heiratete er im Alter von 58 Jahren. 

Das Vermögen von André Kostolany

Wie hoch genau sein Vermögen war, ist bis heute nicht bekannt, und kann nur geschätzt werden. Sicher ist: André Kostolany war mehrfacher Millionär, ging allerdings auch zweimal in seinem Leben pleite. Selbst im hohen Alter lebte er noch für die Börse und warnte vor dem Platzen der Internetblase. 

Der Zusammenbruch der Pariser Börse hatte André Kostolany in die Karten gespielt und katapultierte sein Vermögen über Nacht in die Höhe. Er hatte auf fallende Kurse gesetzt. Erst als die Kurse in die Höhe schossen, verlor er zum ersten Mal sein gesamtes Vermögen. Diese Kurserhöhung entstand unter anderem dadurch, dass US-Präsident Hoover Deutschlands Reparationszahlungen verlängerte. 

Nachdem sich André Kostolany weiter verschuldet hatte, wurde er wieder als Makler tätig und setzte daraufhin in den 1930er-Jahren erfolgreich auf fallende Kurse. Nachdem er in die USA ausgewandert war, änderte er seine Strategie und setzte auf steigende Kurse. Auch damit war er erfolgreich.

Bärenmarkt an der New Yorker Wall Street 1929-1932
Bärenmarkt an der New Yorker Wall Street – Quelle: Encik Tekateki

Als der Zweite Weltkrieg zu Ende war, folgte André Kostolany globalen Trends und wurde als Spekulant bezeichnet. Er spekulierte unter anderem auch mit deutschen Auslandsanleihen, welche er für 250 Franc pro Stück in Paris kaufte. Ein paar Jahre später notierte jede dieser Anleihen bei 35.000 Franc. 

Wie bereits erwähnt, lässt sich über das genaue und tatsächliche Vermögen von André Kostolany nur streiten. Sein hinterbliebenes Vermögen wird auf ungefähr 40 Millionen Euro geschätzt. 

Die Trading- und Investment-Strategien von André Kostolany 

André Kostolany galt zu seiner Zeit nicht als Investor, sondern viel eher als Spekulant. Seine Methoden und Strategien unterscheiden ihn von anderen Börsenlegenden, wie z. B. Warren Buffett. Der ungarische Spekulant sagte zwar, dass es auf das notwendige Wissen um eine bestimmte Investition ankommt, dennoch beschäftigte er sich wenig mit technischen oder tiefgründigen Analysen, geschweige denn ökonomischen Hintergründen.

Den Großteil seines Vermögens erzielte er unter anderem damit, dass er die ständigen Auf- und Abs gewinnbringend und geschickt für sich nutzen konnte. André war bekannt dafür, in langen Zeiträumen zu handeln und seine Strategie beruht auf dem Grundglauben, dass alle Börsenkurse zyklisch verlaufen. Sprich, Auf- und Abwärtsbewegungen wiederholen sich auf Dauer. 

Solides Konzept oder Hype? 

André Kostolany war seit längerer Zeit gegenüber der Lehren der klassischen Volks- und Betriebswirtschaftslehren abgeneigt. Daher drängte er seine Anhänger auch sich vorher intensiv mit seinen Investment-Cases zu beschäftigen, anstelle sich von Marktstimmungen oder Emotionen beeinflussen zu lassen.

Man sollte als Investor inhaltlich verstehen, wie das jeweilige Unternehmen agiert und seine Einnahmen erwirtschaftet. Wichtig zu wissen ist es, ob es sich um solide Geschäftskonzepte handelt oder alles nur auf einen „Hype” aufbaut. 

Das antizyklische Handeln war ein sehr wichtiger Bestandteil der „Methode Kostolany” und sein Rat bestand immer darin, erst dann zu kaufen, wenn die Kurse niedrig sind. Somit ist der richtige Zeitpunkt für den Kauf vor dem Anstieg eines Kurses. Sollten die Kurse hoch sein, so sollte man auch verkaufen. Der Verkauf erfolgt im besten Fall kurz vor einem anstehenden Abwärtstrend.

Laut André Kostolany hat jeder Trend drei Phasen:

  1. Korrektur
  2. Stimmungsschwankung (Trendwende)
  3. Übertreibung

Die Phase der Übertreibung zieht stets eine Korrektur in die entgegengesetzte Richtung nach sich, woraus sich im Nachhinein wieder ein Trend ausbildet, welcher dann wieder zu einer Übertreibung führt. Danach schlägt die Stimmung wieder um, es kommt zu einer Korrektur. Die große Aufgabe und Schwierigkeit besteht darin, zu erkennen, wann die jeweilige Phase startet, um im richtigen Zeitpunkt ein- oder aussteigen zu können.

Biografien und Bücher

Von André Kostolany gibt es etliche Biografien und Bücher. Das kann von herkömmlichen Biografien über sein Leben bis hin zu spezifischen Sachbüchern reichen, die explizit seine Strategien und Methoden unter die Lupe nehmen. André Kostolany hat 13 Bücher geschrieben. 

Von den vielen Börsenwerken, die über André Kostolany verfasst wurden, gibt es zwei Exemplare, die besonders empfehlenswert sind und auch auf Deutsch erhältlich sind. Diese sind:

Buch Nr. 1: „Der große Kostolany”

Buchcover zu "Der große Kostolany"
Buchcover zu „Der große Kostolany“

In diesem Sammelband werden auf 816 Seiten seine drei erfolgreichsten Bücher zusammengefasst. Deshalb ist es besonders umfangreich. Die Themen sind unter anderem: eine Strategie, seine Fehler und wie man aus diesen lernen kann sowie die Bedeutung der Börsenpsychologie und seine Erfahrung an der Börse.

Vorteile des Buches:

  • Lehrreich, informativ, unterhaltsam und humorvoll
  • Das Thema Börsenpsychologie spielt eine wichtige Rolle

Buch Nr. 2: „Die Kunst, über Geld nachzudenken”

Buchcover zu "Die Kunst, über Geld nachzudenken"
Buchcover zu „Die Kunst, über Geld nachzudenken“

Dieses Buch ist 240 Seiten lang und dreht sich hauptsächlich um die Börsenweisheiten des ungarischen Finanzexperten, die in zahlreiche Börsengeschichten zu seinen Spekulationen eingebunden werden. 

Vorteile des Buches:

  • Wertvolle Börsenweisheiten von André Kostolany, die einem dabei helfen können, mehr Erfolg an der Börse zu haben
  • Unterhaltsame und wichtige Börsengeschichten

Bekannte Zitate von André Kostolany

Während seines bewegten Lebens sind einige Zitate von André Kostolany entstanden, die bei Anlegern auch lange nach seinem Tod noch sehr bekannt sind. Beispielsweise dieses hier:

„Ich kann Ihnen nicht sagen, wie man schnell reich wird; ich kann Ihnen aber sagen, wie man schnell arm wird: Indem man nämlich versucht, schnell reich zu werden.“

wikipedia.org

Das Zitat verdeutlich nochmals deutlich sein Glauben an langfristige Investments in klassische Anlageprodukte, als beste Möglichkeit zum Vermögensaufbau.

Ein weiteres berühmtes Zitat befasst sich mit den Risiken an den Finanzmärkten:

Wer viel Geld hat, kann spekulieren; wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren; wer kein Geld hat, muss spekulieren.“

Die Kunst, über Geld nachzudenken“ von André Kostolany (Ullstein Verlag, 2015)

Was lehrt uns André Kostolany?

Was man von André Kostolany noch heute lernen kann, ist die Tatsache, dass Geduld der wohl wichtigste Faktor im Trading ist und dass man ohne sie wohl oder übel irgendwann in Schwierigkeiten gerät. Leute ohne Geduld gehören laut Kostolany nicht mal in die Nähe einer Börse. 

Diese Meinung spiegelt sich auch in seiner generellen Strategie wider: Man solle langfristig investieren und dabei natürlich immer die Nerven behalten. Dabei hat André die Trader in verschiedene Gruppen unterteilt.

Hartgesottene waren laut Kostolany jene, die fachliche Kompetenzen aufweisen und die nötige Geduld haben. Die Zittrigen hingegen sind jene, die schnell die Nerven verlieren und keine Geduld aufweisen können. Deshalb handeln diese oftmals emotional, sobald sich die Kurse nicht wie erwünscht bewegen.

Meistgestellte Fragen:

Wer war André Kostolany?

André Kostolany war ein ungarischer Finanz- und Börsenexperte, der von 1906 bis 1999 lebte und zu den bedeutendsten Persönlichkeiten des Börsengeschehens zählte. Bekannt wurde er vor allem für seine zahlreichen und außergewöhnlichen Weisheiten. 

Wie reich war André Kostolany?

Der gebürtige Ungar war zwar mehrmals pleite, konnte aber letztendlich bis zu seinem Lebensende ein beachtliches Vermögen aufbauen. Wie hoch dieses ist, kann nur geschätzt oder vermutet werden und ist letztendlich noch ungeklärt. Experten schätzen sein Vermögen auf 40 Millionen Euro.

Was braucht es laut Kostolany, um an der Börse erfolgreich zu sein?

André Kostolany war davon überzeugt, dass die Geduld beim Anlegen zu den wichtigsten Faktoren zählt, da Kurse niemals linear steigen, sondern es regelmäßig zu Kurseinbrüchen kommen kann. Man solle sich allerdings nicht von kurzfristigen Kurseinbrüchen verunsichern lassen, denn Anleger mit einem kurzzeitigen Anlagehorizont laufen Gefahr, dass sie in Marktphasen mit Schwankungen ihre potenziellen Renditeziele verpassen. Laut André Kostolany sind Anleger, die auf kurzfristige Gewinne hoffen, keine Investoren, sondern Spekulanten. 

Andre Witzel
Andre Witzel ist selbstständiger Trader und der Gründer von Trading.de. Er teilt seine Strategien und Methoden mit meinen Lesern. Er weiß genau welche Fehler Anfänger machen und kann ihnen die besten Tipps geben. Lernen Sie von seinen Erlebnissen auf Trading.de.
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