Ein “Gap” bezieht sich auf eine Preislücke zwischen dem Schlusskurs eines Wertpapiers und dem Eröffnungskurs am nächsten Handelstag. Die Kurslücken können aber auch während des normalen Handels stattfinden wenn es zu wenig Liquidität und zu hohe Volatilität gibt, dann werden Preise übersprungen und nicht gehandelt.

Wie entsteht ein Gap?
Gaps entstehen, wenn keine Handelsaktivitäten zwischen Schlusskurs und Eröffnungskurs stattfinden, sei es aufgrund von Nachrichten, Ereignissen oder anderen Faktoren. Der Eröffnungskurs wird an der Börse anhand der Limit Orders festgelegt. Gibt es keine Limit Orders im Bereich des Schlusskurses muss es zwangsläufig ein Gap geben, denn die Börse muss einen neuen Preis finden.
Gaps im Trading können allerdings auch im geöffneten Handel stattfinden. Dies geschieht durch mangelnde Liquidität im Markt (Kein Teilnehmer möchte Kaufen- Verkaufen mit Limit Orders). Somit springt der Kurs zum nächsten fairen Preis bzw. zu den nächst gelegenen Limit Orders.
Gaps können unterschiedliche Ausprägungen haben, wie beispielsweise Aufwärts- oder Abwärtslücken, und sie bieten Tradern und Investoren wichtige Informationen über potenzielle Kursbewegungen und Markttrends.
Sieh dir dazu auch unser Erklärungsvideo an:
Welche Ursachen für eine Kurslücke (Gap) gibt es?
Ein Gap entsteht, wenn eine Aktie eine dermaßen hohe Volatilität zeigt, dass es problematisch wird, den Kursverlauf des Wertpapiers lückenlos aufzuzeichnen. In solchen Fällen kommt es zu nicht gehandelten Kursen, die eine Lücke im Aktienchart zwischen dem Schlusskurs des Vortages und dem Eröffnungskurs des nächsten Handelstages hinterlassen. Diese Kurslücken spiegeln oft die Reaktion des Marktes auf bedeutende Nachrichten oder Ereignisse wider, die außerhalb der regulären Handelszeiten auftreten.
Welche Arten von Gaps gibt es im Trading?
1. Aufwärts Gap (Gap Up)
Ein Aufwärts Gap entsteht, wenn der Kurs am nächsten Handelstag über dem Höchstkurs des Vortages liegt. Ein Gap Up signalisiert in der Regel eine starke Nachfrage oder positive Nachrichten und deutet häufig auf einen fortgesetzten Aufwärtstrend hin. In diesem Fall sind Long Positionen eine sinnvolle Wahl.
2. Abwärts Gap (Gap Down)
Das Abwärts Gap ist das Gegenteil eines Aufwärts Gaps. Es tritt auf, wenn der Eröffnungskurs unter dem Tiefstkurs des Vortages liegt. Ein Gap Down weist in der Regel auf negative Nachrichten oder Verkaufsdruck hin und könnte eine Fortsetzung des Abwärtstrends anzeigen. Hier bieten sich Short Positionen an.
3. Common Gap (Normale Kurslücke)
Ein Common Gap tritt oft während ruhigerer Marktphasen auf und stellt eine weniger bedeutende Kurslücke dar. Diese Lücke signalisiert meist geringe Volatilität. Häufig schließt sich ein Common Gap von selbst, kann aber in Kombination mit anderen Indikatoren auf eine mögliche Trendwende hinweisen.
4. Breakaway Gap (Ausbruchslücke)
Das Breakaway Gap entsteht, wenn der Kurs aus einer Konsolidierungsphase ausbricht und ein neues Hoch oder Tief bildet. Diese Lücke ist oft ein klares Signal, dass sich der Kurs in eine bestimmte Richtung bewegen wird – entweder nach oben oder nach unten. Ein starker Hinweis auf eine Trendfortsetzung.
5. Measuring Gap (Ausreißerlücke)
Ein Measuring Gap folgt häufig auf ein Breakaway Gap und bestätigt den Trend, der durch das Breakaway Gap angezeigt wurde. Bei einer Ausreißerlücke ist oft davon auszugehen, dass bereits die Hälfte des Kursanstiegs oder -abfalls durchlaufen wurde. Ein klares Zeichen für eine Fortsetzung des aktuellen Trends.
6. Exhaustion Gap (Erschöpfungslücke)
Das Exhaustion Gap tritt in der Regel am Ende eines Auf- oder Abwärtstrends auf. Diese Erschöpfungslücke signalisiert, dass der Markt erschöpft ist, und deutet auf eine bevorstehende Trendumkehr hin. Diese Lücke stellt das letzte Aufbäumen des Trends dar, bevor der Kurs möglicherweise in die entgegengesetzte Richtung dreht.