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Die Geldmenge umfasst das gesamte verfügbare Geld in einer Volkswirtschaft und besteht aus Bargeld und Sichteinlagen bei Banken. Sie wird in verschiedenen Größen wie M0, M1, M2 und M3 gemessen und beeinflusst die Inflation, die Zinssätze und das Wirtschaftswachstum. Zentralbanken regulieren die Geldmenge durch geldpolitische Maßnahmen, um Preisstabilität und wirtschaftliches Gleichgewicht zu gewährleisten.

Geldmenge – Das Wichtigste in Kürze:

  • Eine Geldmenge kann erhöht werden, indem Geschäftsbanken mehr Kredite vergeben. Die Geldmenge wird durch die Kredittilgung wieder reduziert
  • Die „Geldmenge“ gibt es nicht, da je nachdem, wer die Geldmenge erfasst, verschiedene Gesichtspunkte und Blickwinkel eine Rolle spielen können. Eben darum wird zwischen verschiedenen Geldmengen unterschieden.
  • Für das Messen der Geldmenge werden sogenannte Geldmengenaggregate genutzt. Diese werden mit M und einer Ziffer abgekürzt.

Die verschiedenen Geldmengenaggregate: Definition und Zusammensetzung

Die Geldmenge wird in verschiedene Aggregate klassifiziert, die jeweils durch ein „M“ (money) und eine bestimmte Zahl gekennzeichnet sind. Zentralbanken und andere Institutionen nutzen diese Klassifizierungen, um die Geldpolitik zu gestalten und die wirtschaftliche Entwicklung zu beeinflussen.

BezeichnungDefinition
M0Kassenbestand der Geschäftsbanken + alle Bargeldbestände außerhalb der Zentralbanken + Geld der Kreditinstitute auf Konten der Zentralbank  
M1Sichteinlagen der Nichtbanken + Bargeld bei Nichtbanken (Kassenbestände der Geschäftsbanken werde nicht einberechnet)  
M2M1 + Einlagen mit gesetzlicher Kündigungsfrist ≦ 3 Monate (Spareinlagen) und Einlagen mit einer Laufzeit ≦ 2 Jahre (Termineinlagen)  
M3M2 + Bankschuldverschreibungen (Laufzeit ≦ 2 Jahre), Repoverbindlichkeiten, Geldmarktfonds, Geldmarktpapiere

Beim Geldmengenaggregat M1 handelt es sich um eine Teilmenge vom Geldmengenaggregat M2. Geldmengenaggregat M2 ist eine Teilmenge vom Geldmengenaggregat M3. Eine niedrigere Zahl bedeutet, dass das Geld enger mit realen wirtschaftlichen Transaktionen verbunden ist und eine wichtigere Rolle als Zahlungsmittel spielt.

Wie wird die Geldmenge bestimmt?

Die Geldmenge wird größtenteils von den Zentralbanken, wie der Europäischen Zentralbank (EZB) oder der Federal Reserve in den USA, durch den Leitzins bestimmt. Der Leitzins ist der Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken bei der Zentralbank Geld leihen können. Niedrige Leitzinsen fördern die Kreditvergabe der Banken, da sie sich günstig Geld leihen und es zu niedrigen Zinsen weiterverleihen können. Das erhöht die Geldmenge im Umlauf. Hohe Leitzinsen hingegen hemmen die Kreditvergabe und verringern somit die Geldmenge, da die Banken weniger Anreize haben, teures Geld zu leihen und weiterzuverleihen.

Wie beeinflusst die Geldmenge den Forex Markt?

Die Geldmenge beeinflusst auf dem Forex-Markt die Wechselkurse, indem sie das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage nach einer Währung beeinflusst.

Zinsen

Wenn eine Zentralbank die Zinsen erhöht, wird die Geldmenge tendenziell reduziert, da höhere Zinsen dazu neigen, die Kreditnachfrage zu dämpfen. Umgekehrt kann eine Senkung der Zinsen die Geldmenge erhöhen, da dies die Kreditaktivität anregt. Diese Veränderungen beeinflussen die Wechselkurse auf dem Forex Markt.

Inflation und Deflation

Eine zu schnelle Expansion der Geldmenge kann zu einer erhöhten Inflation führen, was wiederum die Kaufkraft der Währung mindert. Investoren und Händler reagieren darauf, indem sie ihr Kapital in Währungen verlagern, die stabiler sind, was die Wechselkurse beeinflusst. Auf der anderen Seite kann eine Verringerung der Geldmenge zu Deflation führen, was die Währung stärken kann.

Quantitative Lockerung

Ein weiteres Instrument, welches Zentralbanken verwenden, um die Geldmenge zu beeinflussen, ist die quantitative Lockerung (QE). Wenn eine Zentralbank eine quantitative Lockerung durchführt, erhöht sie die Geldmenge durch den Kauf von Finanzanlagen. Dies kann zu einem Abwertungsdruck auf die Währung führen, da der Markt mit zusätzlichem Geld versorgt wird.

Wirtschaftsdaten

Die Geldmenge beeinflusst auch verschiedene Wirtschaftsindikatoren, die wiederum den Forex-Markt beeinflussen. Zum Beispiel können positive Wirtschaftsdaten, die auf ein starkes Wachstum der Geldmenge hindeuten, eine Währung stärken.

Niklas Mueller
Niklas Mueller ist ein Content-Manager und Autor, der sich auf den Finanzbereich spezialisiert hat. Während seines BWL-Studiums an der Universität zu Köln entwickelte er eine Leidenschaft für Trading und verfügt nun über fundiertes Wissen über Forex, CFDs, Aktien und technische Analyse. Niklas verfasst hochwertige Beiträge, einschließlich Broker Reviews, um den Lesern die besten Angebote zu präsentieren. Sein Ziel ist es, das Trading Verständnis zu erhöhen und den Lesern zu helfen bessere Trading Entscheidungen zu fällen.
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