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IPO ist die Abkürzung für „Initial Public Offering“, was ins Deutsche übersetzt „erstes, öffentliches Angebot“ bedeutet. Vereinfacht gesagt handelt es sich um den Börsengang eines Unternehmens, welches seine Aktien im Rahmen einer Zeichnung offeriert und anschließend an der Börse notieren lässt. Das öffentliche Angebot ist stets mit einer Prospektpflicht verbunden. Gründe für ein IPO sind für Unternehmen vor allem die Kapitalbeschaffung und das bekannter werden in der Öffentlichkeit.

Key Facts

  • Beim IPO handelt es sich um einen Börsengang eines Unternehmens, dessen Aktien am Markt notiert werden sollen
  • Hauptgrund für ein IPO ist die Kapitalbeschaffung, sodass der AG neues Eigenkapital zufließt
  • Ein IPO muss lange und genau vorbereitet werden, denn es sind verschiedene Voraussetzungen zu erfüllen
  • Beschlossen wird das IPO in der Regel vom Vorstand oder auf der Hauptversammlung

Wie funktionieren IPOs?

Sämtliche IPOs funktionieren nach einem bestimmten Schema, welches vom betroffenen Unternehmen einzuhalten ist. Dieses gliedert sich in die folgenden Phasen:

  1. Notwendige Rechtsform einhalten und Börsenreife herstellen
  2. Unterstützung durch Investmentbanken
  3. Erstellen des Börsenprospekts
  4. Roadshow
  5. Festlegen des Emissionspreises bzw. der Preisspanne
  6. Zeichnungsphase
  7. Erstnotiz an der Börse

Grundvoraussetzung für ein IPO ist, dass das Unternehmen eine passende Rechtsform besitzt. Das sind entweder die AG, eine Europäische Gesellschaft (SE) oder eine Kommanditgesellschaft auf Aktien. Zudem muss das Unternehmen der Prüfung standhalten, ob es grundsätzlich börsenfähig ist.

Der geplante Börsengang wird von Investmentbanken unterstützt, die in der Summe als Konsortium bezeichnet werden. Dabei muss die AG ein Börsenprospekt erstellen, welches bestimmte Pflichtangaben enthält. Mit der Erstellung werden in der Regel eine oder mehrere der beteiligten Investmentbanken beauftragt. 

Nachdem der Börsenprospekt erstellt wurde, folgt die sogenannte Roadshow. Dabei handelt es sich um Veranstaltungen, auf denen das Unternehmen um potenzielle Investoren wirbt. Ist auch diese Phase absolviert, wird die Festlegung der Preisspanne bzw. des Emissionspreises vorgenommen.

In der vorletzten Phase bietet das Unternehmen interessierte Investoren seine Aktien an. Man bezeichnet das als Zeichnungsphase. Ab diesem Zeitpunkt haben Anleger die Möglichkeit, die Aktien vor der Börsennotierung zu „bestellen“. Es ist jedoch keineswegs garantiert, dass alle Interessenten die von Ihnen georderte Stückzahl oder überhaupt eine Aktie erhalten. Im letzten Schritt wird das Wertpapier erstmals an der Börse notiert und ist handelbar, was als Erstnotiz bezeichnet wird.

Welche Vor- und Nachteile haben IPOs?

Sowohl für Anleger als auch Unternehmen ist ein IPO mit Vor- und Nachteilen ausgestattet. Der Hauptvorteil eines Börsengangs besteht für Unternehmen darin, dass sie dadurch neues Kapital am Markt beschaffen können. Aber auch ein Imagegewinn ist häufig mit einem Börsengang verbunden, der sich positiv auf das Geschäft auswirken kann. Für Anleger ist der Handel an der Börse schlichtweg einfacher, als wenn Aktien privat erworben werden müssten.

Neben den Vorteilen sind auch einige Nachteile zu berücksichtigen, die ein IPO vor allem für Unternehmen haben kann. Vor allem der Zeitaufwand und die Kosten sind für Unternehmen größere Nachteile eines IPO. Die gesamte Planung des Börsengangs kann bis zu 18 Monate dauern. Auf die Kosten gehen wir im Folgenden noch näher ein. Ferner hängt der Erfolg des Börsengangs vom allgemeinen Börsenumfeld ab und hat weniger mit dem Unternehmen selbst zu tun. 

Für Anleger besteht das Risiko einer Zeichnung darin, dass sie anschließend Kursverluste erleiden, weil die Erstnotierung und eventuell auch die folgenden Notierungen an der Börse unterhalb des Emissionspreises liegen könnten.

Vorteile

  • Frisches Kapital für Unternehmen (Eigenkapital)
  • Verbesserung des Image der AG
  • Anleger haben die Chance, Aktien eventuell günstig zu erhalten (Zeichnung)
  • Einfacherer Erwerb seitens der Anleger an der Börse statt bei privat gehandelten Aktien

Nachteile

  • Steigende Kosten für interne Verwaltung (der Aktien)
  • Hoher Zeit- und Arbeitsaufwand in Verbindung mit dem Börsengang
  • Nur für kapitalstarke Unternehmen geeignet
  • Zeichnungsverluste für Anleger möglich
  • Größerer Einfluss des Börsenumfeldes auf den Erfolg

Welche Arten von Börsengängen gibt es?

Insgesamt werden am Markt vor allen Dingen drei Arten von Börsengängen differenziert, nämlich: 

  • Erstplatzierung (IPO)
  • Listing
  • Kalter Börsengang

Am häufigsten gibt es die Erstplatzierung, die das klassische IPO darstellt. In dem Zusammenhang werden die Aktien öffentlich zur Zeichnung und zum Kauf angeboten. Eine andere Variante ist das sogenannte Listing. Das ist eine reine Aufnahme der Notierung, die meistens im Freiverkehr (Open Market) stattfindet. Die dritte Form eines Börsengangs nennt sich kalter Börsengang. In dem Fall findet die Notierung der Aktien statt, ohne dass es zuvor ein öffentliches Angebot gegeben hat.

Wie erhalte ich die Aktien bei einem IPO?

Wenn Sie sich für den Börsengang eines Unternehmens interessieren, können Sie die Aktien im Rahmen des IPO vor der Erstnotiz zeichnen. Das erfolgt im Zuge der Zeichnungsphase. Das Unternehmen ermittelt dafür die Preisspanne, innerhalb derer Sie die Aktien bestellen können. Nachdem der Emissionspreis festgelegt wurde, ordern Sie bei Ihrer Bank oder Ihrem Broker eine von Ihnen gewählte Anzahl an Aktien zur Zeichnung. 

Möglich ist das zum Beispiel über Anbieter wie Interactive Brokers, über die Sie unter anderem Aktien handeln können. Der Broker wird unter anderem durch die FCA sowie die SEC reguliert und wurde im Jahre 1993 gegründet. Sie profitieren bei Interactive Brokers von einer großen Auswahl an Handelsinstrumenten, einem kostenfreien Demokonto sowie mehreren Handelsplattformen. Darüber hinaus können Sie in der Regel auch einen Zeichnungsauftrag erteilen, was allerdings vom jeweiligen Börsengang abhängig ist.

Welche Kosten gibt es bei einem IPO?

Wie bereits erwähnt, ist ein IPO für das Unternehmen mit erheblichen Kosten verbunden. Es fallen insbesondere die folgenden Kostenarten an:

  • Bezahlung der Investmentbanken
  • Beauftragung weiterer Berater
  • Kommunikation mit Presse und Öffentlichkeit
  • Gebühren am Börsenplatz
  • Interne Kosten

In der Summe können die Kosten insgesamt bis zu 10 Prozent des kompletten Emissionsvolumens betragen. Mitentscheidend für die Höhe der Kosten ist die Wahl des Börsenplatzes, denn zwischen den Handelsplätzen gibt es diesbezüglich größere Unterschiede.

Fazit zum IPO

Ein IPO als Börsengang stellt für Unternehmen eine Möglichkeit dar, sich mit frischem Eigenkapital zu versorgen. Realisierbar ist ein IPO allerdings meistens nur für größere und kapitalstarke Unternehmen, die sich den Börsengang leisten können. Für das Initial Public Offering müssen eine Reihe von Voraussetzungen erfüllt werden und die gesamte Planungsphase kann bis zu 18 Monate dauern.

Anleger profitieren bei einem IPO vor allem von der Chance, sogenannte Zeichnungsgewinne zu erzielen. Das funktioniert unter der Voraussetzung, dass der Emissionspreis niedriger als der anschließende Kurs der Aktien an der Börse ist. Zeichnen können Sie interessante Aktien, indem Sie Ihre Bank oder Ihren Broker damit beauftragen. Allerdings nehmen bei Weitem nicht alle Broker und Banken am jeweiligen Börsengang teil bzw. ermöglichen eine Order.

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