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Anlageklassen umfassen Gruppen von Vermögenswerten mit ähnlichen Merkmalen und denselben rechtlichen Bestimmungen. Diese umfassen z. B. Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Immobilien.

Der US-amerikanische Wirtschaftswissenschaftler William Forsyth Sharpe (* 16. Juni 1934) hat drei Kriterien erarbeitet, die eine Anlageklasse kennzeichnen:

  1. Ein Anlageprodukt kann nur einer Anlageklasse zugeordnet sein. Die verschiedenen Anlageklassen müssen sich also gegenseitig ausschießen und dürfen sich nicht überschneiden.
  2. In einer Anlageklasse muss zur Risikostreuung in verschiedene Produkte investiert werden können. Das bedeutet, sie muss über eine Vielzahl an Produkten verfügen.
  3. Die einzelnen Anlageklassen müssen sich hinsichtlich der Renditeaussichten unterscheiden und dürfen nicht im Zusammenhang stehen. Es muss also denkbar sein, dass die Rendite einer Anlageklasse steigt und die andere gleichzeitig sinkt.

Welche verschiedenen Anlageklassen gibt es?

Diese Anlageklassen gibt es
Diese Anlageklassen gibt es

Der Markt bietet eine Vielzahl an Anlageklassen. Nach den Kriterien von Sharpe lassen sich nicht zwangsläufig Anlageklassen ableiten. 

In der Praxis haben sich folgende Anlageklasse herausgebildet:

Konventionelle Bankprodukte

Hier finden sich die bekannten Anlageprodukte der Banken, Sparkassen und Versicherungen. Das anhaltende Niedrigzinsniveau bedeutet für den Klassiker, das Sparkonto, inzwischen negative Renditen. Dies ergibt sich einerseits durch die Inflation. Andererseits werden zum großen Teil seitens der Anbieter keine Zinsen mehr angeboten und stattdessen immer mehr negative Zinsen verlangt. Der sogenannte Geldmarkt ist die Anlageklasse mit der besten Verfügbarkeit und dem geringsten Risiko. Daher ist sie zur Vorhaltung von Liquidität weiterhin notwendig.

Konventionelle Bankprodukte
Konventionelle Bankprodukte

Klassische Produkte dieser Anlageklasse sind:

  • Sparkonto
  • Tagesgeld
  • Festgeld
  • Geldmarktfonds

Daneben galt die Kapitallebensversicherung lange Jahre als der Klassiker der Altersvorsorge. Da auch Versicherungen aufgrund der Niedrigzinspolitik kaum noch Verzinsungen anbieten können, haben viele Versicherungsgesellschaften das Neugeschäft bereits eingestellt. 

Wertpapiere

Im Gegensatz zum Geldmarkt steht der Kapitalmarkt. Hier werden nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage Wertpapiere gehandelt. Aufgrund der langfristig höheren Renditeaussichten hat diese Anlageklasse wesentlich an Bedeutung gewonnen.

Wertpapiere
Wertpapiere

Wesentliche Produkte dieser Anlageklasse sind:

  • Aktien: Dies sind Anteile an einer Aktiengesellschaft, die von diesen zur Kapitalbeschaffung herausgegeben werden. Die Gewinne der Unternehmen werden unter anderem dazu verwendet, den Aktionären Dividenden zu zahlen. Je nach Entwicklung einer Aktiengesellschaft kann der Kurswert einer Aktie steigen. Bei Verkauf des Wertpapiers fährt der Aktionär Kurssteigerungen als Gewinn ein. 
  • Anleihen: Bei den ebenso als Renten bezeichneten Wertpapieren werden Zinsen und die Rückzahlung des Geldes zugesagt. Der Inhaber einer Anleihe ist im Gegensatz zur Aktie nicht Anteilseigner, sondern Gläubiger des Unternehmens. 

Neben Unternehmensanleihen gibt es Staatsanleihen sowie Pfandbriefe, die von einer Hypothekenbank herausgegeben werden. Die Kurse steigen häufig, wenn der Aktienmarkt Schwächen zeigt und umgekehrt. 

  • Fonds: Fondsgesellschaften sammeln das Geld von Anlegern, um es in verschiedene Anlageprodukte zu investieren. Sie geben dann ihrerseits Anteile heraus, die gehandelt werden können.
  • ETFs: Im Vergleich zum Fonds werden hier nur bestehende Indizes nachgebildet und somit entfallen wesentliche Kosten für das Fondsmanagement. 

Immobilien

Diese Anlageklasse hat ebenfalls vom niedrigen Zinsniveau partizipiert. 

Immobilien
Immobilien

Die Investition kann auf verschiedene Weisen erfolgen. Wesentliche Arten sind:

  • Direkter Erwerb einer Immobilie
  • Immobilienfonds: Offene Immobilienfonds funktionieren ähnlich wie die im Bereich Wertpapiere aufgeführten Fonds. Statt in Wertpapiere wird in Immobilien investiert. Anleger können Ihre Anteile jederzeit verkaufen. Bei geschlossenen Immobilienfonds wird hingegen in ein bestimmtes Objekt investiert und das Geld ist in diesem Fonds gebunden. 
  • Immobilien-Crowdinvesting: Bei dieser Art, in Immobilien zu investieren, können Privatanleger mit kleinen Beträgen in große Immobilienprojekte investieren. Plattformen sammeln dazu Gelder, um sie Projektentwicklern als nachrangige Finanzierungen anzubieten. Das bedeutet, den Renditen von etwa fünf bis sieben Prozent steht ein möglicher Totalverlust gegenüber.

Alternative Investments

In dieser Anlageklasse finden sich spezielle Investments, die sich in der Regel an professionelle Investoren mit hohen Renditeansprüchen richten.

Alternative Investments sind beispielsweise:

  • Rohstoffe
  • Private Equity: der direkte – also außerbörsliche – Erwerb von Unternehmensbeteiligungen
  • Hedgefonds: Fonds, die hochspekulative Anlagestrategien verfolgen
  • Crowdinvesting: Beteiligung an Start-ups

Traden lernen mit Anlageklassen

Trading bietet neben Aktien auch eine breite Palette weiterer Anlageklassen. Hierzu gehören Anleihen, Währungen, Rohstoffe, Fonds, Derivate und Kryptowährungen. Alle diese Anlageklassen weisen ihre eigenen Eigenschaften und Merkmale auf. Im Folgenden sind die wichtigsten handelbaren Anlageklassen zusammengefasst:

AnlageklassenEigenschaften und MerkmaleBeispiele
AnleihenStabilität durch festverzinsliche Wertpapiere. Regelmäßige Zinszahlungen.Bundesanleihe, Unternehmensanleihe
Währungen (Devisenhandel)Preisspekulationen auf Währungspaare auf dem Devisenmarkt. Durchgehend geöffnet.EUR/USD (Euro/US-Dollar), GBP/JPY (Britisches Pfund/Japanischer Yen)
RohstoffeVielfältige Handelsmöglichkeiten mit Preisentwicklungen aufgrund von globalen Ereignissen und Angebots-Nachfrage-Beziehungen.Gold, Silber, Öl
Fonds und DerivateBreite Diversifizierung durch aktiv und passiv verwaltete Fonds. Spekulative Wetten auf Preisänderungen durch Derivate wie CFDs.S&P 500 ETF, DAX 30 Index CFD
KryptowährungenHohe Volatilität bietet kurzfristige Gewinnchancen, ist aber mit besonderen Risiken verbunden. Für Anfänger nicht als Hauptanlageziel zu empfehlen.Bitcoin (BTC), Ethereum (ETH), Ripple (XRP)
Tipp: Kombinieren Sie mehrere Finanzinstrumente
Verschiedene Finanzinstrumente zu kombinieren, ist immer ein Vorteil. Neben Aktien sollte man so auch einen Anteil Kryptowährungen, klassischer Währungen, ETFs, Anleihen und CFDs im Portfolio haben.
Niklas Mueller
Niklas Mueller ist ein Content-Manager und Autor, der sich auf den Finanzbereich spezialisiert hat. Während seines BWL-Studiums an der Universität zu Köln entwickelte er eine Leidenschaft für Trading und verfügt nun über fundiertes Wissen über Forex, CFDs, Aktien und technische Analyse. Niklas verfasst hochwertige Beiträge, einschließlich Broker Reviews, um den Lesern die besten Angebote zu präsentieren. Sein Ziel ist es, das Trading Verständnis zu erhöhen und den Lesern zu helfen bessere Trading Entscheidungen zu fällen.
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