Eine Aktienblase entsteht, wenn die Aktienkurse sehr schnell über ihren realen Wert steigen, was zu Spekulationen und Markt-Euphorie führt. Platzt die Blase, können Panikverkäufe und ein möglicher Börsencrash die Folge sein. Dieses Phänomen betrifft nicht nur Aktien, sondern auch andere Vermögenswerte wie Immobilien, Rohstoffe und Kryptowährungen.
Wie können Aktienblasen entstehen? – So erkennen Sie die ersten Symptome
Verschiedene Faktoren können das Entstehen einer Aktienblase begünstigen. Trader erkennen sie am besten, indem sie auf Anzeichen von Hype, Euphorie und Gier achten. Im Folgenden wird der typische Ablauf einer Aktienblase gelistet:
- Begeisterung: Trader sind übermäßig von einem Paradigmenwechsel am Markt dermaßen begeistert, dass sie vermehrt in Aktien bestimmter Firmen investieren.
- Boom: Die Kurse beginnen zu steigen. Der Markt gewinnt zunehmend an Dynamik. Die Medien fangen an, über den Aufsteiger zu berichten.
- Euphorie: Die Aktienkurse steigen weiter, da immer mehr Menschen die Aktien dieses Unternehmens kaufen, weil sie genauso große Gewinne machen wollen wie die ersten Anleger.
- Krise: Die ersten Investoren beginnen, die Aktien wieder zu verkaufen.
- Panik: Die Aktienblase platzt. Da immer mehr Menschen ihre Aktien verkaufen, fällt der Kurs immer schneller.
Beispiele
Die erste Aktienblase wurden durch Spekulationen um Tulpen im 17. Jahrhundert ausgelöst. Spektakulär waren die Blasen rund um die New Economy. Junge Unternehmen aus der Technologie wurden hochgejubelt, ohne die realen Wachstumsmöglichkeiten und Versprechen zu überprüfen. Unweigerlich folgte der Börsencrash.
Dot-Com-Blase
Die Dot-Com-Blase Ende der 1990er Jahre ist ein bekanntes Beispiel für eine Aktienblase. Die Aktienkurse von Technologieunternehmen stiegen aufgrund hoher Erwartungen an das Internet stark an. Als sich herausstellte, dass viele dieser Erwartungen nicht erfüllt wurden, brach der Markt ein und viele Technologieaktien verloren stark an Wert. Diese Aktienblase führte auch zum Zusammenbruch mehrerer Internetunternehmen.
Wie kann man Aktienblasen traden?
Aktienblasen sind gekennzeichnet von extremen Kursanstiegen, gefolgt von plötzlichen und oft riesigen Kurseinbrüchen. Für Trader bieten solche Phasen nicht nur Risiken, sondern auch Chancen. Wir erklären, wie man Aktienblasen erfolgreich traden kann.
Einstieg während des Wachstums
In der frühen Phase einer Aktienblase, wenn die Kurse geprägt von Begeisterung und Euphorie rasant ansteigen, können Sie durch einen frühen Einstieg hohe Gewinne erzielen. Der Einstieg gelingt oft, wenn die meisten Trader das Potenzial der Aktie noch nicht vollständig erkannt haben. Halten Sie insbesondere nach unterbewerteten Aktien Ausschau. Diese erkennen sie unter anderem anhand eines niedrigen Kursgewinnverhältnisses (KGV). In der Vergangenheit konnten gerade die Märkte wie Technologie oder Immobilien während einer Blase hohe Gewinne erzielen, bevor es zum Crash kam.
Auch wenn die Versuchung groß ist, lange an einem stark wachsenden Investment festzuhalten, ist es enorm wichtig, den richtigen Zeitpunkt für den Ausstieg zu finden. Gerade bei hochspekulativen Investments besteht die Gefahr, dass das eingesetzte Kapital und die daraus resultierenden Gewinne schnell wieder verloren gehen. Dies kann bis hin zu einem Totalverlust führen. Deshalb, achten Sie darauf, wann das Wachstum überzogen scheint.
Warnsignale erkennen
Beim Traden von Aktienblasen ist das frühzeitige Erkennen von Warnsignalen essenziell. Diese Warnsignale lassen sich durch Indikatoren wie Elliott-Wellen oder bestimmte Candlestick-Formationen identifizieren.
Ellitott-Wellen zeigen oft die Marktstimmung und können ein Anzeichen für bevorstehende Korrekturen diesen. Bei diesen Formationen gibt es zunächst einen starken Anstieg, der dann um die Hälfte zurückgeht, bevor er noch weiter ansteigt. Im Mittelteil dieser Bewegung ist der ideale Einstiegspunkt. Candlestick-Formationen helfen, den optimalen Zeitpunkt für den Verkauf zu bestimmen. Insbesondere stark ausschlagende Dochte können auf eine bevorstehende Umkehr hinweisen.
Außerdem sollte Sie äußere Faktoren wie Änderungen der Geldpolitik, staatliche Eingriffe oder wirtschaftliche Krisen nicht außer Acht lassen. Diese Faktoren können die Märkte empfindlich beeinflussen, die eine Aktienblase zum Platzen bringen können. Haben sich erste Anzeichen für eine Marktüberhitzung verdichtet, ist es ratsam, Positionen zu reduzieren oder mit Leerverkäufen auf fallende Kurse zu setzen.
Absicherung gegen das Platzen der Blase
Platzt die Blase, stürzen die Aktienkurse oft fatal ab. Deshalb sollten Sie bereits während des Hypes Maßnahmen zur Absicherung treffen, um so Verluste zu vermeiden. Dazu gehört unter anderem folgendes:
- Langfristige Positionen aufbauen: Nutzen Sie ETFs oder solide Aktien, um langfristige Vermögenswerte zu schaffen, die auch nach dem Crash Bestand haben.
- Diversifikation des Portfolios: Streuen Sie Ihr Kapital über verschiedene Branchen und Anlageklassen
- Verzicht auf Hebelgeschäfte: Hebel können zwar die Gewinne vervielfachen, führen jedoch im Falle eines Crashs zu ebenso hohen Verlusten. Daher ist es ratsam, auf gehebelte Positionen in risikoreichen Phasen zu verzichten.
- Shortselling: Setzen Sie auf fallende Kurse, um in Bärenmärkten Gewinne zu erzielen. Beim Shortselling verkaufen Sie geliehene Aktien und kaufen sie zu einem späteren Zeitpunkt günstiger zurück.