Alle Kennzahlen, über die sich die Entwicklung einer Volkswirtschaft über einen bestimmten Zeitraum verfolgen lässt, werden über den Begriff Konjunkturindikatoren zusammengefasst.
Welche Konjunkturindikatoren gibt es?
Wirtschaftswachstum
In Verbindung mit der Konjunktur wird häufig das Wirtschaftswachstum genannt. Dieser Indikator wird in regelmäßigen Abständen (monatlich, quartalsweise, jährlich) anhand des realen BIP neu ermittelt.
Inflation
Die Inflation ist einer der wichtigsten Konjunkturindikatoren. Um sicherzustellen, dass sich das Wirtschaftswachstum entwickelt wie gewünscht, achten die Länder darauf, dass sich die Inflation ihrer Währung innerhalb eines bestimmten Rahmens entwickelt.
In Europa gilt bezüglich der Inflation 2 % als optimaler Zielwert. Ist die Inflation höher, wird davon ausgegangen, dass die Konjunktur überhitzt, weil zu viel Geld im Umlauf ist oder das vorhandene Geld weniger wert ist. Die Konjunktur ist instabil!
Arbeitsmarkt
Anhand der Entwicklung des Arbeitsmarkts lassen sich auch deutliche Rückschlüsse auf die Entwicklung der Volkswirtschaft ziehen.
- Bei diesem Indikator geht man davon aus, dass der private Konsum für Wachstum sorgt. Ist die Arbeitslosigkeit hoch, hat das zur Folge, dass die Kaufkraft sinkt. Anhand des Arbeitsmarkts kann man auch Rückschlüsse ziehen, wann sich die Konjunktur im Auf- oder Abschwung befindet.
- Alle Konjunkturindikatoren können chronologisch eingeteilt werden – Frühindikatoren, Präsenzindikatoren und/oder Spätindikatoren.
Die Kategorisierung von Konjunkturindikatoren
Frühindikatoren
Frühindikatoren sind Indikatoren, anhand derer sich die zukünftige Entwicklung einer Volkswirtschaft vorhersehen lässt. Sie sind zwar sehr spekulativ, ermöglichen aber eine Aussage darüber zu treffen, wie sich der Trend entwickeln wird.
Charakteristische Beispiele für Frühindikatoren sind:
- Lagerbestände
- Geschäftsklimaindex
- Aktienindex
- Gewinnerwartung
- Einzelhandelsumsätze
- Geldmengenwachstum
Präsenzindikator/Gegenwartsindikator
Bei Präsenz- bzw. Gegenwartsindikatoren handelt es sich um Indikatoren bzw. Anzeichen, die sofort mit der Änderung der Konjunktur einhergehen. Derartige Gegenwartsindikatoren wären:
- Sparquote
- BIP (Bruttoinlandsprodukt)
- Preise
- Kapazitätsauslastung
- Industrieproduktion
- Offene Stellen
- Lagerbestände
Spätindikatoren
Spätindikatoren werden erst nach der konjunkturellen Entwicklung sichtbar. Derartige Spätindikatoren wären:
- Arbeitslosenquote
- Zinsniveauentwicklung
- Preisniveauentwicklung
- Inflationsrate
- BIP (Bruttoinlandsprodukt)
- Insolvenzen
- Steuereinnahmen
Unterscheidung der Konjunkturindikatoren nach Mengen und Preisen
Alle Konjunkturindikatoren können nicht nur anhand der Periode unterteilt werden, sondern auch anhand der Menge oder Preise. Das Bezugsobjekt bei Mengenindikatoren ist die Entwicklung der Mengen (z. B. Industrieproduktion, Auftragseingänge, Arbeitslosenzahlen) und bei Preisindikatoren die Entwicklung des Preises (z. B. Lebenshaltungskosten, Inflationsrate, Immobilienpreise usw.).