Die Stop Buy Order wird im Trading genutzt, um eine Kauforder (Market Order) automatisch auszulösen, sobald der Kurs eines Finanzinstruments einen zuvor festgelegten Schwellenwert erreicht. Diese Orderform ist auch unter dem Begriff Buy Stop Order oder Stop Market Order (auf der Kaufseite) bekannt. Sie wird vor allem dann eingesetzt, wenn ein Trader darauf spekuliert, dass ein Kursanstieg über eine bestimmte Marke ein Kaufsignal darstellt, weil zum Beispiel ein Widerstand durchbrochen wird.
In der Praxis funktioniert eine Stop Buy Order folgendermaßen: Ein Trader platziert eine Kauforder über dem aktuellen Marktpreis, also zu einem Kurs, der noch nicht erreicht ist. Sobald der Marktpreis den angegebenen Stop-Preis erreicht oder überschreitet, wird die Stop Buy Order als Marktorder aktiviert.

Das bedeutet, die Ausführung erfolgt zum nächstbesten verfügbaren Kurs, was bei volatilen Märkten die Wahrscheinlichkeit von Abweichungen erhöht. Diese Orderform gehört zu den bedingten Ordertypen, die auf der Erfüllung bestimmter Kurskriterien basieren.
Wir sind der Meinung, dass die Stop Buy Order Tradern bei Ausbruchsszenarien hilft. Das sind Kursbewegungen, die sich nach dem Überwinden technischer Widerstände beschleunigen. Die Order nutzt solche Chancen automatisiert und ermöglicht es, die Märkte ohne permanente Beobachtung zu handeln.
Wie wendet man eine Stop Buy Order am besten an?
Um eine Stop Buy Order richtig anzuwenden, platziert man sie oberhalb eines klar definierten Widerstands. Die folgenden 4 Schritte helfen dabei, diesen Ordertyp erfolgreich einzusetzen:
- Identifizieren Sie einen klaren Widerstand.
- Platzieren Sie die Stop Buy Order knapp oberhalb dieses Widerstands.
- Prüfen Sie weitere Bestätigungen wie Volumenanstieg oder gleitende Durchschnitte.
- Verwenden Sie eine Stop Loss Order.
Die Stop Buy Order eignet sich ideal für Breakout-Strategien, bei denen Sie darauf setzen, dass ein Kurs nach dem Durchbrechen eines Widerstands weiter ansteigt. Ein häufiger Anwendungsfall ist das Traden nach technischen Analysen, zum Beispiel, wenn sich ein Dreieck, eine Flagge oder ein Widerstandsbereich im Chart zeigt.
Eine Stop Buy Order wird oberhalb eines klar identifizierten Widerstandsniveaus platziert, idealerweise in Kombination mit anderen Bestätigungen wie steigendem Volumen oder gleitendem Durchschnitt. Statt einen beliebigen Kurs zu wählen, wird gezielt ein Niveau angesetzt, das einen neuen Aufwärtsimpuls ankündigt. Ein durchdachtes Risikomanagement ist ebenso entscheidend: eine Stop Loss Order gehört dabei fest zum Setup jedes Traders.
Der Einsatz einer Stop Buy Order ist ungeeignet, wenn Sie auf günstige Einstiegskurse spekulieren, zum Beispiel bei einem Rücksetzer. Für solche Szenarien eignet sich eine Limit Buy Order besser. In volatilen Märkten mit hoher Slippage-Gefahr minimiert die Wahl des passenden Ordertyps das Risiko. Wir raten Anfängern, zunächst in einem Demokonto mit Stop Buy Orders zu experimentieren. So lässt sich ein Gefühl dafür entwickeln, wie der Markt reagiert und wie sich Ausführungen in der Praxis verhalten.
Was ist ein Beispiel für eine Stop Buy Order?
Ein praktisches Beispiel verdeutlicht die Funktionsweise einer Stop Buy Order sehr anschaulich. Stellen wir uns dazu vor, eine Aktie der fiktiven „TechFuture AG“ steht bei 93 Euro. Ein Trader hat sich die Kursentwicklung genau angeschaut und festgestellt, dass der Bereich um 99 Euro einen starken Widerstand darstellt. Der Trader geht davon aus, dass ein Durchbruch über diese Marke ein Kaufsignal auslöst und der Kurs dann in Richtung 110 Euro steigt.
1. Schritt: Stop-Buy festlegen
Um diesen potenziellen Ausbruch zu handeln, platziert der Trader eine Stop Buy Order bei 100 Euro. Das bedeutet: Erst wenn der Kurs der Aktie auf mindestens 100 Euro steigt, wird die Order aktiviert und dann zum nächstverfügbaren Marktpreis ausgeführt.
Sollte der Kurs unter 100 Euro bleiben, passiert nichts – die Order bleibt „schlafend“. Unseren Erfahrungen nach ist dieses Vorgehen besonders sinnvoll, wenn man systematisch Ausbrüche handeln möchte, ohne blind in den Markt einzusteigen.
2. Schritt: Automatischer Kauf
Ein paar Tage später erreicht der Aktienkurs die festgelegten 100 Euro. Die Stop Buy Order löst automatisch eine Kauforder aus, und der Trader erwirbt die Aktien zum nächstverfügbaren Preis. Dadurch erfolgt der Einstieg exakt bei Ausbruch über den definierten Widerstand – ohne ständige Marktbeobachtung.
Was sind die Vor- und Nachteile einer Stop Buy Order?
Die wichtigsten Vorteile der Stop Buy Order sind:
- Automatisierung von Breakout-Strategien: Die Order wird automatisch ausgelöst, sobald ein definierter Kurs erreicht ist, ideal für technische Setups.
- Keine permanente Marktbeobachtung nötig: Trader müssen nicht ständig vor dem Bildschirm sitzen.
- Reduktion emotionaler Entscheidungen: Die automatische Ausführung verhindert impulsives Handeln.
- Einstieg bei Trendbestätigung: Die Order wird erst ausgeführt, wenn sich der Trend bestätigt.
- Flexibel kombinierbar: Lässt sich mit Stop Loss und Take Profit Orders verknüpfen.
Demgegenüber müssen folgende Nachteile und Risiken beachtet werden:
- Keine Garantie auf genauen Einstiegskurs: Die Ausführung erfolgt zum Marktpreis, der oft über dem Stop liegt.
- Slippage bei Volatilität möglich: Besonders bei News oder volatilen Assets kann die Ausführung stark abweichen.
- Keine Nutzung bei Rücksetzer-Strategien: Für antizyklisches Traden ungeeignet.
- Gefahr von „Fake Breakouts“: Der Kurs springt häufig kurz über den Stop und fällt anschließend zurück.
Wir sind der Meinung, dass die Stop Buy Order ein wertvolles Werkzeug im Repertoire eines Traders ist. Vorausgesetzt ist, sie wird gezielt und mit klarer Strategie eingesetzt.
Kostet eine Stop Buy Order zusätzlich Geld?
Nein, eine Stop Buy Order verursacht in der Regel keine zusätzlichen Gebühren im Vergleich zu anderen Orderarten. Die meisten Broker berechnen standardisierte Ordergebühren, unabhängig davon, ob es sich um eine Market-, Limit- oder Stop-Order handelt. Wichtig ist jedoch: Sobald der Stop Buy ausgelöst wird, wandelt sich die Order meistens in eine Market Order. Zu diesem Zeitpunkt können marktübliche Spreads oder Preisabweichungen zu höheren Kaufkosten führen.
Kann es zu Slippage bei einer Stop Buy Order kommen?
Ja, bei einer Stop Buy Order kann es zu Slippage kommen. Das bedeutet, dass der tatsächliche Ausführungskurs vom gesetzten Stop Preis abweichen kann, insbesondere in volatilen Marktphasen. Unserer Erfahrung nach tritt Slippage häufiger bei stark bewegten Märkten oder bei wenig liquiden Handelsinstrumenten auf. Trader sollten diese Abweichungen einkalkulieren und ihre Ordergröße entsprechend anpassen.
Was ist der Unterschied zwischen einer Stop Buy Order und einer Buy Limit Order?
Die Stop Buy Order wird oberhalb des aktuellen Marktpreises platziert, die Buy Limit Order unterhalb. Beide Ordertypen verfolgen entgegengesetzte Einstiegsstrategien. Während die Stop Buy Order eingesetzt wird, um bei einem steigenden Kurs einzusteigen, zielt die Buy Limit Order darauf ab, günstiger zu kaufen. Die Stop Buy Order eignet sich für Trendfolge Strategien. Trader gehen davon aus, dass ein Kurs eine bestimmte Marke überschreiten muss, um weiteres Potenzial freizusetzen.
Unserer folgenden Tabelle können Sie im Überblick die wichtigsten Unterschiede zwischen Stop Buy und Buy Limit Order entnehmen:
Merkmal | Stop Buy Order | Buy Limit Order |
---|---|---|
Einstiegskurs | Über dem aktuellen Kurs | Unter dem aktuellen Kurs |
Ziel | Einstieg bei Trendbestätigung | Einstieg bei Rücksetzern |
Orderart nach Auslösung | Meist Market Order | Limit Order |
Häufige Anwendung | Trendfolge | Schnäppchenjagd |
Risiko Slippage | Höher | Geringer |
Ausführungsgarantie | Höher, aber ungenauer Preis | Nur zum Limit oder besser |
Wird eine Stop Buy Order auch als Stop Loss genutzt?
Nein, eine Stop Buy Order wird nicht als Stop Loss genutzt. Die Stop Buy Order ist eine Einstiegsorder, mit der Trader automatisch in einen Trade einsteigen, sobald ein bestimmtes Preisniveau überschritten wird. Ein Stop Loss ist eine Verkaufsorder, um Verluste zu begrenzen. Unserer Meinung nach ist es grundlegend, beide Ordertypen sinnvoll zu kombinieren. Sie können zum Beispiel beim Einstieg mit einer Stop Buy Order einen Stop Loss setzen, um das Risiko zu kontrollieren.