Die Cup and Handle Formation ist ein technisches Chartmuster, das als bullische Fortsetzungsformation gilt. Das Chartmuster beginnt mit einem Kursrückgang, der eine U-förmige Bodenbildung erzeugt – Cup. Darauf folgt eine kurze Konsolidierungsphase oder ein leichter Rückgang (Handle), der typischerweise weniger als ein Drittel der Höhe des Cups beträgt.
Key Facts zur Cup and Handle Formation:
- Erstmals beschrieben von William J. O’Neil in 1988
- Signalisiert Fortsetzung des Aufwärtstrends bei Ausbruch über Widerstand
- Trader nutzen es zur Identifikation von Kaufgelegenheiten
- Darstellung: U-förmige Tasse mit leicht abwärts gerichtetem Griff
- Eine Stop-Buy-Order lässt sich knapp über der oberen Trendlinie platzieren
Interpretation: Wie funktioniert die Cup with Handle Formation?
Die Interpretation und Funktionsweise der Cup and Handle Pattern ist für Trader entscheidend. Wenn ein Asset dieses Muster bildet und alte Hochs testet, tritt oft Verkaufsdruck von Anlegern auf, die zuvor auf diesen Niveaus gekauft haben. Dieser Verkaufsdruck führt zu einer Konsolidierung des Kurses, oft mit einer Tendenz zu einem kurzfristigen Abwärtstrend. Der Griff der Tasse kann sich dann in untergeordneten Zeiteinheiten als Abwärtstrend darstellen.
Wichtig für die Erkennung dieses Musters sind die folgenden Bestandteile:
- Länge der Tasse
- Tiefe des Henkels
- Volumen
Länge der Tasse
Längere, U-förmige Böden liefern stärkere Signale. Scharfe V-Böden sollten vermieden werden.
Tiefe des Henkel
Die Tasse sollte nicht zu tief sein, ebenso der Griff, der zumindest in der oberen Hälfte der Tassenformation bleiben sollte, besser noch im obigen Drittel.
Volumen
Das Volumen sollte beim Kursrückgang abnehmen und während der Bodenbildung ansteigen. Das Volumen sollte dann weiter ansteigen, wenn der Kurs wieder anzieht und das vorherige Hoch testet. Der finale Ausbruch geht ebenfalls mit einem Volumenanstieg vonstatten.
Der Griff entsteht nach dem rechten Hoch der Tasse und sollte bestenfalls nicht tiefer als ein Drittel der Gesamthöhe des Musters sein. Ein Ausbruch über das Widerstandsniveau bei erhöhtem Volumen bestätigt das Muster. Das Volumen sollte während der Tassenbildung am höchsten und während der Griffbildung geringer sein, sodass augenscheinlich das Verkaufsinteresse nachlässt und der bullische Trend fortgesetzt wird.
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Beispiel für eine Cup and Handle Pattern
Nach einem Anstieg auf 25.000 US-Dollar fällt der Bitcoin-Preis auf 15.000 US-Dollar und bildet eine U-förmige Tasse. Danach steigt der Kurs wieder auf 25.000 US-Dollar und korrigiert auf 20.000 US-Dollar, wodurch ein Henkel entsteht. Schließlich durchbricht Bitcoin das Widerstandsniveau bei 25.000 US-Dollar mit hohem Volumen und steigt weiter auf 30.000 US-Dollar. Diese Formation signalisierte eine bullische Fortsetzung.
Cup with Handle Trading: Die Strategien
Das Trading der Cup and Handle Formation umfasst mehrere Schritte zur Identifizierung und Ausführung von Trades bei einem Ausbruch. Zunächst identifizieren Trader die Formation, die aus einer U-förmigen „Tasse“ und einem kleineren, abwärts gerichteten „Griff“ besteht:
- Identifikation und Bestätigung
- Einstiegspunkt festlegen
- Stop-Loss setzen
- Take-Profit festlegen
Identifikation und Bestätigung
Trader bestätigen die Formation anhand folgender Merkmale:
- Die Tasse sollte mindestens 1,5mal so lang wie breit sein.
- Der Griff sollte relativ flach sein, mit einer überschaubaren Neigung.
- Das Volumen sollte während der Tassenbildung am höchsten sein und während der Griffbildung abnehmen.
- Der Ausbruch aus dem Griff sollte bei überdurchschnittlichem Volumen erfolgen.
Einstiegspunkt festlegen
Trader platzieren eine Stop-Buy-Order knapp über der oberen Trendlinie des Griffs. Der Kauf wird nur ausgeführt, wenn der Preis das Widerstandsniveau durchbricht. Alternativ können Trader warten, bis der Preis über der oberen Trendlinie schließt. Auch den Retest der Ausbruchslinie können Trader handeln.
Stop-Loss setzen
Ein Stop-Loss wird unterhalb des Griffes oder der Tasse platziert, um potenzielle Verluste zu begrenzen. Ein Bruch unter diesem Niveau macht das Chartmuster invalide.
Take-Profit festlegen
Das übergeordnete Gewinnziel wird durch Messen der Entfernung zwischen dem Boden der Tasse und dem Ausbruchsniveau des Griffs festgelegt. Diese Distanz wird ab dem Ausbruchsniveau nach oben projiziert. Eine weitere ist das Messen der Entfernung zwischen der Widerstandsmarke und dem Tief des Henkels. Diese Wegstrecke kann ebenfalls nach oben abgetragen werden.
Vor- und Nachteile der Cup and Handle Formation
Im nachfolgenden Abschnitt haben wir für Sie die Vorteile und Nachteile dieser Chartformation ausführlich dargestellt. Gerade, wenn Sie das Trading lernen möchten, ist das Verständnis die Vor- und Nachteile gegeneinander abzuwiegen, essenziell.
Vorteile
- Zuverlässigkeit
- Klare Kauf- und Verkaufssignale
- Einfachheit der Erkennung
- Langfristige Gültigkeit
Nachteile
- Fehlsignale
- Zeitaufwand
Die Vorteile:
Die Cup and Handle Formation ist ein zuverlässiges technisches Muster in der Chartanalyse. Dies signalisiert eine starke Fortsetzung eines bestehenden Aufwärtstrends. Das Muster definiert klare Kaufpunkte und ermöglicht somit präzise Handelsentscheidungen.
Das hiesige Muster liefert klare Kauf- und Verkaufssignale. Der Kaufpunkt liegt typischerweise über dem oberen Ende des Griffs, während ein Stop-Loss knapp unterhalb des Griffes gesetzt wird. Diese definierten Einstiegspunkte ermöglichen es Tradern, präzise Entscheidungen zu treffen.
Die Cup and Handle Formation ist relativ einfach zu identifizieren, selbst für weniger erfahrene Trader. Die U-förmige Tasse und der nachfolgende flache Griff sind visuell leicht erkennbar. Diese Einfachheit hilft Tradern, das Muster schnell zu erkennen.
Dieses Muster kann in verschiedenen Zeitrahmen angewendet werden, von täglichen Charts bis hin zu wöchentlichen oder monatlichen Charts. Dadurch eignet es sich sowohl für kurzfristige Trader als auch für langfristige Investoren. Die Fähigkeit, in verschiedenen Zeitrahmen zu funktionieren, erhöht die Flexibilität und Anwendbarkeit.
Die Nachteile:
Wie bei jedem technischen Muster besteht auch bei der Cup and Handle Formation die Gefahr von Fehlausbrüchen. Der Kurs könnte das Widerstandsniveau durchbrechen, nur um kurz darauf wieder zurückzufallen. Dies birgt Gefahren, wenn Trader voreilig Positionen eröffnen, bevor der Ausbruch ausreichend bestätigt ist. Daher ist es wichtig, zusätzliche Bestätigungsindikatoren zu verwenden.
Die Bildung der Cup and Handle Formation kann lange dauern, insbesondere in höheren Zeitrahmen. Dies kann für Trader frustrierend sein, die nach kurzfristigen Handelsmöglichkeiten suchen.
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Welche Chartarten eignen sich?
Für das Trading der Cup and Handle Formation eignen sich besonders Candlestick-Charts und Balkencharts. Diese Chartarten bieten detaillierte Informationen über Kursbewegungen und Volumen, die für die Erkennung des Musters entscheidend sind. In Candlestick-Charts sind die Tassen- und Griffmuster klar erkennbar, was die Identifikation erleichtert. Balkencharts bieten ebenfalls eine gute Übersicht über Hoch- und Tiefpunkte, was bei der Bestimmung des Widerstandsniveaus hilfreich ist. Dennoch ist das Muster durch seine Einfachheit mit den meisten Chartarten handelbar.
Alternative: Inverted Cup with Handle Formation
Die Inverted Cup and Handle Formation ist das Gegenteil der klassischen Cup and Handle Formation und gilt als bearisches Fortsetzungsmuster. Dieses Muster signalisiert eine Fortsetzung eines Abwärtstrends und besteht aus zwei Hauptkomponenten: einer umgedrehten U-förmigen „Tasse“ und einem kleineren, leicht nach oben gerichteten „Griff“.
Inverted Cup: Der Kurs steigt zunächst an und bildet dann eine abgerundete Spitze, bevor er wieder fällt, wodurch eine umgedrehte U-Form entsteht.
Handle: Nach dem Abfall der Tassenbildung konsolidiert der Kurs leicht nach oben, bildet jedoch einen niedrigeren Hochpunkt als die Tasse. Hier verharrt der Griff bestenfalls im unteren Drittel der Tasse.
Trader setzen eine Order knapp unterhalb der unteren Trendlinie des Griffs, um ein Short-Setup zu handeln. Der Verkauf erfolgt nur, wenn der Preis das Unterstützungsniveau durchbricht. Ein Gewinnziel wird durch Messen der Entfernung zwischen dem höchsten Punkt der Tasse und dem Ausbruchsniveau des Griffs festgelegt und diese Distanz nach unten projiziert. Ein Stop-Loss wird knapp über dem Griff oder der Tasse platziert, um sich bei einem Fehlausbruch abzusichern.
Fazit: Einfache Chartformation für Anfänger
Die Cup and Handle Formation ist ein bekanntes Chartmuster, das von Tradern häufig genutzt wird, um bullische Fortsetzungssignale zu identifizieren. Dieses Muster besteht aus einer U-förmigen Tasse und einem kleineren, abwärts gerichteten Griff, wobei der Ausbruch aus dem Griff als Kaufpunkt dient.
Dieses technische Muster bietet präzise Einstiegspunkte und klare Stop-Loss-Strategien, was das Risiko-Management erleichtert. Trotz seiner Zuverlässigkeit kann es jedoch zu Falschausbrüchen kommen, weshalb eine Bestätigung durch erhöhtes Volumen wichtig ist. Dies ist nur eine Chartformation von vielen. In unserer Tradingausbildung von trading.de stellen wir Ihnen viele weitere Chartfortsetzungs- und Umkehrformationen vor.
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FAQ: Meistgestellte Fragen zum Thema
Was ist die Cup and Handle Formation?
Die Cup and Handle Formation ist ein technisches Chartmuster, das aus einer U-förmigen Tasse und einem kleinen, abwärts gerichteten Griff besteht und eine bullische Fortsetzung signalisiert.
Ist ein Cup with Handle bullisch?
Ja, die Cup and Handle Formation gilt als bullisches Muster, das auf eine Fortsetzung eines bestehenden Aufwärtstrends hinweist.
Wie bildet sich die Cup with Handle Formation?
Diese bildet sich durch einen Kursrückgang, gefolgt von einer U-förmigen Bodenbildung (Tasse) und einer kleineren Konsolidierungsphase oder einem leichten Rückgang (Griff).
Wie lange braucht eine Cup and Handle Formation?
Die Formation kann sich von Stunden über Tage bis hin zu Wochen entwickeln, abhängig von der präferierten Zeiteinheit im Trading.
Was ist das Inverted Cup-and-Handle-Muster?
Das Inverted Cup and Handle Muster ist eine bearische Fortsetzungsformation, die aus einer umgedrehten U-förmigen Tasse und einem leicht nach oben gerichteten Griff besteht.
Quellen