Die Initial Margin, auch als Einstiegs- oder Anfangs Margin bekannt, ist die Mindesteinlage durch Barmittel oder Sicherheiten, die ein Trader aufbringen muss, um eine Position auf dem Markt zu eröffnen. Sie dient als Sicherheitsleistung für den Broker und hilft dabei, potenzielle Verluste zu decken. Die Höhe der Einstiegsmargin variiert je nach Finanzinstrument und Broker und wird oft in Prozent des Gesamtwerts der Position angegeben.
Initial Margin kurz und knapp
- Die Initial Margin bestimmt den Prozentsatz des Wertpapierkaufpreises, der auf einem Margin-Konto abgedeckt sein muss.
- Sie ermöglicht es Investoren, mit mehr Vermögenswerten zu handeln als das vorhandene Guthaben auf dem Konto.
- Die Initial Margin unterscheidet sich von der Maintenance Margin, die den Wertverlust von Wertpapieren absichert.
Wie funktioniert die Initial Margin?
Die Initial Margin ist die erforderliche Einlage in Form von Bargeld, Wertpapieren oder anderen Sicherheiten, um ein Margin-Konto bei einem Broker zu eröffnen. Sie ermöglicht es Investoren, mit einem höheren Wert an Vermögenswerten zu handeln als das Guthaben auf dem Konto. Broker leihen Geld gegen Sicherheiten im Margin-Konto aus, was sowohl Gewinne als auch Verluste verstärken kann. Im schlimmsten Fall muss der Kontoinhaber den Verlust decken, indem er den gesamten ursprünglichen Wert der Aktien in bar oder anderen liquiden Sicherheiten bereitstellt.
Die derzeitige Margin-Pflicht gemäß der Verordnung T des Federal Reserve Board beträgt 50 %. Dies bedeutet, dass Börsenmaklerfirmen ihre Ersteinschussanforderungen höher als 50 % festlegen können, abhängig von verschiedenen Faktoren wie Risikotoleranz und Marktbedingungen.
Anwendungsbereiche und Funktionsweise
Die Initial Margin ist vielseitig einsetzbar und variiert je nach Finanzinstrument. Im Falle von Optionskäufen beispielsweise umfasst sie die spätere Zahlung der Optionsprämie. Dadurch soll potenziellen Schließungskosten im Falle eines kurzfristigen Ausfalls des Anlegers vorgebeugt werden.
Der Ersteinschuss kann entweder auf produktbezogenen Paketen basieren, bei denen nur gegenläufige Positionen miteinander verrechnet werden, oder er kann die Korrelationen in der Preisentwicklung verschiedener Produkte berücksichtigen. Diese Flexibilität ermöglicht es, Risiken effektiv zu steuern und eine angemessene Absicherung zu gewährleisten.
Einstiegsmargin im Handel mit Hebelprodukten
Zum Tragen kommen Margin-Einlagen bei sogenannten Hebelprodukten. Hier wird eine Summe kalkuliert, die zur Eröffnung und Aufrechterhaltung eines Handels oder besser ausgedrückt, einer Position aufgebracht wird. Gemeint ist hier die Differenz, die dem Wert der zu handelnden Position dem Wert des Anbieters gegenübersteht. Hierbei ist der Hebel die Grundlage der Kalkulation.
Ein Marginsatz von 3 bedeutet einen Hebel von 33,3 Prozent. Hierbei wird die Zahl „100“ durch den Marginsatz geteilt. Umgekehrt hat der Investor bei einer Margin von 33,3 Prozent bei einer Sicherheitsleistung von beispielsweise 1.000 Euro ein Handelsvolumen von 33.300 Euro.
An den Börsen wird in der Regel im Verhältnis 2:1 gehandelt. In Futures sind dagegen auch durchaus Verhältnisse von 15:1 üblich. Dabei ist der Handel mit sogenannten Long- oder Short-Positionen. Die Long-Position zielt darauf ab, dass der Wert oder Kurs steigt, die Short-Position darauf, dass der Wert fällt.
Wie eröffne ich ein Margin-Konto (Einschusskonto)?
Ein Margin-Konto zu eröffnen, erfordert einige Schritte und Kenntnisse über die erforderlichen Sicherheiten. Bevor Sie ein Margin-Konto eröffnen können, müssen Sie eine Ersteinschussforderung erfüllen. Dies bedeutet, dass Sie einen bestimmten Betrag an Bargeld, Wertpapieren oder anderen Sicherheiten hinterlegen müssen. Die Bundesvorschriften legen fest, dass diese Ersteinschussforderung mindestens 50 % des Kaufpreises eines Wertpapiers betragen muss. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Börsen die Anforderungen variieren können.
Potenzielle Gewinne und Verluste
Wertpapiere, die auf Margin-Konten gehandelt werden, werden mit Bargeld bezahlt, das vom Maklerunternehmen geliehen wird. Dies erhöht die potenziellen Gewinne, birgt aber auch potenzielle Verlustrisiken. Im schlimmsten Fall, wenn die Wertpapiere ihren gesamten Wert verlieren, muss der Kontoinhaber den ursprünglichen Wert der Wertpapiere in Bargeld oder anderen liquiden Sicherheiten hinterlegen, um den Verlust zu decken.
Initial Margin Beispiel
Angenommen, ein Broker verlangt eine Initial Margin von 50 % für den Handel mit NVIDIA-Aktien. Das bedeutet, dass ein Investor, der beabsichtigt, €30.000 in NVIDIA-Aktien zu investieren, lediglich €15.000 als Anfangsmargin hinterlegen muss.
Dies ermöglicht es dem Investor, eine größere Position an NVIDIA-Aktien zu halten, als wenn er den gesamten Betrag selbst bezahlen müsste. Bei einem Anfangsmargin von 50 % kann der Investor doppelt so viele Aktien kaufen wie bei einem Kauf ohne Margin. Dies erhöht potenziell den Gewinn, wenn der Aktienkurs steigt. Allerdings steigt auch das Risiko, da Verluste ebenfalls verdoppelt werden können.
Vorteile und Risiken der Initial Margin
Die Vorteile für Investoren liegen darin, dass sie mit geringeren Kapitalinvestitionen größere Positionen in Aktien halten können. Wenn sich die Aktienkurse erhöhen, können die Investoren höhere Gewinne erzielen. Allerdings steigen auch die Risiken, da Verluste ebenfalls proportional zu den Investitionen sind. Bei starken Kursrückgängen können die Broker Margin-Nachzahlungen verlangen, was zusätzliche Mittel erfordert. Dies kann zu Margin Calls führen, bei denen die Investoren gezwungen sind, zusätzliche Gelder einzuzahlen, um die Positionen aufrechtzuerhalten.
Vorteile
- Größere Position mit weniger Kapital halten
- Potenziell höhere Gewinne bei Kursanstieg
- Hebelwirkung nutzen, um Renditen zu maximieren
Nachteile
- Verluste proportional zur Investition können groß sein
- Möglichkeit eines Margin Calls bei starken Kursrückgängen
- Höheres Risiko bei starken Marktschwankungen
Initial Margin vs. Maintenance Margin
Die Initial Margin stellt die anfängliche Sicherheitsleistung dar, die ein Anleger beim Kauf von Wertpapieren hinterlegen muss. Gemäß der Verordnung T des Federal Reserve Board muss diese 50 % des Wertes der gehaltenen Wertpapiere betragen. Das bedeutet, dass der Anleger genügend Bargeld oder andere Sicherheiten auf dem Konto haben muss, um die Hälfte des Wertes der erworbenen Wertpapiere zu decken.
Die Maintenance Margin ist der Betrag, den ein Kontoinhaber halten muss, um den Wert seiner Wertpapiere abzusichern, insbesondere im Falle eines Wertverlusts. Die Financial Industry Regulatory Authority (FINRA) legt die Mindesthöhe der Maintenance Margin fest, die derzeit bei 25 % des Gesamtwertes des Margin-Kontos liegt. Allerdings können Broker von ihren Kunden oft eine höhere Margin verlangen, typischerweise zwischen 30 % und 40 % des Gesamtwertes des Kontos.
Margin Call
Die Einstiegsmargin ist wie beschrieben eine Sicherheitsleistung, um eine Position zum Handel eröffnen zu können. Weiterführende Arten der Margin ist der Margin Call, oder auch Nachschussaufforderung. Bei einem Call ist das Margin Konto nicht mehr gedeckt. Der Investor hinterlegt nun entweder mehr Geld, um den Handel weiterzuführen, oder er beendet diesen. Dabei akzeptiert er die entstandenen Verluste, welche mit der hinterlegten Margin verrechnet werden.
Margin Calls sind von kurzfristiger Natur und dauern meist längstens einen Tag. Reagiert der Trader nicht, hat der Broker das Recht, in seinem Interesse zu handeln. Vorwiegend wird die vakante Position vom Broker geschlossen oder sogar verkauft. Der Auftraggeber kann nicht mehr über den weiteren Verlauf Einfluss nehmen. Daher ist es ratsam, nie das ganze Margin Konto auszuschöpfen. Man sollte stets einen Puffer darauf belassen.
Weiterführende Links
- Federal Reserve Board – Margin Requirements (Englisch)