Der Name Quotenaktie bezieht sich darauf, dass die Aktie keinen festen Nennwert hat, sondern sie repräsentiert stattdessen einen bestimmten Anteil des Kapitals der Gesellschaft. Der Begriff der Quotenaktie taucht unter deutschen Händlern weniger auf. Dieser Beitrag klärt über die spezielle Form der Aktie auf.
Die Quotenaktie ist auch unter der Bezeichnung „nennwertlose Aktie“ oder „Anteilsaktie“ bekannt. Sie dokumentiert einen Anteil an einer Kapitalgesellschaft. Diese ist normalerweise eine Aktiengesellschaft oder eine Kommanditgesellschaft auf Aktien.
Das Kapital der Aktiengesellschaft wird in Anteile zerlegt, die sich dann in den Aktien widerspiegeln. Mit einer Veränderung des Unternehmenskapitals ändert sich auch der Wert der Aktie im gleichen Verhältnis.
Bei Quotenaktien kann es sich um sogenannte sprechende oder stumme Quotenaktien handeln.
- Sprechende Quotenaktien: Der Anteil am Kapital der Gesellschaft ist auf der Aktie angegeben (beispielsweise 1/20.000).
- Stumme Quotenaktien: Auf der Aktie ist kein Vermerk zum Anteil angebracht.
Stückaktien und Quotenaktien
Im Gegensatz zur Quotenaktie, bei der der Aktionär über einen bestimmten prozentualen Anteil am Unternehmen verfügt, weist die Nennwertaktie einen festen Nennwert auf, der auf der Urkunde angegeben ist. Um diesen Anteil zu ermitteln, gibt es wiederum zwei Möglichkeiten.
Die Unterschiede liegen in der Basisgröße, auf der sich der Anteil bei der Quotenaktie bezieht:
Die echte Quotenaktie
Diese Art ist in den USA sehr verbreitet, allerdings nach dem deutschen Aktienrecht nicht zugelassen. Inhaber von echten Quotenaktien haben nach amerikanischem Recht einen definierten Anteil am gesamten Unternehmen. Gibt also eine Gesellschaft 300.000 Aktien aus, dann gehören einem Aktionär mit 30.000 Aktien auch zehn Prozent des gesamten Unternehmens.
Die unechte Quotenaktie
Diese Art der Aktie ist in Europa als Stückaktie bekannt. Die unechte Quotenaktie oder Stückaktie bezieht sich nicht auf den Wert des gesamten Unternehmens, sondern auf das Grundkapital der Gesellschaft. Dies muss nach deutschem Aktienrecht mindestens 50.000 Euro betragen. Hinsichtlich der Stückelung ist ein Mindestwert pro Aktie von einem Euro vorgegeben. Das bedeutet, bei einem Grundkapital von 200.000 Euro dürfen nach § 8 Aktiengesetz maximal 200.000 Aktien ausgegeben werden.
Die Unterschiede zwischen echter und unechter Quotenaktie (Stückaktie) liegen nicht zuletzt im amerikanischen Recht begründet. Danach sind auch Aktiengesellschaften ohne Grundkapital möglich, was nach deutschem Recht ausgeschlossen ist.
Deutsche Unternehmen entdeckten 1998 die Stückaktie
In den USA, Kanada und weiteren Ländern sind nennwertlose Aktien seit vielen Jahren üblich. In Deutschland wurde die Stückaktie hingegen erst im Zuge der Vorbereitungen auf die Europäische Währungsunion zugelassen. Vor 1998 musste jede Aktie in Deutschland auf einen bestimmten Wert lauten. Mit der Einführung des Euro wurden 1999 die Umstellungen der Börsennotierungen sämtlicher Aktien vollzogen. Mit der Stückaktie konnte die Umstellung von Nennwertaktien auf den Euro wesentlich erleichtert werden.