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Rentenfonds Definition & Erklärung

Ein Rentenfonds ist ein Investmentfonds, der in festverzinsliche Wertpapiere wie Staatsanleihen, Unternehmensanleihen und andere „sichere“ Rentenpapiere investiert. Diese Art Fond eignet sich besonders für Anleger, die ein regelmäßiges Einkommen anstreben und dafür nur ein geringeres Risiko in Kauf nehmen wollen.

Arten von Rentenfonds

Es gibt verschiedene Arten von Rentenfonds, die sich in Abhängigkeit von den Anleihen, in die sie investieren, unterscheiden. Ferner ist die Art der Emittenten ein Merkmal zur Unterscheidung. Üblich sind auch Mischformen, bei denen sowohl in Staatsanleihen als auch in Unternehmensanleihen angelegt wird. Rentenfonds können in Euro oder anderen Währungen notiert sein.

In den vergangenen Jahren sind darüber hinaus Rentenfonds aufgelegt worden, die ausschließlich Anleihen enthalten, welche bestimmte Nachhaltigkeitsziele verfolgen. Somit gibt es auch nachhaltige Rentenfonds.

Die wichtigsten Kategorien zur Unterscheidung von Rentenfonds sind:

Euro-Rentenfonds

Diese Fonds investieren ausschließlich in Anleihen, die in Euro notiert sind. Dazu gehören hauptsächlich Anleihen von Euro-Ländern wie Deutschland, Frankreich oder die Niederlande. Ein Währungsrisiko, wie es bei Fremdwährungsanleihen besteht, entfällt bei Euro-Anleihen. Zudem verfügen viele Euro-Länder über eine hohe Bonität und gelten als verlässliche Kreditgeber. Euro-Rentenfonds können somit Stabilität im Portfolio bieten. Trotzdem sind auch hochwertige Anleihen aus Euro-Ländern nicht vor Kursverlusten geschützt sind, wie das Jahr 2022 deutlich gezeigt hat.

Internationale Rentenfonds

Bei diesen Fonds, die weltweit investieren, beeinflussen neben den Zinsen auch Währungsschwankungen die Wertentwicklung. Wenn etwa der US-Dollar gegenüber dem Euro an Wert verliert, werden auch Rentenfonds weniger wert, die in US-Dollar angelegt sind. Daher sind Anleihenfonds in Fremdwährungen tendenziell volatiler als Euro-Rentenfonds.

Unternehmensanleihen-Fonds

Einige Anleihenfonds konzentrieren sich ausschließlich auf Unternehmensanleihen. In der Regel handelt es sich dabei um Anleihen von großen nationalen und internationalen Unternehmen. Da Unternehmen im Allgemeinen ein höheres Ausfallrisiko aufweisen als Staaten, müssen sie höhere Zinsen an die Investoren zahlen – die Zinsdifferenz wird als „Credit Spread“ bezeichnet. Die Renditen solcher Fonds sind daher in der Regel höher als bei Fonds, die nur Staatsanleihen enthalten. Allerdings ist auch das Risiko größer.

Wie funktionieren Rentenfonds?

Rentenfonds funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip wie andere Investmentfonds. Private und institutionelle Anleger investieren einen bestimmten Betrag in den Fonds und das Fondsmanagement investiert das Geld dann mehrheitlich in festverzinsliche Wertpapiere. Die Rendite des Fonds wird in Form von Zinsen jährlich ausgezahlt, wodurch der sogenannte „Zinseszinseffekt“ entfällt. Rentenfonds werden daher auch als Anleihefonds bezeichnet. Ebenso wird für Anleihen synonym der Begriff Rentenpapiere verwendet. 

Rentenfonds Funktionsweise
Rentenfonds Funktionsweise

Der Begriff „Rente“, welcher aus dem Altfranzösischen abgeleitet ist, bedeutet übersetzt Rückgabe oder regelmäßige Einkünfte. Rentenfonds ermöglichen Anlegern, in eine Vielzahl von Anleihen auf einmal zu investieren, wodurch das Risiko gestreut wird.

Risiken und Chancen von Rentenfonds

Wie bei jeder Anlageform gibt es auch bei Rentenfonds Risiken und Chancen. 

Chancen: Sicherheit durch geringe Kursschwankungen und Flexibilität

Rentenfonds stellen eine einfache Art dar, gleichzeitig in viele verschiedene Anleihen zu investieren. Fondsanteile können in kleinen Stückelungen gekauft werden. Das Risiko von Ausfällen bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten wird durch die Diversifikation deutlich gesenkt. Auch wenn ein Emittent ausfällt, machen sich die Ausfälle im gesamten Fondsvermögen nicht so stark bemerkbar.

Rentenfonds versprechen eine eher niedrige, jedoch recht stabile Wertentwicklung ohne große Risiken. Die Möglichkeit, sie an der Börse jederzeit verkaufen zu können, machen Sie zu einer flexiblen Anlageform.

Risiken: Zinsänderungsrisiko und Bonität der Emittenten

Die Bonitäten der Anleihen spielen bei der Einschätzung des Risikos eines Rentenfonds eine entscheidende Rolle. Wie so oft, gilt auch hier: Je schwächer die Bonität des Emittenten der Anleihe, desto höher ist das Ausfallrisiko. Hier gelten in Staatsanleihen anlegende Euro-Rentenfonds als sicherste Variante.

Ferner wurde 2022 deutlich, dass auch Rentenfonds ein Kursrisiko haben. Steigen die Zinsen, fallen die Kurse der Rentenfonds. Schließlich werden dann die neuen Anleihen mit einer höheren Verzinsung mehr und bestehende Anleihen mit den noch niedrigeren Zinsen weniger wert. Die Schwankungsbreite eines Rentenfonds bei Zinsveränderungen ist von den Anleihe-Laufzeiten abhängig, in die der Fonds investiert. Ein Fonds mit vielen Langläufern (Restlaufzeit von zehn Jahren und mehr) wird bei steigenden Zinsen besonders mit Kurseinbrüchen zu kämpfen haben.

Die Rendite von Rentenfonds ist in der Regel zwar niedriger als die von Aktienfonds, dafür ist aber auch das Risiko geringer. Denn Staatsanleihen erzielen im Vergleich zu Aktien in der Regel nicht so hohe Zinsen. Investiert der Rentenfonds in Unternehmensanleihen, können höhere Renditen erzielt werden. Allerdings kann das auch zum Problem werden, denn der Rentenfonds ist dann auch anfälliger. Gehen die Unternehmen in Insolvenz, deren Anleihen im Portfolio des Rentenfonds vorhanden sind, kann das für die Investoren einen Totalverlust des investierten Kapitals zur Folge haben.

Kosten von Rentenfonds

Bei Anleihenfonds gibt es verschiedene Kosten für Anleger zu berücksichtigen. Da Rentenfonds aktiv gemanagte Fonds sind, fallen Ausgaben wie jährliche Verwaltungsgebühren, Steuern, mögliche Performance-Gebühren und in der Regel ein Ausgabeaufschlag an. Daher ist ein umfassender Kostenvergleich vor der Investition in Rentenfonds ratsam.

Kosten von Rentenfonds
Kosten von Rentenfonds

Der Erwerb eines Anleihenfonds beinhaltet zunächst eine einmalige Gebühr, den Ausgabeaufschlag, der häufig zwischen zwei und drei Prozent des Anlagebetrags liegt. Um im ersten Jahr einen Nettogewinn zu erzielen, muss der Fonds dementsprechend hohe Erträge generieren.

Zusätzlich zu diesem Ausgabeaufschlag entstehen laufende Kosten, die Verwaltungskosten und Gebühren für das Fondsmanagement umfassen. Diese betragen gewöhnlich zwischen 0,5 und 1 Prozent des Fondsvermögens.

Rentenfonds: Beimischung zur Risikoreduzierung im Portfolio

Rentenfonds sind eine interessante Anlageoption für Anleger, die eine Diversifikation ihres Portfolios suchen und regelmäßige Erträge erzielen möchten. Mit einem grundlegenden Verständnis von Rentenfonds und einer sorgfältigen Auswahl von Fonds, die den individuellen Anlagezielen entsprechen, können Rentenfonds eine wichtige Rolle im Anlageportfolio spielen.

In den kommenden Monaten könnten Rentenfonds nach den jüngsten Verlusten wieder an Attraktivität gewinnen. Experten prognostizieren, dass der Höhepunkt der Zinswende im Laufe des Jahres 2023 erreicht sein wird. 

Dies hat für Rentenfonds zwei wesentliche Auswirkungen: 

  • Zum einen werden die Kursverluste bei Anleihen allmählich abebben. 
  • Zum anderen werden die Zinsen auf einem höheren Niveau liegen, was zu größeren Zinszahlungen bei neuen Anleihen führt. 

In Abhängigkeit von ihrer Ausrichtung können Rentenfonds dann wieder auskömmliche Renditen erzielen.

In Rentenfonds investieren: die Alternativen

  • Eine gute Alternative zu klassischen Rentenfonds sind sogenannte Renten-ETFs (Exchange Traded Funds). Diese bilden einen Index ab, haben aber kein aktives Fondsmanagement, wodurch sie deutlich günstiger sind als aktiv gemanagte Rentenfonds.
  • In Renten-Zertifikate zu investieren ist ebenfalls eine gute Option, um eine profitable Absicherung im Alter sicherzustellen. Renten-Zertifikate sind festverzinsliche Wertpapiere.  
Rentenfonds Alternativen
Rentenfonds Alternativen
Niklas Mueller
Niklas Mueller ist ein Content-Manager und Autor, der sich auf den Finanzbereich spezialisiert hat. Während seines BWL-Studiums an der Universität zu Köln entwickelte er eine Leidenschaft für Trading und verfügt nun über fundiertes Wissen über Forex, CFDs, Aktien und technische Analyse. Niklas verfasst hochwertige Beiträge, einschließlich Broker Reviews, um den Lesern die besten Angebote zu präsentieren. Sein Ziel ist es, das Trading Verständnis zu erhöhen und den Lesern zu helfen bessere Trading Entscheidungen zu fällen.
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