Ein „Dead Cat Bounce“ beschreibt eine kurzfristige Erholung eines Assets innerhalb eines übergeordneten Abwärtstrends. Diese Erholung bleibt jedoch in der Regel begrenzt und führt nicht zu einem Trendbruch oder gar eine Trendwende.
Nach einem deutlichen Abverkauf entsteht mitunter eine kurzfristige Gegenbewegung, die von einigen Marktteilnehmern fälschlicherweise als Beginn einer nachhaltigen Erholung interpretiert wird. Diese steigen in den gefallenen Markt ein und treiben den Kurs leicht nach oben. Das Dead Cat Bounce-Muster endet dann jedoch meist mit einer Fortsetzung des ursprünglichen Abwärtstrends.

Wichtig Fakten zum Dead Cat Bounce:
- Kurzfristige Erholung täuscht langfristige Trendwende oft nur vor.
- Abwärtstrend setzt sich meist nach der Gegenbewegung fort.
- Gelegenheit für spekulative Trader, schnelle Gewinne zu realisieren oder Shorts aufzubauen.
Warum bildet sich ein Dead Cat Bounce?
Ein Dead Cat Bounce entsteht aufgrund markttechnischer und psychologischer Faktoren. Markttechnisch spielen Unterstützungszonen, überverkaufte Zustände und kurzfristige technische Kaufsignale eine zentrale Rolle. Nach einem starken Kursverfall setzen häufig automatische Kaufaufträge ein, die für eine kurzzeitige Erholung sorgen. Diese Bewegung kann verstärkt werden, wenn spekulative Trader auf eine kurzfristige Gegenreaktion setzen. Hier steigen diese in einen überverkauften Markt ein.
Anleger, die auf eine Erholung hoffen, interpretieren die temporäre Kurssteigerung oft als Trendwende und sehen psychologisch die Chance, einen günstigeren Einstiegskurs vor der Rallye zu erhalten. Dadurch steigt das Handelsvolumen kurzfristig an. Die Gegenbewegung geht mit der Hoffnung einher, jetzt eine deutliche Aufwärtsbewegung zu erleben. Sobald die Verkaufsdynamik erneut zunimmt, kehrt der Abwärtstrend zurück. Deshalb sind emotionale und psychologische Faktoren beim Dead Cat Bounce so wichtig.
Wie kann man einen Dead Cat Bounce interpretieren?
Ein Dead Cat Bounce lässt sich als temporäre Erholungsphase in einem übergeordneten Abwärtstrend interpretieren. Dieses Muster signalisiert meist keine nachhaltige Trendwende, sondern spiegelt eine kurzfristige Reaktion wider. Fortgeschrittene Trader sehen darin oft eine Gelegenheit, weitere Abwärtsbewegungen zu antizipieren oder kurzfristige Gewinne mitzunehmen. Zudem kann ein Dead Cat Bounce auch auf Unsicherheit im Markt hinweisen, da Käufer und Verkäufer für einen Moment unterschiedliche Erwartungen hinsichtlich der künftigen Entwicklung im Markt haben. Übergeordnet dominieren jedoch weiter die Bären, die lediglich eine kleine Verschnaufpause einlegen.
In welchen Assets gibt es Dead Cat Bounces?
Dead Cat Bounces treten in nahezu allen handelbaren Vermögenswerten auf, einschließlich Aktien, Kryptowährungen, Rohstoffen und Indizes. Besonders häufig entstehen sie in volatilen Märkten mit starkem Verkaufsdruck. Charttechnische Formationen sind generell unabhängig von den Assets.
Welche Risiken bergen Dead Cat Bounces?
Dead Cat Bounces bergen dennoch erhebliche Risiken, insbesondere für unerfahrene Anleger. Ein zentrales Risiko besteht darin, die kurzfristige Erholung fälschlicherweise als nachhaltige Trendwende zu deuten. Dadurch könnten Investoren frühzeitig in den Markt einsteigen, nur um anschließend weitere Verluste zu erleiden, wenn der Abwärtstrend wieder einsetzt. Hier hilft eine markttechnische Betrachtung. Denn ein Dead Cat Bounce bricht eben nicht den Abwärtstrend final, indem es ein höheres Tief und dann auch ein höheres Hoch gibt, was eine Trendwende bedeuten würde. Höchstens entsteht beim Dead Cat Bounce ein höheres Tief, was kurzfristig eine neutrale Marktstruktur schafft, bevor das nächste tiefere Tief den Abwärtstrend wieder validiert.
Zudem verleiten solche Erholungen häufig zu spekulativen Käufen, was das Risiko kurzfristiger Kursrückgänge erhöht. Ein weiteres Risiko ergibt sich aus der hohen Volatilität während eines Dead Cat Bounces. Schnelle Kursbewegungen in beide Richtungen erschweren es, geeignete Ein- und Ausstiegspunkte zu finden. Für Trader, die auf eine Erholung setzen, besteht zudem das Risiko, dass die Gegenbewegung kürzer und schwächer ausfällt als erwartet. In illiquiden Märkten kann der Effekt durch geringe Handelsvolumina verstärkt werden, was die Vorhersehbarkeit zusätzlich erschwert.
Ergo fordert der Handel solcher Bewegungen beim Dead Cat Bounce viel Erfahrung und ein gutes Risikomanagement. Anfänger finden einfachere Chartformationen für das Trading.
Wie kann man einen Dead Cat Bounce traden und welche Strategien gibt es?
Eine defensive Strategie beim Dead Cat Bounce setzt darauf, erst nach Bestätigung der erneuten Abwärtsbewegung zu handeln. Erfahrene Trader beobachten die Erholungsphase und warten auf Anzeichen dafür, dass die kurzfristige Gegenbewegung ausläuft. Typische Signale sind abnehmendes Volumen oder das Scheitern an Widerstandszonen. Sobald der Kurs klare Schwäche zeigt, erfolgt der Einstieg in eine Short-Position. Stop-Loss-Orders werden knapp über dem Widerstand platziert, um potenzielle Verluste zu begrenzen. Ziel ist es, die Fortsetzung des Abwärtstrends zu nutzen.
Eine aggressive Strategie versucht derweil, kurzfristige Gewinne aus der Gegenbewegung zu generieren. Hierbei steigen Trader während der Erholungsphase in eine Long-Position ein. Wichtig ist, dass der Einstieg nur bei hohem Handelsvolumen und starken bullischen Kerzen erfolgt. Der Exit erfolgt schnell, sobald erste Anzeichen von Schwäche auftreten oder der Kurs einen wichtigen Widerstand erreicht. Da diese Strategie risikoreicher ist, sind enge Stop-Loss-Orders notwendig.
Was ist der Unterschied zwischen Dead Cat Bounce und Bullenfalle?
Beide Phänomene – der Dead Cat Bounce und die Bullenfalle – beschreiben eine kurzfristige Erholung, die nicht lange anhält. Während der Dead Cat Bounce oft mit einem starken Abwärtsrend verbunden ist, kann die Bullenfalle auch in ruhigeren Phasen auftreten und ist weniger offensichtlich. Beide können zu Verlusten führen, wenn du die Marktsignale falsch deutest.
Ein Dead Cat Bounce entsteht nach einer schnellen Erholung während eines Abwärtstrends. Trader laufen Gefahr, diese Erholung falsch zu deuten und Long-Positionen zu eröffnen, obwohl der Abwärtstrend noch nicht vorbei ist. Das führt zu Verlusten, wenn der Kurs erneut fällt.
Eine Bullenfalle wiederum entsteht, wenn Trader glauben, der Abwärtstrend kehrt sich in einen Aufwärtstrend um. Sie setzen auf steigende Kurse und gehen in Long-Positionen, doch der Aufschwung bleibt aus.
Merkmale | Dead Cat Bounce | Bullenfalle |
---|---|---|
Ursache | Kurzfristige Erholung in einem Abwärtstrend | Falsche Annahme einer Trendwende |
Dauer | Sehr kurzlebig | Variabel |
Folgen | Verluste durch Fortsetzung des Abwärtstrends | Verluste durch falsche Erwartung |
Marktsituation | Tritt meist in starken Abwärtstrends auf | Kann in verschiedenen Marktsituationen auftreten |
Woher bekommt der Begriff Dead Cat Bounce überhaupt?
Der Begriff „Dead Cat Bounce“ beruht auf der Vorstellung, dass selbst eine „tote Katze“ nach einem Fall kurz aufprallt, wenn sie nur tief genug fällt. 1985 wurde dieser Begriff von Journalisten der Financial Times verwendet, um eine kurzfristige Erholung der Aktienmärkte in Singapur und Malaysia zu beschreiben. Obwohl die Märkte einen kleinen Aufschwung zeigten, setzten sie ihren Abwärtstrend fort. Ergo beschreibt das Chartmuster eine kurzfristige Erholung in einem Abwärtstrend, die keine nachhaltige Umkehr signalisiert.
Fazit: Sollte man einen Dead Cat Bounce traden oder nicht?
Das Trading eines Dead Cat Bounces kann profitabel sein, birgt jedoch erhebliche Risiken. Chancen ergeben sich aus kurzfristigen Bewegungen, die erfahrene Trader durch gezieltes Timing nutzen können. Das Risiko liegt jedoch darin, die Erholung fälschlicherweise als Boden zu interpretieren. Ohne ein klares Signal für eine Trendumkehr drohen Verluste. Trader sollten Volumen, Widerstände und technische Indikatoren beachten. Für unerfahrene Marktteilnehmer ist derweil Vorsicht geboten. Die defensive Idee wäre es, den Dead Cat Bounce derart zu handeln, eine Short-Position im intakten Aufwärtstrend aufzubauen.
Weiterführende Links
- Was sind Bären an der Börse?
- Risikomanagement im Trading
- Long vs. Short Trading
- The Dead Cat Bounce of Investing – Investopedia (Englisch)