Der Basispunkt (BPS) ist eine Maßeinheit, mit der Änderungen der Zinssätze oder Renditen von Finanzprodukten gemessen werden. Basispunkte werden in Prozent umgerechnet und zeigen immer eine fixe Veränderung eines Wertes an.
Basispunkt – einfach erklärt
Mit der Angabe von Basispunkten statt Prozentzahlen werden Missverständnisse verhindert. Es ist etwa ein gewaltiger Unterschied, ob sich der Leitzins um 100 Basispunkte verändert oder um ein Prozent.
Ein Basispunkt bedeutet ein Hundertstel eines Prozentpunktes: 0,01 Prozent.
Demnach stellen 100 Basispunkte einen Prozentpunkt des eigentlichen Wertes dar. Anders ausgedrückt: Es geht um die unterschiedlichen Einheiten ein Prozent und ein Prozentpunkt. Finanzexperten verwenden häufig den englischen Begriff „Basis Point“.
Basispunkt: Erklärung an einem Beispiel
- Der Leitzins betrug bisher 1,00 Prozent.
- Eine Erhöhung um ein Prozent bedeutet eine Veränderung von 0,01 Prozentpunkten (1 × 1/100 = 0,01).
- Der neue Leitzins nach der Erhöhung beträgt 1,01 Prozent.
- Würde der Leitzins um 100 Basispunkte erhöht, wäre der neue Leitzins nach der Erhöhung 2,00 Prozent.
In welchen Bereichen der Finanzwelt kommt der Begriff Basispunkt vor?
Der Basispunkt ist eine bewährte Maßeinheit bei Zinsangaben, Kursentwicklungen sowie Preisdarstellungen von Fonds. Es ist ein Hilfsmittel für Investoren und Analysten, um Prozentdifferenzen unmissverständlich darzustellen. So wird nicht von einem Wachstum der Zinsen um 10 Prozent gesprochen, sondern von 1.000 Basispunkten (Abkürzung: BPS).
Häufig kommt der Begriff Basispunkt in den nachfolgenden Bereichen vor:
Angabe von Spreads
Ein festverzinsliches Wertpapier, bei dem sich der Zins mit 30 Basispunkten von einem weiteren Wertpapier unterscheidet, hat eine im 0,30 Prozent höhere oder niedrigere Verzinsung. Diese Differenz wird als Spread bezeichnet. Unter anderem werden Anleihen ausschließlich über den Spread miteinander verglichen.
Bei Unternehmensanleihen, die im Vergleich zu staatlichen Anleihen eine höhere Verzinsung aufweisen, findet der Vergleich über Credit Spreads statt. Dabei handelt es sich um einen Risikoaufschlag, der im Vergleich zu einem sogenannten risikolosen Zins zu zahlen ist. Wird von einem Credit Spread von 20 Basispunkten gesprochen, so ist hiermit der individuelle Risikoaufschlag für eine bestimmte Unternehmensanleihe gemeint. Diesen Aufschlag muss der Gläubiger für das im Vergleich zu Bundesanleihen höhere Ausfallrisiko zahlen.
Angabe des Zinsänderungsrisikos
Festverzinsliche Wertpapiere unterliegen einem Kursrisiko, bei Veränderungen des Zinsniveaus. Sobald der aktuelle Marktzins höher ist, als der Zins der im Besitz befindlichen Anleihe, wird die Anleihe uninteressanter. In der Folge fällt der Kurs. Wichtige Informationen für die Bewertung dieses Risikos ist der Basis Point Value (BPV) oder der Present Value of a Basis Point, die synonym verwendet werden.
Der BPV bezeichnet die absolute Veränderung des Kurses bei Veränderung der Rendite um einen Basispunkt. Für die Berechnung werden die Veränderungen um einen Basispunkt nach oben und nach unten simuliert. Der Durchschnitt der Veränderungen ist der BPV. In der Finanzmathematik wird auch von Sensitivität gesprochen.
Angabe von Gebühren
Banken, Fondsgesellschaften und Broker verwenden zur Angabe ihrer Gebühren oft Basispunkte. Dazu gehören Kosten für die Trades, Managementgebühren oder Verwaltungspauschalen. Häufig sind die Angaben der Kosten mit der Angabe BP für Basispunkte in den Informationen zu finden.
Synonym für den Begriff Tick
Eine der größten Terminbörsen, die Eurex, verwendet für gehandelte Futures den Begriff Basispunkt. Damit ist die minimalste Schwankung eines Kontrakts, welche möglich ist, gemeint. Diese häufig auch als Tick bezeichnete Veränderung entspricht an der Eurex einer Veränderung von einem Basispunkt.