Die Bollinger Bänder bestehen aus drei Linien, die neben einem gleitenden Durchschnitt die typischen Standardabweichungen anzeigen und somit einen Preisrahmen für die üblichen Bewegungen der Kurse bilden (Unterstützung und Widerstand). Die Trader erkennen dadurch bestimmte Grenzen und Zonen, in denen es zu Durchbrüchen oder Preisumkehrungen kommen kann.
Alles Wichtige zu den Bollinger Bändern
- Geben insbesondere Rückschlüsse über unter- oder überkaufte Märkte
- Ergänzt den einfachen gleitenden Durchschnitt durch Standardabweichungen
- Anwendbar in verschiedenen Märkten und Zeitrahmen
- Am zuverlässigsten ist der Indikator in so genannten Trendmärkten
Mit Hilfe der Bollinger Bands ist es möglich, Trendänderungen, aber auch Verstärkungen schneller vorauszusagen. Entwickelt wurde der Indikator in den 80er-Jahren vom Namensgeber John Bollinger. Dabei handelt es sich um einen unabhängigen Börsenhändler aus den USA.
Aufbau: So liest man die Bollinger Bänder richtig
Um die Bollinger Bänder mit deren Aussagen interpretieren zu können, müssen Trader etwas zum Aufbau wissen. Der Indikator besteht aus exakt drei Bändern bzw. im Chart dargestellten Linien bestehen. Diese Linien liegen in einem bestimmten Abstand zueinander und kennzeichnen sich durch folgende Merkmale:
- Oberes Band: Zwei Standardabweichungen oberhalb des Moving Average
- Mittelband: Es handelt sich um einen gleitenden Durchschnitt
- Unteres Band: Zwei Standardabweichungen unterhalb des Moving Average
Beim mittleren Band handelt es sich um einen einfachen, gleitenden Durchschnitt (SMA). Das Band hat die Aufgabe, die Bereiche für eine Unterstützung oder einen Widerstand des Kurses zu signalisieren. Die Berechnung des Simple Moving Average findet normalerweise mit einer Periode von 20 Tagen statt.
Das untere Bollinger Band ermittelt sich aus dem einfachen gleitenden Durchschnitt, von dem zwei Standardabweichungen subtrahiert werden. Demgegenüber beinhaltet das obere der Bollinger Bänder ebenfalls den Simple Moving Average, zu dem jedoch zwei Standardabweichungen hinzukommen.
Durch den Aufbau der Bollinger Bänder ist dieser Indikator dazu in der Lage, eine Reihe von Aussagen zum Verhalten des Basiswertes zu treffen. Neben der Aussage, ob der Markt momentan überkauft oder überverkauft ist, sind das folgende Hinweise für Trader:
- Messung der Volatilität
- Aussagen zur Trendfortsetzung oder -umkehr
- Signalisieren zukünftiger, größerer Ausbrüche in der Volatilität
- Anzeige von Perioden der Marktkonsolidierung
- Eventuelle Höchst- und Tiefstpunkte am Markt
Welche Vor- und Nachteile haben die Bollinger Bänder?
Die Bollinger Bänder beinhalten eine ganze Reihe an Vorteilen. Demgegenüber dürfen allerdings auch die Nachteile nicht außer Acht gelassen werden. Zu den wichtigsten Vorzügen und Nachteilen der Bollinger Bänder zählen:
Vorteile
- Liefern nützliche Informationen zu einem Trend
- Machen überkaufte und überverkaufte Marktbedingungen im Chart sichtbar
- Geben Hinweise auf Ein- und Ausstiegspunkte beim Handel
- Messen die Volatilität des Basiswertes
- Machen Trendrichtung erkennbar
- Benutzerfreundliche Darstellung im Chart
- In vielen Märkten anwendbar
Nachteile
- Indikator sollte nicht alleine zur Entscheidungsfindung genutzt werden
- Fehlsignale möglich
- Bollinger Bands eignen sich nicht für sämtliche Marktphasen
- Keine Berücksichtigung der Gewichtung von Kursdaten
- Nachlaufender Indikator
Die Bollinger Bänder haben unter anderem den Vorteil, dass Sie eine Reihe von Aussagen treffen und sich nicht nur auf einen Bereich konzentrieren, wie es bei manch anderen Indikatoren der Fall ist. Vor allem die Volatilität lässt sich sehr gut messen und Trader können überkaufte oder überverkaufte Märkte erkennen. Darüber hinaus können Sie die Bollinger Bänder mit vielen weiteren Indikatoren kombinieren.
Wie bei vielen anderen Indikatoren ist der nachlaufende Charakter der Bollinger Bänder ein gewisser Nachteil. Sie basieren auf historischen Daten und reagieren daher immer etwas langsamer auf die Ereignisse am Markt. Zudem funktionieren sie relativ schlecht, wenn es zu spontanen Veränderungen kommt oder sich die Märkte seitwärts bewegen.
Da eine Grundlage für die Berechnung der Bollinger Bänder einfache gleitende Durchschnitte sind, führt dies zu einer weiteren Schwäche: Die älteren Kursdaten haben hier nämlich dieselbe Gewichtung wie neuere. Damit findet grundsätzlich eine Verwässerung statt.
Dafür gibt es allerdings immerhin eine Lösung, nämlich dass für die Berechnung nicht der übliche SMA genutzt wird, sondern stattdessen ein Exponential Moving Average. Dort werden neuere Basiswerte höher gewichtet als die älteren.
Interpretation & Trading Signale
Die Bollinger Bänder dienen im ersten Schritt meistens dazu, ein erstes Gefühl für die Marktlage und die Volatilität eines Basiskurses zu bekommen. Darauf bauen dann die weiteren Interpretationen auf, vor allem die Erstellung von Signalen an den Hoch- und Tiefpunkten. In diesem Zusammenhang sollten Sie folgende drei Aspekte achten:
- Oberes Band zeigt ein höheres Niveau an
- Unteres Band zeigt ein niedriges Niveau an
- Spannbreite der Bollinger Bänder zeigt eine Korrelation mit der Marktvolatilität
Sollten sich die Spannen der Kurse vergrößern, steigt die Standardabweichung generell an. Demgegenüber sinkt sie, wenn sich die entsprechenden Spannen verengen. Das wiederum heißt im Rahmen der Interpretation, dass sich in relativ volatilen Märkten ein Verbreitern der Bollinger Bands zeigt, während die Bänder in wenig volatilen Märkten eine Verengung darstellen.
Eine Interpretation der Bollinger Bänder besteht darin, dass sich eine bevorstehende Kursbewegung andeutet, sollten sich die Bänder dem SMA nähern. Grundsätzlich lässt sich jedoch noch nichts dazu sagen, ob sich die Kurse aufwärts oder abwärts bewegen werden. Der sich so verengende Kanal steht für eine relativ geringe Volatilität und man spricht auch vom Squeeze.
Ein weiterer Teil der Interpretation bezieht sich darauf, ob der Markt momentan überkauft oder überverkauft ist. Sollte zum Beispiel das untere der Bollinger Bänder über dem Kurs liegen, ist das ein Zeichen für zu niedrige Preise. Im Hinblick auf einen überkauften oder überverkauften Basiswert ergeben sich durch die Interpretation folgende Regeln:
- Kurs erreicht das obere Band → überkaufter Bereich → Kurs fällt
- Kurs erreicht das untere Band → überverkaufter Bereich → Kurs steigt an
Aus dieser Annahme ergeben sich dann automatisch Handelssignale. Erreicht der Kurs des Basiswertes zum Beispiel das untere der drei Bollinger Bänder, spricht das für einen überverkauften Markt und Trader würden dann eine Long-Position eröffnen. Oftmals steigt der Kurs des Basiswertes tatsächlich an, in der Regel bis zum mittleren Band.
Wie funktionieren Bollinger Bänder? Die Formel zur Berechnung des Indikators
Wie es bei jedem Indikator der Fall ist, so hängt die Funktionsweise der Bollinger Bänder vorrangig von der Berechnung ab. Diese basiert auf dem Simple Moving Average und den Standardabweichungen. Häufiger findet man zwar die Aussage, es gebe doppelte Bollinger Bänder. Dabei wird allerdings das mittlere Band außen vor gelassen, da vor allem die oberen und unteren Bänder die relevante Standardabweichung des Kurses von der Mitte zeigen.
Die Bollinger Bänder laufen zusammen oder verengen sich. Was nun die Berechnung der Bollinger Bands angeht, so findet diese zunächst auf Grundlage der Schlusskurse statt. Diese werden für eine bestimmte Anzahl an Tagen herangezogen.
Anschließend wird nach der Addition sämtlicher Schlusskurse das Ergebnis durch die Anzahl der Tage dividiert. Nach der somit einfachen Berechnung des Moving Average geht es um das Ermitteln des oberen und unteren Bandes, wofür die zwei folgenden Formeln genutzt werden:
- Oberes Band = 20-tägiger Simple Moving Average + (20-Tage-Standardabweichung * 2)
- Unteres Band = 20-tägiger Simple Moving Average – (20-Tage-Standardabweichung * 2)
Die Berechnung müssen Sie natürlich nicht selbst vornehmen. In jeder Trading Software geschieht das automatisch, so dass Ihnen die Linien der Bollinger Bänder sofort im entsprechenden Chart angezeigt werden.
Was ist ein Bollinger Ausbruch? Anwendungsmöglichkeiten & Trading mit dem Indikator
Die meisten Anwendungsmöglichkeiten beim Trading mit den Bollinger Bändern basieren unter anderem darauf, dass es einen möglichen Bollinger Bänder Ausbruch gibt. Damit ist in der Regel gemeint, dass sich der Kurs des Basiswertes aus dem Kanal herausbewegt, also entweder das untere oder das obere Bollinger Band durchbricht.
Was sind geeignete Märkte für die Bollinger Bands?
Die Bollinger Bänder sind zwar für sämtliche Märkte geeignet, nicht jedoch für alle Bedingungen. Sie können die Bollinger Bands zum Beispiel an den folgenden Märkten für Trading Signale nutzen:
- Aktien
- Devisen
- CFDs
- Kryptowährungen
Hier gibt es häufiger Trends und die Volatilität schwankt, natürlich abhängig vom jeweiligen Basiswert. Nicht besonders gut geeignet sind die Bollinger Bänder allerdings in Marktbedingungen, die durch Seitwärtsbewegungen charakterisiert sind. Bestens funktionieren die Bollinger Bänder hingegen in Trendmärkten, in denen eventuell zusätzlich noch eine starke Volatilität vorhanden ist.
Drei wirkungsvolle Bollinger Bänder Strategien am Beispiel erklärt
Es gibt eine Reihe an Strategien, für welche die Bollinger Bänder als Indikatoren sehr gut geeignet sind. An dieser Stelle präsentiere ich Ihnen die wichtigsten drei Varianten.
- Bollinger Squeeze Strategie
- Breakout Strategie
- Swing Trading mit Bollinger Bändern
1. Bollinger Squeeze:
Die Bollinger Squeeze Strategie basiert auf der Volatilität, die sich durch die Bollinger Bänder messen lässt. Hier nehmen die Trader an, dass nach einer Phase geringer Volatilität ein Ausbruch erfolgen könnte. Die geringe Volatilität wird auf den Charts durch sehr eng zusammenliegende und kaum vom Mittelwert abweichende Bollinger Bänder gekennzeichnet.
Erkennen Sie eine solche Formation auf dem Chart, machen Sie sich für ein Investment bereit. Am besten nehmen Sie einen weiteren Indikator oder bestimmte Chart-Muster hinzu, um zu erkennen, in welche Richtung der Kurs nach dem Squeeze ausbrechen könnte. Zeigen sich z. B. zusätzlich zu den engen Bändern Hammerformationen im unteren Bereich, ist ein Wachstum möglich. Gehen Sie an dieser Stelle long.
2. Breakout Strategie bei Bollinger Bändern
Ganz ähnlich verhält es sich bei der Breakout Strategie, denn auch in diesem Fall sollen Trading Signale durch Ausbrüche generiert werden. Es stehen die zwei äußeren Bänder im Fokus. Sollte der Kurs des Basiswertes durch eines dieser zwei Bänder (oberes oder unteres Band) brechen, handelt es sich meistens um ein gutes Signal. Es ähnelt einem Austesten von Unterstützung und Widerstand.
Die Breakout-Strategie mit Bollinger Bändern basiert auf einer klassischen Trendverfolgung. Sobald der Kurs das obere Band durchbricht, würde man in den Long-Handel einsteigen. Vergleichen lässt sich das Ganze mit einem Austesten des Widerstands. Beim Abprallen des Kurses wäre theoretisch bereits eine Short-Position denkbar. Die meisten Breakout-Techniker werden aber warten, bis das untere Band berührt wurde.
Trader sollten bei der Breakout-Strategie aber immer vorsichtig agieren. Selbst wenn der Kurs einmal die Grenzen der Bollinger Bänder überschreitet, bedeutet das noch nicht, dass es keinen Rebound geben wird. Daher sollten Sie erst nach mehreren Durchbrüchen durch Widerstand oder Unterstützung Positionen aufbauen. Zudem ist die Bestätigung durch Chart-Muster und weitere Indikatoren wichtig.
3. Swing Trading mit Bollinger Bändern
Schaut man sich die Bewegungen der Kurse innerhalb der Bollinger Bänder an, so ist festzustellen, dass wirkliche Durchbrüche mit einem anschließenden Wachstum oder Absinken eher selten sind. Die meiste Zeit changieren die Preise innerhalb des Bollinger Rahmens.
Daher ist der Indikator auch sehr gut für eine Swing Trading Strategie geeignet. Dabei steigen Sie kurz vor dem Wachstum in den Long-Handel ein und verlassen ihn an der Spitze unter zusätzlichem Aufbau einer Short-Position.
Sobald sich der Kurs also dem unteren Band nähert, ist eine Trendumkehr sehr wahrscheinlich. Sie würden entsprechend eine Long-Position erstellen und nun das Wachstum bis zu einem neuen Gipfel verfolgen. Dieser ist sehr wahrscheinlich dann erreicht, wenn der Kurs am oberen Band ankommt und abprallt. Beliebt ist dieses Vorgehen übrigens auch beim minutengenauen Scalping.
Parameter & Einstellungsmöglichkeiten
Bei den Bollinger Bändern gibt es zwei wesentliche Einstellungsmöglichkeiten, nämlich zum einen die Periodenanzahl und zum anderen die Standardabweichung. Meistens beinhalten die Standardeinstellungen des Indikators 20 Perioden bzw. 20 Candlesticks. Sollten Sie sich als Trader für eine geringere Anzahl an Perioden entscheiden, wird sich das so auswirken, dass der Indikator stärker reagiert.
Außerdem wird der Kurs des Basiswertes die Bänder öfter durchbrechen. Nutzen Sie stattdessen eine größere Anzahl von Perioden, beispielsweise 30 statt 20, reagiert der Indikator schwächer und die Bollinger Bänder werden geglättet. Das wiederum führt dazu, dass der Kurs seltener die Bänder durchbricht.
Ebenfalls zu den Parametern gehört die Standardabweichung, die normalerweise 2 beträgt. Damit ist gemeint, wie viele Kursdaten aus der Normalverteilung des SMA in die Bänder einbezogen werden. Erhöhen Sie diese Standardabweichung, erhöht sich gleichzeitig der Abstand der unteren und oberen Bänder vom SMA. Dadurch werden weitaus weniger Ticks innerhalb der Bänder liegen.
Trendbestimmung mit den Bollinger Bändern
Bei den Bollinger Bändern geht es in erster Linie darum, die Volatilität zu messen und darüber hinaus überkaufte oder überkaufte Bereiche darzustellen. Weiterhin schauen Trader auf mögliche Ausbrüche der Kurse durch die entsprechenden Bollinger Bands. Vor diesem Hintergrund lassen sich zur Trendbestimmung folgende Aussagen treffen:
- Trendbestätigung
- Trendrichtung
- Eventuelle Trendumkehr (auch Divergenzen)
Bollinger Bänder in die Software einfügen
Die Bollinger Bänder sind aufgrund ihrer Ergiebigkeit der absolute Standard in den Trading-Softwares. Wenn Sie nun den Indikator einfügen möchten, müssen Sie – je nach Handelsplattform – nur wenige Schritte durchführen. Um sie in die Charts zu integrieren, gehen Sie wie folgt vor:
- Basiswert auswählen (zum Beispiel Gold)
- Reiter „Indikatoren“ auswählen (Menüleiste)
- „Bollinger Bands“ oben in die Suche eingeben
- Auswählen der Bollinger Bänder → automatisches Einfügen in den Chart
Die Standardeinstellung können Sie entweder so belassen oder – wie zuvor erläutert – zum einen die Anzahl der Perioden und zum anderen die Standardabweichung verändern.
Gibt es Divergenzen bei den Bollinger Bändern?
Eine Divergenz kennzeichnet sich dadurch, dass Kurse und ein bestimmter Indikator auseinanderlaufen. Wenn es nun um eine Divergenz bei den Bollinger Bändern geht, dann würde diese wie folgt aussehen:
- Kurs erreicht neues Hoch im Aufwärtstrend, aber oberes Band ist Widerstand → mögliche Trendumkehr → Verkaufssignal (bärische Divergenz)
- Kurs erreicht neues Tief im Abwärtstrend, aber unteres Band ist Unterstützung → mögliche Trendumkehr → Kaufsignal (bullische Divergenz)
Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Indikatoren
Einer der Vorteile der Bollinger Bänder besteht darin, dass sich der Indikator sehr gut mit mehreren anderen Indikatoren kombinieren lässt. Dabei trifft jeder Trader individuell seine Wahl, mit welchem Indikator er die Bollinger Bands kombinieren möchte. Das hängt unter anderem von der Strategie ab, die im Handel eingesetzt wird.
Ein wichtiger Teil vieler Strategien besteht darin, mögliche Umkehrpunkte hervorzuheben. Bei den Bollinger Bändern funktioniert das vor allem durch die Anzeige überkaufter und überverkaufter Märkte. Demzufolge ist eine Kombination mit Indikatoren sinnvoll, aus denen sich ebenfalls solche Punkte erkennen lassen, wie zum Beispiel:
Weitere Alternativen zu den Bollinger Bändern
Im Hinblick auf die Bollinger Bands als Indikator gibt es nicht nur andere Indikatoren, die sinnvoll kombiniert werden können. Darüber hinaus stehen Tradern mehrere Alternativen zur Verfügung, die zum Teil sehr ähnlich wie die Bollinger Bänder funktionieren. Eine mögliche Option ist unter anderem der Williams Percent Range Indikator.
Dabei handelt es sich um einen Oszillator, mit dem – wie bei den Bollinger Bändern – ebenfalls sowohl überkaufte als auch überverkaufte Märkte angezeigt werden können. Identisch ist außerdem, dass sich auch der Williams Percent Range Indikator eine bestimmte Spanne für die Kursbewegung aufbaut. Der Williams Indikator trifft klare Aussagen durch seine Werte, nämlich:
- Wert über -20 bedeutet überkauft
- Wert unter -80 bedeutet überverkauft
Fazit: Trading mit den Bollinger Bändern
Die Bollinger Bänder zählen schon seit vielen Jahren zu den beliebtesten Indikatoren. Sie geben den Tradern Aufschluss darüber, wie stark die Volatilität eines Basiswertes ist und ob dieser momentan überkauft oder überverkauft sein könnte. Grundsätzlich eignen sich die Bollinger Bands sowohl zur Messung der Volatilität als auch zur Bestimmung der Trendrichtung.
Bollinger Bänder sind Grundlage für eine Reihe von Trading Strategien. Vorteilhaft ist unter anderem, dass der Indikator in sämtlichen Märkten einsetzbar ist und sich mit weiteren Indikatoren kombinieren lässt. Zudem ist die Interpretation relativ einfach, zum Beispiel bei einem Durchbruch des Kurses des oberen oder unteren Bandes.
Trotz der Vorteile sollte man auch die Nachteile bei den Bollinger Bändern nicht vergessen. Diese bestehen vor allem darin, dass es sich um einen nachlaufenden Indikator handelt und dieser nicht alleine zur Entscheidungsfindung genutzt werden sollte. Zudem kann es insbesondere in Seitwärtsmärkten und bei unerwarteten Marktereignissen häufiger zu Fehlsignalen kommen.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zu Bollinger Bändern:
Was bedeutet ein Bollinger Bänder Ausbruch nach oben oder unten?
Sollte der Kurs des Basiswertes aus den Bollinger Bändern ausbrechen, also entweder das untere Band unterschreiten oder das obere Band überschreiten, lässt das noch keine einheitliche Interpretation zu. Maßgebend ist nämlich, wie sich der entsprechende Trend entwickelt und zudem, ob die Bollinger Bänder nahe beieinander oder weit auseinanderliegen
Was zeigen die Bollinger Bänder an?
Die wesentliche Anzeige der Bollinger Bänder besteht darin, die Volatilität des Marktes darzustellen. Diese wird insbesondere anhand der Standardabweichung gemessen, sodass eine Aussage zu abnehmender oder zunehmender Volatilität getroffen werden kann. Zusätzlich lässt sich ableiten, ob der entsprechende Basiswert überkauft oder überverkauft ist.
Für welche Trader sind Bollinger Bänder zur Analyse geeignet?
Ein Vorteil der Bollinger Bänder besteht darin, dass es sich um relativ einfach zu interpretierende und leicht verständliche Indikatoren handelt. Ferner benötigen Trader kein größeres Vorwissen, auch nicht zur Berechnung des Indikators. Daher eignen sich die Bollinger Bands sowohl für Anfänger als auch Profis sowie im Prinzip für sämtliche Märkte.
Wie können Trader die Bollinger Bänder berechnen?
Auch wenn es normalerweise nicht notwendig ist, eine manuelle Berechnung durchzuführen, können Sie die Bollinger Bands natürlich auch selbst ermitteln. Die Grundlage dafür ist, dass Sie zur Berechnung des oberen Bandes das mittlere Band als Basis nehmen und zu diesem Wert das Doppelte der Standardabweichung am Tag addieren. Dementsprechend berechnen Sie das untere Band auf Grundlage des mittleren Bandes, ziehen dann jedoch das Zweifache der täglichen Standardabweichung ab.
Können die Bollinger Bänder für unterschiedliche Perioden genutzt werden?
Ein Vorteil der Bollinger Bänder besteht darin, dass sie auf verschiedene Perioden angewendet werden können. Das bedeutet, sie können zum Beispiel in der Analyse sowohl bei kurzfristigen, wie zum Beispiel 5-Minuten-Charts, als auch in langfristigen Charts von mehreren Tagen oder Wochen eingesetzt werden.
Welche Vorteile haben die Bollinger Bands?
Die Bollinger Bänder sind mit einigen Vorteilen ausgestattet, wie zum Beispiel, dass sich die Volatilität des Basiswertes sehr gut messen lässt. Zudem sind sie einfach verständlich und können an sämtlichen Märkten eingesetzt werden. Darüber hinaus lässt sich eine Kombination mit anderen Indikatoren vornehmen und aufgrund der eindeutigen Aussagekraft ist der Indikator auch für Anfänger bestens geeignet.
Was sind die Schwächen der Bollinger Bänder?
Eine Schwäche der Bollinger Bänder besteht darin, dass diese gerade in Seitwärtsmärkten häufiger Fehlsignale liefern. Darüber hinaus sollte immer ein zweiter Indikator genutzt werden, um die Aussage zu verifizieren. Da es sich bei den Bollinger Bands um einen nachlaufenden Indikator handelt, verpassen Trader manchmal die besten Ein- oder Ausstiegszeitpunkte.