Prop Trading Steuern fallen bei Tradern im Rahmen ihrer Tätigkeit für eine Property Trading Firma auf Gewinne an. Die Besteuerung von Prop Trading Gewinnen erfolgt individuell über den persönlichen Einkommensteuersatz. Im Unterschied zu Kapitalerträgen, die in Deutschland pauschal mit 25 Prozent Abgeltungssteuer belastet werden, liegt der Steuersatz im Prop Trading zwischen 14 und 45 Prozent, je nach Höhe der Einkünfte. Prop Trading ist steuerpflichtig, da es sich um Einkünfte handelt. Diese entstehen im Rahmen einer Tätigkeit für ein Prop Trading Unternehmen.

Da Prop Trader grundsätzlich als selbstständig tätig gelten, fällt zusätzlich 19 % Umsatzsteuer an, wenn die Prop Firma in Deutschland sitzt und der Trader kein Kleinunternehmer ist. Sitzt die Prop Firma im Ausland, greift in der Regel das Reverse Charge Verfahren, bei dem die Umsatzsteuerpflicht auf die Prop Firma übergeht.

Unseren Erfahrungen nach führt die fehlende Pauschalversteuerung oft zu bösen Überraschungen bei Tradern, die aus dem klassischen Kapitalmarktumfeld kommen. Im Beitrag erfahren Sie alles zu Prop Trading Steuern in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Wir gehen ferner darauf ein, welche Steuern anfallen und wie das Prop Trading als Gewerbe zu versteuern ist.

Wie wird das Prop Trading versteuert?

Prop Trading wird in Deutschland steuerlich als Einkünfte aus einer umsatzsteuerpflichtigen Dienstleistung eingestuft. Damit gelten Gewinne aus Prop Trading nicht als Kapitalerträge, sondern als reguläre Einnahmen, die in der Einkommensteuererklärung erfasst werden müssen. Das bedeutet, dass Prop Trader ihre Tätigkeit steuerlich relevant als gewerblich einordnen und ihre Gewinne nach dem Einkommensteuergesetz versteuern

Grundlage ist insbesondere § 15 EStG, der Einkünfte aus Gewerbebetrieb definiert. Sobald Prop Trading als gewerbliche Tätigkeit eingestuft wird, kann auch eine Umsatzsteuerpflicht entstehen. Hier ist vor allem § 1 Abs. 1 Nr. 1 UStG maßgeblich, da er die Umsatzsteuerpflicht auf Lieferungen und sonstige Leistungen im Inland regelt. Diese greift allerdings nur, wenn die Prop Firma ihren Sitz in Deutschland hat und der Trader kein Kleinunternehmer (§ 19 UStG) ist. Befindet sich die Prop Firma im Ausland, gilt in der Regel das Reverse Charge Verfahren, bei dem die Umsatzsteuer nicht vom Trader abgeführt wird.

Gleichzeitig ergibt sich die Pflicht zur ordnungsgemäßen Buchführung aus der Abgabenordnung, primär § 140 AO in Verbindung mit § 238 HGB, wenn bereits handelsrechtlich eine Buchführungspflicht besteht. Ergänzend regelt § 141 AO, dass eine steuerliche Buchführungspflicht entstehen kann, sobald bestimmte Umsatz- oder Gewinngrenzen überschritten werden.

Welche Steuern fallen im Prop Trading an?

Im Prop Trading fallen Steuern wie Einkommensteuer, Gewerbesteuer und Umsatzsteuer an. Die Höhe der Steuern im Prop Trading hängt direkt von der Höhe der Einkünfte ab. Während Kapitalanleger von festen Steuersätzen der Abgeltungssteuer profitieren, unterliegen Prop Trader der progressiven Einkommensteuer. Mit wachsendem Gewinn steigt also die steuerliche Belastung. Neben der Einkommensteuer kommen gegebenenfalls Gewerbesteuer und Umsatzsteuer hinzu. 

Wer seine Tätigkeit als Gewerbe anmeldet, wird verpflichtet, diese Steuern regelmäßig abzuführen und mindestens 1 × pro Jahr eine Steuererklärung abzugeben. Wir sind der Meinung, dass Trader hier besonders sorgfältig planen müssen, um nicht in Liquiditätsprobleme zu geraten.

Unsere Tabelle zeigt in der Übersicht die relevanten Steuerarten nebst Sätzen und Freibeträgen:

SteuerartSteuersatz/RegelungFreibetrag
Einkommensteuer14 bis 45 % abhängig von der Höhe der EinkünfteGrundfreibetrag 12.096 Euro 
Gewerbesteuerca. 7 bis 17 % je nach Kommune24.500 Euro für Einzelunternehmen
Umsatzsteuer19 % (nur wenn die Prop Firma in Deutschland sitzt; bei ausländischer Prop Firma gilt Reverse Charge Verfahren)Kleinunternehmergrenze 25.000 Euro

Prop Trading Steuern Deutschland

In Deutschland werden Prop Trading Steuern eindeutig über das Einkommensteuergesetz geregelt. Gewinne aus Prop Trading gelten als Einkünfte und nicht als Kapitalerträge. Das heißt, dass der persönliche Steuersatz angewandt wird. Für viele Trader bedeutet dies eine höhere Steuerlast, sobald die Gewinne steigen. Wer ein Gewerbe anmeldet, fällt zudem unter die Gewerbesteuer, deren Höhe zwischen etwa 7 und 17 Prozent liegt. 

Das Umsatzsteuergesetz ordnet die Tätigkeit als umsatzsteuerpflichtige Dienstleistung ein, wodurch auf die Einnahmen in der Regel 19 Prozent Umsatzsteuer erhoben werden, sofern die Prop Firma in Deutschland sitzt und keine Kleinunternehmerregelung greift. Befindet sich die Prop Firma im Ausland, gilt in der Regel das Reverse-Charge-Verfahren, bei dem keine Umsatzsteuer berechnet wird.

Andre Witzel - Trader und Experte bei Trading.de
Andre Witzel
Trader & Experte

Aus meiner Erfahrung im Prop Trading ist es sinnvoll, die steuerliche Struktur von Beginn an professionell aufzusetzen, da die Tätigkeit steuerlich relevant ist und das Finanzamt hier eine klare Einordnung verlangt.

Viele versuchen, Steuern zu umgehen, riskieren damit jedoch hohe Strafen. Eine korrekte Buchführung im Prop Trading und die Berücksichtigung der gesetzlichen Grundlagen wie EStG, UStG und AO sind entscheidend.

Prop Trading Steuern Österreich

In Österreich werden Einkünfte aus Prop Trading steuerlich nicht als Kapitalerträge, sondern als Einkünfte aus Gewerbebetrieb behandelt. Das Einkommensteuergesetz (EStG Österreich) bildet die rechtliche Grundlage. Gewinne aus Prop Trading in Österreich werden mit dem progressiven Einkommensteuertarif von bis zu 55 Prozent besteuert. Ab einem Einkommen von 13.308 Euro greift die Steuerpflicht, darunter gilt der Grundfreibetrag. 

Für Gewerbebetriebe fällt in Österreich keine Gewerbesteuer wie in Deutschland an. Jedoch besteht Umsatzsteuerpflicht, sofern die Tätigkeit als umsatzsteuerpflichtige Dienstleistung eingestuft wird. Der Regelsteuersatz für die Umsatzsteuer liegt bei 20 Prozent. Ein Beispiel verdeutlicht die Belastung: Erzielt ein Trader Einkünfte von 80.000 Euro, liegt der durchschnittliche Steuersatz deutlich über 40 Prozent. 

Wir sind der Meinung, dass in Österreich die steuerliche Belastung bei Prop Trading langfristig eine präzise Planung erfordert, um Rücklagen für Steuerzahlungen zu sichern. Steuerlich relevant ist insbesondere, dass Prop Trader in Österreich ihre Einkünfte detailliert erklären und eine ordnungsgemäße Buchführung nach dem Unternehmensgesetzbuch (UGB) führen müssen. Die Pflicht zur Abgabe einer jährlichen Steuererklärung gilt ausnahmslos, und ein Verstoß wird streng geahndet.

Prop Trading Steuern Schweiz

In der Schweiz werden Einkünfte aus Prop Trading ebenfalls nicht als Kapitalerträge, sondern als Einkommen aus selbständiger Erwerbstätigkeit behandelt. Die Grundlage bildet das Bundesgesetz über die direkte Bundessteuer (DBG). Der Steuersatz ist progressiv und hängt sowohl vom Einkommen als auch vom Wohnkanton ab. Auf Bundesebene liegt der Spitzensteuersatz bei 11,5 Prozent, doch durch die kantonalen und kommunalen Steuern steigt die Gesamtbelastung in der Praxis auf bis zu 40 Prozent. 

Gewerbesteuer in der deutschen Form gibt es nicht, stattdessen erhebt jeder Kanton eigene Abgaben. Umsatzsteuerpflicht entsteht ab einem Umsatz von 100.000 CHF pro Jahr, der Regelsteuersatz beträgt 8,1 Prozent. Ein Beispiel zeigt die Dimension: Erzielt ein Trader Einkünfte von 120.000 CHF, wird er sowohl auf Bundes- als auch auf Kantonsebene progressiv belastet, sodass die Steuerlast erheblich ausfallen kann.

Unseren Erfahrungen nach sind Trader in der Schweiz oft überrascht, wie stark sich die Steuerbelastung durch den Wohnort verändert. Steuerlich relevant ist hier insbesondere die klare Deklaration aller Einkünfte, da das Schweizer Steuerrecht hohe Transparenz verlangt. Wer versucht, Steuern im Prop Trading zu umgehen, setzt sich unserer Meinung nach einem erheblichen Risiko aus, da die Steuerbehörden mit modernen Kontrollmechanismen arbeiten.

Beispielrechnung für Prop Trading Steuern

Unsere folgende Beispielrechnung für Prop Trading Steuern in Deutschland zeigt, wie sich Einkommensteuer und Gewerbesteuer auf den Gewinn eines Traders auswirken:

Erzielt ein Trader 60.000 Euro Gewinn, wird er mit dem Einkommensteuersatz belastet. Hinzu kommt die Gewerbesteuer, die abhängig vom Standort variiert. Die Rechnung sieht dann wie folgt aus:

  • Gewinn (Einkünfte): 60.000 Euro
  • Einkommensteuer: ca. 14.370 Euro (30 %) (12.096 Euro Freibetrag berücksichtigt)
  • Gewerbesteuer: 3.500 Euro (10 %) (24.500 Euro Freibetrag berücksichtigt)
  • Einkommen nach Steuern: 42.130 Euro (60.000 Euro – 14.370 Euro – 3.500 Euro)

Hinweis: Prop Trading Steuern hängen in Deutschland von der Art der Einkünfte ab. Gewinne aus Prop Trading gelten in der Regel als Einkünfte aus selbständiger Tätigkeit oder Gewerbebetrieb. 

Kann man bestimmte Dinge im Prop Trading absetzen, um die Steuern zu drücken?

Ja, im Prop Trading lassen sich bestimmte Kosten steuerlich absetzen, wenn sie eindeutig mit der Tätigkeit in Verbindung stehen. Absetzbar sind zum Beispiel:

  • Ausgaben für Trading-Software, die zur Analyse und Orderausführung dient
  • Ausgaben für Fachliteratur und Weiterbildungen sind absetzbar, wenn sie unmittelbar der Verbesserung der Trading-Strategie dienen.
  • Büromiete oder anteilige Kosten für ein Homeoffice zählen ebenso dazu, sofern ein klar abgegrenzter Arbeitsplatz vorliegt.
  • Schließlich können auch Reisekosten abgesetzt werden, wenn sie für den Besuch von Seminaren oder Trading Messen entstanden sind.

Kann man Steuern im Prop Trading umgehen?

Nein, Steuern im Prop Trading kann man nicht umgehen. Alle Gewinne im Prop Trading müssen in der Steuererklärung angegeben werden. Manche Prop Trader versuchen, Crypto-Auszahlungen dem Finanzamt zu verschweigen. Diese werden langfristig auffallen und es ist absolut nicht empfehlenswert, da Banken und Handelsplattformen Daten weiterleiten.

Prop Trading ist momentan unreguliert, was es für viele Trader attraktiv macht. Sobald jedoch gesetzliche Regelungen greifen, erhält das Finanzamt mehr Einblick in die tatsächlichen Gewinne. Wir sind der Meinung, dass es auf lange Sicht sicherer ist, Gewinne transparent zu versteuern, um mögliche Strafverfahren zu vermeiden.

Führen Prop Trading Firmen Steuern automatisch ab?

Nein, Prop Trading Firmen führen keine Steuern automatisch ab. Trader erhalten in der Regel ihre Gewinne als Auszahlung und sind selbst dafür verantwortlich, diese korrekt in der Steuererklärung anzugeben. Prop Trading Firmen agieren dabei wie Dienstleister, die Zugang zu Kapital und Plattformen bieten, ohne steuerliche Pflichten für ihre Trader zu übernehmen. Wer mit Prop Trading arbeitet, muss daher selbst eine ordentliche Buchführung betreiben und die fälligen Steuern zahlen.

Gilt man beim Prop Trading als Freiberufler?

Nein, man gilt beim Prop Trading in Deutschland nicht als Freiberufler, da es nicht zu den klassischen freiberuflichen Tätigkeiten zählt. Während Berufe wie Ärzte, Rechtsanwälte oder Journalisten klar in die Kategorie „Freiberufler“ fallen, gilt Trading als gewerbliche Tätigkeit. 

Wer Gewinne aus Prop Trading erzielt, wird steuerlich wie ein Unternehmer behandelt. Das bedeutet: Es besteht Gewerbepflicht, inklusive Anmeldung beim zuständigen Gewerbeamt. Unsere Meinung nach ist es wichtig, diese Unterscheidung früh zu verstehen, um Fehler bei der steuerlichen Einordnung zu vermeiden.

Prop Trading über Gewerbe versteuern

Prop Trading über Gewerbe versteuern bedeutet, dass Trader ein Gewerbe oder eine Firma anmelden müssen. Dadurch unterliegen sie der Gewerbesteuer und sind verpflichtet, ihre Einnahmen korrekt zu dokumentieren. Die Gewerbeanmeldung schafft Klarheit gegenüber dem Finanzamt und ermöglicht es, betriebliche Ausgaben offiziell anzusetzen. 

Wer langfristig mit Prop Trading Gewinne erzielt, sollte deshalb nicht ohne ein registriertes Gewerbe arbeiten. 

Prop Trading Challenge erfolgreich bestehen mit der Trading.de Ausbildung

In unserer Trading.de Ausbildung lernst du praxisnah, wie du deine Prop Trading Challenge erfolgreich bestehst und langfristig profitabel tradest. Unsere Trading.de Ausbildung ist gezielt auf die Anforderungen professioneller Prop Trader ausgerichtet und verbindet bewährte Strategien mit persönlicher Betreuung. Durch praxisnahe Kurse, individuelle Aufgaben und regelmäßige Trade Feedbacks bereiten wir dich optimal auf Prop Trading Challenges vor.

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Niklas Mueller
Niklas Mueller ist ein Content-Manager und Autor, der sich auf den Finanzbereich spezialisiert hat. Während seines BWL-Studiums an der Universität zu Köln entwickelte er eine Leidenschaft für Trading und verfügt nun über fundiertes Wissen über Forex, CFDs, Aktien und technische Analyse. Niklas verfasst hochwertige Beiträge, einschließlich Broker Reviews, um den Lesern die besten Angebote zu präsentieren. Sein Ziel ist es, das Trading Verständnis zu erhöhen und den Lesern zu helfen bessere Trading Entscheidungen zu fällen.
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