Der Prime Standard ist ein Segment der Frankfurter Wertpapierbörse und somit auch ein Teilbereich des regulierten Marktes.
Wissenswert:
- Unternehmen, die beim Prime Standard zugelassen werden wollen, müssen hohe Transparentstandards und gleichzeitig die Zulassungsvoraussetzung für die Indizes SDAX, TecDAX, MDAX und DAX erfüllen.
- Die Entwicklung des Prime Standards kann über dem Performanceindex Prime All Share (WKN 720332) nachvollzogen werden.
- Die verpflichtende Publizität muss in Englisch erfolgen.
- Aktuell gehören zum Prime All Share 313 Werte. Dazu sollten Sie wissen, dass Unternehmen aufgrund von Vorzugs- und/oder Stammaktien mehrfach vertreten sind.
Prime Standard – die Historie
Der Prime Standard wurde Anfang 2003 eingerichtet, als eine Neustrukturierung der deutschen Börsensegmente durchgeführt wurde. Mit diesem Umbau sollte ein Börsensegment entstehen, dass durch hohe Transparenzstandards für ausländische Investoren interessant ist.
Wissenswert:
- Das erste Unternehmen, das im Prime Standard aufgenommen wurde, war die Wincor Nixdorf AG.
- Während der Finanzkrise 2007 wurden keine neuen Unternehmen im Prime Standard aufgenommen.
Welche Zulassungsvoraussetzungen müssen Unternehmen erfüllen, um im Prime Standard aufgenommen zu werden?
Aktiengesellschaften müssen für die Zulassung zum Prime Standard Voraussetzungen erfüllen, die weit über den General Standard hinausgehen. Diese wären:
- Ad-hoc-Mitteilungen (englisch)
- Zwischenberichtserstattung (Deutsch/Englisch) zum 1. und 3. Quartal.
- Unternehmenskalender und Finanzberichte müssen in Deutsch und Englisch an die Geschäftsführung der Frankfurter Wertpapierbörse geschickt werden.
- Anwendung der US-GAAP oder IFRS
- Jährlich hat mindestens eine sogenannte Analystenkonferenz stattzufinden.
Achtung: Unternehmen, die die Vorgaben nicht einhalten, können mit Sanktionen bestraft werden. Seien diese finanzieller Natur oder ein kompletter Ausschluss aus dem Prime Standard.
Wissenswert: Für die Zulassung der Aktien fallen folgende Gebühren an:
- 2.500, – € Einführungsgebühr
- 3.000, – € Zulassungsgebühr
- 12.400, – € jährlich anfallende Notierungsgebühr. Dazu fallen noch einmal 10 Cent an pro 1 Millionen Euro Marktkapitalisierung.