News Trading ist eine Strategie, bei der du von schnellen Kursbewegungen auf den Finanzmärkten profitierst, die durch aktuelle Wirtschaftsnachrichten oder Ereignisse entstehen. Wenn zum Beispiel eine Zentralbank überraschend die Zinssätze ändert oder ein Unternehmen seine Quartalszahlen veröffentlicht, reagieren die Märkte schnell. Als News Trader musst du dann schnell handeln und von dieser Volatilität profitieren.
Du musst verstehen, wie Investoren und Trader auf Geschäftsberichte, Zentralbanksitzungen oder Arbeitsmarktdaten reagieren könnten. Oftmals wird bereits vor der eigentlichen Nachricht spekuliert, was den Markt bewegt. Die wahre Reaktion kommt jedoch erst nach der Veröffentlichung.
Wichtigste Key Facts zum News Trading im Überblick:
- Newstrader fokussieren sich Händler auf die Veröffentlichung relevanter Wirtschaftsnachrichten
- Positionseröffnung bei News kann dynamische Kursentwicklung entfachen
- Beim News Trading gilt es, immer schnell auf Ereignisse reagieren zu können
- Beim Traden von Nachrichten ist ein optimiertes Risikomanagement unerlässlich
Wie funktioniert News Trading im Detail?
Beim News Trading fokussieren sich Käufer und Verkäufer auf aktuelle Nachrichten zur Finanz- und Wirtschaftspolitik, die den Kurs verschiedener Assets maßgeblich beeinflussen können. Dabei werden nicht nur fest angekündigte Termine wie Notenbanksitzungen berücksichtigt, denn auch unvorhersehbare Ereignisse – beispielsweise auf geopolitischer Ebene – haben einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung an den Märkten, unter anderem:
- Geschäfts- und Quartalsberichte
- Politische Ereignisse & Wahlen
- Skandale & Enthüllungen
- Geopolitische Unsicherheiten
- Marktdaten & Zentralbanksitzungen
Geschäfts- und Quartalsberichte
Insbesondere am Aktienmarkt kommt es mit der Veröffentlichung neuer Unternehmenszahlen zu erheblichen Kursveränderungen. So steigen die Kurse, wenn die Erwartungen der Analysten in Bezug auf das Umsatzwachstum oder den Gewinn pro Aktie geschlagen wurden. Zu fallenden Aktienkursen kommt es, wenn die Erwartungen verfehlt oder die Jahresprognosen gesenkt werden.
Politische Ereignisse & Wahlen
Die internationalen Finanzmärkte werden vor allem durch politische Entscheidungen geprägt – zuletzt vor allem durch die US-Präsidentschaftswahl, die zwischen Kamala Harris und Donald Trump entschieden wurde. Nicht nur die Preise von Aktien und Rohstoffen, sondern auch Devisenkurse werden durch Wahlen oder die Einführung von Zöllen beeinflusst.
Skandale & Enthüllungen
Leisten sich Politiker einen Fauxpas oder werden unangenehme oder gar strafrechtliche Vorgehensweisen von Unternehmen in den Medien offenbart, kommt es zu einer dynamischen Kursentwicklung bei betroffenen Assets. So wurde beispielsweise die VW-Aktie nach der Enthüllung des Abgasskandals mit einem enormen Preisabschlag abgestraft.
Geopolitische Unsicherheiten
Auch Kriege und andere geopolitische Ereignisse wirken sich auf die Preisentwicklung an den Märkten aus. So stiegen im Zuge des Ukraine-Konflikts nicht nur die Kurse von Aktien aus der Waffenindustrie, sondern auch die Preise von Rohstoffen aus dem Energiesektor an.
Marktdaten & Zentralbanksitzungen
Die Veränderung von Leitzinssätzen hat einen direkten Einfluss auf die Inflation und damit auch auf die Kurse an den Märkten. Zusätzlich lässt sich anhand von Arbeitslosenzahlen und anderen Marktdaten erkennen, wie es um das allgemeine Wirtschaftswachstum bestellt ist.
Da die Märkte bei einer Kursveränderung aufgrund neuer Nachrichten sehr dynamisch reagieren, ist es wichtig, schnell zu agieren und die Entwicklung der eigenen Positionen engmaschig zu überwachen.
Beispiel zum News Trading anhand der US-Präsidentschaftswahl 2024
Ein beliebtes Ereignis, das Händler für einen Ein- oder Ausstieg an den Märkten genutzt haben, war die US-Präsidentschaftswahl, die am 5. November 2024 stattfand. Während sich Kamala Harris vor allem für die Frauenrechte, eine Verschärfung der Waffengesetze und steuerliche Vorteile für Familien aussprach, standen im Wahlkampf von Donald Trump vor allem die erhöhte Inflation sowie die Stärkung der US-Wirtschaft im Fokus.
Bereits in den ersten Stunden des 6. Novembers 2024 war klar, dass Donald Trump als Gewinner aus dem Duell hervorgeht. An den sämtlichen Märkten sorgte dieses Ergebnis für eine erhöhte Kauflaune unter Investoren. So wurde unter anderem der Preis folgender Assets beeinflusst:
Bitcoin
Donald Trump positionierte sich im Vorfeld der Wahl als Befürworter von Kryptowährungen. Während der $BTC-Preis am 4. November 2024 noch bei knapp 67.000 US-Dollar lag, notierte die Kryptowährung nur zwei Tage später zu einem Kurs von 75.000 US-Dollar.
Tesla
Der Tesla-CEO Elon Musk positionierte sich im Wahlkampf als Verbündeter von Donald Trump. Als am 5. November bekanntgegeben wurde, dass Trump die Wahl für sich entscheiden konnte, stieg der Kurs der Tesla-Aktie innerhalb eines Tages um über 17 % an.
EUR/USD
Einen erheblichen Einfluss hatte die Wahl von Donald Trump auch auf das wichtigste Währungspaar an den Devisenmärkten. Während der EUR/USD-Kurs am 4. November 2024 noch bei 1,09 USD lag, notierte das Währungspaar nach Bekanntgabe der Wahlergebnisse um knapp 2 % tiefer zu 1,07 USD. Weitere zwei Wochen später lag der Kurs nur noch bei 1,05 USD.
S&P 500
Mit dem Slogan „America First“ positioniert sich Trump als Treiber der US-Wirtschaft. Die Händler begrüßten die Wahl des neuen Präsidenten, so dass der wichtigste US-Index am Tag der Bekanntgabe der Ergebnisse um mehr als 3,5 % zulegte.
Dogecoin
Am Tag vor der US-Wahl notierte $DOGE zu einem Kurs von 0,15 US-Dollar. Mit Elon Musk als engem Verbündeten von Trump und dem Einsatz des Tesla-Chefs als Leiter des neuen Department of Government Efficiency („DOGE“) kletterte der Preis des Memecoins in der Spitze auf bis zu 0,42 US-Dollar.
So haben sich Investoren, die auf eine Wahl von Trump spekulierten, bullisch auf US-Aktien wie Tesla oder ganze Indizes wie den S&P 500 positioniert. An dieser Stelle zeigt sich jedoch auch, welche Risiken das News Trading mit sich bringt: Hätte Kamala Harris – die insbesondere anhand der Umfragewerte als Favoritin auf den Sieg gehandelt wurde – die Wahl für sich entschieden, hätten sich die Märkte höchstwahrscheinlich in eine andere Richtung entwickelt.
Was sind die Vor- und Nachteile des News Tradings?
Der Einstieg ins News Trading ist mit verschiedenen Vor- und Nachteilen verbunden, auf die wir in der folgenden Übersicht näher eingehen:
Vorteile von News Trading
- Verschiedenste Märkte handelbar
- Schnelle Gewinn möglich
- Für Einsteiger geeignet
- AI gestützte Analyse möglich
- Long- und Shortposition möglich
Nachteile von News Trading
- Sehr riskante Handelsstrategie
- Ereignisse nur bedingt vorhersehbar
- Irrationale Entscheidungen
Welche Strategien eignen sich zum News Trading?
Das Traden von Nachrichten aus der Wirtschafts- und Finanzwelt können Sie auf unterschiedliche Art und Weise verfolgen. Folgende Trading Strategien sind unter Händlern weit verbreitet:
- Daytrading
- Scalping
- Breakouts
Daytrading
Bei dieser Handelsstrategie widmen sich Trader tagtäglich dem aktuellen Geschehen an den Märkten und überprüfen bereits am Vortag, welche Ereignisse sich am Handelstag anbahnen können. Positionen werden kurzfristig eröffnet und innerhalb weniger Minuten oder Stunden wieder geschlossen. Daytrader gehen konzentriert vor und arbeiten mit engen Stop-Loss-Limits, um den Erfolg der Handelsstrategie nicht zu gefährden. Zusätzlich werden technische Indikatoren angewendet, um sich einen Überblick über den aktuellen Trend und aussagekräftige Signale zu verschaffen.
Scalping
Beim Scalping wird eine Vielzahl an Positionen eröffnet und bereits nach wenigen Sekunden oder Minuten wieder geschlossen. Gerade bei dieser Handelsstrategie sollten Trader bereits über fortgeschrittene Kenntnisse verfügen, um nachhaltig erfolgreich zu sein. Hier ist nicht nur die richtige Interpretation von Nachrichten und deren Auswirkungen erforderlich, sondern auch ein Broker, der mit geringen Handelsgebühren überzeugt.
Breakouts
Sorgen Nachrichten an den Märkten für Kursveränderungen, fallen diese häufig sehr drastisch aus. Infolge von steigenden oder fallenden Kursen können wichtige Widerstands- oder Unterstützungsniveaus durchbrochen werden – es kommt zu einem Breakout. Häufig erweisen sich diese Ausbrüche als übertriebene Reaktion, woraufhin sich Trader auf den Handel einer Korrektur konzentrieren können. Allerdings ist auch hier eine ausführliche Analyse nötig, um einen nachhaltigen Breakout vor einem fälschlichen Ausbruch zu unterscheiden.
Welche News sind am besten zum Traden?
Welche Nachrichten sich am besten zum Traden eignen, hängt ganz davon ab, auf welche Assetklasse Sie sich als Händler konzentrieren möchten. Wer sich beispielsweise vorrangig auf den Aktienmarkt fokussiert, ist gut damit beraten, die Veröffentlichung von Unternehmenszahlen im Blick zu behalten und sich im Vorfeld einen Überblick über die Erwartungen der Analysten zu verschaffen.
Wer hingegen Rohstoffe anhand aktueller Ereignisse traden möchte, sollte Veröffentlichungen auf internationaler Ebene analysieren – dazu zählen beispielsweise Nachrichten, die auf die aktuelle Auftragslage in der Industrie schließen lassen. Nachrichten rund um Kriege, Seuchen oder Naturkatastrophen beeinflussen zwar die Märkte verhältnismäßig stark, sind aber aufgrund ihrer Unvorhersehbarkeit nur schwer handelbar.
Hinweis: Enorme Risiken beim News Trading
Obwohl das Traden von Nachrichten bereits jahrelang von zahlreichen Marktteilnehmern praktiziert wird, sollten Sie beachten, dass die Handelsstrategie enorme Verlustrisiken mit sich bringt. Wie eine Nachricht – egal, aus welcher Kategorie sie stammt – von den Börsianern aufgenommen wird, ist niemals hundertprozentig vorhersehbar.
Beispiel eines News Trades
Aktienunternehmen A veröffentlicht hervorragende Quartalszahlen, die Investoren begeistern und den Kurs der dazugehörigen Papiere ansteigen lassen. Aktienunternehmen B veröffentlicht ebenfalls positive Wachstumszahlen, jedoch entscheiden sich die Teilhaber dazu, ihre Gewinne auf einem bereits erhöhten Preisniveau zu realisieren – der Kurs der Aktie fällt.
Um sich gegen die erhöhten Verlustrisiken abzusichern, sollten Sie Ihre Positionen im News Trading immer mithilfe von Stop-Loss-Orders absichern.
Wo findet man gute Nachrichtenquellen?
Um Nachrichten erfolgreich zu traden, ist es unerlässlich, sich stetig mit dem aktuellen Marktgeschehen auseinanderzusetzen. Dazu können Sie auf verschiedene Nachrichtenquellen zurückgreifen:
- Nachrichtenseiten
- Online Broker
- Social Media
- Trading Software
Nachrichtenseiten
Allgemeine Nachrichtendienste aus der Finanzwelt informieren rund um die Uhr über aktuelle Ereignisse. Dazu zählen beispielsweise Onvista, Finanzen.net, das Handelsblatt oder die Wirtschaftswoche.
Online Broker
Verschiedene Trading Broker Handelsplattformen informieren in einer eigenen News-Sektion ebenfalls über aktuelle Finanznachrichten und bieten häufig einen Wirtschaftskalender, in dem alle wichtigen Termine auf einen Blick ersichtlich sind.
Social Media
In sozialen Netzwerken wie X, Telegram und Discord können Sie Finanz- und Wirtschaftsinformationen verschiedener Unternehmen abrufen. Risikofreudige Trader können sich ebenso auf Reddit umsehen und dort die neuesten Trends rund um Memecoins und -aktien verfolgen.
Trading Software
Spezielle Programme wie MetaTrader oder TradingView verfügen häufig über eine Funktion, die Ihnen aktuelle Finanznachrichten per Push-Meldung zukommen lässt. Gelegentlich kommt KI zum Einsatz, die aktuelle News in Sekundenschnelle analysieren kann.
News Trading – Besonders wirkungsvoll im Forex Trading
Im Devisenmarkt profitieren Sie als Trader von einer hohen Liquidität, die die Gefahr von unverhältnismäßig starken Kursschwankungen minimiert. Da ein Handel von EUR/USD und anderen Majors rund um die Uhr möglich ist, können Sie aktuelle Nachrichten besonders effizient handeln – dazu zählen konjunkturelle Daten, EZB-Zinsentscheide oder Änderungen auf politischer Ebene.
Als Trader können Sie selbst entscheiden, ob Sie Forex in Form von CFDs, Futures oder Optionen handeln und sich dementsprechend sowohl long als auch short positionieren.
Fazit: News Trading bietet schnelle Gewinne, birgt aber auch hohe Risiken
Das Trading von News kann auf nahezu alle Assetklassen angewendet werden und verschafft Ihnen die Chance, vor allem auf kurzfristiger Ebene attraktive Gewinne zu erzielen. Voraussetzung ist jedoch, dass es Ihnen gelingt, die aktuellen Ereignisse richtig zu deuten und neue Positionen schnell genug zu platzieren – egal, ob im Daytrading oder beim Scalping.
Unsere Ausbildung bei Trading.de vermittelt tiefgehendes Wissen über Chartmuster, Candlestick-Formationen und gesamtheitliche technische Analyse.
Vernachlässigen sollten Sie jedoch nicht die erhöhten Verlustrisiken, denn wie die Märkte letztlich auf eine Nachricht reagieren, kann in keinem Fall hundertprozentig vorhergesagt werden. Sichern Sie Ihre Trades mithilfe von engen Stop-Loss-Limits ab, um die Gefahr von unkontrollierten Verlusten zu reduzieren.
FAQs: Meist gestellte Fragen zum News Trading
Wie funktioniert News Trading?
Beim News Trading analysieren Marktteilnehmer aktuelle Wirtschafts- und Finanznachrichten und richten danach neue Long- oder Short-Positionen auf verschiedene Assets aus. Die Handelsstrategie findet vor allem im Daytrading Anwendung und erfordert eine hohe Konzentration sowie die Bereitschaft, sich schnell zu informieren, zu interpretieren und dementsprechend zu handeln.
Zahlt sich News Trading aus?
Wie erfolgreich sich News Trading betreiben lässt, hängt davon ab, wie zuverlässig sich Nachrichten interpretieren lassen und ob man neue Positionen rechtzeitig eröffnet. Als Anfänger lohnt es sich, auf ein Demokonto zurückzugreifen, um ein Gefühl für die Auswirkungen von Nachrichten auf die Märkte zu erlangen.
Welche News kann man traden?
Traden können Sie aktuelle Nachrichten nicht nur in Form von Geschäfts- und Quartalsberichten von verschiedenen Aktienunternehmen, sondern auch Arbeitsmarktdaten, EZB-Zinsentscheide oder Wahlen. Zwar wirken sich auch geopolitische Krisen, Pandemien und Naturkatastrophen auf den Kursverlauf an den Märkten aus, jedoch können diese Ereignisse nicht terminiert oder vorhergesehen werden.