Ein Real Estate Fund (auch Immobilienfonds genannt) ist ein Investmentfonds und investiert in Immobilien, entweder direkt durch den Kauf von Immobilien oder indirekt durch den Kauf von Anteilen an anderen Immobilienfonds.
Investitionen in Immobilien sind seit jeher eine beliebte Möglichkeit, Vermögen aufzubauen und Einkommen zu generieren. Allerdings erfordern der Kauf und das Management von Immobilien oft erhebliche Ressourcen und Fachkenntnisse, was für viele Anleger eine Hürde darstellt. In dieser Hinsicht bieten Real Estate Funds eine alternative Möglichkeit, in den Immobilienmarkt zu investieren, ohne direktes Eigentum an einer Immobilie zu erwerben.
Das Ziel eines solchen Investmentfonds ist in der Regel, langfristiges Kapitalwachstum und Einkommen für die Anleger zu generieren. Der Real Estate Fund investiert in eine Vielzahl von Immobilien, die auf verschiedene Arten genutzt werden können, beispielsweise
- Wohnungen,
- Büros,
- Einzelhandelsimmobilien oder
- Gewerbeimmobilien.
Real Estate Fund können entweder offen oder geschlossen sein. Das bedeutet, dass Anleger entweder jederzeit in den Fonds ein- und aussteigen können oder nur zu bestimmten Zeitpunkten.
Wie funktioniert ein Real Estate Fund?
Ein Anleger erwirbt Anteile am Real Estate Fund und bringt somit Kapital in den Investmentfonds ein. Der Fondsmanager verwendet das Kapital anschließend, um in verschiedene Arten von Immobilien oder andere Immobilienfonds zu investieren.
Der Fondsmanager ist verantwortlich für die Auswahl und den Kauf der Immobilien, die im Investmentfonds gehalten werden. Real Estate Funds können eine breite Palette von Immobilien enthalten, darunter Wohnungen, Büros, Einzelhandelsimmobilien und Industrieimmobilien. Einige Real Estate Funds können sich auch auf spezielle Immobilien wie Krankenhäuser, Hotels oder Seniorenheime spezialisieren. Auch die Spezialisierung auf Investitionen in bestimmte Länder ist möglich.
Die Rendite vom Real Estate Fund wird durch Mieteinnahmen, Wertsteigerungen und gegebenenfalls Verkäufe der Immobilien generiert. Ein Anleger erwirbt Anteile am Real Estate Fund und partizipiert damit an den Erträgen des Investmentfonds. Die Rendite des Fonds wird regelmäßig ausgeschüttet, wobei die Höhe der Ausschüttung von der Performance des Fonds abhängt.
Erhebliche Unterschiede: Offene und geschlossene Immobilienfonds
Zwischen offenen und geschlossenen Immobilienfonds gibt es hinsichtlich ihrer Konzeption deutliche Unterschiede. Der Hauptunterschied zwischen den beiden besteht darin, wie einfach es für Anleger ist, in den Fonds einzusteigen und wieder auszusteigen.
Offene Immobilienfonds
Offene Immobilienfonds sind für Investoren jederzeit zugänglich. Anleger können Anteile an einem offenen Immobilienfonds stets kaufen und verkaufen, indem sie einfach den aktuellen Nettoinventarwert (NAV) der Anteile bezahlen oder erhalten. Der Nettoinventarwert wird regelmäßig von einem unabhängigen Bewertungsunternehmen berechnet und spiegelt den Wert des gesamten Immobilienportfolios abzüglich der Verbindlichkeiten im Fonds wider.
Offene Immobilienfonds haben normalerweise keine festgelegte Laufzeit, somit können Anleger jederzeit Anteile kaufen oder verkaufen. Dadurch eignen sich offene Fonds besonders für Anfänger. Außerdem gelten diese durch ihre breite Diversifizierung als risikoarm.
Geschlossene Immobilienfonds
Geschlossene Immobilienfonds hingegen haben in der Regel eine feste Laufzeit, oft von fünf bis zehn Jahren oder länger. Während dieser Zeit können Anleger normalerweise keine Anteile an dem Fonds kaufen oder verkaufen. Geschlossene Fonds haben oft eine feste Anzahl von Anteilen, die zum Verkauf stehen. Wenn alle Anteile verkauft sind, wird der Fonds geschlossen.
Nach Ablauf der Laufzeit des Fonds wird das Portfolio des Fonds verkauft. Die Erlöse werden anschließend an die Anleger ausgeschüttet. Zudem investieren geschlossene Immobilienfonds oft in einzelne Immobilien. Das Risiko ist bedingt durch die feste Laufzeit und die geringe Diversifizierung deutlich höher als bei einem offenen Fonds, dafür ist die Renditechance allerdings ebenso höher.
Vorteile und Nachteile von Immobilienfonds
Wie jede Anlageform haben Immobilienfonds sowohl Vorteile als auch Nachteile, die Anleger berücksichtigen sollten, bevor sie in einen Immobilienfonds investieren.
Nachfolgend einige der wichtigsten Vorteile und Nachteile:
Vorteile vom Real Estate Fund
- Diversifikation: Immobilienfonds ermöglichen es Anlegern, ihr Portfolio zu diversifizieren, indem sie in verschiedene Arten von Immobilien investieren, ohne dass sie eine einzelne Immobilie selbst besitzen müssen.
- Professionelles Management: Investmentfonds werden von professionellen Fondsmanagern verwaltet, die über Fachwissen im Immobilienmarkt verfügen und in der Lage sind, fundierte Investitionsentscheidungen zu treffen. Anleger profitieren somit von der Erfahrung und Expertise des Fondsmanagers.
- Geringer Zeitaufwand: Anleger müssen sich nicht um die Verwaltung und Instandhaltung von Immobilien kümmern.
- Hohe Renditen: Immobilienfonds können eine hohe Rendite erzielen, die sie durch Mieteinnahmen und Wertsteigerungen der Immobilien im Fonds generieren.
- Inflationsschutz: Immobilien können auch als Inflationsschutz dienen, da die Mieten und Immobilienwerte oft unabhängig von der Inflation steigen.
Nachteile vom Real Estate Fund
- Liquidität: Im Gegensatz zu Aktien oder Anleihen können Anteile an Immobilienfonds nicht immer schnell und einfach verkauft werden. Dies gilt insbesondere für geschlossene Immobilienfonds.
- Kosten: Immobilienfonds können hohe Verwaltungskosten und Performancegebühren enthalten, die sich auf die Rendite auswirken. Anleger sollten daher die Gebühren und Kosten des Fonds sorgfältig prüfen, bevor sie investieren.
- Marktrisiko: Auch Immobilienfonds sind einem gewissen Marktrisiko ausgesetzt, das durch Schwankungen auf dem Immobilienmarkt verursacht wird. Immobilienwerte können steigen oder fallen, was sich auf die Performance des Fonds auswirkt.