Der Performance Index misst den Gesamtertrag eines Wertpapiers oder einer Aktiengruppe aus Kursgewinn und Gewinnausschüttungen.
Ein Index ist eine in Punkten angegebene Kennzahl, welche die Kursentwicklung ausgewählter Aktien abbildet. Bei der Berechnung von Aktienindizes sind zwei Methoden zu unterscheiden. Wer an der Börse handelt, sollte den Unterschied zwischen Kurs- und Performanceindizes kennen.
Was bedeutet Performance-Index?
Da ein Index die allgemeine Entwicklung von Aktienkursen in einem bestimmten Marktsegment nachzeichnet, können Anleger auf einen Blick erkennen, wie die Tendenz in jenem Marktbereich aussieht. Anleger, die in einen Index investiert haben, wie durch den Kauf eines Exchange Traded Funds (ETF), sparen sich die aufwendige Auswahl von Einzelaktien und die Kontrolle einzelner Kurse.
Börsianer verwenden zwei verschiedene Arten, einen Aktienindex zu berechnen:
- Es gibt den Kursindex, der gelegentlich auch als Preisindex bezeichnet wird, und
- den Performance-Index (im Englischen: Total Return Index).
Der Performance Index berücksichtigt die Wiederanlage von Dividenden.
Wie setzt sich ein Performance-Index zusammen?
In die Berechnung des Performance-Index fließen neben der Kursentwicklung (Kursgewinne oder Kursverluste) die Zahlung von Dividenden bei Aktien, Zinszahlungen bei Rentenpapieren sowie weitere Erträge ein, die beispielsweise aus dem Verkauf von Bezugsrechten resultieren. Da sämtliche weiteren Wertentwicklungen zusätzlich zum aktuellen Kursstand beachtet werden, spiegelt der Performance-Index den kompletten Anlageerfolg wider.
Demzufolge ist der DAX ein Performance-Index, da er die folgenden Faktoren bei der Berechnung beinhaltet:
- Kursentwicklung der 40 größten Aktiengesellschaften in Deutschland
- Unterjährige Dividendenzahlungen
- Verkaufserlöse von Bezugsrechten für junge Aktien
Wie unterscheidet sich der Kursindex vom Performance-Index?
Die Darstellung der tatsächlichen Wertentwicklung durch den Kursindex ist verzerrt, weil dieser wegen der Vernachlässigung von Dividenden- und Zinszahlungen nicht den gesamten Anlageerfolg zeigt. In die auch als Preisindex bezeichnete Kennzahl fließen nur die aktuellen Kurse ein, was die Ermittlung des Indexstandes sehr einfach gestaltet. Daher hat der Kursindex einen schlechteren Stand als der Performance-Index. Anders formuliert: Der Kursindex notiert immer niedriger als der Performance-Index. Bekannte Beispiele für Kursindizes sind der Dow Jones oder der Nikkei 225.
Merkmal | Kursindex | Performance-Index |
---|---|---|
Definition | Berücksichtigt nur Kursbewegungen der enthaltenen Wertpapiere. | Bezieht Kursbewegungen und reinvestierte Dividenden mit ein. |
Dividenden | Ignoriert Dividenden oder Ausschüttungen. | Reinvestiert Dividenden direkt, was die Rendite erhöht. |
Wertentwicklung | Zeigt in der Regel eine geringere Wertsteigerung über längere Zeiträume. | Berücksichtigt den Zinseszinseffekt, was oft zu höheren Renditen führt. |
Beispiele | Dow Jones, Nikkei 225 | DAX, MSCI World Total Return |
DAX als Performance-Index und Kursindex
Wenn vom DAX in den Medien die Rede ist, dann ist damit gewöhnlich der Performance-Index gemeint. Nur wenige wissen, dass der DAX auch als reiner Kursindex existiert. Im Zeitraum von Januar bis Mai 2023 legte der DAX als Performanceindex um 12,5 % zu, während sein Kursindex nur 9,1 % erreichte. Die Differenz von 3,4 % ergibt sich aus den reinvestierten Dividenden.
Um den DAX in seiner Kursindex-Variante vom Performance-Index zu unterscheiden, nutzen Trader bei der Suche das Symbol „DAXK“. Der Kurs-DAX vernachlässigt Ausschüttungen und berücksichtigt ausschließlich die Kursveränderungen der 40 bedeutendsten Aktiengesellschaften.
Schüttet eine Aktie aus dem Performance-Index Dividenden aus, wird unterstellt, dass Aktionäre in gleicher Höhe die Aktie wieder kaufen, also reinvestieren. Die Dividende wird zum Aktienkurs addiert. Das passiert beim DAXK nicht, da die Berechnung ohne weitere Auszahlungen abläuft.
Beispiele für Performanceindizes
Der DAX ist ein Performance-Index, ebenso wie die anderen deutschen Indizes MDAX, SDAX und TecDAX. International hingegen ist der Kursindex der Standard. In den USA wird der Dow Jones als Kursindex geführt, ebenso wie der Nikkei 225 in Japan. Der Euro Stoxx 50 mit den 50 größten Unternehmen aus der Eurozone wird üblicherweise als Kursindex verwendet, kann jedoch ebenfalls als Performance-Index berechnet werden.
Fazit
Wer Portfolios oder Anlageprodukte vergleicht, muss darauf achten, identische Berechnungsmethoden zu verwenden. Bei der Investition in ein Finanzprodukt, das an einen Index gekoppelt ist, wie zum Beispiel bei ETF oder Index-Zertifikaten, sollten Anleger prüfen, ob es sich dabei um einen Kursindex oder Performance-Index handelt. Ein Performance-Index berücksichtigt zusätzliche Ausschüttungen in Form von Dividenden und Zinszahlungen, während ein Kursindex lediglich die aktuellen Preise der ausgewählten Aktien beinhaltet. Häufig werden beide Varianten eines Index berechnet und durch entsprechende Bezeichnungen voneinander unterschieden.
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