Unter Finanzmarkt ist die Gesamtheit aller Institutionen, Märkte sowie Finanzprodukte zu verstehen, welche Angebote und Nachfrage nach Finanzmitteln zusammenführt.
Der Begriff Finanzmarkt ist allen bekannt, wird jedoch meistens nur als Synonym für das Treiben an der Börse benutzt. Im Detail verbirgt sich allerdings viel mehr hinter dem Oberbegriff. Für Trader ist es wichtig, sich rechtzeitig mit den verschiedenen Teilmärkten zu beschäftigen. So können Finanznachrichten gezielt verwertet werden und wirtschaftliche Zusammenhänge werden deutlich. In diesem Beitrag werden neben dem allgemeinen Begriff „Finanzmarkt“ die verschiedenen Finanzmärkte erklärt und deren Aufgaben erläutert.
Der Finanzmarkt besteht aus vier Teilmärkten:
- Geldmarkt (kurzfristige Beschaffung von Finanzmitteln)
- Kapitalmarkt (langfristige Beschaffung von Finanzmitteln, wie etwa Anleihen und Aktien)
- Kreditmarkt (für unverbriefte Kredite)
- Devisenmarkt (Handel mit Währungen)
Aktienbörsen und einige weitere Börsen funktionieren nach festgelegten Regeln. Für andere Märkte gelten jeweilige Handelsgewohnheiten, wie etwa beim OTC-Handel unter Banken. Der Kontrakt findet entweder zwischen dem Kapitalgeber und dem Kapitalnehmer direkt statt (mit direktem Kapitalfluss) – oder Banken, Versicherungen und andere Finanzdienstleister vermitteln zwischen Angebot und Nachfrage (indirekter Kapitalfluss).
Aufgaben der Finanzmärkte
Die Bedeutung der Finanzmärkte für die Volkswirtschaft ist enorm. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung. Vor allem die Kapitalmärkte tragen dazu bei, dass Unternehmen und Haushalte Kapital beschaffen können. Um Kapital zur Verfügung zu stellen und für Liquidität zu sorgen, ist ebenso eine Risikoverteilung notwendig, wie sie durch die Finanzmärkte vorgenommen wird.
Die Finanzmärkte übernehmen in einer Volkswirtschaft folgende zentrale Aufgaben:
- Sicherstellung der Marktliquidität
- Sammeln und Kommunizieren von relevanten Informationen
- Ermöglichung einer Risikoverteilung
Marktliquidität
Marktliquidität bedeutet beispielsweise für den privaten Anleger, dass er seine Aktien bei Bedarf sofort verkaufen kann, ohne dass der Erlös übermäßig durch Transaktionskosten belastet wird. Es ist ebenso wichtig, dass ein Unternehmen über ausreichende Liquidität verfügt, um seine Verpflichtungen zu erfüllen und um in neue Märkte investieren zu können.
Die Schaffung von Marktliquidität durch Finanzmärkte ist ein zentraler Bestandteil der Funktionsweise von Finanzmärkten. Sie ermöglicht es den Marktteilnehmern, sich gegenseitig mit finanziellen Mitteln zu versorgen und dadurch Liquidität herzustellen.
Sammeln und kommunizieren von relevanten Informationen
Finanzmärkte sammeln und kommunizieren Informationen von Emittenten. Sie nutzen diese Informationen, um die Kurse von Wertpapieren zu bestimmen. Die Finanzmärkte spielen eine wichtige Rolle bei der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung. Informationen über die Auswirkungen von bestimmten Ereignissen auf den Kurs einer Währung haben einen entscheidenden Einfluss auf die Kauf- und Verkaufsentscheidungen von Händlern. Deswegen ist es wichtig, aktuelle Nachrichten über Währungskurse zu verfolgen, um die bestmöglichen Entscheidungen treffen zu können.
Risikoverteilung
Finanzmärkte verteilen das Risiko auf viele Investoren. Sie ermöglichen auch, dass Anleger in verschiedenen Ländern investieren können.
So wird das globale Risiko verteilt. Die Anlage in verschiedene Anlageklassen ist eine wichtige Strategie, um das Risiko von Verlusten zu reduzieren. Die verschiedenen Anlageklassen können etwa Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Immobilien umfassen. Jede Anlageklasse hat ihre eigenen Risiken und Chancen. Aktien sind etwa anfälliger für Kursschwankungen als Anleihen, die aber auch eine niedrigere Rendite haben. Rohstoffe haben ein hohes Risiko, verbunden mit hohen Renditechancen. Immobilien haben ein niedriges Risiko, aber auch eine niedrigere Rendite als andere Anlageklassen.