Bestimmt die meisten haben dieses Wort schon einmal gehört: der Wertpapierhandel. Doch was ist eigentlich damit gemeint?
Um das besser zu verstehen, soll anhand einer fingierten Firmengeschichte der Wertpapierhandel erklärt werden. Dann kann diese Form des Handels klar definiert werden. In diesem Text kommt deshalb die Definition zum Schluss, etwa wie eine Conclusio oder ein Fazit. Begonnen wird mit einer Firmengründung. Denn so weit der Weg klingen mag, alle Firmen, die im Dax gelistet sind, haben auch einmal mit der Gründung begonnen. Zunächst aber geht es um eine fiktive Firmengründung.
Der Beginn einer Firma – die Gründung
Da ist die Idee, eine Firma zu gründen. Um diese Idee umsetzen, wird Kapital benötigt. Je nachdem, wie viel Eigenkapital vorhanden ist, muss Fremdkapital erworben werden. Neben einigen Gründerfonds wird normalerweise ein Bankkredit benötigt. Dafür benötigt man einen Businessplan, in dem man seine Idee schriftlich fixiert. Je nach den Umständen wird die Höhe, die Laufzeit und der Zinssatz des Kredits festgelegt. Jetzt kann gegründet werden.
Die Firma wächst – die Umwandlung in eine AG
Wünschen wir der fiktiven Firma Glück und Wachstum. Wenn sie ein Grundkapital von 50.000 Euro erreicht hat, besteht die Möglichkeit, sich in eine Aktiengesellschaft zu verwandeln. Welche Vorteile hat das?
- Das Eigenkapital lässt sich einfacher erhöhen
- Partner können sich beteiligen
- Unterstützung durch den Aufsichtsrat
- Leichte Übertragung von Aktien
Natürlich gibt es auch Nachteile, und sicherlich gibt es auch viele Stolpersteine der fiktiven Firma auf dem Weg nach oben. Möglich, dass sie einmal einen Wertverlust erlebt oder eine größere Firma ein Auge auf die aufstrebende Existenz geworfen hat und eine feindliche Übernahme versucht. Durch geschicktes Agieren mit dem Firmenkapital und den Aktien und einer guten Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat kann dem aber vorgebeugt und eine mögliche Übernahme abgewendet werden. Aus der kleinen Aktiengesellschaft ist nun eine große fiktive Aktiengesellschaft geworden.
Die börsennotierte Aktiengesellschaft
Welchen Unterschied gibt es zur börsennotierten Aktiengesellschaft? Und wie wird aus der kleinen Aktiengesellschaft eine börsennotierte Aktiengesellschaft? Das ist im Aktiengesetz definiert:
„Eine Aktiengesellschaft ist dann börsennotiert, wenn deren Aktien zu einem Markt zugelassen sind, der von staatlich anerkannten Stellen geregelt und überwacht wird, regelmäßig stattfindet und für das Publikum mittelbar oder unmittelbar zugänglich ist.“
Um an einem Markt, in der Regel einer Börse, teilnehmen zu können, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Je nach Börse muss ein gewisses Grundkapital vorhanden sein. Nun kann die Firma einen Teil ihrer Aktien an einer Börse aufnehmen lassen. Der Aktienhandel kann beginnen. Neues finanzielles Wachstum ist möglich. Der Preis der Aktie wird aus der Differenz aus Angebot und Nachfrage berechnet und wird Aktienkurs genannt. Über die Orders von Brokern und Privataktionären werden Aktien an der Börse gehandelt. Durch das sich ständige Ändern von Angebot und Nachfrage ändert sich auch der Aktienkurs. Damit ist die fiktive Firma im Wertpapierhandel angekommen.
Nachdem die Firma an der Börse angekommen ist, kann man den Wertpapierhandel so definieren: Der Wertpapierhandel bietet Privat- und institutionellen Anlegern die Möglichkeit Aktien zu kaufen und zu verkaufen.
Wie funktioniert der Wertpapierhandel?
Inzwischen sind also Aktien an einer Börse notiert und können gehandelt werden. Andere Marktteilnehmer wollen ihr Geld investieren. Sie wollen ihr Geld in der Absicht anlegen, dass sie durch die Investition einen Gewinn erzielen. Marktteilnehmer können Banken, Versicherungen, Fondsgesellschaften oder private Investoren sein. Sie entscheiden sich für eine Aktie und kaufen sie zu einem bestimmten Preis. Wenn die Aktie im Wert gestiegen ist, wird die Aktie wieder verkauft. Die Aktien können durch direkte Orders an der Börse gekauft oder verkauft werden. Mit kurzer zeitlicher Verzögerung, etwa zwanzig Minuten, können die aktuellen Aktienkurse eingesehen werden. Aktien können auch über Broker gekauft und verkauft werden. Dann erhält der Broker genaue Anweisungen, Order, zu welchen Bedingungen Aktien gekauft oder verkauft werden sollen und wie viele. Dadurch, dass so viele verschiedene Kaufentscheidungen vorliegen, kommt es zu einem ständigen Wechsel von Angebot und Nachfrage. Deshalb ändert sich der Aktienkurs beständig, das heißt der Wert der Aktie ändert sich beständig.
Wie läuft nun so ein Handel mit Wertpapieren Schritt für Schritt ab?
- Zunächst legen sie sich ein Depot an. Das kann bei der Bank sein oder bei einem anderen Broker. Dort erhalten sie ein virtuelles Fach für ihre Aktien.
- Jetzt müssen die Anlageziele festgelegt werden:
- Wie viel soll investiert werden?
- Wie risikofreudig bin ich?
- Welche Rendite erwarte ich in welchem Zeitraum?
- Welche Aktien bieten sich zu einem Mix an?
- Jetzt können die Aktien gekauft werden. Dies geschieht ganz einfach durch das Telefon oder Fax bei einem Bankdepot. Allerdings kann ein Bankdepot in der Verwaltung recht teuer sein. Online braucht man die Wertpapierkennnummer des Aktienzertifikats. Dann geben sie ihre Kauforder an den Broker ab.
Wie kann so eine Order aussehen? Dazu ein fiktives Zahlenbeispiel. Angenommen, die Tesla-Aktie hat einen Verlust von 2,6 % gemacht. Jetzt sollen 100 Aktien gekauft werden. Und zwar bei einem Aktienkurs mindestens von beispielsweise 666,75 bis höchstens 685,60. Ihre Order wird nun durch den Broker online oder durch die Bank ausgeführt. Steigt die Tesla-Aktie wieder, könnte ein Verkauf interessant sein. Natürlich könnte die Tesla-Aktie auch weiter fallen. Dann können sie warten, bis sie sich wieder erholt, und sie wieder Gewinn erzielen. Oder sie verkaufen und investieren in eine sich lohnendere Aktie. Aus diesem Grund ist es wichtig, unterschiedliche und mehrere Aktien gleichzeitig im Depot zu haben. Trotz aller Risikobewertungen und Einschätzungsmöglichkeiten werden alle Märkte auch von mehr Emotionen geleitet als man annehmen möchte. Wie eine Nachricht an der Börse aufgenommen wird, kann man nie voraussehen. Deshalb ist wichtig, ein Aktiendepot mit hoher Diversifizierung zu haben. So beugt man Verlusten vor.
Fazit
Eine kurze Schlussbemerkung über den Wertpapierhandel. Ein Unternehmen wandelt sein Kapital in einer Aktiengesellschaft in Einzelaktien um. Aktionäre können sich so am Unternehmen beteiligen. Firmenwachstum ist möglich.
Ab einem gewissen Grundkapital kann ein Unternehmen bei einer Börse einsteigen. Die Höhe richtet sich nach der gewählten und möglichen Börse. Nach Einstieg bei der Börse stehen Firmenaktien zum freien Kauf und Verkauf zur Verfügung.
Über ein Aktiendepot und am einfachsten über einen Broker können nun die Firmenaktien erworben werden. Ist ein Gewinn erreicht, kann die Firmenaktie wieder verkauft werden.