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Direkter Marktzugang (Direct Market Access, DMA) bezeichnet ein elektronisches Handelsinstrument, das es Anlegern ermöglicht, Aufträge (Orders) direkt und ohne Zwischenschaltung von Broker oder Market-Maker an die Börse zu platzieren.

Direkter Marktzugang ermöglicht transparentes und flexibles Trading

DMA bietet mehr Transparenz und Flexibilität als das herkömmliche Trading. Letzteres findet normalerweise „over the counter“ (OTC), also außerhalb der Börsen statt. DMA Händler haben die Möglichkeit, Aufträge direkt in den Büchern der jeweiligen Märkte einzusehen und erhalten dadurch eine größere Übersicht des Marktes. Zudem lässt sich der günstigste am Markt erhältliche Preis erkennen.

Direkter Marktzugang birgt dennoch auch gewisse Risiken aufgrund der Komplexität, die mit dem Handel verbunden ist. DMA-Trading ist von daher nur für fortgeschrittene Trader zu empfehlen. DMA können beispielsweise für Aktien, Investmentfonds beziehungsweise einer großen Reihe an anderen Anlagearten verwendet werden. 

Wissenswert
Der Handel im direkten Marktzugang wird Level2- oder L2-Trading genannt.

Der Handel an den Börsen erfordert ein Orderbuch, welches in der Regel auf Händler und Broker beschränkt ist. Durch einen direkten Marktzugang wird der Weg über Broker umgangen und erlaubt somit den direkten Zugang zum Handel mit der Börse. Dieses kann wichtig sein, wenn die Schnelligkeit bei der Ausführung eines Auftrages das entscheidende Kriterium ist, um eine bestmögliche Rendite aus dieser Transaktion zu erzielen.

Wer nutzt direkter Marktzugang?

Ein direkter Marktzugang wird häufig von Investmentunternehmen, wie zum Beispiel Fondsgesellschaften, angewendet. Dieser erlaubt es ihnen, börsengehandelte Papiere für einzelne Kunden zu verkaufen oder kaufen oder aber auch Orders für viele Kunden gleichzeitig in hohen Mengen auszuführen. Aber auch Privatinvestoren können den direkten Marktzugang erhalten, sofern diese festgelegten Kriterien erfüllen.

Gerade der Handel mit sogenannten CFDs (Contracts for Difference) ist hauptsächlich in der Hand von Privatinvestoren. Ist ein Investor dazu ermächtigt, einen direkten Marktzugang zu nutzen, kann dieser während eines Handelstages jederzeit Orders mit minimalem Zeitverlust platzieren. Nutzer direkter Marktzugänge werden unterschieden in sogenannte Sell-Sides und Buy-Sides. 

Sell-Sides und Buy-Sides erklärt

  • Sell-Side Unternehmen nutzen DMA, um sich direkt mit den wichtigsten Börsen zu verbinden. Dieses sind beispielsweise Broker, Handelsunternehmen, Banken oder Fondsgesellschaften. Der Kunde nutzt die Infrastruktur des Sell-Side Unternehmens und haben direkten Zugriff auf die aktuellen Kurse und Spreads der Leitbörsen, für die der DMA besteht.
  • Buy-Sides sind sogenannte Privatinvestoren und/oder Endkunden. Diese erlangen den direkten Zugang zu den Märkten über die DMA eines Sell-Side Unternehmens. Für Privatanleger und Buy-Side-Unternehmen bietet DMA einiges an Vorteilen gegenüber anderen Handelssystemen. So sind die Transaktionskosten auf DMA-Plattformen deutlich niedriger. Direktes Routing an liquide Börsen lassen Orders schneller platzieren und ausführen.

Vorteile des direkten Marktzugangs

Der klare Vorteil eines direkten Marktzugangs liegt folglich darin, dass der Investor Wertpapiere schnell verkaufen kann, sobald diese an Wert verlieren und im Gegenzug schnell kaufen kann, wenn sich diese im Wert steigern. Dabei liegt der Vorteil gegenüber Maklergeschäften, bei denen erst der Händler über einen gewünschten Kauf oder Verkauf informiert werden muss, in ein paar Sekunden oder Minuten, um mehr Rendite zu erzielen oder Verluste abzumildern.

Der Handel an den Börsen mittels direktem Marktzugang erfolgt anonym. Die Schnittstellen der Zugänge schützen die Identität des Benutzers durch Verwendung von Codes oder Benutzernamen, welche von der Börse erkannt und zugeordnet werden können. Urheber von Transaktionen sind somit für Dritte, einschließlich der Handelsschalter anderer Börsen, nicht nachvollziehbar und somit bedeutungslos. Dieser Vorteil ist gerade für Investoren ideal, die mit größeren Summen den Markt in Bewegung bringen und dabei keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen möchten.

Der Anleger muss des Weiteren nur für die Order relevante Informationen abgeben. Es müssen nicht mehr Angaben gemacht werden, als die Börse preisgeben muss. Es besteht somit keine Möglichkeit, Informationen über andere Quellen weiterzuleiten.

Direkte Marktzugänge greifen in der Regel auf große und liquide Handelsplätze, wie zum Beispiel den Xetra oder NASDAQ zurück. Einige Systeme ermöglichen jedoch auch einen Zugang zu alternativen Märkten, wie beispielsweise den multilateralen Handelssystemen (MTF)

Für Privatanleger und Buy-Side-Unternehmen bietet DMA einiges an Vorteilen gegenüber anderen Handelssystemen.  Direkte Marktzugänge waren zunächst nur unabhängigen Sell-Side Unternehmen vorbehalten. Eine hohe Akzeptanz durch die Buy-Side führte jedoch dazu, dass auch etablierte Sell-Side Unternehmen den Handel mittels Direct Market Access anbieten.

Da es besonders bei Finanzprodukten mit Hebelwirkung im Trading auf eine schnelle und korrekte Kursstellung ankommt, hat sich neben dem klassischen Devisen- oder Aktienhandel auch der Handel mit Differenzkontrakten etabliert.

Niklas Mueller
Niklas Mueller ist ein Content-Manager und Autor, der sich auf den Finanzbereich spezialisiert hat. Während seines BWL-Studiums an der Universität zu Köln entwickelte er eine Leidenschaft für Trading und verfügt nun über fundiertes Wissen über Forex, CFDs, Aktien und technische Analyse. Niklas verfasst hochwertige Beiträge, einschließlich Broker Reviews, um den Lesern die besten Angebote zu präsentieren. Sein Ziel ist es, das Trading Verständnis zu erhöhen und den Lesern zu helfen bessere Trading Entscheidungen zu fällen.
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