Daytrading oder langfristig anlegen? Diese Frage stellen sich Trader, die noch am Beginn stehen. Tatsächlich gibt es wesentliche Unterschiede zwischen dem Tageshandel und dem langfristigen Traden. Daher ist es wichtig, die Vor- und Nachteile dieser beiden Handelsarten zu kennen.
In unserem Beitrag erfahren Sie, was zum einen Daytrading und zum anderen langfristiges Trading ist. Ferner gehen wir auf die jeweiligen Vor- und Nachteile ein. Darüber hinaus ziehen wir ein Fazit, unter welchen Umständen für Sie als Trader die eine oder andere Variante sinnvoller ist.
Was sind Daytrading und langfristiges Traden?
Daytrading bedeutet, dass Sie eine Position während eines Tages eröffnen und am gleichen Tag wieder schließen. Die Definition des langfristigen Trading hingegen ist deutlich schwerer. Das liegt daran, dass es keine einheitlichen Regeln gibt, ab welchem Zeitraum Trading langfristig ist.
Nicht zu verwechseln ist langfristiges Training mit einem längerfristigen Investment. Bei der Geldanlage gelten Zeiträume ab vier Jahren als langfristig. Beim Trading hingegen werden ganz andere Zeiträume eingesetzt, sodass Sie im Durchschnitt von den folgenden Perioden für die entsprechende Handelsart ausgehen können.
- Daytrading: Wenige Sekunden bis mehrere Stunden
- Mittelfristiges Trading: Mehrere Tage oder Wochen
- Langfristiges Trading: Mehrere Wochen bis Monate
Trotz keiner einheitlichen Definition wird unter dem langfristigen Trading meistens ein Zeitraum zwischen mehreren Wochen und Monaten verstanden. Über ein Jahr hinaus spricht man im Grunde nicht mehr vom Trading, sondern dann würde es sich bereits um ein Investment oder um eine Geldanlage handeln.
Hier sind die Eigenschaften von Daytrading und langfristigem Trading gegenübergestellt:
Daytrading: | Langfristiges Trading |
---|---|
Ständige Präsenz am PC oder Smartphone erforderlich | Keine längere Marktüberwachung täglich erforderlich |
Märkte müssen immer liquide sein | Handel auch an weniger liquiden Märkten möglich |
Hohe Disziplin und umfangreiche Erfahrungen sind wichtig | Auch sehr gut für Anfänger geeignet |
Ausgefeilte Handelsstrategie notwendig | Langfristige Trends als Entscheidungsbasis |
Reduziertes Risiko durch Abschluss der Position am gleichen Tag | Höheres Verlustrisiko im Vergleich zum Daytrading |
Keine Overnight-Gebühren und Finanzierungskosten | Overnight-Gebühren und Finanzierungskosten können anfallen |
Ereignisse wie politische Krisen beeinflussen das Daytrading kaum oder gar nicht | Globale Ereignisse haben großen Einfluss auf die Positionen |
Keine Verlustrisiken durch Gaps | Risiko von Gaps, die den Einstiegspreis erheblich beeinflussen können |
Geringes Startkapital notwendig | Größeres Startkapital kann erforderlich sein |
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Was sind die Vorteile beim Daytrading?
Daytrading oder langfristig traden? Um diese Frage beantworten zu können, möchten wie im Folgenden die jeweiligen Vorteile sowie Nachteile nennen, die mit Daytrading in Verbindung stehen. Gleiches tun wir anschließend mit dem langfristigen Trading. Sie können am Ende unseres Beitrages daher selbst beurteilen, ob aufgrund dieser Vor- und Nachteile für Sie das Daytrading oder langfristig traden die bessere Alternative darstellt. Beginnen wir also mit den Vorteilen, durch die sich der Tageshandel auszeichnet.
Das sind im Überblick:
- Reduziertes Risiko
- Keine Overnight-Gebühren und Finanzierungskosten
- Ereignisse wie politische Krisen beeinflussen das Daytrading kaum oder gar nicht
- Keine Verlustrisiken durch Gaps
- Geringes Startkapital notwendig
- Positiver psychischer Effekt durch Abschluss der Position am gleichen Tag
Auf diese einzelnen Vorteile möchten wir jetzt etwas näher eingehen und Ihnen diese erläutern.
Vorteil 1: Verringertes Risiko von Verlusten
Im Vergleich zwischen dem Daytrading oder langfristig traden ist das Risiko statistisch betrachtet beim Tageshandel geringer. Verantwortlich dafür ist das zeitlich sehr begrenzte Engagement an den Märkten. Es ist wahrscheinlicher, dass Sie den Kursverlauf des Basiswertes innerhalb der nächsten Minuten richtig vorhersagen, als wenn Sie eine Prognose abgeben müssen, wie sich der Kurs in den nächsten Tagen oder Wochen entwickeln wird. Wenn wir also auf der einen Seite das Scalping als Beispiel für das Daytrading nehmen und auf der einen Seite das Swing Trading als Beispiel für das längerfristige Trading, so wären Sie meistens mit der Scalping Strategie im Hinblick auf ein reduziertes Risiko besser bedient.
Vorteil 2: Keine Overnight-Gebühren und Finanzierungskosten
Ein deutlicher Kostenvorteil besteht beim Daytrading darin, dass Sie keine Positionen über Nacht offen halten. Das bedeutet, dass es keine sogenannten Übernachtungskosten gibt, die in der Fachsprache als Overnight-Gebühren bezeichnet werden. Es entstehen dementsprechend keine Finanzierungskosten, wenn Sie sich zum Beispiel für das CFD Trading entscheiden und der Broker daher mit einem Hebel im Trading arbeitet.
Je höher Ihr Handelsvolumen ist, desto mehr profitieren Sie von diesem Vorteil beim Daytrading. Das hat den Grund, dass die von den Brokern in Rechnung gestellten Finanzierungskosten für gewöhnlich prozentual auf den Handelsgegenwert bezogen sind. Wenn Sie zum Beispiel beim Trading eine Position sogar über das Wochenende geöffnet lassen, würden sich die Finanzierungskosten im Vergleich zu einer Nacht verdreifachen.
Vorteil 3: Globale Ereignisse wirken sich kaum oder gar nicht aus
Insbesondere die Corona Pandemie, aber ebenso der Ukraine Krieg, haben gezeigt, wie schnell es zu teilweise einschneidenden Ereignissen kommen kann. Derartige Krisen entstehen selten über Nacht, sodass sie sich nicht erst am nächsten Tag massiv auf die Märkte und Börsen auswirken. Das Daytrading allerdings ist von derartigen Einflüssen kaum oder teilweise gar nicht betroffen. Die folgenden Situationen und Veränderungen wirken sich in der Regel nicht merklich oder gar nicht auf den Tageshandel aus:
- Politische Krisen
- Globale Ereignisse
- Wirtschaftliche Veränderungen
Vorteil 4: Keine Risiken durch Gaps über Nacht oder Wochenende beim Daytrading
Beim Tageshandel haben Sie den Vorteil, dass keine Verlustrisiken durch Gaps bestehen. Was ist damit gemeint? Gaps sind sogenannte Kurslücken, die sich durch deutliche Sprünge oder Rückgänge kennzeichnen. Die Lücke entsteht meistens, wenn der Schlusskurs des vorherigen Tages mit dem Eröffnungskurs des nächsten Tages verglichen wird. Der Grund besteht darin, dass es zum Beispiel am späten Vorabend bedeutende Nachrichten gibt, die sich erst am nächsten Morgen auf die Kurse auswirken können.
Von Gaps sind dementsprechend nur Trader betroffen, die eine Position über Nacht offen haben. Das wiederum bedeutet, dass Daytrader keine Risiken im Hinblick auf eventuelle Gaps haben werden, weil sie ihre Positionen spätestens am Ende eines Handelstages schließen. Je länger die Position offen ist, beispielsweise für einen Zeitraum von mehreren Tagen, desto großer ist naturgemäß das Risiko von Gaps.
Vorteil 5: Geringeres Startkapital notwendig
Der Tageshandel ist auch für Trader geeignet, die zunächst mit einem relativ geringen Startkapital beginnen möchten. Dann wählen Sie insbesondere Finanzprodukte wie Devisen oder das CFD Trading, weil durch die Hebel der Broker nur ein geringer Kapitaleinsatz notwendig ist. Da Sie beim Tageshandel meistens innerhalb des Handelstages mehrere Positionen öffnen und schließen, müssen Sie beim einzelnen Trade weniger Kapital einsetzen, als wenn Sie längerfristig traden. Der Grund ist, dass sich bei mehreren Trades innerhalb eines Tages die Gewinne summieren, sodass Sie am Tagesende einen akzeptablen Gesamtgewinn erzielt haben, ohne dabei größere Summen einsetzen zu müssen.
Vorteil 6: Positiver psychischer Effekt
Nicht zu unterschätzen ist ein weiterer Vorteil beim Daytrading, nämlich der psychisch positive Effekt. Dieser entsteht dadurch, dass Sie nachts ruhig schlafen können, weil es keine offenen Positionen gibt. Sie müssen dementsprechend nicht befürchten, dass es am späten Abend oder nachts einschneidende Ereignisse gibt, die den Kurs Ihrer Werte dann massiv negativ beeinflussen könnten. Stattdessen können Sie abends in Ruhe zu Bett gehen, weil Sie wissen, dass eventuelle Ereignisse Ihre Positionen nicht betreffen können, weil diese geschlossen sind.
Welche Nachteile gibt es beim Daytrading?
Daytrading oder langfristig traden? Kommen wir nun zu den Nachteilen, die es beim Tageshandel natürlich – auch im Vergleich zum langfristigen Trading – ebenfalls gibt.
Daher möchten wir jetzt die wichtigsten Nachteile des Tageshandels nennen und vorstellen, nämlich:
- Ständige Präsenz am PC oder Smartphone
- Märkte müssen immer liquide sein
- Hohe Disziplin erforderlich
- Umfangreiche Erfahrungen wichtig
- Ausgefeilte Handelsstrategie notwendig
Diese Nachteile möchten wir jetzt etwas näher erläutern.
Nachteil 1: Ständige Präsenz am PC oder Smartphone notwendig
Als Daytrader müssen Sie die Märkte und die Kurse Ihrer Werte stets im Blick haben. Das bedeutet, dass Sie während der aktiven Handelszeit fast immer am PC, am Laptop oder am Smartphone verbringen müssen, um nichts zu verpassen. Das wiederum bedeutet – im Vergleich zum längerfristigen Handel – einen deutlich höheren Zeitaufwand und in gewisser Weise ebenso einen erhöhten Stressfaktor. Ist der Tag allerdings wenig volatil, kann es sogar unter Umständen langweilig werden, Stunden vor dem PC zu verbringen und nichts passiert.
Nachteil 2: Märkte müssen stets liquide sein
Ein weiterer Nachteil besteht beim Daytrading darin, dass Sie ausschließlich auf liquiden Märkten handeln können. Der Grund ist, dass Sie eine morgens eröffnete Position spätestens am Abend wieder schließen müssen, sodass innerhalb dieser Zeitspanne eine ausreichende Liquidität Voraussetzung ist. Das wiederum bedeutet, dass manche Basiswerte für den Tageshandel erst gar nicht infrage kommen, weil deren Liquidität und/oder Handelsvolumen nicht ausreichend ist.
Das können zum Beispiel die folgenden Finanzprodukte sein:
- Exotische Währungen
- Rohstoffe (außer den Hauptrohstoffen wie Edelmetalle, Rohöl, Weizen etc.)
- Zahlreiche Kryptowährungen
- Inländische und ausländische Nebenwerte (Aktien)
Beim Daytrading sind Sie dementsprechend in gewissen Grenzen auf die Hauptwerte beschränkt, weil diese stets eine ausreichende Liquidität haben.
Nachteil 3: Hohe Disziplin erforderlich
Ein weiterer Nachteil besteht beim Daytrading nicht für alle, jedoch sicherlich für einige Trader. Sie benötigen eine hohe Disziplin, um dauerhaft erfolgreich mit dem Tageshandel zu sein. Dazu gehört es nicht nur, wie bereits angesprochen, die Märkte durchgängig zu beobachten. Darüber hinaus müssen Sie sich stets an Ihre Strategie halten, auch wenn Sie zum Beispiel am Tagesbeginn gleich mit mehreren Trades einen Verlust erleiden. Zudem dürfen Sie sich nicht von Kurzsprüngen oder Rückgängen beeinflussen lassen, die nicht zu Ihrer Strategie passen.
Nachteil 4: Umfangreiche Erfahrungen für das Daytrading wichtig
Viel mehr als beim längerfristigen Handel sollten Sie beim Daytrading umfangreiche Erfahrungen haben. Das hat unter anderem damit zu tun, dass Sie sich beim Tageshandel weniger an vergleichsweise sicheren Strategien wie der Trendfolgestrategie orientieren können, weil diese eher mittel- bis längerfristig ausgerichtet sind. Stattdessen müssen Sie sich häufiger mit komplexeren Handelsstrategien beschäftigen, für deren richtigen Einsatz mehr Erfahrungen notwendig sind.
Darüber hinaus sind Erfahrungen auch deshalb notwendig und wichtig, weil Sie so wissen, warum sich Kurse innerhalb eines Tages an bestimmten Punkten in die eine oder andere Richtung bewegen. Sie lernen aus Ihren eigenen Erfahrungen, was für den Tageshandel von enormer Bedeutung ist. Das bedeutet allerdings auf der anderen Seite nicht zwangsläufig, dass das Daytrading nicht auch für Anfänger geeignet wäre. Sie müssen sich dann lediglich des erhöhten Risikos von Verlusten bewusst sein, die auf mangelnde Erfahrungen zurückgehen können.
Nachteil 5: Ausgefeilte Handelsstrategie von großer Bedeutung
Ein weiterer Nachteil ist es, dass Sie für das Daytrading unbedingt eine ausgefeilte Handelsstrategie haben sollten. Diese muss exakt auf das sehr kurzfristige Trading ausgerichtet sein, welches typisch für den Tageshandel ist. Zudem sollten Sie sich konsequent an Ihre Strategie halten, denn sonst besteht gerade beim Daytrading die Gefahr, dass es zu Verlusten kommt. Diese können Sie aufgrund der sehr kurzfristigen Handelfrequenz – im Vergleich zum längerfristigen Trading – meistens nicht mehr am gleichen Tag ausgleichen.
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Was sind die Vorteile beim langfristigen Trading?
Genauso wie beim Daytrading, so gibt es selbstverständlich ebenfalls beim längerfristigen Trading Vor- und Nachteile. Diese möchten wir Ihnen vorstellen und erläutern, damit Sie am Ende uns Beitrages wissen, ob Sie eher der Daytrader oder der langfristig orientierte Händler sind.
Die wichtigsten Vorteile beim langfristigen Trading sind:
- Keine längeren Zeiten der Marktüberwachung täglich
- Handel auch an weniger liquiden Märkten
- Zahlreiche Indikatoren können genutzt werden
- Sehr gut für Anfänger geeignet
- Langfristige Trends als Entscheidungsbasis
- Herkömmliche Trading Tools und einfache Endgeräte reichen aus
Lassen Sie uns näher auf diese Vorteile eingehen, von denen Sie beim langfristigen Trading profitieren. Noch einmal zur Verdeutlichung: Mit langfristig sind in diesem Fall keinesfalls Jahre gemeint, sondern normalerweise Zeiträume zwischen mehreren Wochen und einigen Monaten.
Vorteil 1: Relativ geringer Zeitaufwand
Einen großen Vorteil sehen langfristiger orientierte Trader darin, dass sich der Zeitaufwand sehr in Grenzen hält. Während Sie als Daytrader nahezu täglich zwischen ein bis drei Stunden am PC verbringen müssen, können Sie beim langfristig orientierten Trading, wie zum Beispiel beim Swing Trading, den PC auch einmal mehrere Tage ausgeschaltet lassen. Manche langfristig orientierte Trader schauen lediglich einmal pro Woche auf die Märkte und auf ihre Positionen, um darauf basierend Entscheidungen zu treffen. Deshalb ist das langfristige Trading sehr gut für Sie geeignet, wenn Sie einem gewöhnlichen Job nachgehen und mehr in der Freizeit handeln.
Vorteil 2: Handel auch an liquiden Märkten möglich
Daytrading oder langfristiges Trading unterscheiden sich auch darin, an welchen Märkten Sie handeln können. Als Daytrader sind Sie darauf angewiesen, dass die jeweiligen Finanzprodukte und Märkte eine ausreichende Liquidität haben, weil Sie während eines Tages kaufen und verkaufen müssen. Beim längerfristig orientierten Trading haben Sie hingegen den Vorteil, dass Sie auch an weniger liquiden Märkten handeln können. Wenn Sie um Beispiel heute eine Position eröffnen ist es in der Regel weniger entscheidend, ob Sie diese Position in 30 Tagen oder vielleicht aufgrund mangelnder Liquidität erst in 33 Tagen schließen können. Das wiederum führt dazu, dass Sie beim längerfristigen Trading auch sehr interessante Nebenwerte handeln können, genauso wie exotischere Währungen und deutlich mehr Kryptowährungen.
Vorteil 3: Zahlreiche Indikatoren nutzbar
Beim Daytrading ist die Anzahl der nutzbaren Indikatoren begrenzt, was auf die kurze Dauer zwischen Eröffnen und Schließen einer Position zurückzuführen ist. Demgegenüber können Sie beim langfristigen Trading mehr Indikatoren nutzen, nämlich auch mittel- und langfristig wirkende. Es steht Ihnen als längerfristig orientierter Trader demnach schlichtweg eine größere Anzahl von Indikatoren zur Verfügung, die Sie zum Beispiel im Zuge der Chartanalyse einsetzen können.
Vorteil 4: Langfristiges Trading gut für Anfänger geeignet
Ein Vorzug beim langfristigen Trading ist, dass dieses sehr gut für Anfänger geeignet ist. Ein Grund besteht darin, dass schlechte Entscheidungen durchaus im Laufe der Handelszeit korrigiert werden können, was beim Tageshandel nur schwer möglich ist. Zudem müssen Sie nicht so umfangreiche Erfahrungen beim längerfristigen Trading wie beim Tageshandel haben, weil Ihnen mehr Hilfsmittel zur Verfügung stehen. Das sind die bereits erwähnten, verschiedenen Indikatoren und andere Hilfen.
Vorteil 5: Langfristige Trends als Entscheidungsbasis
Beim langfristigen Trading können Sie auch mittel- und langfristige Trends beobachten und auf diese Weise Entscheidungen treffen, wann Sie im Markt einsteigen und wann wieder aussteigen. Umso länger ein Trend besteht, desto sicherer ist dieser. Beim Tageshandel hingegen müssen Sie sich auch an sehr kurzfristigen Trends orientieren, sodass die Fehlerquote höher ist. Zudem können Sie als Grundlage für das langfristige Trading zusätzlich einige fundamentale Daten einbeziehen, die sich auf die Kursentwicklung auswirken können.
Zu den Hilfsmitteln im Rahmen langfristiger Trends zählen unter anderem:
- Trendlinien
- Widerstands- und Unterstützungslinien
- Gleitende Durchschnitte
Vorteil 6: Herkömmliche Trading Tools reichen aus
Beim langfristigen Trading, beispielsweise beim Swing Trading, profitieren Sie davon, dass herkömmliche Trading Tools ausreichen. Zudem benötigen Sie keinen besonders leistungsstarken Computer, der hingegen beim Daytrading durchaus empfehlenswert ist. Der Grund ist im Wesentlichen, dass es beim längerfristigen Trading nicht auf wenige Minuten oder gar Sekunden ankommt, wie es beim Tageshandel der Fall sein kann. Sie können alles etwas ruhiger angehen lassen. Deshalb sind normalerweise schon diejenigen Tools ausreichend, die Ihnen über die entsprechende Trading Plattformen der Broker zur Verfügung gestellt werden.
Was sind die Nachteile beim langfristigen Trading?
Kommen wir zu den Nachteilen, die es beim langfristigen Trading ebenfalls gibt. Im Wesentlichen sollten Sie auf folgende, negative Aspekte achten:
- Höheres Verlustrisiko
- Auswirkung globaler Ereignisse
- Overnight-Gebühren und Finanzierungskosten
- Höherer emotionaler Stress
- Risiko von Gaps
Auf diese Nachteile möchten wir etwas näher eingehen, damit Sie im Detail verstehen, warum sich diese negativ auf Ihre Entscheidung für oder gegen das langfristige Trading auswirken können.
Nachteil 1: Höheres Verlustrisiko
Das statistisch höhere Verlustrisiko ergibt sich beim langfristigen Trading dadurch, dass Sie die Positionen deutlich länger offen halten als beim Tageshandel. Das wiederum führt dazu, dass es mehr Einflussfaktoren im Laufe der Zeit gibt, die sich auch negativ auf die Kursentwicklung auswirken können. Liegen hingegen beim Daytrading nur wenige Minuten oder teilweise Sekunden zwischen Kauf und Verkauf, gibt es diese beeinflussenden Faktoren in dem Umfang nicht. Deshalb zeigen Untersuchungen immer wieder, dass der langfristige Handel mit durchschnittlich größeren Risiken als das kurzfristige Daytrading ausgestattet ist.
Nachteil 2: Globale Ereignisse wirken sich aus
Globale und auch nationale Ereignisse, wie zum Beispiel politische Krisen, wirken sich beim Tageshandel faktisch aufgrund der kurzen Handelszeit gar nicht aus. Anders stellt sich die Situation beim längerfristigen Handel dar. Hier sind es globale Ereignisse, politische Krisen oder auch wirtschaftliche Veränderungen, die sich sehr auf die Aktienkurse und die Kurse anderer Basiswerte auswirken können. Da Krisen unkalkulierbar und oft nicht vorhersehbar sind, diese sich aber dennoch negativ auf die Märkte auswirken, sind Sie dem beim längerfristigen Trading in gewissem Umfang hilflos ausgeliefert.
Nachteil 3: Overnight-Gebühren und Finanzierungskosten
Ein rein monetärer Nachteil besteht beim langfristigen Trading gegenüber dem Daytrading darin, dass es Overnight-Gebühren bzw. Finanzierungskosten gibt. Diese beziehen sich auf Long-Positionen, die länger als einen Tag bestehen, also über Nacht offen sind. Insbesondere bei höheren Handelsvolumina können die Finanzierungskosten deutlicher zu Buche schlagen. Da Sie beim langfristigen Handel nicht selten mehrere Wochen oder sogar Monate offene Positionen haben, kann daraus eine nicht unwesentliche Kostenbelastung entstehen.
Das soll unser folgendes Beispiel verdeutlichen:
- Zeitraum zwischen Kauf und Verkauf: 60 Tage
- Finanzierungszins: 4,8 Prozent
- Handelsvolumen: 20.000 Euro
- Zinskosten: 160 Euro
Wie Sie am Beispiel erkennen, würden Ihnen beim langfristigen Handel Finanzierungskosten von insgesamt 160 Euro entstehen, weil Sie die Position für einen Zeitraum von rund zwei Monaten und damit 60 Nächte offengelassen haben.
Nachteil 4: Höherer emotionaler Stress
Das Offenlassen von Positionen hat insbesondere beim langfristigen Handel das Risiko von erhöhtem, emotionalen Stress. Weil zum Beispiel plötzliche Ereignisse wie politische Krisen sich negativ auf die Kurse auswirken können, wissen Sie am Abend nie, was es in der Nacht oder am nächsten Tag für eine Entwicklung gibt, die sich negativ auf die Kurse Ihrer Werte auswirken könnte. Damit steht häufiger im Zusammenhang, dass manche langfristig orientierte Strategien durchaus dazu verleiten, impulsiv zu handeln.
Nachteil 5: Risiko von Gaps
Den letzten Nachteil, den wir im Zusammenhang mit dem langfristigen Trading aufführen möchten, ist das Risiko von Gaps. Damit sind Kurslücken gemeint, die insbesondere durch Ereignisse und Nachrichten entstehen, die nach Handelsschluss erst veröffentlicht werden. Besonders „gefährlich“ sind Wochenenden, denn dann haben Sie als Trader für gewöhnlich rund zwei Tage keine Möglichkeit, auf die entsprechenden Veränderungen zu reagieren. Beim Daytrading sind Sie gegenüber dem längerfristigen Handel deutlich besser aufgestellt, denn da die Position über Nacht nicht offen ist, gibt es kein Risiko von Gaps.
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Meine ehrliche Meinung zum Daytrading oder langfristig traden
Wie Sie an den zuvor aufgeführten Vor- und Nachteilen erkennen, liefert Ihnen der Beitrag objektive Informationen, ob das Daytrading oder langfristige traden besser geeignet ist. Letztendlich halten sich die entsprechenden Vor- und Nachteile relativ die Waage, sodass die Entscheidung nicht einfach fällt. Allerdings sollten Sie ohnehin auf einer sehr individuellen Basis bewerten, ob Sie sich für den Tageshandel oder für den längerfristigen Handel entscheiden.
Hilfreich ist es meiner Meinung nach, wenn Sie zunächst Ihren eigenen Tradingstil kennen und vor allem Ihre Ziele, die Sie mit Handel verfolgen.
Stellen Sie sich zum Beispiel folgende Fragen, kommen Sie der Entscheidung für oder gegen Daytrading bzw. langfristiges Trading sicherlich etwas näher:
- Welche Fähigkeiten und Erfahrungen habe ich?
- Wie viel verfügbare Zeit besitze ich?
- Was sind meine Trading Ziele?
- Habe ich (öfter) Emotionen beim Handel?
- Besitze ich ausreichende Disziplin?
Neben dieser individuellen Entscheidung bin ich persönlich der Meinung, dass der langfristige Handel mit einem höheren Risiko als das Daytrading behaftet ist. Gründe sind vor allem unberechenbare Ereignisse, welche die Märkte massiv beeinflussen können. Diese Gefahr ist beim längerfristigen Handel wesentlich höher, denn auf den Tageshandel wirken sich solche Ereignisse nur selten stark aus, weil eben zwischen Kauf und Verkauf nur wenige Minuten oder Sekunden vergehen.
Fazit: Ziele und Risiken richtig abschätzen
Als Fazit lässt sich festhalten, dass die Entscheidung zwischen Daytrading oder langfristig traden nicht einfach ist. Sie kann allerdings gut gelingen, wenn Sie zum einen Ihre Ziele und zum anderen die jeweiligen Vor- und Nachteile sowie Risiken richtig abschätzen. Stellen Sie sich unbedingt die Frage, was Ihr persönliches Ziel mit dem Trading ist. Zudem sollten Sie wissen, wie hoch Ihre Risikobereitschaft ausfällt und wie viel Zeit Sie täglich oder wöchentlich mit dem Handel aufbringen können und möchten.
Darüber hinaus ist es empfehlenswert, die zwei unterschiedlichen Handelsarten mit einem kostenfreien Demokonto risikofrei auszuprobieren. So haben Sie zum Beispiel die Möglichkeit, zunächst den Tageshandel auszuprobieren, vielleicht mit der Scalping Strategie. Anschließend lassen Sie einfach mehrere Tage oder Wochen zwischen dem Eröffnen und dem Schließen der Position auf dem Demokonto vergehen und schauen, ob Ihnen diese Handelsart liegt.
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Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Thema Daytrading vs. langfristig Traden:
Was ist der größte Unterschied zwischen Daytrading und langfristigem Traden?
Daytrader müssen schnelle Entscheidungen treffen und können von kurzfristigen Schwankungen stärker betroffen sein, während langfristige Trader in der Regel mehr Wert auf Fundamentalanalysen legen und von längerfristigen Markttrends profitieren.
Wie viel Prozent macht ein Daytrader im Monat? Wie viel ein langfristiger Trader?
Man kann nicht sagen, dass eine Art von Trader mehr verdient als die andere. Daytrading bringt zwar oft höhere Gewinne als die langfristige Strategie, ist aber auch mit mehr Aufwand und einem höheren Verlustrisiko verbunden, da eine größere Anzahl von Trades ausgeführt wird. Die prozentuale Rendite, die ein Trader in einem Monat erzielt, kann stark schwanken. Einige professionelle Trader können eine monatliche Rendite von 5-10 % anstreben, aber dies ist mit Risiken verbunden und erfordert ein hohes Maß an Kompetenz und Erfahrung.