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Ein Aktienfonds ist eine Anlageform, bei der das Kapital von Anlegern gesammelt und in eine vielfältige Auswahl von Aktien investiert wird, um die Risiken zu streuen und potenzielle Renditen zu maximieren.

Wenn eine Aktie ein Wertpapier über einen Bruchteil des Grundkapitals eines Unternehmens ist, dann ist ein Aktienfonds eine Sammlung von mehreren Aktien. Könnte man deshalb alle Aktien eines Unternehmens als einen Aktienfonds bezeichnen? 

Ja und Nein. Natürlich handelt es sich bei der Summe aller Unternehmensaktien um einen Aktienfonds. Die eigentliche Funktion ist aber eine andere, und deshalb setzt sich ein Fonds aus verschiedenen Unternehmensaktien zusammen.

Einzelaktien oder Aktienfonds?

Als Anleger kann man sein Geld direkt in Aktien eines Unternehmens investieren und so entweder eine Namensaktie, eine Vorzugsaktie oder eine Stammaktie erhalten. Oder man investiert in Aktienfonds. In diesem Falle schließen sich viele Anleger mit ihrem Vermögen zusammen und investieren gemeinsam in ein Bündel von Aktionen aus verschiedenen Unternehmen. 

Vorteile von Aktienfonds

Aktienfonds ermöglichen Vermögensbildung mit auch nur kleinen Investitionen. Im Gegensatz zu einer Aktie ist die Investition wesentlich geringer. Dafür ist er Teil einer Anlegergemeinschaft.

Durch diese Anlegergemeinschaft eines Fonds ist das Risiko auch viel geringer als beim Handel mit Aktien. Allerdings sind auch die Gewinne niedriger.

Während man beim Aktienhandel entweder einen Broker benötigt oder man selbst sehr aktiv sein muss, fällt dieser Aufwand bei Aktienfonds sehr viel geringer aus.

Aktienfonds Beispiel

Im Internet gibt es jährliche Ranking-Listen für die besten Aktienfonds. Ein aktuelles Beispiel wären die Berenberg Aktien Deutschland R A. Fondsberater für die Anleger ist die Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG. Die Strategie ist eine aus der Kategorie des Morningstar-Ratings. Dieser Fonds existiert seit über neunzehn Jahren. 2021 wird die Fondsstrategie von der Universal-Investment Luxembourg SA geleitet.

Gebühren und Kosten

Insbesondere bei Aktienfonds als offene Fonds kommt es nicht selten vor, dass die Managementgebühr sich im Bereich von mehr als einem Prozent bewegt. Die Gebühr wird mit dem aktiven Fondsmanagement erklärt, weil eben der entsprechende Fondsmanager seine Qualifikationen, sein Wissen und seine Erfahrungen in seine Anlageentscheidung mit einbringen kann.

Dies würde für Anleger einen großen Vorteil darstellen, vornehmlich im direkten Vergleich mit dem Marktdurchschnitt oder auch den sogenannten Indexfonds. Bei manchen Aktienfonds oder Mischfonds belaufen sich die Managementgebühren sogar auf 1,5 Prozent und schmälern damit die mögliche Rendite deutlich. Exakt aus diesem Grund stellen sich Anleger und Sparer die berechtigte Frage, ob die Managementgebühr überhaupt ihre Berechtigung hat.

Performance: Aktiv gemanagte Aktienfonds häufiger nicht besser als Marktdurchschnitt

Das wesentliche Argument für aktiv gemanagte Fonds ist eben das, dass aufgrund der Qualifikation der Fondsmanager eine bessere Performance erzielt werden kann, wie es am Markt im Durchschnitt möglich ist.

Das ist vor allen Dingen aus Sicht der Fondsgesellschaften ein wesentlicher Vorteil gegenüber passiv gemanagten Fonds, den ETFs. Da der Fondsmanager dort exakt die Aktien oder sonstigen Wertpapiere aus einem Basisindex ins Portfolio aufnehmen und keinerlei eigene Entscheidungen treffen kann, kann die Rendite nicht höher als des jeweiligen Index als Vergleichswert ausfallen.

Theorie vs. Praxis

Das Problem an dieser Theorie ist allerdings, dass es leider viele aktiv gemanagte Fonds trotzdem nicht schaffen, besser als der Marktdurchschnitt abzuschneiden. Das bezieht sich wohlgemerkt sogar auf die reine Performance, also die Wertentwicklung des Fondsanteils. Die entsprechenden Kosten und die sich daraus ergebende Nettorendite sind bei diesem Vergleich noch nicht einmal mit einbezogen.

Viele Anleger wundern sich zum Beispiel, dass die Börsen in Deutschland im vergangenen Jahr beispielsweise fünf Prozent im Minus lagen, ein entsprechend aktiv gemanagter Aktienfonds mit dem Gewicht auf deutschen Aktien jedoch ebenfalls fünf Prozent im Minus lag.

Hier fehlt manchen Anlegern das Verständnis, denn in diesem Beispielfall hätte der aktiv gemanagte Fonds genauso schlecht wie der Gesamtmarkt abgeschnitten. Bei solchen Vergleichen handelt es sich keinesfalls um Einzelfälle. Es trifft in der Praxis sogar häufig zu, dass aktiv gemanagte Fonds nicht nennenswert besser als der Marktdurchschnitt abschneiden, manchmal fällt die Performance sogar schlechter aus.

Unter dieser Voraussetzung gibt es im Grunde faktisch kein Argument mehr, warum sich Anleger noch für aktiv gemanagte Fonds und nicht für die wesentlich kostengünstigeren ETFs (Exchange Traded Funds) entscheiden sollten.

ETFs vs. aktiv gemanagte Aktienfonds: Renditevorteil häufiger bei Indexfonds

Im vorherigen Abschnitt haben wir beim Vergleich zwischen aktiv gemanagten Fonds, wie zum Beispiel Aktienfonds und dem Marktdurchschnitt lediglich die Performance mit einbezogen.

Noch einmal schlechter wird das Bild von aktiv gemanagten Aktienfonds, wenn wir die anfallenden Kosten für Anleger und Sparer mit hinzu nehmen. Diese belaufen sich nicht selten zum Beispiel bei Aktienfonds auf die folgenden Gebührensätze:

Alleine die Managementgebühren und die Verwaltungsgebühren machen in der Summe im Beispiel 1,8 Prozent Kosten jährlich aus, die natürlich die mögliche Rendite exakt um diese 1,8 Prozent verringern. Hinzu kommt meistens bei aktiv gemanagten Aktienfonds noch ein Ausgabeaufschlag, der nicht selten bei fünf Prozent liegt.

Wenn Sie beispielsweise einen Anlagehorizont von fünf Jahren haben, würden dementsprechend noch einmal auf ein Jahr gerechnet ein Prozent an zusätzlichen Kosten dazu kommen. In unserem Beispiel lägen wir dann bei einer Gesamtkostenquote von satten 2,8 Prozent im Jahr.

Was das bei aktiv gemanagten Aktienfonds für die Rendite bedeutet, zeigt die folgende Berechnung

  • Performance des Fonds: 6,8 %
  • Gesamtkostenquote (inklusive umgerechnetem Ausgabeaufschlag): 2,8 %
  • Nettorendite: 4 %

Aus der eigentlichen Performance in Höhe von 6,8 Prozent (Wertsteigerung) sind also nach Abzug der Kosten für den Anleger nur noch vier Prozent an Nettorendite geblieben. Somit ist die Wahrscheinlichkeit nicht gering, dass Sie mit einem passiv gemanagten Fonds (Indexfonds) oder einem Aktiensparplan eine bessere Rendite erzielt hätten. Bei einem Indexfonds beläuft sich die Gesamtkostenquote nämlich oft nur auf etwa 0,45 bis 0,65 Prozent im Jahr.

Fazit: Aktiv gemanagte Aktienfonds können Erwartungen der Anleger häufiger nicht erfüllen

Es ist das gute Recht eines jeden Anlegers, an aktiv gemanagte Fonds gewisse Erwartungen zu haben. Immerhin bezahlt man eine nicht unerhebliche Managementgebühr genau dafür, dass der Fonds aufgrund der Qualifikationen, Kenntnisse und Erfahrungen des jeweiligen Fondsmanagers besser als der Marktdurchschnitt abschneidet.

Passiert das hingegen nicht, macht der Fondsmanager seinen Job zwar nicht zwangsläufig schlecht, aber für Anleger wurde es in dem Fall schlichtweg keinen Sinn ergeben, relativ hohe Gebühren für faktisch eine Leistung zu zahlen, die man mit ETFs auch deutlich günstiger haben könnte.

Ausnahmen bestätigen die Regel
Zwar gibt es natürlich einige aktiv gemanagte Aktienfonds, die tatsächlich besser als der Marktdurchschnitt abschneiden. Diese Investmentfonds müssen Sie allerdings erst einmal finden, was nicht ganz einfach ist.

Sollte ein Aktienfonds zum Beispiel im vergangenen Jahr sehr gut abgeschnitten haben, heißt das nicht automatisch, dass dies im laufenden Jahr ebenfalls so sein wird. Für Anleger gilt es daher gut zu überlegen, ob nicht ETFs die bessere Wahl und Alternative zu aktiv gemanagten Aktienfonds darstellen.

Wer sein Glück gänzlich selbst in die Hand nehmen möchte, kann sich selbst mit Aktien und anderen Finanzinstrumenten auseinandersetzen. Wir empfehlen dafür den GBE Broker, den wir ausführlich getestet und für gut empfunden haben. Dort können Sie mit Aktien Geld verdienen oder Sie investieren in Optionen, CFDs, Futures & Co. Viel Erfolg beim Trader, Sparen und Investieren!

Niklas Mueller
Niklas Mueller ist ein Content-Manager und Autor, der sich auf den Finanzbereich spezialisiert hat. Während seines BWL-Studiums an der Universität zu Köln entwickelte er eine Leidenschaft für Trading und verfügt nun über fundiertes Wissen über Forex, CFDs, Aktien und technische Analyse. Niklas verfasst hochwertige Beiträge, einschließlich Broker Reviews, um den Lesern die besten Angebote zu präsentieren. Sein Ziel ist es, das Trading Verständnis zu erhöhen und den Lesern zu helfen bessere Trading Entscheidungen zu fällen.
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