CFDs sind kurzfristige Anlageinstrumente. Wann es dennoch sinnvoll sein kann, diese langfristig zu halten, beleuchten wir in diesem Beitrag.
Das Wichtigste im Überblick:
- Die meisten Trader am Markt benutzen CFDs kurzfristig, nur wenige betrachten sie als langfristiges Investment. CFDs haben allerdings in der Regel keine Laufzeitbegrenzung. Eine langfristige Handelsstrategie ist also technisch betrachtet möglich.
- Eventuelle Kosten, wie Finanzierungskosten, müssen dabei allerdings berücksichtigt werden. Außerdem sind die Notwendigkeit zur ständigen Überwachung der Kursbewegungen, und das größere Risiko von Verlusten weitere Nachteile.
- Zusammenfassend lässt sich allerdings sagen: CFDs langfristig zu halten ist selten sinnvoll, es sei denn, man hat eine ausgereifte Strategie.
Haben CFDs eine Ablaufzeit?
Die weitaus meisten Contract For Difference haben keine begrenzte Laufzeit, sodass Trader die entsprechenden CFDs unbefristet halten können. Diesen Aspekt sehen durchaus viele Trader – insbesondere im Vergleich zu Optionen und Futures – als Vorteil an, weil sie nicht unter Zeitdruck stehen, dass der Kurs des Basiswertes unbedingt innerhalb eines bestimmten Zeitraumes steigen oder fallen muss, damit sie keine Verluste erleiden.
Eine Ausnahme gibt es allerdings, nämlich solche CFDs, die auf Future-Kontrakten basieren. In dem Fall gibt es fast immer ein Ablaufdatum, sodass der CFD Broker zu bestimmten Terminen die entsprechenden Kontrakte schließt. Zu diesem Zeitpunkt haben Trader bei den entsprechenden CFDs die folgenden drei Optionen:
- Position glattstellen
- CFDs verkaufen
- CFDs kaufen
In den meisten Fällen wird die auslaufende Position bzw. der ablaufende Kontrakt schlichtweg verlängert, was auch als Rollover bezeichnet wird. Letztendlich bedeutet in der Praxis auch das, dass es keine echte, begrenzte Haltedauer bei den CFDs gibt.
Was sind die Vorteile vom langfristigen CFD Trade halten?
Starten wir nun mit den potentiellen Vorteilen vom langfristigen Halten von Differenzkontrakten. Tatsächlich gibt es durchaus mögliche Vorteile, die manche Trader dabei aufführen.
Vorübergehende Kursschwankungen können ausgesessen werden
Einen Vorteil sehen manche Trader darin, dass vorübergehende Kursschwankungen besser ausgesessen werden können. Dies erfordert allerdings wiederum eine stetig ausreichende Margin. Während sie vielleicht beim traditionellen CFD Trading die Position bei größeren Kursbewegungen glatt gestellt hätten, können Trader unter Umständen beim langfristigen Trading die daraus resultierenden Verluste vermeiden, wenn sich die Kurse nämlich wieder positiv entwickeln.
Spreadgebühren durch langfristige CFDs minimieren
Ein weiterer Vorteil besteht beim längerfristigen Trading und dem CFD langfristig halten darin, dass seltener Gebühren in Form der Spreads anfallen. Beim traditionellen CFD Trading, insbesondere beim Daytrading, werden Differenzkontrakte relativ häufig gekauft und verkauft. In diesen Fällen gibt es Kosten, nämlich in Form des Spreads. Das ist die Differenz zwischen dem vom Broker gestellten An- und Verkaufskurs. Wenn Trader hingegen CFDs langfristig erhalten, fallen diese Spreads entsprechend seltener an.
Langfristige Trends ausnutzen
Ein dritter Vorteil, den Trader beim CFDs langfristig halten eventuell nutzen können, sind die Aussichten auf hohe Kursgewinne. Die Chancen steigen insbesondere dann, wenn es im Hinblick auf den Basiswert einen relativ starken und auch langfristigen Trend in die richtige Richtung gibt. Hätten Trader zum Beispiel kurz nach Beginn der Coronakrise Öl-CFDs gekauft und diese längerfristig bis heute gehalten, hätte das zu einem enorm hohen Gewinn geführt.
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Welche Nachteile hat das langfristige Halten von CFDs?
Leider hat das langfristige Halten von Differenzkontrakten nicht nur die genannten Vorteile, sondern ebenso mögliche Nachteile. Die meisten Experten raten aufgrund dieser Nachteile sogar dazu, Differenzkontrakte möglichst nicht im Zuge einer sogenannten Buy-and-Hold Strategie zu nutzen.
Dafür sind Aktien grundsätzlich besser geeignet, aber selbst dort besteht bereits ein nicht unerhebliches Risiko. Allerdings können Handelsstrategien bei CFDs bei einem guten Risikomanagement zumindest mittelfristiger Natur sein.
Akkumulierende Rollovergebühren
Der wohl größte Nachteil beim langfristigen Halten von CFDs sind die anfallenden Kosten. Diese existieren bei Long-Positionen in erster Linie in Form von Finanzierungskosten, häufig auch als Overnight Gebühren bezeichnet. Bei einer längeren Haltedauer können diese Kosten erheblich sein, was wir im nächsten Abschnitt anhand einer Beispielrechnung verdeutlichen möchten.
Langfristige Margin-Belastung
Wenn Trader Differenzkontrakte zum Beispiel über mehrere Monate hinweg halten, ist natürlich die Gefahr größer, dass – zumindest vorübergehend – größere Kursbewegungen dazu führen, dass die Margin nicht mehr ausreicht. Langfristig belasten Trader also ihre Margin.
Das wiederum bedeutet, dass der Broker die Position eventuell schließen muss und Trader einen Totalverlust erleiden. Eventuelle Kursveränderungen von beispielsweise 20 Prozent sind natürlich innerhalb einer Haltedauer von mehreren Monaten wesentlich wahrscheinlicher, als das traditionelle CFD Trading für kurzfristige Spekulationen in Anspruch zu nehmen.
Darüber hinaus sollten Trader die Märkte bzw. ihren mittels CFD gewählten Basiswert fortlaufend überwachen. Das kann mit einem erhöhten Zeitaufwand verbunden sein. Beim kurzfristigen Traden hingegen Trader die Kursentwicklung mitunter auch mal einige Tage außer Acht lassen, ohne dabei ein allzu großes Risiko einzugehen, dass der Broker die Position schließen müsste. Daher sollten Trader gerade beim langfristigen Halten zumindest eventuelle Margin Calls beachten – falls der Broker mit diesen Alarmen arbeiten sollte.
In der folgenden Tabelle möchten wir noch einmal zusammengefasst die wichtigsten Vor- und Nachteile nennen, die für oder gegen das langfristige Halten von CFDs sprechen:
Vorteile
- Kursschwankungen besser aussitzen
- Weniger Gebühren durch Spreads
- Aussichten auf hohe Kursgewinnne bei längeren Trends
- Mittelfristige Strategien nutzbar
Nachteile
- Keine langfristige Handelsstrategie sinnvoll
- Hohe Finanzierungskosten möglich
- Größere Kursrisiken
- Höheres Risiko des Totalverlustes
- Ständige Überwachung der Märkte wichtig
Wann ist es sinnvoll CFDs langfristig zu halten?
Das langfristige Halten von CFDs ist selten sinnvoll. Grundvoraussetzung sind ausgereifte Strategien, die möglichst alle zuvor genannten Vor- und Nachteile berücksichtigen. Eine gute Handelsstrategie in dem Bereich sollte unbedingt mit Handelssignalen arbeiten, damit das Risiko von größeren Verlusten bis hin zum Totalverlust auch mittel- bis langfristig reduziert werden kann.
Die Wahl der passenden Positionsgröße spielt ebenfalls eine große Rolle im Rahmen des Risikomanagements. Die entsprechenden Strategien sollten allerdings nicht nur auf möglichst hohe Gewinne ausgerichtet sein, sondern ebenfalls die eventuellen Kosten berücksichtigen. Doch welche Finanzierungskosten können eigentlich für eine Long-Position anfallen? Dazu möchten wir im Folgenden ein kurzes Beispiel nennen.
Angenommen, du hast dich für den Kauf von DAX-CFDs entschieden und so eine Positionsgröße von 30.000 Euro (inklusive Hebel) aufgebaut. Die Berechnungsgrundlage für die Finanzierungskosten, die sogenannten Overnight Gebühren, stellt in der Regel ein Referenzzins plus einem individuellen Zinssatz des CFD Brokers dar. Im Beispiel gehen wir davon aus, dass dieser Zinssatz bei insgesamt 5,26 Prozent liegt. Um nun die Kosten pro Tag bzw. Nacht zu ermitteln, muss die folgende Berechnung durchgeführt werden:
(5,26 Prozent / 365 Tage) * 30.000 Euro = 4,32 Euro
Wenn du deine Position zum Beispiel einen Monat (30 Tage) hältst, würden sich die Gesamtkosten entsprechend auf rund 120 Euro belaufen. Diese Kosten reduzieren selbstverständlich den möglichen Gewinn. Da ein langfristiges Halten von CFDs allerdings meistens nicht nur einen Monat, sondern mehrere Monate oder teilweise sogar über ein Jahr meint, können die Kosten noch erheblich höher ausfallen. Wenn die Haltedauer beispielsweise sechs Monate beträgt, würden in dem Fall Gesamtkosten von über 700 Euro anfallen.
Gibt es CFDs mit fester Laufzeit?
Die weitaus meisten Differenzkontrakte haben keine Laufzeitbegrenzung. Bei wenigen CFD Brokern hingegen werden auch Differenzkontrakte mit begrenzter Laufzeit angeboten, die also einen Verfallstermin besitzen. Oft ist dann allerdings eine Kopplung mit dem entsprechenden Basiswert vorhanden, der ebenfalls einen Verfallstermin hat.
Typisch sind CFDs mit Laufzeitbegrenzung, wenn es sich bei den Basiswerten entweder um Währungen oder Rohstoffe handelt. In den meisten Fällen gibt es allerdings eine eher formelle Laufzeitbegrenzung, da der CFD Broker ein Rollover vornimmt. Das bedeutet, dass die fälligen CFDs faktisch automatisch durch neue Differenzkontrakte mit einer sich anschließenden Laufzeit ersetzt werden.
Fazit zum langfristigen Halten von CFDs
Das Fazit zum langfristigen Halten von CFDs kann relativ eindeutig ausfallen. In der überwiegenden Mehrheit sind Differenzkontrakte wenig bis gar nicht für ein langfristiges Investment geeignet. Dabei besteht das traditionelle CFD Trading oftmals aus dem Daytrading oder die Position wird nur wenige Tage gehalten.
Gegen das langfristige Halten sprechen vor allem die Finanzierungskosten, welche die Rendite auf Dauer erheblich verringern können. Nur mit wenigen Strategien und einem ausgeklügelten System ist es eventuell möglich, dauerhaft von einem längerfristigen Halten der CFDs zu profitieren. Das schaffen in der Praxis allerdings in der Regel nur sehr erfahrene und professionelle Trader.
Häufig gestellte Fragen:
Eignen sich CFDs als langfristige Anlagestrategie?
Da CFDs in der Regel keine Laufzeitbegrenzung haben, ist es möglich, damit auch langfristig Positionen zu halten. Generell sind CFDs jedoch nicht die beste Instrumente dafür, da hohe Gebühren anfallen, wenn sie über längere Zeiträume gehalten werden.
Welche Vorteile hat das langfristige Halten von CFDs?
Ein großer Vorteil beim langfristigen Halten von CFDs ist, dass die Spreadgebühr weniger ins Gewicht fällt. Bei langfristigen Kursbewegungen macht die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufskurs nur einen geringen Bruchteil der gesamten Kursdifferenz aus, so dass die Spreadgebühr vernachlässigt werden kann. Ein weiterer Vorteil ist, dass Verluste länger ausgesessen werden können und von großen Kursbewegungen im Laufe der Zeit profitiert werden kann.
Wie lassen sich die Kosten beim langfristigen Halten von CFDs vermeiden?
Wenn Trader langfristig CFDs halten möchten, ohne die damit verbundenen Kosten zu zahlen, sollten sie einen Broker auswählen, der auf bestimmte Basiswerte keine Finanzierungsgebühren erhebt. Dies könnte zum Beispiel ein Broker sein, bei dem keine Finanzierungskosten für Index-CFDs anfallen. Bei diesem können Trader dann langfristig über CFDs in Indizes wie den DAX investieren, ohne die üblichen Finanzierungskosten von CFDs bezahlen zu müssen.
Welche Kosten fallen beim langfristigen Halten von CFDs an?
Die Kosten, die beim langfristigen Halten von CFDs anfallen, werden oft als „Finanzierungskosten“ oder „Overnight-Gebühren“ bezeichnet, da sie entstehen, wenn eine Position über Nacht gehalten wird. Zudem kommen Spread-Kosten und ggf. auch Haltegebühren hinzu, weshalb CFDs eher für kurzfristige Trades geeignet sind.
Wie lange kann man CFDs halten?
Es gibt grundsätzlich keine zeitliche Begrenzung für die Haltedauer von CFDs. Der Anleger kann sie also so lange halten, wie er möchte, solange er über genügend Margin verfügt, um seine Positionsgröße aufrechtzuerhalten.
Gibt es eine maximale Haltedauer für CFDs?
Nein, die meisten CFDs haben keine festgelegte maximale Haltedauer. Das bedeutet, dass Trader theoretisch eine CFD-Position so lange halten können, wie sie möchten. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass bei Long-Positionen über Nacht Finanzierungskosten anfallen können.